Warmlaufen

BVB-Frauen treffen im Westfalenpokal auf den VfL Bochum Pokal gegen Bochum, zweiter Akt

06.03.2023, 11:00 Uhr von:  Tim K Malte S.
Pokal gegen Bochum, zweiter Akt

Es ist vielleicht das größte Spiel in der bisherigen Historie der BVB-Frauen. Gegen den VfL Bochum geht es im Westfalenpokal am Mittwoch um den Einzug ins Halbfinale. Unser Vorbericht zum Pokalspiel.

Vor einigen Wochen trafen die Profis im DFB-Pokal auf den VfL Bochum. Pokal gegen Bochum? Das gibt es am kommenden Mittwoch wieder! Denn im Westfalenpokal treffen die BVB-Frauen auf Regionalligist VfL Bochum. Das Duell im Viertelfinale des Westfalenpokals ist eins der größten Spiele in ihrer noch jungen Geschichte.

“Die Stimmung im Team ist mega. Wir fühlen uns bestens vorbereitet”, scheint nicht nur Kimberley Becker schon voller Vorfreude zu sein. “Es ist etwas Besonderes”, ist sich auch Mitspielerin Marina Jung sicher. Sie vergleicht die Bedeutung der Partie mit dem allerersten Spiel gegen 1860 München und der erfolgreichen Aufstiegsrelegation 2022. “Solche Spiele bleiben in Erinnerung.” Und die Schwarz-Gelben dürfen sich durchaus Hoffnung machen: Bisher ist ihre Bilanz vollkommen makellos, ausnahmslos alle Pflichtspiele haben sie gewonnen. Mit dem Gewinn des Kreispokals löste der BVB in der vergangenen Saison das Ticket für den Verbandspokal, wo man zuletzt souverän zwei Landesligisten ausschaltete. Mit weiteren Erfolgen könnte man sich hierüber sogar für den DFB-Pokal qualifizieren. Doch mit dem VfL Bochum steht nicht nur erstmals ein großer Name im Weg, sondern auch die mit Abstand stärkste Mannschaft des Wettbewerbs. Der Tabellendritte der Regionalliga West darf sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga machen.

Borussia Dortmund und der VfL Bochum im Westfalenpokal 2022/23

Runde 1
Borussia Dortmund - TuS Wadersloh 3:0
SpVgg Horsthausen - VfL Bochum 0:4

Achtelfinale
Borussia Dortmund - SV Hohenlimburg 5:0
SV Germania Hauenhorst - VfL Bochum 1:3

Gegen Landesligisten konnte der BVB bislang jubeln - nun wartet eine schwerere Aufgabe

Wie könnte der BVB den Einzug ins Halbfinale packen? Innenverteidigerin Jung setzt auf die klassischen Tugenden: “Alle müssen an einem Strang ziehen, jede muss für jede kämpfen und die Laufbereitschaft wird elementar sein. Das mag floskelhaft klingen, aber wenn man als Underdog in ein solches Spiel geht, müssen diese Basics stimmen.” Um auf hohem Level zu testen, empfingen die Dortmunderinnen in der Winter-Vorbereitung unter anderem das Juniorinnen-Bundesliga-Team von Borussia Mönchengladbach. Den Test verloren sie mit 1:2, gewannen jedoch wichtige Erkenntnisse. Denn die Gegnerinnen hielten nicht nur körperlich dagegen, sondern auch spielerisch. Während die Kontrahentinnen in der Bezirksliga sich gegen den nominell überlegenen BVB meist hinten reinstellen und abwarten, wollten die Fohlen das Spiel machen und liefen konsequent und früh an. Gegen Bochum erwartet Marina Jung Ähnliches: “Es ist nicht damit zu rechnen, dass der VfL sich hinten reinstellen und uns kommen lassen, sondern überwiegend das Spiel machen wird. Schon mal zu testen, wie man sich defensiv verhalten sollte, wenn der Gegner Druck macht, war sehr hilfreich.”

Der VfL, der in einer ähnlichen Grundformation wie der BVB antritt, könnte es häufig über lange Bälle von Innenverteidigerin Pia Rybacki versuchen. Anders als bei den bisherigen Auftritten im Westfalenpokal könnte es sich aus BVB-Sicht also lohnen, Virginia Glänzer von außen zurück in die Innenverteidung zu ziehen, um dem VfL so eine seiner Stärken zu nehmen. Verwundbar wirken die Bochumerinnen durch das Zentrum. Dort ist Borussia mit Marie Grothe ohnehin stark besetzt. Schafft es das Mittelfeld der Borussia, Mandy Reinhardt in Szene zu setzen, könnte es gefährlich werden. Das in der Bezirksliga gern aufgezogene Flügelspiel könnte gegen den VfL hingegen ziemlich ins Stocken geraten. Mit einer defensiveren Grundausrichtung gelingt es vielleicht, lange die Null zu halten und die Gegnerinnen nervös zu machen.

Virginia Glänzer und Marina Jung dürften viel zu tun bekommen

Ohnehin könnte für den BVB die frühe Ansetzung im Jahr durchaus gelegen kommen. Sowohl die Bezirksliga als auch die Regionalliga sind gerade erst gestartet, beide Teams also vielleicht noch nicht gänzlich im Rhythmus. Möglich, dass die Bochumerinnen das Spiel deshalb nicht unbedingt in Topform angehen. Die Borussia hingegen wird sicherlich hochmotiviert sein, den drei Klassen höher spielenden Rivalen mit einer Sensation nach Hause zu schicken. Allerdings bleiben ein paar kleinere Wermutstropfen. Der größte ist sicherlich der Spielort. Es hat wohl jeder auf eine Ansetzung in der Roten Erde gehofft. Die nicht enden wollenden Umbauarbeiten zwingen den BVB jedoch zu einem Umzug auf das Trainingsgelände. Die eigentliche Ausweich-Heimat der Dortmunderinnen ist die Fußballakademie im Rabenloh, aus Kapazitätsgründen wir die Partie allerdings am Trainingsgelände in Dortmund-Brackel ausgetragen. Der andere ist die Anstoßzeit. Sicherlich hat ein Flutlichtspiel seinen Charme, doch eine Ansetzung an einem Samstag- oder Sonntagnachmittag wäre deutlich familienfreundlicher gewesen. Und dies ist doch eine der großen Errungenschaften eines Frauenfußball-Teams beim BVB: Kleine Mädchen können endlich davon träumen, später für schwarz-gelb kicken zu können.

Die Faninfos zur Partie findet ihr hier.

Bleibt nur noch der Wunsch, den Nachbarn ordentlich zu ärgern. Also: Bochum raushauen!

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