Serie

Tatort Bundesliga - der 23. Spieltag: Wenn der Ruhrpott bebt… - Leverkusen patzt und lamentiert über „Schiebung“

18.02.2002, 00:00 Uhr von:  BoKa
Tatort Bundesliga - der 23. Spieltag: Wenn der Ruhrpott bebt… - Leverkusen patzt und lamentiert über „Schiebung“
Tatort Bundesliga

Der zwischen „himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt“ anzusiedelnde Revierschlager zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 machte den 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga auch zu einem Duell der zur Zeit erfolgreichsten Teams der Liga. Fazit: Spitzenreiter Dortmund bleibt auch nach der zum Aberglauben verleitenden Zahl von „dreizehn“ Spielen weiter ungeschlagen, und Vizemeister Schalke – das zuletzt fünfmal in Folge gewann – verlor auch diesmal nicht. Ein Derby voll Rasse und Kampf, wenn nur nicht der Biberacher Schirri Franz Xaver Wack einem verdienten Ausgang störend im Weg gestanden hätte...

Dortmund gegen Schalke: Zwei Religionen auf Konfrontationskurs !

Ob „Dandy-Andy“ da wohl Marcio erklärt hat, wie man „dat Dingen“ bei Reck einlochen muß?
Ob „Dandy-Andy“ da wohl Marcio erklärt hat, wie man „dat Dingen“ bei Reck einlochen muß?
© Foto: Onlinesport

Die 68.600 Zuschauer im ausverkauften Dortmunder Tempel sahen eine kampfbetonte Begegnung, die der unsichere Schiedsrichter Wack sogar eine Minute zu früh(!) abpfiff. Selbst die Führung mit viel Massel verlieh den Schalkern aber keine Souveränität und Sicherheit und so verließen die „Blauen“ anschließend glücklich und zufrieden das sonnige Westfalenstadion, waren sie es doch, die in dieser Partie wohl den Vorrat an Glück für diese Saison aufgebraucht haben dürften! Denn das 1:1 in Dortmund war aus ihrer Sicht verdammt glücklich! Nach der Partie konnte und wollte Matthias Sammer daher auch nicht zufrieden sein. "Wir haben gut gespielt, den Gegner beherrscht, aber wieder nur einen Punkt geholt. Das ist gefährlich", resümierte der Trainer des Bundesliga-Tabellenführers Borussia Dortmund nach dem Remis im 119. Revierderby gegen Reviernachbar Schalke 04. Dass der BVB wieder keinen Sieg im Prestigeduell landen konnte, interessierte ihn deshalb nur am Rande, obwohl der BVB gegen „die Blauen“ nur eins der letzten 10 Bundesligaspiele gewinnen konnte. "Wir haben uns geärgert, die Schalker haben gejubelt. Die Reaktionen haben gezeigt, wie sich die Ansprüche geändert haben. Ich bin sicher, wenn wir weiter so auftreten, werden wir dafür belohnt", meinte Nationalspieler Lars Ricken, während sich Schalkes Manager Rudi Cigar in seinem Meistertip bestätigt sah: "Der BVB macht's. Das ist schon eine Klassemannschaft“ und fügte den in den letzten Wochen in Gelsenkirchen zum Kultspruch erhobenen Satz: „Der Punkt für uns ist sehr glücklich“ mal wieder kurzerhand hinzu. "Unsere Geschichte zeigt: Früher haben wir die Spiele mit den 'Big Points' verloren, jetzt punkten wir immerhin. Das ist ein gutes Zeichen", zog Manager Michael Meier doch noch Positives aus dem "enttäuschenden Ergebnis" nach einem kampfbetonten und gewohnt hektischen Derby. Sammer war mit dieser Auslegung offenbar nicht einverstanden und relativierte: "Beim 1:1 in Wolfburg haben wir gespielt wie die Luschen, aber ebenso viele Punkte geholt wie heute"

Wann wird endlich vor des Gegners Bude geknipst?

Die alte Leier: Borussia Dortmund machte aus der drückenden Überlegenheit (58 zu 42% Ballbesitz!!) mal wieder viel zu wenig. Es fehlt einfach der letzte, der finale Pass zum Abschluß. Die pure Konfusion und Hektik im gegnerischen Strafraum. Wenn da die Jungs mal etwas nervenstärker werden und eiskalter Zuschlagen, werden die Wände beben! Satte 13:3 Torschüsse nach dem Wechsel – es war „Einbahnstraßen- Fußball“ in Richtung Oliver Reck. Serienweise vergaben die schwatzgelben Offensivkräfte sich bietende Einschußmöglichkeiten. Sogar zwei Mal mussten Schalker Spieler noch auf der Linie für ihren geschlagenen Keeper Olli Reck retten, zunächst Nemec, der einen Kopfball von Koller in der 84. Minute mit dem Knie zur Ecke abwehrte - und dann 120 Sekunden später van Hoogdalem, der Amorosos Schuss mit der Spitze in höchster Bedrängnis wegkratzte. „Für uns ist das natürlich ein viel glücklicheres Unentschieden als für Dortmund“, zog Stevens den Schlussstrich, nachdem er zu keiner Sekunde des Spiels von einer Wiederholung der 4:0-Großtat aus der Vorsaison hatte träumen dürfen.

