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Fantage – Fans in den Medien

19.05.2016, 13:11 Uhr von:  Redaktion
Fantage – Fans in den Medien
Thema der Runde: Fans in den Medien
© Fotos: Fanabteilung Jimmy

Auf Einladung der Fanbetreuung und der BVB-Fanabteilung gingen am Mittwoch, den 11.05.2016 die Dortmunder Fantage für diese Saison in die letzte Runde. Zusammen mit dem Fanzine schwatzgelb.de widmete man sich an diesem Abend dem Thema „Fans in den Medien“ und stellte sich unter anderem die Frage, welche Rolle die Fans in diesem Geflecht einnehmen: „Folklore oder Impulsgeber?“

Und nicht nur das Thema ließ einiges erwarten, denn auf dem Podium konnten durchaus kompetente Gäste begrüßt werden. So setzte sich die Runde aus den Sportjournalisten Toni Lieto (kicker-Sportmagazin), Hansi Küpper (Sport1) und Matthias Dersch (Ruhr Nachrichten) sowie Jens Weber als Vertreter von schwatzgelb.de zusammen. Moderiert wurde das Ganze von Jannis Gluth (BVB-Fanabteilung/Fanomenal), der kurzfristig als Ersatz für den erkrankten Gregor Schnittker einsprang.

Es war also angerichtet und das breitgefächerte Spektrum an Diskussionsansätzen offenbarte schnell die Komplexität dieses Themenabends. Fans, wer sind überhaupt die Fans und wer darf – wenn überhaupt – für diese heterogene Masse sprechen, war zum Beispiel ein angesprochener und heiß diskutierter Punkt.

Matthias Dersch von den Ruhr Nachrichten
© Fotos: Fanabteilung Jimmy

Matthias Dersch machte deutlich, dass man sich schon bemühe, Fanbelangen Rechnung zu tragen, gerade wenn es aktuelle Geschehnisse rund um das Spiel betreffe. Es sei aber nicht immer einfach, dort die entsprechenden Ansprechpartner auf Fanseite zu finden. Demgegenüber müsse man aber auch sehen, dass zum Beispiel die Geschichte um die 12:12 Protestaktion, mit ihrer ganzen Wucht durch die Stadien schwappend, als deutlicher Impulsgeber fungiert habe, der nicht nur bei den Journalisten ein kräftiges „Hallo wach!“ hervorgerufen habe. Da war man sich in der Runde einig.

Einigkeit herrschte auch bei dem vom Publikum auf das Podium getragenen Thema Spieltagszerstückelung. Hier sei eine Grenze erreicht, wenn nicht sogar schon überschritten worden, die dem Fußball nicht gut tue. Jedenfalls nicht der Basis an Fans, die allwöchentlich die Stadien der Republik bereisen.

Hansi Küpper brach eine Lanze für die Traditionsvereine der Zweiten Liga, die bei Montagsspielen schon „ziehen“ würden. Es wurde aber auch angemerkt und in Frage gestellt, wie das zukünftig aussehen soll, wenn die Zugpferde und regelmäßigen Zuschauermagneten (Bayern, Dortmund, Gladbach und Blau) in der Ersten Liga bröckchenweise zwischen Freitag, Samstag, Sonntag und Montag verteilt ihre Spiele austragen. Allein aufgrund ihrer Anzahl ist es überhaupt nicht möglich, den Markt mit entsprechend vielen Topspielen zu versorgen. Hier sei einfach mal das Horrorszenario mit einem Langweiler zwischen Wolfsburg und Ingolstadt an einem tristen Montagabend in den Raum geworfen. Wer will denn so was überhaupt senden?

Sehr engagiertes Publikum an diesem Abend
© Fotos: Fanabteilung Jimmy
Die Südtribüne als Faustpfand für die Auslandsvermarktung, der Facettenreichtum, die Wirkung und Verbreitung von Spruchbandinhalten, die Frage nach der Unabhängigkeit der Berichterstattung von Verein und Sponsoren sowie die richtige Einordnung eines Rainer Wendt in den Medienzirkus waren weitere interessante Themen, die ihren Platz in der Runde fanden.


Insgesamt muss man sagen, dass sich an diesem Abend ein sehr engagiertes Publikum im Westfalenstadion eingefunden hatte. Immer wieder gab es spontane Wortmeldungen und Redebeiträge, die die Veranstaltung recht kurzweilig hielten.

Die Resonanz hätte allerdings etwas größer ausfallen dürfen, gekommen waren um die 50 Interessierte. Das mag mit den anderen Veranstaltungen in dieser Woche zu erklären sein, von einzelnen Teilnehmern war allerdings auch zu hören, dass die Fantage in den Medienkanälen auf den BVB-Plattformen ruhig etwas mehr beworben werden könnten. Da sei noch Luft nach oben.

Dennoch kann man von einem wirklich gelungenen Abend sprechen. Auch der BVB war durchaus zufrieden und da die Veranstaltungen insgesamt doch sehr gut angenommen wurden, wird das Konzept auch in der kommenden Saison weiter fortgeführt. Wir können einen Besuch jedenfalls wärmstens empfehlen.

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