Spielbericht Profis

BVB-Sieg gegen Holstein Kiel Der BVB reitet die Erfolgswelle bis zum Schluss

18.05.2025, 21:00 Uhr von:  janniksch  
Der BVB reitet die Erfolgswelle bis zum Schluss

Was gab es nicht für Artikel in den letzten Tagen? Von "Schafft es der BVB dieses Mal?" zu "Mainz 2.0?" war viel Skepsis zu lesen, ob der BVB den Einzug in die Champions League, der am letzten Spieltag aus eigener Kraft möglich war, schafft. Und Borussia schaffte es. Unser Spielbericht.

Die Aufholjagd des BVB in den letzten Wochen hat alle Fans mitgerissen und erinnerte in Teilen an den Kampf um die Meisterschaft in der Saison 2022/23, als der BVB die Entscheidung auch am letzten Spieltag selber in der Hand hatte. Angelehnt an diesen Vergleich waberten durch diverse Sportblätter die Erinnerungen an ebendiesen Verlust der Meisterschaft gegen Mainz. Auch unser lieber Sascha hat sich daran erinnert gefühlt.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war allen klar, denn viele rechneten alle möglichen Szenarien durch:

  1. Gewinnt der BVB 3:0 oder höher war egal was die anderen machen
  2. Spielt Freiburg gegen Frankfurt nur unentschieden reichte Dortmund ein einfacher Sieg
  3. Gewinnt Frankfurt gegen Freiburg reichte dem BVB ein Unentschieden

Freiburg musst also unbedingt siegen, um die Champions League zu erreichen. Den Gefallen taten sie sich am Ende selber nicht.

Vor dem Spiel

LED-Wand im Stadion mit der Abbildung von Margot Friedländer
Gedenken an Margot Friedländer

Insgesamt war in Dortmund und Umgebung eine riesige Vorfreude zu spüren. Es kribbelte bei mir sogar ein bisschen, dabei gab es ja nicht einmal einen Titel zu gewinnen. Der Preis war unser Minimalziel "Champions League" und doch fühlte es sich durch die schlechten ersten etwa 65% der Saison so an, als könnten wir hier etwas Unmögliches möglich machen. Die Mannschaft präsentierte sich zudem so stabil, dass die Zweifel an einem Sieg gegen bereits abgestiegene Kieler überschaubar waren.

Vor dem Spiel gedachte der BVB der vor kurzem Verstorbenen Shoa-Überlebenden Margot Friedländer, die sich Zeit ihres Lebens als Aktivistin gegen Faschismus und Antisemitismus auszeichnete. Der BVB, der selbst aktiv im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus ist, widmete Margot Friedländer einige Minuten des Programms vor dem Spiel mit einem Gänsehaut-Moment, als der Übergang zu "You'll Never Walk Alone" erfolgte. Ruhe in Frieden, liebe Margot Friedländer!

Mit dem Einlaufen der Mannschaften zeigten die Ultras dann noch eine große Blockfahne, welche sich an alle Stadionverbotler richtete.

Grüße an die Sektion Stadionverbot beim Einlauf der Spieler
Grüße an die Sektion Stadionverbot beim Einlauf der Spieler

Auf dem Platz

Der BVB startete unverändert zum Auswärtssieg gegen Leverkusen. Nur der gelbgesperrte Groß musste durch Sabitzer ersetzt werden.

Mit der ersten Sekunde des Spiels zeigte Borussia eine engagierte Leistung mit hohem Pressing und Zug nach vorn, was schnell belohnt wurde. Nmecha wurde nach Zuspiel von Guirassy von Holtby klar gelegt, was den Elferpfiff zur Folge hatte. Guirassy schnappte sich den Ball (Can saß auf der Bank) und versenkte den Ball sicher in den Maschen. Der Kurs Champions League war eingeschlagen und Dortmund war bemüht diesen Kurs zu halten. Man spielte weiter stringent nach vorne, was dazu führte, dass Adeymie nach einem schönen Steckpass alleine auf das Kieler Tor zuzulaufen drohte. Der Kieler Johansson hatte aber was dagegen, setzte zur Grätsche an und traf Adeymie am Fuß, sodass dieser stürzte. Schiedsrichter Harm Osmers blieb nichts anderes übrig, als den roten Karton zu zeigen. Der BVB spielte fortan in Überzahl. 

Die frühe rote Karte für Carl Johansson spielte dem BVB in die Karten

Die Sicherheit, dass die Champions League erreicht würde, stieg an, doch die Kieler spielten nun kompakter und defensiver, was den Dortmunder Offensivdrang bremste. Es gab kaum nennenswerte Chancen auf einen zweiten Treffer. Im Gegenteil: Plötzlich tauchten die Störche vor Kobel auf, der mit einer starken Fußabwehr den Ausgleich verhinderte. Ein Warnsignal an den BVB, denn parallel ging Freiburg in Führung, sodass es 1:0 für die CL nicht mehr reichen würde. Mit 1:0 ging es auch in die Pause, in der man sich als Fan dann doch wieder etwas mehr Sorgen machen wollte. Doch Frankfurt schickte in Form von ex-BVBler Knauff einen Gruß ins Westfalenstadion: 1:1 in Freiburg!

Marcel Sabitzer erzielte das so beruhigende 2:0 für den BVB

Nach der Pause dauerte es wieder nur kurz bis Dortmund ein Tor erzielte. Ein eigentlich verunglückter Schuss von Sabitzer, der ausrutschte, landete leicht von Kiel abgefälscht im Kasten. 2:0! Damit war Borussia wieder auf dem besten Weg in die Champions League. Der BVB spielte danach konzentriert weiter, ohne jedoch Dauerdruck auszuüben. In der 61. Minute gab es erneut Nachrichten aus Freiburg: Frankfurt drehte die Partie und ging mit 1:2 in Führung. Die Zuversicht wurde noch einmal großer und dann erzielte Nmecha auch noch das 3:0, was alle verblieben Zweifel in Luft auflöste. Borussia Dortmund spielt auch in der Saison 2025/26 in der Champions League, was das Stadion mit einem "Borussia Dortmund international" feierte. Frankfurt gelang sogar noch das 1:3, was allerdings keinen Einfluss mehr auf irgendetwas hatte.

Gelungener Abschluss

So konnten alle in Schwarz und Gelb doch noch einen kleinen Titel feiern: "Aufholjagd der Saison". Was Niko Kovac mit der Mannschaft geleistet hat ist bemerkenswert und verdient alles Lob der Welt. Dennoch bleibt bei mir ein fader Beigeschmack, wenn man bedenkt, was vielleicht doch noch möglich gewesen wäre, hätte man auf der Trainerposition zu Beginn der Saison eine bessere Entscheidung getroffen. Jetzt steht die Klub-WM vor der Tür. Ich wünsche allen, die das interessiert, viel Freude damit. Ich hingegen beschäftige mich nun mit dem BVB 2025/26.

Jubel vor der Südtribüne nach Schlusspfiff

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