Ach wenn Du doch mal vor der Kiste die Augen aufbehalten würdest, Jan!!
Ach wenn Du doch mal vor der Kiste die Augen aufbehalten würdest, Jan!!
© Foto: Onlinesport

Der BVB war lauf- und zweikampfstark (56 zu 20% gewonnen!) und tat wirklich alles für den Sieg, aber das „Runde wollte wieder einmal nicht in das Eckige“. Trainer übernehmen Sie! Was allerdings Reuter für eine Position zu bekleiden hatte, fragte sich spätestens nach dem „offenen Scheunentor“ zum 0:1 der schwatzgelbe Anhang. Und warum der Coach den quirligen Ewerton auf der für ihn ungewohnten linken, statt seiner starken rechten Seite aufbot und zudem den Top- Scorer der Liga Marcio Amoroso fast 70 Minuten auf der Bank schmoren ließ, wird wohl ebenso sein Geheimnis bleiben! Schade, dass die versammelte Journalistenkaste diesen Fragen in der PK nicht näher nachging.... Zumal die Schalker vor dem spielfreudigen Goalgetter dermaßen die Hosen voll hatten, dass sie unmittelbar nach seiner Hereinnahme sofort ihren Sperrgürtel um 20 Meter weiter nach hinten zurückzogen! Unbegreiflich wie unverständlich!

Festzuhalten bleibt auch, dass es für den geneigten Betrachter den Anschein hatte, als ob Schirri Franz Xaver Wack nur auf den passenden Moment gewartet hätte, um dem überragenden BVB- Spielmacher Tomas Rosicky seine 5. Gelbe unter die Nase zu halten. Er fehlt dem BVB jetzt schmerzlich im psychologisch vorentscheidenden Hit beim Werksclub Plastica Leverkusen!

Sei´s drum, der BVB hat alles in allem seine Ansprüche auf die sechste Deutsche Meisterschaft eindrucksvoll untermauert. Auch in Leverkusen wird der Titel nicht vergeben, wenngleich der Verlust dieser „Big- Points“ die derzeit anfälligen Rheinländer sicherlich sehr schmerzen würde! "Leverkusen zeigt sich anfällig. Das lässt hoffen. Die Meisterschaft wird jedoch auch dort nicht entschieden", sagte demgemäß dann auch BVB- Keeper Jens Lehmann, der seinerseits seit seinem Wechsel vom „Schalker Markt“ zum BVB im Dezember 1998 noch immer auf den ersten Erfolg gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber wartet.

Beim verlassen der Stätte des Ruhrpottfights vernahm die Schar der schwatzgelben Stadionbesucher aus der Nordtribüne den Gesang: "Ihr werdet nie Deutscher Meister." Eine zweifellos interessante Formulierung, der eigentlich nichts hinzuzufügen wäre, da hier die volle Dumpfheit der verwirrten Blauen in einer prägnanten Weise sichtbar wurde, wie wir es Dritten in langen Monologen nicht zu erklären vermocht hätte werden können (frei zitiert nach „Entola“). Bleibt nur hinzuzufügen: Ihr, liebe Pappnasen, habt es jedenfalls nicht vermocht, uns auf diesem Weg entscheidend abzuhalten! Und so bleibt „Blau- Weiß“ wohl nichts anderes übrig, als sich mit den Freuden des gemeinen BVB-Freundes am 04.Mai 2002 auf dem Friedensplatz schon mal so langsam anzufreunden... :-)

Der FC St. Pauli bleibt Leverkusens Angstgegner

St. Pauli hat dem nächsten „Großen“ in der Fußball-Bundesliga ein Bein gestellt. Nach dem Sieg über Bayern München trotzten die „Kiez-Kicker“ dem Werksclub ein kämpferisches Unentschieden ab. Bayer Leverkusen hat die Tabellenführung dermaßen mutwillig verzockt, dass böse Zungen schon behaupten, man wolle nur die Aufmerksamkeit der ganzen Republik, wenn am kommenden Sonntag der BVB im heimischen Stadion von der Tabellenspitze verjagt wird! Beim Aufsteiger FC St. Pauli kam die Werkself vom Rhein nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus und muß sich ihrerseits anprangern lassen, zwei Punkte schlicht „liegen gelassen“ zu haben! Die Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller konnte zwar zum ersten Mal seit dem 17. November wieder in der Fremde punkten, verpassten aber am Hamburger Millerntor die Tabellenführung vor dem richtungsweisenden Gipfel gegen Borussia Dortmund zurückzuerobern.

