Topspiele in schwatzgelb

Die Relegation 85/86: Borussia Dortmund - Fortuna Köln am 13., 19. und 30. Mai 1986

25.03.2001, 13:22 Uhr von:  Klopfer
Die Relegation 85/86: Borussia Dortmund - Fortuna Köln am 13., 19. und 30. Mai 1986

Wer hätte es je gedacht, dass ein 3:1 Sieg gegen Fortuna Köln das Schicksalsspiel des Vereins überhaupt werden sollte? Wer dieses Spiel als BVB-Fan miterlebt hatte, wird es garantiert nie vergessen. Zu groß waren die aufgewühlten Gefühle einer ganzen Stadt und jeder Dortmunder spricht noch heute voller Bewunderung von einem Wunder in schwatzgelb.

Trainer Pal Csernai und der Kader der durchwachsenen Saison 85/86, mit dem Borussia beinahe in die schwerste Krise seit Gründung geführt wurde

Ausgerechnet Jürgen "Kobra" Wegmann, der wenige Tage zuvor seinen Wechsel ausgerechnet zum Rivalen Schalke 04 bekannt gegeben hatte, sollte eins der wichtigste Tore der Vereinsgeschichte erzielen. Jürgen Wegmann schoss in 113 Bundesligaspielen 33 Tore für den BVB, aber dieses Tor zum 3:1 Endstand machte ihn in Dortmund unsterblich. Ein Tor, das den BVB gottlob davor bewahrte, nur 10 Jahre nach dem Wiederaufstieg in die Eliteklasse die Bundesliga-Zugehörigkeit wieder mit der Zweitklassigkeit zu tauschen. Wegmann erzielte diesen so immens wichtigen Treffer im Rückspiel der Relegationspiele 86/87 im heimischen Westfalenstadion. Für alle, die später dazugekommenen sind, zur Erläuterung:

Es handelte sich hierbei um ein heute nicht mehr praktiziertes Reglement der 80´er Jahre, dass eine solche Situation ermöglichte:

Die sogenannte "Relegation", die genau genommen aus Hin- u. Rückspiel des Tabellendrittletzten, also dem 16. der ersten Liga gegen den Tabellendritten der zweiten Liga bestand. Bei Torgleichstand entschied ein drittes Spiel auf neutralem Boden. Kurzum: Wer diese Relegation über zwei Spiele gewann, spielte fortan in der ersten Liga, der Verlierer müsste in der zweiten Liga kicken.

Ausgangssituation:

Südtribüne im Westfalenstadion am 19. Mai 1986: Frenetische Anfeuerung über 90 Minuten einer Menschenwand

Saison 1985/86. Der BVB hatte gerade 3 Jahre schlimmstes Chaos hinter sich und spielte eine lausige Rückrunde. Die wohl schlechteste seit dem Wiederaufstieg im Jahre 1976 . Wirtschaftliche Probleme, Querelen mit Spielern, Trainern und Präsidenten brachten den Verein an den Rand des Abgrundes. Der absolute Tiefpunkt war in der Tabelle abzulesen: Ganze "2" Tore fehlten bei Punktgleichstand zum rettenden 15. Tabellenplatz und so blieb nur Platz 16 und damit: Die Relegation.

Diese begann für alle BVB Fans ausgesprochen deprimierend. Das erste Spiel gewann Fortuna Köln an einem schwülen Dienstag Abend vor der überraschend großen Kulisse von 47.000(!) im Müngersdorfer Stadion mit 2:0, wobei der Zweitligist überzeugend spielte und damit voller Zuversicht am 19. Mai 1986 ins Westfalenstadion reiste.

Die Aufstellungen:

BV Borussia Dortmund: Eike Immel, Frank Pagelsdorf, Bernd Storck, Dirk Hupe, Lothar Huber, Michael Zorc, Marcel Raducanu, Günther Kutowski, Daniel Simmes, Jürgen Wegmann, Wolfgang Schüler

SC Fortuna Köln: Jacek Jarecki, Karl Richter, Jürgen Niggemann, Achim Kropp, Günter Hutwelker, Christos Orkas, Hans-Jürgen Gede, Bernd Grabosch, Jörg Neun, Ralf Außern, Dieter Lemke

Der Spielverlauf:

Das Westfalenstadion war an diesem Pfingstmontag selbstverständlich restlos ausverkauft. Die 54.000 "plus x" Zuschauer wollten sich die geplante "Nichtabstiegsfeier" nicht entgehen lassen. Dieses Spiel hätte unter normalen Umständen sicher nicht zum Klassiker getaugt, wäre das Drehbuch nicht derart dramaturgisch-spannend gewesen, als hätte Hitchcock es selbst geschrieben. Es lag so ein merkwürdiges Kribbeln in der Luft und man hatte schon irgendwie den Eindruck, als könnte sich die Glücksgöttin FORTUNA doch noch von den Ihren abwenden.

