Die Geschichte von schwatzgelb.de

Wo kommen einem die besten Ideen? In der Badewanne? Beim Joggen im Park? Im Auto? Wir wissen nicht, wie unsere Leser antworten würden - für uns jedenfalls steht fest: Die besten Ideen kommen einem beim Fußball!

So war es auch im Sommer 2000, als Holger und Jens sich ein Testspiel unserer Borussia in Lüdenscheid ansahen und zusammen die Idee zur Welt brachten, ein aktuelles BVB-Magazin auf die Beine zu stellen - gemacht von Borussen für Borussen. Keine „Hofberichterstattung" sollte es sein, das stand von vorn herein fest. Den alten Geist der „Bude" wieder aufleben lassen. Humorvoll, informativ und kritisch über den BVB berichten, möglichst tagesaktuell und auf jeden Fall mit viel Emotion - das waren die Ziele und Ideen der beiden „Gründerväter". Schnell war klar, dass dies eigentlich nur in Form eines Internet-Magazins möglich sein würde, und so begannen Jens und Holger hochmotiviert, Mitstreiter für ihr ehrgeiziges Projekt zu suchen. In einem zu dieser Zeit beliebten BVB-Forum wurden die beiden fündig, und so konnte schwatzgelb.de im September 2000 mit einer zu anfangs beachtlichen zehnköpfigen Redaktion erstmals online gehen.

Mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus ausgestattet, gingen wir jungen „Hobby-Journalisten" von nun an ans Werk: Stunde um Stunde verbrachten wir im Internet, um durch klassische Bannerwerbung in Gästebüchern auf uns aufmerksam zu machen und mit einer nicht immer bierernst gemeinten Schreibe aus dem Herzen und der Feder von Fans machten wir uns langsam aber stetig einen Namen, so dass wir nach und nach mehr Leser für uns gewinnen konnten und irgendwann dann auch die „100 Besucher am Tag"- Marke durchbrachen.

Nur wenige Wochen nach unserem Start meldete sich plötzlich Dennis bei uns. Er betrieb zu der Zeit die populäre Fanseite BVB NET und bot uns an, bei uns mit einzusteigen - ein Glücksfall, hatten wir doch bis dato nahezu keinerlei Ahnung von Webdesign und ähnlichem. Dennis besaß dieses „Know-How" und hinzu kamen die enormen Userzahlen seiner Seite wie auch der große, fertige Multimedia-Bereich des BVB NET.
Unsere Antwort auf seine Bewerbung ließ also nicht lange auf sich Warten und so ergänzen sich unsere Texte und Dennis' Fanpage zum „neuen" schwatzgelb.de, was für unser Fanzine den Durchbruch bedeutete.

schwatzgelb.de als Print-Ausgabe

Wir gewannen zunehmend an Beliebtheit in der Fanszene und damit neue Leser, und nach und nach gesellte sich auch die ein oder andere Verstärkung für unser Redaktionsteam hinzu, so dass wir uns auch qualitativ immer mehr steigern konnten. Mit der Zeit gelang es uns auch, die ersten Kontakte zu Spielern und zum Verein zu knüpfen, so dass wir bald auch schon die ersten Interviews führen konnten und mittlerweile im „Borussiaumfeld" voll akzeptiert sind.

Seither hat sich eine Menge getan, sowohl beim BVB wie auch bei uns. Wir haben den BVB durch allerlei Höhen und Tiefen begleitet, haben die Meisterschaft 2002 mitgefeiert, beim anschließenden Endspiel in Rotterdam getrauert. Wir haben in den Stunden der Beinahe-Pleite gezittert und kopfschüttelnd mitangesehen, wie die Borussia sich Stück um Stück gegen Cottbus, Brügge, in Sauchaux, Genk und Olmütz der europäischen Bedeutungslosigkeit entgegen spielte. Und natürlich haben wir mit Euch zusammen das glanzvollste Comeback seit Christi Himmelfahrt erlebt und die Sensationsmeisterschaft, das Double und unseren Siegeszug gegen die Schwergewichte Europas bis nach Wembley gefeiert. Das alles hat auch bei uns natürlich Spuren hinterlassen. Alte Bekannte haben unsere Redaktion verlassen, neue sind hinzugestoßen. Unser Gesicht und unsere Arbeitsweise hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Wir wurden professioneller, ohne Profis zu werden. Noch immer wird schwatzgelb.de von uns ausschließlich in der Freizeit betrieben, doch unser Fanzine ist im Laufe der Jahre enorm gewachsen, und wohl keiner von uns hätte damals, im Sommer 2000, erwartet, dass sich unser Magazin dergestalt entwickeln würde.