Die Rheinländer erwischten bei den sich gern als „Freibeuter“ bezeichnenden Rasenmähern aus Norddeutschland einen prima Start. Im kleinen Stadion am Hamburger Bunker gingen die Gäste schon bereits nach sechs Minuten durch „Oldtimer“ Ulf Kirsten in Führung. Doch die Platzherren ließen sich vom frühen Gegentreffer nicht schocken. Nach zwölf Minuten verpasste Kapitän Holger Stanislawski noch den Ausgleich, als er einen Kopfball nach Ecke von Christian Rahn knapp neben das Tor setzte. Nach einer halben Stunde war es dann so weit. St.Pauli- Stürmer Marcel Rath verwertete eine mustergültige Flanke von Rahn schulmässig mit dem Kopf. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Meggle sogar die Chance zum 2:1 auf dem Fuß, als er nach einem Sprint über den halben Platz doch noch eingefangen wurde. Auf der anderen Seite zwang zunächst Bernd Schneider Henzler- Ersatz Bulat mit einem 20-Meter-Schuss zu einer Glanzparade, bevor vier Minuten später Nationalspieler Michael Ballack erfolgreich per Flachschuß zur Stelle war. Mit seinem 12. Saisontor brachte der kommenden Münchner die Leverkusener wieder in Führung. Aber Pauli wär nicht Pauli, wenn sie in der Schlussphase nicht zurückfighten würden! Und in der 90. Minute verwandelte dann Meggle den von Bernd Schneider verursachten Handelfmeter aller durch den Bayerstab verursachten Unruhe zum Trotz. Das Bayer wohl zu dämlich war, den Sieg in der regulären Spielzeit unter Dach und Fach zu bringen, war dem „Paten“ anschließend wohl entfallen. In einem Anfall von penetranter Selbstgerechtigkeit verlautbarte er nach dem Handelfmeter in letzter Minute: „Ich kann die Spieler verstehen, wenn sie sagen, so wird der Titel vergeben.“ „Am liebsten hätten wir die Kabine eingetreten“, meinte Michael Ballack zwar vielsagend, ließ aber offen, ob er damit die eigene Doofheit oder die vermeintliche Ungerechtigkeit meinte...

Götz kam, sah und siegt...

Voller Einsatz: Doppeltorschütze Michael Preetz behauptet hier den Ball vor 60´er Martin Stranzl
Voller Einsatz: Doppeltorschütze Michael Preetz behauptet hier den Ball vor 60´er Martin Stranzl
© Foto: Onlinesport

Genau so hat sich Manager Dieter Hoeneß das vorgestellt. Nach der Achterbahnfahrt des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC in der ausklingenden „Ära Röber“ sollte der Befreiungsschlag mit Interimstrainer Falko Götz gelingen. Verkrampfung lösen, Alibis nehmen, Kreativität wecken - und vor allem kräftig punkten, damit auch im vierten Jahr in Folge im Europacup Kasse gemacht werden kann. Nach zweimal 90 Minuten stehen Hoeneß und Götz als Genies da! Dem eher verkrampften 2:0 zu Hause gegen den VfB Stuttgart folgte gestern ein wirklich sauberes wie überzeugendes 3:0 vor 20 000 Zuschauern beim TSV 1860 München in der hässlichen Betonschüssel. In die Partie gingen die beiden Kontrahenten als „UI-Cup-Kandidaten“ - nach dem Schlusspfiff aber kann Hertha wieder nach oben schielen. Die Münchner jedoch, von ihren Fans gellend ausgepfiffen, stehen völlig zwischen Baum und Borke.