Borussia fing an, als wären Geist und Beine gleichermaßen gelähmt. Die last des Siegenmüssens war bis unters Tribünendach spürbar! Nix lief rund, im Gegenteil - die Kölner Südstädter übernahmen zur Überraschung aller das Zepter in der "Festung Westfalenstadion". Und plötzlich passierte das, was keiner wollte und niemand brauchte: Aus der halblinken Position kommt der Ball in der 14. Minute zum überragenden Akteur des Hinspiels, Mittelfeldregisseur Bernd Grabosch, der macht einen Harken nach links, umkurvt Bernd "Herkules" Storck und netzt aus 16 Metern unhaltbar für Eike "Clarence" Immel im Dortmunder Netz ein. Es stand 0:1 und das nicht einmal unverdient. Ein Schock - und in ganz Dortmund konnte man eine Stecknadel fallen hören. Als kurze Zeit später dann in diese Verunsicherung hinein Jörg Neun (später Gladbach) alleine vor Eike Immel - dem wohl damals besten deutschen Torhüter - auftauchte und knapp scheiterte, wäre schon fast alles vorbei gewesen! Totale Konfusion machte sich nun auf dem Rasen breit und keiner der 50.000 im Stadion hätte zu diesem Zeitpunkt noch einen Pfifferling auf unsere Mannschaft gegeben, als Schiedsrichter Aaron Schmidhuber aus Ottobrunn zum Pausentee bat.

Schlimmer Start - Rückstand zur Pause

Eike Immel musste immer mal wieder dazwischen gehen, denn die Fortuna war bei ihren Kontern stets gefährlich

Es ging also mit einem 0:1 Rückstand in die Pause. Der BVB hatte drei Halbzeiten lang gegen Fortuna Köln nicht überzeugen können und es deute aber auch gar nichts darauf hin, dass es sich das bessern sollte. Nun hieß es "3" Tore in der 2. Halbzeit aufholen zu müssen und dass dieses Wunder tatsächlich noch gelingen sollte, danach sah es nach 45 Minuten überhaupt nicht aus. Vielmehr wuchs die Gewissheit, dass es in der zweiten Hälfte nur noch in eine einzige Richtung gehen dürfe und zwar auf die Süd. Zu diesem Zeitpunkt gab es für uns Fans nur zwei Möglichkeiten: Alles, aber auch alles bis zum Umfallen zu geben, oder im nächstes Jahr wieder nach Oer-Erkenschwick reisen zu müssen. Wir entschlossen uns - und zwar mit Mann und Maus - alles zu geben, 15 Minuten Pause hatten ja gereicht um die Lähmung zu überwinden alle Kräfte zu sammeln. Und in der Tat: Auf den 4 Tribünen machte sich eine nie gekannte "jetzt-erst-recht-Stimmung" breit.

Die zweite Halbzeit beginnt...

Ab ging die Post, lautstark wurden unsere Jungs empfangen und als die Spieler das Spielfeld betraten, glaubte man bei einige Spieler entdeckt zu haben, die mit diesem Support nicht gerechnet hatten. Zwar hatte die Südtribüne schon die letzte Viertelstunde der ersten Hälfte durchgesungen, aber was sich jetzt anbahnte, war geradezu südländisch! Auf jeden Fall ließen sie sich alle mitreißen und machten endlich den Druck, den wir forderten. Die Dortmunder Elf wurde daher von einer Woge zur anderen getragen und so langsam konnte man zum immer vorhandenen Willen auch ab und zu mal spielerisches sehen. Sie erspielte sich zwar zunächst die ein oder andere Chance, aber so richtig zwingend war nichts. Ich habe keine Ahnung wie alles gekommen wäre, wenn nicht der Schiedsrichter in der 54. Minute den entscheidenden Schritt getan hätte, nämlich den in Richtung Elfmeterpunkt. Ich weiß auch nicht wer sonst noch ein elfmeterreifes Foul an Ingo Anderbrügge (kam für Vorstopper Dirk Hupe in der 46 Min.) gesehen hatte, aber das spielt ja bekanntlich keine Rolle. Ingo fiel nach einem Rempler vom Ex-Schalker Jürgen Gede und der riesig bejubelte Pfiff ertönte!

