Serie

Tatort Bundesliga - der 16. Spieltag 02/03: Krank durch Exkremente in Chips?

11.12.2002, 00:00 Uhr von:  Guido
Das Tatort Bundesliga - Logo
Das Tatort Bundesliga - Logo

Auch wenn die Bayern weiter souverän durch die Liga marschieren, so ist die Liga doch um zwei Erkenntnisse nach dieser Woche reicher: 1. Bayern-Spiele machen krank und 2. In England assoziiert man eine Stadt westlich von Herne mit Exkrementen. Aber der Reihe nach.

Die Bayern machen einen krank

Von BVB-Fans nahezu unbeachtet fand am Mittwoch vergangener Woche das Achtelfinale im DFB-Pokal statt. Wahre Pokalmanie herrschte mal wieder rund um Deutschlands heißblütigste Fußballstadt, dort wo nach Siegen bis in die die frühen Morgenstunden gefeiert wird, wo die Menschen für das runde Leder leben und sogar sterben würden: München – The City that never sleeps. Eine Wahnsinnskulisse von 3.500 Zuschauern wollte bereits am Dienstag die Partie zwischen der SpVgg Unterhaching und Hansa Rostock sehen, mit 2.500 Zuschauern beim Spiel 1860 gegen RW Oberhausen platze das Olympiastadion schon quasi aus allen Nähten, wurde jedoch tagsdrauf beim Jahrhundert-Showdown zwischen Rekordmeister Bayern München und Pokalverteidiger FC Schalke noch einmal getoppt: 17.000 frenetische Zuschauer sahen ein hinreißenden Pokalkampf, der erst im Elfmeterschiessen entschieden wurde. Ein Ergebnis, dass Bayern-Manager Uli Hoeneß zu unbekannten Emotionen hinreißen ließ. So erklärte er sich die spärliche Kulisse mit dem Wetter und sprach sofort eine Befürchtung aus, die wir teilen möchten: „Hoffentlich sind die Zuschauer auf der Gegengrade nicht krank geworden“. Danke Uli. Jetzt wissen wir also, was wir schon lange geahnt haben: Bayern-Fans sind Schönwetterfans und der Besuch von Bayernspielen macht krank. q.e.d. Wer jetzt den Schuldigen für die Misere im Gesundheitswesen noch nicht gefunden hat, ist Kassenarzt.

Wetten dass ...?

Weiter zu Reto Mathys, der auf eine umgekehrte Magnumflasche Champagner ein Tablett mit 20 gefüllten Gläsern stellte und dieses Gebilde auf seiner Stirn balancierte, während er Hemd, Hose, Schuhe und sogar seine Socken wechselte. Dafür wurde der tapfere Jongleur zum Wettkönig des Abends bei der ZDF-Abendshow „Wetten dass…?“, was ihm an diesem Abend zumindest eine Person im Saal nicht zugetraut hätte: Robbie Williams himself. Dafür musste der fußballbegeisterte Brite zur Strafe die deutschen Bundesligaergebnisse vorlesen. Und weil die Mannschaftsnamen so schwer auszusprechen waren, wurde aus Schalke flugs "FC Schalk" und im Korrekturversuch der "FC Scheiße". Danke Robbie ! Wenn du im Juli bei deinen beiden Konzerten in der „Arena auf Scheiße“, Rucksack und Caprisonne am Eingang abgeben musst und nach deinem Gesangsauftritt 2 Stunden von der Polizei im Tourbus in Schutzhaft genommen wirst, hast du natürlich unsere uneingeschränkte Solidarität. Für den FC Schalke dürfte das Robbie Williams Konzert einer der wenigen Höhepunkte im kommenden Jahr sein. Träumten den blau-weißen Anhänger noch davon auch nach Weihnachten noch auf 3 Hochzeiten tanzen zu dürfen, so schieden die Knappen binnen einer Woche im DFB-Pokal und UEFA-Cup aus. Schöne(s) Scheiße…

Zwischen Kartoffelacker und Steuerparadies

Zu den üblichen sportlichen und finanziellen Problemen in der Pfalz gesellen sich dieser Tage urplötzlich auch rechtliche. So hat sich der 1. FC Kaiserslautern beim Finanzamt selbst angezeigt und gestanden, dass sie Steuern in Millionenhöhe am Finanzamt vorbeigeschleust haben. So wurden die Gehälter von Taribo West und Youri Djorkaeff ins Ausland an der deutschen Steuer vorbei transferiert. Dass den Pfälzern angesichts dieser Sachlage rechtliche Konsequenzen seitens des Staates drohen, ist nicht unwahrscheinlich. Seitens des DFB könnte dem FCK jedoch auch Ungemach drohen. Sollte sich herausstellen, dass mit Hilfe dieser Steuerhinterziehung die Lizenz erschlichen wurde, würde dem Traditionsclub sogar die Verbannung in die vierte Liga drohen. Angebliche Gespräche bezüglich eines Verkaufs des Stadions an den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF gelten als gescheitert. Angesichts der finanziellen Probleme, macht inzwischen scherzhaft der Begriff von den „rotgrünen“ Teufeln am Betzenberg die Runde.

Unterstütze uns mit steady

Weitere Artikel