Unsa Senf

Protest statt Boykott: HSV erkennt ?Kein Zwanni? als Gesprächspartner an

18.02.2011, 14:11 Uhr von:  Redaktion

Beim Spiel des HSV gegen den BVB läuft seit dem 15.02.2011 der Vorverkauf für HSV-Mitglieder. Womit einhergehend natürlich auch die Preise feststehen. Wenig überraschend wurde der BVB in Kategorie A eingestuft, was zu Preisen zwischen 19€ und 84€ zzgl. 10% VVK-Gebühren führt.

Die Organisatoren von „Kein Zwanni" hatten den Verantwortlichen des Hamburger Sportvereins im Vorfeld einen Brief geschrieben und auf ihr Anliegen hingewiesen. Daraufhin meldete sich der Vorstand des Hamburger Sportclubs, um Verhandlungen aufzunehmen. Der HSV wollte aufgrund der Gleichbehandlung (die Fans von St. Pauli, Werder Bremen und Bayern München bezahlten bereits die hohen Preise) kurzfristig keine andere Lösung erarbeiten, bot aber für den Sommer konkrete Gespräche an, um Lösungswege zu erarbeiten und ggf. eine einheitliche Lösung für alle Gästefans zu finden.

Auf Grund dieses Umstands hat sich „Kein Zwanni" entschlossen, den HSV-Verantwortlichen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren und auf eine Boykott-Empfehlung für das Spiel in Hamburg zu verzichten. Auch angesichts der Tatsache, dass der Boykott eines Spieles für Fans immer nur „ultima ratio" sein kann und dass das „Kein Zwanni"-Bündnis lösungs- und nicht konfliktorientiert arbeiten will. Wir wollen mit den Vereinen eine Lösung finden, die dem Fußball und einer aktiven Fankultur eine Zukunft ermöglicht.

Wir sind daher froh, dass ein so traditionsreicher und großer Club wie der HSV die Chance ergreift, mit den Fans das wichtige Thema „faire Eintrittspreise" zu diskutieren und das „Kein Zwanni"-Bündnis als Verhandlungspartner akzeptiert. Wir freuen uns auch darüber, dass die Führung des Hamburger Sportclubs versteht, dass „Kein Zwanni" eine Initiative ist, die sich um die Zukunftsfähigkeit des Fußballs sorgt und die den Vereinen nicht schaden will. Clubs haben selbstverständlich ein berechtigtes Interesse daran, Geld einzunehmen. Sie tun aber auch gut daran, ihr treuestes Klientel dabei nicht aus den Augen zu verlieren. So ist es beispielsweise keine gottgegebene Selbstverständlichkeit, dass englische Fans neidisch auf die Fankultur in Deutschland schauen und gerade deswegen Fußballspiele bei uns besuchen. Die Entwicklung in England sollte Fans und Funktionären mahnendes Beispiel sein.

Das Gesprächsangebot der Hamburger und unser Verzicht auf einen Boykottaufruf ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir die Preise für das Spiel HSV–BVB als deutlich zu hoch empfinden. Wir werden deshalb in einer großen Aktion am Spieltag auf die Problematik hinweisen und gemeinsam mit den Fans des HSV für einen bezahlbaren Fußball protestieren. Wir hoffen, es schließen sich viele an!

Der Kampf für faire Ticketpreise kennt keine Vereinsfarben.

Mehr Infos zu "Kein Zwanni" und den Kampf gegen überzogene Ticketpreise könnt Ihr hier nachlesen: Kein Zwanni

Redaktion, 18.02.2011

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