Der Ausgleich!

Auf jeden Fall hatte der blutjunge Michael Zorc die Chance einen seiner unzähligen Elfer sicher zu verwandeln und er nutzte sie in bekannt sicherer Manier. 1:1 – ein erster Schritt, aber noch lange nicht das Ergebnis, dass wir brauchten. Jetzt platzte endlich der Knoten. Borussia stürmte und stürmte und stürmte. Der bedauernswerte Gegner aus dem Rheinland wurde unter dem ohrenbetäubenden Lärm der schwatzgelben regelrecht vor der Südtribüne eingeschnürt. Aber es tat sich zunehmend auch ein anderes, leidiges Problem auf: Es gab jetzt zwar Torchancen im Minutentakt, aber heraus kam nichts Zählbares. Und der Fortuna-Torwart, ein wahrer Teufelskerl mit Namen Jacek Jarecki, brachte mit seinen Glanzparaden nicht nur die Borussen-Spieler sondern auch die Zuschauer zur Verzweiflung und eine bange Frage kreiste im weiten Rund: Wie sollten da noch 2 Tore in einer halben Stunde fallen?

Endlich, nach einer Viertelstunde des erfolglosen Anrennens, folgte der nächste Schritt auf dem Weg zur Befreiung. Unser Denker und Lenker des angeschlagenen Schlachtschiffs Borussia, Marcel Raducanu - der nebenbei auch wohl größte Magier der Ballbehandlung in der Geschichte des BVB - (subjektives Urteil) machte sein einziges Kopfballtor seiner Karriere zum 2:1 !! Aber um die Schönheit dieses Tores zu bewundern, war jetzt nicht die Zeit. Es fehlte ja immer noch mindestens ein Tor, um wenigstens das Entscheidungsspiel zu erzwingen. Und noch waren ja 22 Minuten zu spielen!

Unvergleichlich: Die „Hölle“ der letzten 20 Minuten!

Also los, schnell mit dem Ball zum Anstoßpunkt und weiter. Es sprach für die Moral und den unbändigen Siegeswillen unserer müden Spieler, dass sie zu keiner Zeit resignierten, sondern sich selbst anfeuerten und nach vorne Peitschten. Der unermüdlich schreiende Vizekapitän Frank Pagelsdorf (Kapitän Dirk Hupe war ja bereits zur Pause draußen geblieben) trieb immer wieder die Seinen nach vorne. Nun folgte das, was die Hochburg Westfalenstadion so außergewöhnlich machte. Mindestens 50000 Zuschauer standen, im wahrsten Sinne des Wortes, hinter der Mannschaft, Sitzplätze gab es schon lange nicht mehr. Zu oft mussten sie alle Aufspringen, da lohnte kein Hinsetzen mehr. Jede gelungene Aktion wurde bejubelt und wir feuerten pausenlos unsere Mannschaft an. Aber immer wieder dieser Teufelskerl Jarecki! Auf jeden vorfreudigen Aufschrei beim Torschuss unserer Spieler folgte nach seinen Rettungstaten ein enttäuschtes Raunen im ganzen Stadion. Dem folgte immer wieder dieser skandierte Aufschrei: Booooruuuuuussssssssiiiiiiiiiiiiiiiiaaaaaaaaa, den wohl keiner der Anwesenden Zuschauer jemals vergessen wird!

Nein - das war einfach nicht wahr, das konnte einfach nicht sein, dass der BVB jetzt wegen eines Tores in die Zweitklassigkeit geschickt werden sollte. Ein einziges Tor nur lieber Gott - doch es wollte einfach nicht fallen. Immer wieder schrieen wir: "Oh neeeeiiiinnnn, macht das Ding doch einfach rein!"

Strafraumszenen immer und immer wieder. Die Kölner schlugen mittlerweile den Ball nur noch aus ihrem Strafraum raus, um etwas Luft zu holen und dann wieder auf den nächsten Angriff zu warten. Die Zeit lief und lief und viel zu schnell ging es auf die 90. Minute zu. Sollte es jetzt tatsächlich vorbei sein? Uns allen wurde es nun ganz, ganz schwer ums Herz, sollte es das für uns wirklich gewesen sein?

