Vergessen werde ich dich nie (von Tim)

Vor etwas mehr als fünf Jahren kam ich ins Strobels und suchte nach einem gewissen Arne. Als ich das Lokal betrat, stand direkt ein kleiner, blonder Mann von einem mit Bier drapierten Tisch auf und steuerte entschlossen auf mich zu. „Du willst also in Zukunft für Schwatzgelb tätig werden.“ Ja, das wollte ich. Wir unterhielten uns gut eine Stunde angeregt über sein Fanzine und dies und das rund um Borussia Dortmund. Am Ende des Abends stand fest, dass ich von nun an Teil eines Teiles von Arnes Lebenswerk war und damit einen ungeahnt wunderbaren Mikrokosmus betrat. In der Folgezeit war er es, der mir zu Beginn meiner schwatzgelben Tätigkeit helfend zur Seite stand und hier und da auf sehr nützliche Dinge im Umgang mit Redaktionsstrukturen hinwies. Mit jeder Mail, mit jedem Redaktionstreffen, mit jedem Rote-Erde-Bier lernte ich ihn besser kennen. Ihn, diesen außergewöhnlichen Menschen, der mit seiner offenen, fairen und reflektierten Art immer den Nagel auf den Kopf traf. Was mich neben dieser riesigen Palette positiver Eigenschaften auch beeindruckte war seine Kunst des Schreibens. Meine Kollegen und ich sind ja nicht gerade die unbegabtesten Federschwinger, aber die Texte von Arne spielten zuweilen in einer anderen Liga. Immer wieder schaffte er es, sprachlich überwältigend Argumente zu liefern und seine Leser auf Probleme und Ärgernisse hinzuweisen, oftmals aber auch einfach nur wunderschön verpackt seinen BVB in den Himmel zu heben.

Ein ganz Großer wurde uns so früh genommen. Viele hatten das Glück, ein Stück seines Lebensweges mitzugehen und diesen großartigen Typ zu kennen – ich bin einer von ihnen. Dafür bin ich dankbar. Jetzt bin ich einfach nur traurig und versuche die vielen tollen Momente zu speichern.

Denn eines steht fest, vergessen werde ich dich nie.

Tim, 05. November 2015