Es war eine Partie, in der Hertha so viele Torchancen erarbeitete wie zuletzt in einem ganzen Monat. Und mit Mannschaftskapitän Michael Preetz profitierte davon endlich wieder ein Mann, der schon beinahe Opfer der Verzweiflung geworden war. Der 34-Jährige hatte zuletzt am 4. November beim 3:0 über Gladbach getroffen. Seitdem gab er das typische Bild des unglücklichen Torjägers ab. Einer, der vom Strand aus das Meer verfehlt. Und die Fans, die 70 Preetz-Tore seit dem Aufstieg einfach in den Abfalleimer der Erinnerung warfen, hatten es ihn in jeder unglücklichen Situation spüren und hören lassen. Es müssen die bittersten Momente für einen Sportler sein, wenn die Pechsträhne einfach nicht aufhören will. Die erste Aktion des »Langen« im Münchner Olympiastadion endete mit einem Schuss ans Außennetz - der von Götz mutig in die Anfangself gestellte 21-jährige Torben Marx hatte die kluge Vorarbeit geleistet (5.). Die zweite Aktion des Ex-Nationalspielers ergab einen Pfostentreffer (8.) - der Unglücksrabe machte ein Gesicht, als könne endgültig die Zellophan-Hülle von dem Bürostuhl in der Hertha-Geschäftsstelle entfernt werden, der Preetz nach der sportlichen Karriere vertraglich garantiert ist. Mit der dritten Aktion aber meldete sich der Kapitän zurück auf der Brücke: Alves und Marx öffneten das Spiel, Preetz lief routiniert in die Lücke der 60er-Verteidigung, verwandelte mit dem linken Fuß. 1:0 nach zwölf Minuten, Ende der Torflaute nach 738 Minuten, sechstes Saisontor - die ultimative Befreiung aus dem persönlichen Tief. Der Jubel des Michael Preetz fiel gar nicht so überschwänglich aus. Wie schon an Beispielen Klinsmann oder Bierhoff zu beobachten, ist die Erleichterung das bestimmende Gefühl. Endlich wirkt das Tor wieder 7,32 mal 2,44 Meter groß - nicht mehr 1,32 mal 0,44.

Hertha blieb nach der Führung am Drücker, obwohl sich beide Abwehrreihen als brüchig erwiesen. Nicht nur bei einem Häßler-Freistoß, den Hertha-Schlussmann Kiraly an den Pfosten lenkte, worauf Borimirow den Abpraller verpasste (16.), sondern auch bei einem Agostino-Kopfball aus nächster Nähe in Kiralys Arme hatten die Gäste Glück. Entschieden war die Partie aber drei Minuten nach der Pause. Erst beendete Stefan Beinlich mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 (47.) eine exakt ein Jahr längere Dürreperiode - zuletzt hatte er am 4. November 2000 beim 4:1 über Bremen getroffen, dann folgte der zweite Torjubel von Preetz. Nach einer Hartmann-Flanke wollte sich wirklich kein Münchner um ihn kümmern, höchstens der mitgelaufene Alves stellte eine kleine Beeinträchtigung dar - doch Preetz setzte den Kopfball eiskalt in die rechte obere Ecke (49.).

Es schien so, als hätte es nie ein Problem gegeben. Und Falko Götz ist nach dem zweiten Sieg im zweiten Bundesliga-Auftritt - ein Novum in der Hertha-Historie - nur noch sieben Spiele vom Erreichen der letzten großen Röber-Serie entfernt. Im Herbst und Winter war Hertha neun Spiele ohne Niederlage geblieben.

Kurzzeitig blitzte die alte Klasse auf...

Bayern ist nach dem Lizarazu-Tor wieder dick im Geschäft.
Bayern ist nach dem Lizarazu-Tor wieder dick im Geschäft.
© Foto: Onlinesport

Nochmeister Bayern München ist ein erster wichtiger Schritt aus der Krise gelungen. Durch einen weitesgehend ungefährdeten 2:0- Erfolg beim SC Freiburg feierten die Bayern ihren ersten Auswärtssieg seit dem 27. Oktober in Köln und zuletzt fünf Auswärtsniederlagen in Folge. Während sich der Münchner Schicki-Micki-Club nach einer klaren Leistungssteigerung zumindest wieder Hoffnungen auf eine Qualifikation auf die Champions League machen kann, wird die Luft für die Breisgauer im Abstiegskampf immer dünner. Frankreichs Welt- und Europameister Bixente Lizarazu brach mit seinem ersten Saisontor den Bann für die Bayern im ausverkauften Dreisamstadion. Wer sonst außer Giovane Elber war es dann vorbehalten, mit dem 2:0 Endstand bereits vor der Pause die Weichen auf Sieg zu stellen .

Die Bayern waren gegen die überraschend defensiv eingestellten Gastgeber von Beginn an die dominierende Mannschaft. Die Freiburger gefielen zwar durch ihr gewohnt gefälliges Kurzpassspiel, kamen allerdings kaum zu klaren Chancen. In der zweiten Halbzeit ließen die Bayern, bei denen der zuletzt kritisierte Kapitän Stefan Effenberg zwar bemüht aber ohne effektive Aktionen in der Offensive blieb, in einigen Situationen sogar alte Klasse aufblitzen. Jeremies und der deutlich verbesserte Mehmet Scholl hatten gar das 3:0 auf dem Fuß. Zudem trafen Scholl mit einem Schuss von der Strafraumgrenze und Paulo Sergio mit einem Kopfball nur den Pfosten. Freiburgs beste Chance in der zweiten Halbzeit vergab der kurz zuvor eingewechselte Abder Ramdane.

