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Vom Borusseum zur Borussia

04.04.2022, 08:25 Uhr von:  DocKay
OB Westphal, Dr. Rauball, Dr. Lunow und andere durchschneiden das schwarzgelbe Band bei der Eröffnung
Mit dem Durchschneiden des schwarzgelben Bandes ist das Borusseum für die Öffenlichkeit geöffnet

Eigentlich sollte die Wiedereröffnung des Borusseums zum 110. Geburtstag unseres BVB am 19. Dezember 2019 erfolgen. Fast drei Jahre nach der Schließung war es jetzt endlich so weit.

An einem Tag, an dem der Fußball wieder ein Stück Normalität gewann, häuften sich die Ereignisse rund um den BVB. Da waren plötzlich Spieltag, Fahnenparade und die feierliche Eröffnung des Borusseums am 02.04.2022 um 15:09 Uhr. Mit Horst hatte ich die Einladung des Fanrats gerne angenommen. Dies bedeutete allerdings, dass Bodo die Fahne der Inselborussen auf dem Rasen schwenken musste. Ein herzliches Dankeschön an Bodo, der damit den organisatorischen Ablauf absicherte. Es hatte länger als erwartet gedauert, bis das Borusseum wieder seine Tore öffnen konnte. Die Pandemie machte bei vielem einen Strich durch die Rechnung. Jetzt war es endlich vollbracht und BVB-Vizepräsident und Schirmherr Dr. Reinhold Lunow konnte das neue Museumskonzept vorstellen.

Vieles kommt und geht, Spieler kommen und gehen, Trainer kommen und gehen und Funktionäre kommen und gehen. Aber was immer bleibt, ist der Verein.


Dr. Reinhold Lunow

Diese Äußerungen sollten mir in Erinnerung bleiben und Stunden später wieder an Bedeutung gewinnen. Dr. Lunow richtete seinen Dank an viele Anwesende. Dazu gehörten natürlich die beiden Museumsleiterinnen Sarah Hartwich und Melanie Wanczura. Auch das Expertengremium wurde auf die Bühne geholt und mit viel Applaus bedacht. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass sich hier wieder unter dem Schirm des Borusseums 2.0 die große Familie Borussia einfand, um die Zeiten der Pandemie zu vergessen. Diese Veranstaltung hatte durchaus Wohlfühlcharakter und auch der Verfasser war durchaus stolz, ein kleiner Teil dieser Familie zu sein. Man traf auch alte Bekannte, die man lange Zeit nicht gesehen hatte und unterhielt sich mit dem einen oder anderen über vergangene Dinge mit schwarzgelbem Hintergrund.

Dr. Lunow dankt am Rednerpult den verantwortlichen Frauen bei der Umgestaltung
Geballte Frauenpower auf der Bühne zusammen mit Dr. Lunow

So hatte ich die Möglichkeit, mit dem Schauspieler Joachim Król ein Gespräch zu führen. Joachim Król ist wie Sönke Wortmann, bekennender Fan von Borussia Dortmund. Natürlich ging es in dem Gespräch um den Dokumentarfilm You`ll never walk alone, für den Król bis nach Wien, Budapest und New York reiste. Im Film von André Schäfer lernte auch ich viel über den Ursprung der Fußballhymne und das Broadway-Musical „Carousel“. Thema dieses Films ist aber auch der Fussball und seine Bedeutung für den Menschen. Und damit sind wir wieder sehr nah am Borusseum 2.0 und am BVB. Gesellschaftliche Verantwortung soll hier zum Ausdruck gebracht werden, aber auch die Einhaltung von Toleranz, Vielfalt und Demokratie.

Joachim Król steht mit Dr. Lunow zusammen auf der Bühne
Schauspieler Joachim Król ist bekennender Borusse

Auch Edin Terzic konnte ich hinter seiner Maske entdecken und mich mit ihm über sein E-Bike unterhalten, dessen Namen ich hier allerdings nicht preisgeben möchte. Gedanklich kam ich dabei etwas ins Träumen, um dann später im Tempel auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Widmen wir uns wieder dem Borusseum, das aus insgesamt sieben Themenbereichen besteht. Neben dem Block Gründungsgeschichte, Chronik und Fans wurde ein neuer Bereich „Dramen“ installiert. Er soll uns an die düsteren Zeiten der Beinahe-Insolvenz des Ballspielvereins erinnern. Neben dem Erinnern sollte auch das Entdecken und das Ins-Gedächtnis-Rufen der nationalen und internationalen Wettbewerbe, aber auch der Spielstätten sein. In der Schatzkammer gibt es weiterhin einen Überblick über die Trophäen des BVB.

Gegen Ende der Veranstaltung konnte ich mich dann noch mit Clemens Gatzmaga kurz austauschen. Zusammen mit Julian Oppmann, der schon am Projekt Deutsches Fußballmuseum beteiligt war, kümmerte er sich gemeinsam mit dem Expertenteam um den Inhalt, die Gestaltung, die Architektur und das digitale Konzept. Der gebürtige Düsseldorfer und sein Mitstreiter aus Warstein tauchten dabei immer mehr in das Phänomen Borussia Dortmund ein und dies hinterließ auch bei Clemens dauerhafte Spuren.

Wieder im Stadion. Blick von der Südtribüne durch ein schwarzgelbes Fahnenmeer
Blick von der Südtribüne auf die volle Hütte

Mit einem Rucksack voller positiver Energie verließen Christian, Horst und ich das Borusseum. Wir gingen getrennte Wege. Der Weg von Horst und mir ging Richtung Eingang Südost, es war noch „Happy Hour“, als wir uns in der gelben Wand einordneten. Das Stadion begann sich zu füllen, jetzt fehlte nur noch ein begeisterndes Fußballspiel vor 81.365 Zuschauern. Den Spielverlauf und das Ergebnis kennt ihr. Aber wie sagte schon Dr. Lunow zum Beginn der festlichen Eröffnung:“……aber was immer bleibt, ist der Verein!“

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