Inzwischen erreichen wir teilweise weit über 100.000 Leser mit unseren Texten. Mittlerweile ist es ein untrügliches Zeichen für die Bekanntgabe bedeutsamer News rund um unseren BVB, wenn unsere Server streiken und die Seite nicht erreichbar ist. Ein Teil davon wird für unsere ausländischen Besucher auch ins Englische übersetzt. Unser BVB-Forum ist inzwischen zu DEM Treffpunkt schlechthin für den Meinungsaustausch der BVB-Fans geworden - und schwatzgelb.de selbst zur wohl wichtigsten Informations- und Diskussionsplattform rund um Borussia Dortmund. Aber Schwatzgelb.de gibt es nicht nur im Internet. Wir haben es mittlerweile auf drei Printausgaben gebracht, die wir kostenlos im Stadion an die Fans verteilt haben. Und das bei einer Auflage von zuletzt 15.000 Exemplaren. Wir wollen nicht verhehlen, dass uns "unsere Babies in Papierform" schon ziemlich stolz gemacht haben und wir sind immer bestrebt, mal die Ausgabe 03+1 folgen zu lassen. Leider ist die ganze Organisation im Feierabendbereich kaum noch zu bewältigen, so dass wir hier noch keine konkreten Termine nennen können.

Da es von Anfang an unser Ziel war, unseren Verein kritisch zu begleiten und auch uns Fans selbst zu hinterfragen, haben wir uns in der gesamten Zeit einen - wie wir glauben - glaubwürdigen Namen in der Fanszene gemacht. Darüber hinaus ist im Laufe der Zeit ist, leider muss man sagen, die Gesamtentwicklung des Fußballs stärker in den Fokus gerückt. Die Sicherheitsdebatte rund um das "Konzept sicheres Stadionerlebnis", oder der Kampf für faire Ticketpreise im Rahmen von Kein-Zwanni seien hier mal beispielsweise genannt. Bei einigen Aspekten arbeiten wir aktiv mit, andere Punkte begleiten mit unserer Berichterstattung.

Gleich geblieben ist im Laufe der Jahre jedoch vor allem eins: Unser Ziel, eine Plattform zu bieten, wo die Meinung der großen Anhängerschar von Borussia Dortmund zum Ausdruck kommt, und uns Fans eine Stimme zu verleihen, die Gehör findet. In den zurückliegenden nun mehr gut dreizehn Jahren haben wir diesbezüglich und mit Hilfe unserer treuen Leser einiges erreichen können und sind zu Recht auch ein bisschen stolz auf unser kleines „Machwerk". So empfinden wir die Mitbegründung der Fanabteilung aus unseren Reihen und die Berufung "unseres Jens" zum Fanbetreuuer von Borussia Dortmund auch als Würdigung der Arbeit unserer gesamten Redaktion. Dass wir mitwirken konnten und durften, den Fans ein Sprachrohr zu verleihen, empfinden wir gleichermaßen als Auszeichnung unserer Arbeit wie als Verpflichtung für die Zukunft.

Deshalb versprechen wir Euch an dieser Stelle, auch in Zukunft weiter mit einer Fülle von Informationen und Überraschungen aufzuwarten. Und natürlich mit einer schwatzgelben Schreibe voller Herzblut. Kritisch, informativ und nicht immer bierernst - so, wie er es eben von uns gewohnt seid.

Dafür brauchen wir aber auch weiterhin die Reaktionen unserer Leser. Eure Rückmeldung und das Wissen, das unsere Texte von Euch gerne gelesen werden, sind für uns der Lohn für diese Arbeit und sie motivieren uns dazu, immer weiterzumachen und uns stetig zu verbessern.

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