Rückblick: Buhrufe brachten Fränzchen Beckenbauer in Rage

Zuvor waren am vergangenen Donnerstag bereits die Weichen auf Zukunft gestellt worden, wobei es jedoch nicht nur Beifall für die Clubführung gab! Denn als nach einer hitzigen Debatte mit Buhrufen und Pfiffen gegen den "Kaiser" die Stimmung in der Olympiahalle zu kippen drohte, griff ein sichtlich erzürnter Franz Beckenbauer im Kampf um die „FC Bayern München AG“ zum letzten Mittel. Kurzerhand erhob der Präsident die entscheidende Abstimmung über die Ausgliederung des Fußball-Bereichs in eine Kapitalgesellschaft zur "Vertrauensfrage" über die bewährte Führungscrew des größten deutschen Sportvereins (93 931 Mitglieder). "Diejenigen, die mit Nein stimmen, sind die, die dem Präsidium nicht vertrauen", rief Beckenbauer den 1513 Mitgliedern auf der Außerordentlichen Jahreshauptversammlung warnend zu. Und der neue Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ergänzte: "Die Mannschaft ist die Kuh, die die Milch gibt, unabhängig von FC Bayern AG oder e.V."

Das Aufatmen in der Führungsriege war dennoch groß. Denn mit der Umwandlung ist zunächst die Finanzierung des neuen Fußball-Stadions, das „mindestens“ 280 Millionen Euro kosten wird, gesichert. Jetzt kann der Sportartikel- Hersteller „adidas“ als erster und vorerst einziger strategischer Partner für 77 Millionen Euro zehn Prozent der Anteile an der AG übernehmen. "Ein Wahnsinnspreis", jubelte Manager Uli Hoeneß, der wegen des Stadionbaus selbst für den Bundesliga-Krösus unverzichtbar sei: "Wir brauchen ja das Geld", so merkte Hoeneß – im Widerspruch zu früheren Aussagen – an. Bei den Wortmeldungen hatte allen voran das Mitglied Professor Dr. Thomas Stobbe aus München die Bayern-Bosse in Rage gebracht. "Ihr alle seid Mitglieder zweiter Klasse", warnte Stobbe vor einem "Ja". Ängste wurden geschürt, dass der FC Bayern eines Tages in die Hand von Konzernen fallen könnte. Beifall gab es zudem für Forderungen, auch den Mitgliedern – bei Borussia Dortmund eine Selbstverständlichkeit – den Erwerb von Bayern-Aktien zu ermöglichen.

Der Börsenwert der FC Bayern AG lässt sich durch den adidas- Deal auf ca. 770 Millionen Euro hochrechnen. Doch der Börsengang blieb auch bis zum Wochenende eine diffuse Perspektive. Beckenbauer nannte ihn zunächst "nicht vorgesehen". Dann sprach er von "zwei, fünf oder zehn Jahren". Hoeneß dagegen will nach der aufreibenden Debatte mit dem Club-Volk vorerst nichts mehr vom Börsengang hören: "Dieser Abend hat gezeigt, dass es nicht so ratsam ist, an die Börse zu gehen", teilte er vielsagend mit.

Streit Hoeneß kontra Daum: "Der ist ja völlig durchgeknallt"

Werden wohl doch nicht mehr gemeinsam in Urlaub fahren: Bayern-Manager Uli Hoeneß und Besiktas-Trainer Christoph Daum.
Werden wohl doch nicht mehr gemeinsam in Urlaub fahren: Bayern-Manager Uli Hoeneß und Besiktas-Trainer Christoph Daum.
© Foto: Onlinesport

Aber Hoeneß sah sich noch mit anderen Dingen konfrontiert, von denen er glaubte, sie längst überwunden zu haben, denn ausgerechnet Christoph Daum hat in seinem Kokain-Prozess mit indirekten Schwarzgeld- Vorwürfen gegen Uli Hoeneß den Streit mit dem Bayern- Manager neu entfacht.^

"Ich habe das Gefühl, dass Christoph Daum völlig durchgeknallt ist", sagte Hoeneß, der die Daum-Affäre im Herbst 2000 ins Rollen gebracht hatte, am Rande der außerordentlichen Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Er habe die Angelegenheit seinem Anwalt übergeben, gab der 50-jährige Manager bekannt: "Ich denke, Daum kriegt ein weiteres Problem." Hoeneß reagierte mit seiner Stellungnahme und der Einschaltung eines Anwaltes auf Zeitungsberichte vom Donnerstag. In der "Rhein- Zeitung" und dem Kölner "Express" hatte Hoeneß nachlesen können, dass Daum tags zuvor im Koblenzer Gerichtssaal behauptet hatte, Hoeneß habe versucht, ihm Schwarzgeld-Geschäfte auf Mallorca anzuhängen.

