Spielbericht Jugend

Trainingslager-Tagebuch - Tage 7-9: Und ein kleines Fazit

15.07.2003, 00:00 Uhr von:  Jens
Trainingslager-Tagebuch - Tage 7-9: Und ein kleines Fazit

Heute sollte der große Tag sein: Christoph Metzelder, neuer Mannschaftskapitän, will unsere Hütte besuchen. Mit ihm wohl auch ein Kamerateam des WDR. Aber vor der Kür steht bekanntlich die Pflicht und so hatte Trainer Sammer wieder zwei Trainingseinheiten angesetzt. Dieses mal war es besonders spaßig. Nachdem wir gestern noch Lars Ricken einen Kuchen inklusive Kerze und McDonalds-Fahne geschenkt hatten (wie konnte ich das nur im vorherigen Tagebuch vergessen?), nahmen wir unsere Jungs heute richtig ran.

Lauftraining stand auf dem Programm. Die Spieler drehten ihre Runden auf dem Platz, als irgendjemand begann, den vorbeilaufenden Sebastian Kehl mit einem durchdringenden „Baaaaaastiiiiiiiiii!“ zu beglücken. Wohlwissend, dass auch Lars Ricken in der Gunst der kreischenden Teenies ganz oben steht, wurde auch er mit einem „Laaaaaaaaaaars!“ oder schlichtem kreischen bedacht. Lars kommentierte dies mit „Ihr habt guten Geschmack!“. Dafür musste er in der nächsten Runde büßen, wir zeigten ihm die kalte Schulter. So leicht sind wir nicht zu kriegen, Lars!

Sebastian Kehls Lauf wurde noch getoppt. Ihm flog die Unterhose eines Mitreisenden zu. Flugs wurde diese geküsst und zu uns zurück geworfen. Großer Auftritt, alle hatten sichtlich Spaß daran. Gleichzeitig wurden auch die bisherigen Insidergesänge „Wörns – the man of fire!“ und „Ohne t und ohne d – oo ao“ der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Abends um 21 Uhr traf dann auch Christoph Metzelder ein. Gemeinsam mit Sebastian Kehl spendierte er eine Runde Wodka und Red Bull („Wir dachten uns, dass ihr eh genug Bier habt!“), Sebastian blieb aber im Hotel. In seiner Eigenschaft als Kapitän nahm er sich dann eine Stunde Zeit, um mit uns zu fachsimpeln. Zum Abschluß gab es dann noch ein Foto im Aufenthaltsraum. Er selbst hatte die Hütte auch fotografiert, um die Fotos noch für seine Homepage zu nutzen. Das Kamerateam des WDR filmte noch ein wenig herum, war aber nur wenige Minuten auf der Alm.

Als Metze ging, verschwanden viele von uns in der örtlichen Diskothek. Der DJ hatte angekündigt, BVB-Musik besorgt zu haben. Dabei handelte es sich im „You’ll never walk alone!“ (immerhin von Garry & The Pacemakers), dass er in einer Tour spielte.

Morgens mussten wir zunächst unsere Hütte räumen. Das zog sich etwas und wir erschienen zu spät zum Training. Unserer Hauswirtin hinterließen wir etwas mehr als die üblichen 22,- EUR Endreinigung. Schließlich gab es auch etwas mehr zu tun als üblich.

Nach dem Training bekamen wir ein kleines Abschiedsgeschenk: ein Foto für alle Trainingsdauergäste gemeinsam mit der Mannschaft. Übrigens sag noch einer, Fußballfans seien albern. Was sich vor mir bei dem Foto zwischen einigen Profis abspielte, war Schabernack pur. Offensichtlich ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft gut wie lange nicht mehr.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Kapfenburg, wo am Ende gut 70 Dortmunder anwesend waren, dazu noch einige BVB-Symphatisanten aus Österreich.

Türken waren wesentlich weniger zugegen als erwartet, insgesamt 2.500 Zuschauer in dem hübschen Zweitligastadion. Unsere Kurve wurde mit allen Zaunfahnen geschmückt, die dabei waren. Dazu hatten wir noch zwei Schwenkfahnen mit. Leider wurde ein Fahnenstock in der Hütte vergessen, so dass dieser später noch geholt werden musste. 70,- EUR verschenkt man nicht so gerne. Neben der schon vom Mittwoch bekannten TU-Fahne hatte Jakob von doppelhalter.de auch noch seine neue Schwenkfahne bekommen. Roli (www.ki-ro.ch) von den „Geilen Hunden Schweiz“ hatte sie mitgebracht, genau wie eine weitere neue Fahne.