Kaum zu erkennen: Jürgen „Kobra“ Wegmann war der „Held“, der an diesem Tag in die BVB-Analen einging (Bildquelle: www.kamernerjungs.de)

Alles schaute auf den Schiedsrichter, erwarteten jeden Moment den Abpfiff und alles wäre zu Ende, Die 2. Liga-Kassierer rieben sich vermutlich schon die Hände, ob der zu erwartenden Menschenlawinen aus der Biermetropole. Aber der Mann mit der Pfeife beeilte sich nicht mit dem Schlusspfiff. Er ließ noch einen Angriff der Dortmunder Mannschaft laufen und wir alle im Stadion haben nur gehofft: "Bitte, wenigstens diesen Angriff noch!"

Die allerletzte Chance

Jetzt noch eine Chance, bitte noch eine Chance!! Das Stadion tobte, kein Gesang - nur nach vorn peitschender Lärm, alles was noch schreien konnte schrie und Ingo Anderbrügge fasste sich 20(!) Sekunden vor Schluss dieser schicksalsträchtigen Partie ein Herz, dribbelte bis an die Außenlinie und drosch die Kugel einfach mal drauf in Richtung Kölner Bude, ein letztes Mal - wieder nichts, wieder hielt Jarecki - aber er machte seinen einzigen Fehler im ganzen Spiel, indem er den Ball nicht fest hielt. Die Kugel prallte von seiner Brust seitlich vor´s Tor nach vorne und da stand er nun, wo einer wie er, der sich Torjäger schimpft eben zu stehen hat:

Jürgen Wegmann schnellte nach vorne und führte das Leder fürsorglich ins leere Tor hinein... TOR, TOR, TOR... Unbeschreiblicher Jubel im Stadion und vor den Fernsehern der Nation, die dem damals noch jungen Privatsender SAT1 erstmals Einschaltquoten wie den "Öffentlich-rechtlichen" bescherte. Um uns herum ein einziges Tollhaus. Hinter dem Tor lagen wildfremde Menschen aufeinander, andere herzten sich ohne sich zu genieren und es flossen Tränen der Freude, die den Dortmund-Ems-Kanal in Richtung Nordsee an die Grenzen des Erträglichen brachten!

Er hatte es wirklich geschafft. Ich glaube es haben alle im Stadion wie in Trance in einer Art Zeitlupe mit geöffnetem Mund und einem erstarrten Blick den Ball auf dem Weg ins Tor begleitet. Jürgen Wegmann tanzte derweil vor der Südtribüne einen selbstkreierten "Keltentanz" und beförderte den Ball erst per Dropkick mal in Richtung Himmel. Ein Tor für die Ewigkeit! Nach dem Tor war es so laut, dass man selbst den Stadionsprecher nicht hören konnte, man hörte sein eigenes Geschrei nicht mal mehr - auch egal. Er war wirklich drin - Wahnsinn.

Erstmal wieder zur Besinnung gekommen, gingen zunächst die bangen Blicke zu Schiedsrichter Schmidhuber. Gibt er es, oder gibt er es nicht ? JAAA - er ging zur Mittellinie, ließ noch einmal kurz anstoßen und beendete sofort das Spiel. Was lange Zeit wie ein Drama aussah endete mit einem unvergleichlichen Happyend für unseren geliebten BVB.

Ein Moment für die Unendlichkeit

3:1 - Keine Meisterschaftsfeier, kein Europapokalsieg konnte dieses Gefühl, diese Glücksmomente toppen. Es spielten sich unglaubliche Szenen auf den Rängen und auf dem Rasen ab. Das war ein Sieg für die Geschichte. Es bedeutete auch die Unsterblichkeit für Jürgen Wegmann. Wir lagen uns minutenlang in den Armen. Schlusspfiff und Siegtor gleichzeitig, das musste erst einmal verdaut werden.

Die Nachlese, oder wie Fortuna plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes „die Hosen voll hatte!“

Das Entscheidungsspiel war bereits für den 23. Mai im Düsseldorfer Rheinstadion terminiert. Am Mittwoch Morgen dann erreichte ganz Fußball-Deutschland dann die Kunde von einer plötzlich "grassierenden Magen-Darm-Grippe" im Kölner Süden, die nahezu die ganze Mannschaft infiziert haben sollte! Nanu, fragten wir uns, haben die etwa anschließend Kloakenwasser zur Frustbewältigung gekippt? Wie dem auch sei. Ein unwürdiges Medienszenario kam in Gang - spektakulär inszeniert von Fortuna Mäzen und Präsident "Scheng" Löring, der plötzlich 13 Krankenscheine seiner Lizenzspieler - darunter alle Torhüter - präsentierte. Dieses taktische Ränkespiel hatte einzig zum Ziel, die hochmotivierten Borussen davon abzuhalten, die Südstädter aufzufressen! Denn eins war klar: So unmittelbar nach dem Rückspiel hatte eine Welle der Begeisterung den Traditionsclub erfasst, die im Begriff war, alles sich in den Weg stellende hinwegzufegen!