Jemand habe einen Scheinkauf machen wollen, um so dem Fußball-Lehrer illegale Machenschaften in Zusammenhang mit einem Investment in seiner Ferienanlage auf der spanischen Ferieninsel zu unterstellen. Der 48-Jährige bezeichnete diese Unterstellungen gegen seine Person am Mittwoch vor Gericht als "erstunken und erlogen". Die Anklage hält dem derzeitigen Trainer von Besiktas Istanbul den unerlaubten Erwerb von jeweils 3 bis 5 Gramm Kokain in 63 Fällen sowie die Anstiftung zur Beschaffung von gleich 100 Gramm der Droge vor. Der Prozess in Koblenz wird am Dienstag fortgesetzt.

Hurra, wir leben noch!

Auch Wagner war nicht frei von Fehlern! An diesem Wochenende standen die „Unparteiischen wieder im Mittelpunkt der Diskussion!
Auch Wagner war nicht frei von Fehlern! An diesem Wochenende standen die „Unparteiischen wieder im Mittelpunkt der Diskussion!
© Foto: Onlinesport

Der VfL Borussia Mönchengladbach hat im Abstiegskampf mit einer starken Leistung weiter an Boden gewonnen. Die "Fohlen" verbuchten einen 2:1-Sieg gegen den HSV und erzielten damit den 2. Heimsieg in Folge. Damit wuchs der Abstand auf die Abstiegsplätze auf vorerst drei Punkte an. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass wir diesmal nicht schön gespielt, sondern gewonnen haben", witzelte MG- Traineruhrgestein Hans Meyer sichtlich gelöst nach dem dritten Heimsieg der Saison und dem Sprung auf den 13. Tabellenplatz. Auch dem 59 Jahre alten Coach ist wie seinen Spielern ein Stein vom Herzen gefallen. "Man hat uns angemerkt, dass wir hypernervös waren", analysierte der Thüringer weiter: "Die Angst vor dem Verlieren war deutlich zu spüren." Zwölf Spieltage vor Saisonende hat die Borussia anscheinend ihre Lehren aus den zahlreichen Nackenschlägen, wie der jüngsten 0: 5-Pleite bei Bayer Leverkusen, gezogen. "Das war Abstiegskampf pur! Wenn die Zuschauer auf Nervenkitzel stehen, dann war die Partie genau das richtige", kommentierte der mitteilungseifrige Schlussmann Jörg Stiel treffend.

Trotz aller Euphorie vergaß der frühere Gladbacher Torjäger und jetzige „Marketing-Mitarbeiter“ Toni Polster nicht den Blick über den Tellerrand hinaus: "Das war nur ein kleiner Schritt. Wir müssen weiter zittern, vermutlich bis zum Saisonende." Trainer Meyer suchte unterdessen noch nach einer Erklärung für den Leistungsabfall seiner Elf trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nach der Roten Karte gegen HSV-Verteidiger Ingo Hertzsch (48.), musste aber schließlich doch kapitulieren: "Dafür bin ich wohl psychologisch nicht gut genug geschult." Einen geschulten Blick ließ derweil der Schiedsrichter vermissen. Nach der frühen Führung der Hausherren durch Peter van Houdt, sorgte Referee Lutz Wagner aus Hofheim Mitte der ersten Halbzeit für zusätzlichen Unterhaltungswert. Erst brachte der Unparteiische den HSV mit einem zweifelhaften Elfmeter, den Spielmacher Rodolfo Esteban Cardoso nach knapp einer halben Stunde Spielzeit sicher verwandelte wieder ins Spiel zurück, um dann zwei Minuten später auf der Gegenseite für weitere Verwirrung zu sorgen. Nach einem harmlosen Rempler an Igor Demo zeigte Wagner erneut auf den Punkt. Der gefoulte Demo verwandelte dann zum 2:1 Endstand.

"Die beiden Elfmeter waren ein Witz", ärgerte sich der Sportliche Leiter Holger Hieronymus, um schließlich den HSV-Profis ins Gewissen zu reden: "Das kann nicht unser Anspruch sein, immer gegen den Abstieg zu spielen. Wenn wir vorher einen Schritt nach vorn gemacht haben, dann waren das heute zwei zurück. Ich habe kein Problem, nach einem guten Spiel zu verlieren, aber nicht so."

