Unsa Senf

So geht’s nich meine Herren!

30.11.2000, 00:00 Uhr von:  BoKa
Derbyimpressionen
Derbyimpressionen

In der Südkurve entblätterten die Schwatzgelben ein Transparent mit der Aufschrift: „Eine Schlacht habt ihr gewonnen, aber nicht den Krieg“ – Doch leider hatte sich diese löbliche Einstellung der BVB Fans bei den Dortmunder „Profis“ nicht herumgesprochen...

Chancenlos, leidenschaftslos und ohne Mumm in den Knochen, standen unsere(?) Borussen den „blauen“ im Packstadion mal wieder brav Spalier! Mal von den neuerlichen Taktikfehlern des Trainernovizen ganz abgesehen (Abwehr ohne Heinrich auf einer Linie gegen diese schnellen Spitzen ist Harakiri!), meint wohl die überwiegende Mehrheit unserer Kicker, die bloße Anwesenheitspflicht des Streifentrikots reiche da schon aus... Eigene Angriffsbemühungen zu initiieren, ist offenbar derzeit zumindest gegen diesen Gegner nahezu ohne jede Perspektive. Aber könnte man dann nicht doch zumindest verlangen, dass wenigstens die Zweikämpfe [mehrheitlich] gewonnen werden? Pustekuchen. Auch das scheint bei den BVB-Lizenzspielern zusehends auf der „schwarzen Liste der unangenehmen Aufgaben“ zu stehen. Ich will hier nicht heroisch und voller Pathos von so hohen moralischen Tugenden, wie „EHRE“ oder eiserner „WILLENSTÄRKE“ reden, aber ein ganz klein wenig „Wehren“ (zumal gegen einen Gegner, der uns BVB-Fans at home die wohl schmerzlichste Narbe seit den seligen Horst Köppel-Zeiten zugefügt hatte!) dürften sie sich schon...

Die wieder einmal zuhauf aus nah und fern angereisten Borussen-Fans dürfen sich einmal mehr verarscht vorkommen, ob dieser laxen Berufseinstellung, hatten doch im Vorfeld viele ihrer Idole die Lippe mal wieder keck aufgerissen! Reina wollte gar „eine alte Rechnung begleichen“, Dedé: Wenn wir mit soviel Herz spielen, wie in den letzten Begegnungen, dann sehe ich eine reale Chance...) und für Zorc war das Weiterkommen: „extrem schwer, aber wir schaffen das“.

Alles hohle Phrasen!

Doch meine verehrten Herren Fußballprofis: DER WORTE SIND GENUG GEWECHSELT, WIR WOLLEN ENDLICH TATEN SEHEN!!

Denn das dieses Spiel entgegen allen Beteuerungen immer noch nicht wie jedes andere ist, beweist uns anschaulich eine Schlagzeile im heutigen „EXPRESS“:

Nach Dortmund-Niederlage: 16-Jährige wollte sich von Brücke stürzen

Die Liebe zu Borussia Dortmund hat einem 16-jährigen Mädchen am Mittwochabend in Gelsenkirchen fast das Leben gekostet: Ganz in schwarz-gelb gekleidet, wollte sie sich nach der 1:2-Niederlage ihres Lieblingsvereins gegen den Erzrivalen Scha*ke 04 von einer Autobahnbrücke stürzen. Wie die Polizei mitteilte, war der verzweifelte Fan schon über das Geländer geklettert, als ein zufällig vorbeikommender Passant sie noch zurückriss

Soviel zum Thema: Es gibt nur 2 (in dieser Saison sogar 3!!) Spiele im Jahr, in denen sich ein Spieler seinen Namen in der Fanlandschaft in der Beliebtheitsskala zementieren kann: Wann endlich wollt ihr das begreifen? „Für brotlose Labereien“ ist Dortmund nicht die richtige Station in eurer Karriere!

Wir haben die Köpfe für die Unfähigkeit der Spieler hinhalten müssen. Kein Spieler wurde nachher so beschimpft, verhöhnt, bespuckt, beschmissen, wie viele von uns auf dem Weg nach Hause. Nie war der Spruch der Sch*lk*r so richtig wie gestern: „Ihr könnt nach Hause fahren!“ Sehr richtig und ihr müßt da bleiben.

Hier geht es zum Spielbericht

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