Nach langem Hickhack und dem weinerlichen Einsatz aller KÖLNER Zeitungen, ließ sich der DFB erweichen und verlegte den Termin auf den 30. Mai, gleiche Stelle. Der geballte Zorn der Dortmunder war indes geweckt und brach offen aus. 50.000 Zuschauer waren live ins Rheinstadion gepilgert, davon allein mindestens 40.000 schwatzgelbe aus dem Westen! Ein Autokorso, wie er bis dato in der Bundesliga noch nicht erlebt wurde! Zur Einstimmung für die jetzt gnadenlos niedergemachten Fortunen gab es ein gellendes Pfeiffkonzert, denn Trainerfuchs Hannes Linssen bot (mit Ausnahme des gelbgesperrten Innenverteidigers Günter Hutwelker und Libero Karl Richter) nahezu die komplette Mannschaft aus dem Hinspiel auf .

Von Lazarett also keine Spur!

Übrigens, das Spiel als solches war dann eine wenig spektakuläre Sache. Für den eigentlich immer indisponierten Wolfgang Schüler, brachte der heutige Jugendscout und damalige Cheftrainer Reinhard Saftig den Ex-Schalker Uli Bittcher von Beginn an.

Etwa eine halbe Stunde konnte der Zweitligist dem Daueranrennen der pausenlos angefeuerten Borussen stand halten, bevor Mannschaftskapitän Dirk Hupe per Hechtkopfball das 1:0 gelang.

Damit ging es dann auch in die Pause, weil die Fortuna sich tapfer wehrte. Auf der Haupttribüne des Rheinstadions sprang derweil der "kleine" Präsident Reinhard Rauball beim 1:0 etwa einen halben Meter höher, als der "größere" Vizepräsident Gerd Niebaum, der ja bekanntlich nach diesen Spielen den "Staffelstab" übernahm und damit begann, die Borussia wieder an die Erfolge der 50´er und 60´er Jahre heranzuführen.

Boooruuuuuuusssssiiiiiiiiiiiiiaaaaaa!!!!!!

Im zweiten Abschnitt diktierten unser Jungs dann dem Gegner Einbahnstraßenfußball auf und keinem Geringeren als dem BVB-Urgestein Michael Zorc (!)gelang unmittelbar nach Wiederanpfiff das erlösende 2:0.

Der aus den BVB-Amateuren hochgekommene Ingo Anderbrügge markierte nur 3 Minuten später mit seinem unnachahmlichen linken Hammer das vorentscheidende 3:0 und der Bann war gebrochen.

Mit dem Doppelschlag von Bernie "Herkules" Storck und dem gebürtigen Dortmunder Daniel "Düsentrieb" Simmes (61./65.) steigerte sich die Stimmung auf den schwatzgelben Rängen dann ins Unermessliche.

Die zahlreichen Borussenfans feierten zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Mannschaft wie einen Deutschen Meister und vergaßen im Moment des Glücksgefühls auch großzügig die saumäßige Saison, die ihnen vorgesetzt worden war.

In dem Bewusstsein, dass der Käse nun gegessen ist, präsentierte sich aber die Mannschaft plötzlich wie befreit und bot mitunter sogar Traumkombinationen und manch einer fragte sich da nicht zu unrecht, warum man das nicht schon öfter habe sehen können! Das schönste und gleichzeitig auch letzte Tor des Tages erzielte dann "Pagel" in der Schlussminute mit einem 30- Meter Hammer in den rechten oberen Giebel!

1.* und 2.* sowieso Herr Löring

Fortuna-Boss Löring

Der BVB gewann am Ende auch in dieser Höhe verdient mit 8:0 und Jürgen Wegmann steuerte mit einem Foulelfmeter dann auch noch sein Tor dazu bei. Fortuna-Boss Löring und sein Club waren vernichtend geschlagen und für ihren unfeinen Versuch der Mogelei exemplarisch abgestraft worden.

Eindrucksvoll war allen gezeigt worden:

1.*) Schummeln lohnt nicht!

2.*) Leg Dich nie mit dem BVB an...

Spielstatistik 1. Spiel
Spielstatistik 2. Spiel
Spielstatistik 3. Spiel

Ein Interview mit dem Held Jürgen "Kobra" Wegmann, der den Abstieg vermieden hat, findet ihr hier.

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