Da konnte der fühere Gladbacher Publikumsliebling und jetzige HSV-Auswechselspieler Marcel Ketelaer mit der Niederlage schon besser leben. Mit dem Trikot von Gegenspieler Max Eberl über dem Leib stimmte "Kette" nach dem Schlusspfiff sogar die Welle bei „seinen“ grün-weißen Fans an, auch wenn ihm, wie er zumindest „offiziell“ zugab "ein Unentschieden lieber gewesen wäre".

Auch Funkel kann den „FC“ nicht aus der Tristesse reißen

Tja, der Friedhelm geht wohl überall hin - hauptsache Job!
Tja, der Friedhelm geht wohl überall hin - hauptsache Job!
© Foto: Onlinesport

Der Auftrag gerät zur „mission impossible“, denn Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln vor dem drohenden zweiten Abstieg retten. Der Standard-Nachfolger von Ewald Lienen einigte sich mit dem Präsidium des Fußball-Bundesligisten am Donnerstagabend auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2004. Der Kontrakt gilt auch für die zweite Bundesliga. "Man muss realistisch sein und auch für die 2. Liga planen, denn Wunder gibt es im Fußball nicht so oft. Aber wir werden natürlich alles versuchen, den 1. FC Köln zu retten. Noch am Vortag hatte sich der bereits unmittelbar nach der Lienen-Entlassung in Müngersdorf gehandelte Funkel (Schwatzgelb berichtete) noch ausgesprochen zurückhaltend zu einem Engagement in Köln geäußert. Das wäre für den Verein und die Stadt ganz wichtig", sagte der 48 Jahre alte Ex-Profi. Interimstrainer Christoph John kehrt zu den "U23"-Junioren zurück. Funkel hatte sich im Dezember nach seiner Entlassung beim Liga-Konkurrenten Hansa Rostock mit Stil verabschiedet. "Ich wünsche jedem, der gehen muss, dass es so abläuft. Das war alles sehr sachlich und fair, eine absolut saubere Trennung. Ich bin nicht enttäuscht, sondern erleichtert. Ich glaube, der Vorstand hat die richtige Entscheidung getroffen", hatte der 48-Jährige am Ende seiner knapp 15-monatigen Tätigkeit an der Ostsee gesagt und ohne jeglichen Groll den Hanseaten eine bessere Zukunft gewünscht. Funkel war vor seiner Entlassung in Rostock auch schon beim KFC Uerdingen (1991 bis 1996) und MSV Duisburg (1996 bis 2000) geschasst worden. Sowohl in Duisburg als auch in Rostock war Ewald Lienen einer seiner Vorgänger gewesen.

Aber die "Ära Funkel" begann genauso trostlos wie die seiner Vorgänger Ewald Lienen und Christoph John geendet hatte. Nach dem 0:0 gegen Werder Bremen warten die Kölner seit nunmehr 869 Minuten in der Bundesliga auf ein Tor und können langsam aber sicher für die zweite Bundesliga planen. Funkel versuchte von Beginn an Zeichen zu setzen, wechselte auf der Baustelle Müngersdorf die Trainerbank und trieb seine Mannschaft pausenlos immer wieder nach vorne. "In unserer Situation hilft uns nur ein Sieg gegen Werder weiter. Alles andere macht unsere ohnehin schon prekäre Situation noch schwieriger."

Reicht dieses Remis wirklich für Werder´s Ansprüche?

Holger Wehlage war fix und fertig. "Das war niemals eine Rote Karte. Das war ein ganz normales Foul", schüttelte der Mittelfeldspieler von Werder Bremen enttäuscht den Kopf, als er gut eine halbe Stunde nach dem Remis in Köln die Szene aus der 58. Minute noch einmal Revue passieren ließ. Allerdings hatte der 25-Jährige bis dahin die Fernsehbilder noch nicht gesehen. Und die zeigen: Der Platzverweis nach Wehlage´s Foul am Kölner Alexander Voigt war hart, aber vertretbar. Wehlage muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, den Feldverweis völlig unnötig in Höhe der Mittellinie billigend in Kauf genommen zu haben. Und weil es an diesem Wochenende so sehr in Mode war, haderte Wehlage dann auch sofort mit Schiedsrichter Torsten Koop: "Im ersten Moment habe ich gedacht, der will mich verarschen", erklärte er konsterniert. Besonders ärgerlich für Wehlage: Nach einer starken Leistung vergangene Woche beim 1:0 gegen Kaiserslautern hatte er sich gerade in die Mannschaft gespielt. Nun drohen ihm drei Wochen Sperre. Wehlage: "Alles was ich mir in den letzten Wochen hart erarbeitet habe, ist jetzt für'n Arsch." Für ebendiesen war auch die Punktausbeute aus Sicht der Werderaner, denn letztendlich teilen sich beide Mannschaften zwar gerecht die Punkte, die aber keinem Team so richtig weiterhelfen. Am Wenigsten wohl den Kölnern. Sie tragen auch weiterhin die "rote Laterne" der Bundesliga.

