
Das erste Heimspiel nach der Sommerpause hat immer einen besonderen Charakter: Man trifft Freunde wieder und spürt die Stimmung im Stadion noch intensiver. Doch gerade der Verein macht es einem nicht leicht. Der Verzicht von Reinhold Lunow auf Kandidatur bei der anstehenden Präsidentenwahl zugunsten von Akki Watzke war deshalb nicht nur Thema in der aktuellen Ausgab vom TU "Vorspiel". Auch innerhalb der übrigen Fanszenen kocht das Thema weiter.
Leider begann der Spieltag mit einem traurigen Anlass. Zu den Klängen von "You’ll never walk alone" wurde an Michael Steinmetzer erinnert, der beim letzten Auswärtsspiel auf St. Pauli ums Leben kam. Während Nobby Dickel in Worten gedachte, zeigten die Fans auf der Südtribüne mehrere große Banner zum Gedenken an "Steini". Freunde haben in den vergangenen Tagen eine GoFundMe-Kampagne gestartet, um die Hinterbliebenen zu unterstützen.
Anschließend hüllte sich die Südtribüne für die anstehende Choreo in Weiß und Grau. Schemenhaft zeichnete sich die Meisterschale ab, flankiert von DFB- und Champions-League-Pokal. Dazu im Hintergrund die Stimme von Adi Preißler: "Grau is im Leben alle Theorie...".
In Folge fiel die "graue Wand" und gab den zweiten Teil des Preißler-Spruchs frei: "Entscheidend is auf'm Platz."
Dazu ragte ein überdimensionaler Spieler auf, der zum Schuss gegen den Ball ansetzte während im Hintergrund der Schriftzug "Westfalenstadion - Borussia Dortmund" zu erkennen war.
Mit dieser Choreo begann das Spiel gegen Union Berlin. Union kam dabei zu Beginn besser ins Spiel, war aggressiv und setzte die ersten Akzente. Doch Dortmund hatte mit Serhou Guirassy den entscheidenen Spieler in seinen Reihen. Immer wieder brachte er die Berliner Defensive in Bedrängnis, vergab allerdings zu Begin vor dem Tor der Unioner riesen Chancen. Kurz vor der Pause verwertete er schließlich eine Vorlage von Yan Couto und traf zum 1:0.
Die zweite Hälfte begann mit einer Druckphase der Gäste. Andrej Ilić kam nach einer Flanke zum Kopfball, doch Kobel reagierte stark und verhinderte den Ausgleich. Es war ein Schlüsselmoment. Wenig später sorgte Guirassy nach Pass von Anselmino und Beier mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Felix Nmecha, der das 3:0 markierte.
Während die Südtribüne feierte, wurde die Auslosung zur zweiten Pokalrunde bekannt: Es geht zur Eintracht nach Frankfurt.
Fazit: Ein gelungener Heimauftakt für den BVB trotz eines traurigen Anlasses. Guirassy trifft doppelt, Kobel hält in wichtigen Momenten. Nächste Aufgabe: auswärts in Heidenheim.
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