Zum Spielbeginn hatten wir einige Bengalos angezündet. Dies war mit dem zuständigen Sicherheitsdienst besprochen und somit völlig in Ordnung. Leider schoß irgendjemand 2 Leuchtkugeln ab, die auch auf dem Platz landeten. Völlig daneben, zumal man damit auch die eigene Mannschaft gefährdet.

Das Spiel war nicht besonders gut, dafür war aber die Stimmung im Gästeblock vor allem in der zweiten Hälfte sehr gut. Pausenloser Gesang aller anwesenden BVB-Fans.

Nach dem Grottenkick gab es von der Mannschaft dann Trikots für die Fans. Natürlich konnte nicht jeder der 70 Fans eins bekommen. Unser mitreisender Däne Kasper bekam das Trikot von Neuzugang Jensen höchstpersönlich überreicht.

Nach dem Spiel fuhren fast alle nach Hause, nur die dazu gekommene Bulli-Besatzung, die Twingo-Crew (Thorsten, Ricco, Rouwen, Jan) blieb über Nacht in Irdning, genau wie unsere 2 PKW’s. Im Gegensatz zu den anderen Schlafmützen besuchten wir nach dem Abendessen im Landhaus Gabriel (wirklich lecker und empfehlenswert) noch das Feuerwehrfest in Donnerbach. Dort wurde uns mit Blasmusik eine große Show geboten. Die Rude Boys um Pedro hatten ebenso Spaß an dieser traditionellen Party wie wir. Gegen 2 Uhr wurde es dann aber doch Zeit, schlafen zu gehen.

Abreise für Gerrit, Thorsten und Stefan – Weiterfahrt für Kasper, Tobias und mich nach Leogang. Dort hat Hansa Rostock sein Trainingslager aufgeschlagen und wir waren von einigen befreundeten Rostockern eingeladen worden. Aber vorher mussten wir natürlich noch beim Training vorbeisehen. Sebastian Kehl übergab bei dieser Gelegenheit sein Trikot persönlich an einen Fan.

Um 18 Uhr stand dort eine Partie zwischen dem FC Hansa und dem Werksverein Wacker Burghausen statt. Hansa gewann mit viel Dusel und dank Torwart Schober mit 2:0. Gespielt wurde auf einem Sportplatz direkt neben dem Freibad. Etwa 40 Rostocker waren vor Ort, die gleiche Anzahl Burghausener, die mit gut 1,5h Fahrt es „etwas“ näher hatten. Hier gab es übrigens keinen Zaun oder ähnlich, nach dem Spiel konnten alle auf den Platz laufen und tatsächlich mit den Spielern quatschen.

Das Mannschaftshotel der Rostocker befand sich mitten in der Stadt und macht einen recht unscheinbaren Eindruck. Bis ca. 22 Uhr saßen Co-Trainer Bräutigam und Neuzugang Martin Max mitten unter den Fans und sprachen über die kommende Saison und anderes. Bei uns unvorstellbar?

Der Abend endete irgendwann und der Montag ging komplett für die Heimfahrt drauf. Ohne Klimaanlage bei über 30 Grad und Sonne satt waren wir in gut 9h endlich zuhause.

Das Trainingslager war absolut klasse. Mit gut 40 Leuten ist aber schon fast das Limit erreicht. Mehr als 100 Leute halte ich für unvorstellbar und auch nur schwer zu organisieren. Dies könnte auch dazu führen, dass die Mannschaft ohne Publikum trainiert, da sich Matthias Sammer um die Konzentration Sorgen macht.

Im Gegensatz zum letzten Jahr wussten die Profis wohl dieses mal, was sie mit uns anfangen können. Sie präsentierten sich fast ausnahmlos sehr locker uns gegenüber, hatten fast immer ein gutes Wort für uns übrig und auch Trainer Sammer zeigte sich von seiner humorvollen Seite, Co Uwe „Uli“ Neuhaus sowieso. Die Steyermark ist der vollkommene Gastgeber, alle sind freundlich und stets bemüht. Die Selbstversorgerhütte war klasse, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man es dort länger als eine Woche aushält, dann setzt irgendwann der Lagerkoller ein.

Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 1
Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 2
Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 3
Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 4
Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 5
Trainingslager-Tagebuch Sommer 2003 - Teil 6

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