Einwurf: Volker Roth weist Schiedsrichter-Kritik zurück

Der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommissionen der Fifa und des DFB. Volker Roth, hat sich vehement gegen die aufkommende Schiedsrichter-Schelte nach dem 23. Spieltag gewehrt.
Der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommissionen der Fifa und des DFB. Volker Roth, hat sich vehement gegen die aufkommende Schiedsrichter-Schelte nach dem 23. Spieltag gewehrt.
© Foto: Onlinesport

Der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommissionen der Fifa und des DFB hat sich vehement gegen die aufkommende Schiedsrichter-Schelte nach dem 23. Spieltag gewehrt. Zudem sprach sich der 60-Jährige gegen die Einführung eines Videobeweises aus.

Die nach dem 23. Spieltag aufgekommene Schiedsrichter-Kritik hat "Schiri"- Boss Volker Roth in einer ersten Stellungnahme zurückgewiesen. Umstrittene Handspiele im Strafraum, vermeintliche Elfmeter und zu urecht verhängte Gelbe Karten hatten dazu geführt, dass die Schiedsrichter vehement kritisiert und zu Sündenböcken gestempelt wurden. Roth holte erwartungsgemäß daraufhin zum Gegenschlag aus: "Man sollte den Spielern lieber das Tore schießen beibringen, anstatt auf die Unparteiischen zu schimpfen. Wir machen auch nicht mehr Fehler als die Profispieler", erklärte Roth, der als Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommissionen der Europäischen Fußball-Union (Uefa) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tätig ist, am Sonntag in einem Interview mit dem „Sport-Informations-Dienst.“ Der 60-Jährige aus Salzgitter sprach sich trotz der Kritikwelle am 23. Spieltag erneut gegen die Einführung des Videobeweises aus. "Das würde das Spiel kaputt machen und ist kein Thema. Außerdem erlaubt das die Fifa gar nicht", betonte Roth. Indes befürwortet unter anderem Dieter Hoeneß, Manager von Hertha BSC Berlin, eine Absicherung durch die "Überwachungs-Instanz": "Mir hat es sehr gut gefallen, wie mit Hilfe des Videobeweises bei den olympischen Eishockeyspielen innerhalb von 30 Sekunden eine Entscheidung gefällt werden konnte", erklärte der Ex-Profi.

Am Samstag hatte es vor allen Dingen bei der Partie von Titelanwärter Bayer Leverkusen bei St. Pauli heftige Diskussionen gegeben, nachdem Schiedsrichter Jürgen Jansen (Essen) eine unglückliche Abwehraktion von Leverkusens Nationalspieler Bernd Schneider mit einem Handelfmeter bestrafte und ein klares Tor von Pauli-Stürmer Marcel Rath (gleiche Höhe) aberkannte. Während sich Bayer-Manager Reiner Calmund ("Der Schiri hat uns zwei Punkte geklaut - eine Riesensauerei") ereiferte, nahm Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel den Essener in Schutz. "Wenn selbst Fachleute 25 Zeitlupen brauchen, um zu einem endgültigen Urteil zu kommen, kann von mir kein Wort der Kritik kommen", sagte Strigel: "Die Hand war im Spiel, da spielt es keine Rolle, ob es ein Reflex war oder nicht." Dagegen musste der Tuttlinger eingestehen, dass Lutz Wagner (Hofheim) in der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und dem Hamburger SV "einen völlig unberechtigten und einen zweifelhaften Strafstoß" pfiff. Strigel kündigte umgehend die Aufarbeitung an: "Darüber werden wir im März bei unserem Schiedsrichter-Treffen sprechen müssen."

Böse Vorwürfe von Seiten der Dortmunder Borussia musste sich auch der südbadische Referee Franz-Xaver Wack nach seiner desolaten Vorstellung beim 119. Revierderby gegen Schalke 04 gefallen lassen. Der Biberacher hatte zunächst ein Handspiel des Schalkers Marco van Hoogdalem im eigenen Strafraum nicht mit Elfmeter geahndet, bevor er dann für weiteren Diskussionsstoff sorgte, als er bei einer vergleichsweisen Nichtigkeit auch die fünfte Gelbe Karte für den Borussen Tomas Rosicky zückte, der damit im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen am kommenden Sonntag gesperrt ist.

Unterstütze uns mit steady

Weitere Artikel