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SV Wehen

30.10.2000, 00:00 Uhr von:  Micha B.
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Pokalgeschichte:

Der SV Wehen 1926 Taunusstein e. V., vor gerade einmal 12 Jahren noch in der Landesliga zu Hause machte zum ersten Mal in eben jener Saison 1988/89 auf sich aufmerksam, als man den damaligen Bundesligisten Kaiserslautern schon am Rande einer Niederlage hatte und erst kurz vor Schluß die entscheidenden Treffer zum 2-3 hinnehmen mußte. Es folgte zunächst der Aufstieg in die Oberliga, später sogar in die Regionalliga.

Vier Jahre später war wieder ein Bundesligist Endstation für die Mannschaft aus der Provinz, als man Eintracht Frankfurt wiederum 2-3 unterlag.

Zuletzt schaffte man es 1996, in die Hauptrunde des DFB-Pokals einzuziehen. Damals schied man mehr oder weniger sang- und klanglos in der ersten Runde gegen den damaligen Zweitligisten VfB Lübeck aus.

Für die Hauptrunde 2000/2001 qualifizierte man sich als Sieger des Hessenpokals, wo man in der ersten Runde die Stuttgarter Kickers in der regulären Spielzeit mit 2-1 besiegte. Zweimaliger Torschütze Ende August war dabei der ehemalige Frankfurter und Meppener Stürmer Sead Mehic.

Der Kader von SV Wehen 1926 Taunusstein
Der Kader von SV Wehen 1926 Taunusstein

Der Kader:

Wehen verfügt über eine ganze Reihe Spieler, die schon Erst- und Zweitliga-Luft schnuppern konnten. Neben den Ex-Frankfurtern Amstätter, Bunzenthal, die schon in der ersten Liga spielten, sowie den Spielern Da Silva, König und Mehic, die in der zweiten Liga eingesetzt wurden, verstärken den hessischen Regionalligisten die Ex-Mainzer Sauer, Melunovic und Torhüter Martin Wagner, dessen Vorgänger Sven Hoffmeister sozusagen im Tausch nach Mainz wechselte. Diese Namen zeigen, daß sich Wehen bei Neuverpflichtungen in erster Linie im direkten Umfeld umsehen und Spieler, die bei größeren Vereinen auf der Bank sitzen oder den Durchbruch nicht schaffen, verpflichten.

Ehemalige Wehener, die sich in der Bundesliga später mehr oder weniger durchsetzten sind die Frankfurter Spieler Reichenberger und Zampach.

Der Trainer:

Trainer Gerd Schwickert
Trainer Gerd Schwickert

Trainer Gerd Schwickert, der einst 1987 als Interimstrainer des FC Homburg Erstliga-Luft schnupperte, ist im Wehener Umfeld ob seines sehr diktatorischen Stils und Umgangstons mit der Presse alles andere als unumstritten ist – die sportliche Situation der Wehener tut dazu ein übriges.

Bisheriger Saisonverlauf:

Wehen qualifizierte sich in der letzten Saison nur dank des Lizenzentzugs des FC Augsburgs und des Punktabzuges für den FSV Frankfurt für die Regionalliga Süd. Der sehr späte Entscheidungstag über die neue Zugehörigkeit verhinderte im Sommer eine gewisse Plannungssicherheit, was dazu führte, daß der Verein aus der Nähe der hessischen Landshauptstadt Wiesbaden, mit einem nahezu unveränderten Kader in die neue Saison gehen mußte. Erst im Verlauf der letzten Wochen konnte man in Wehen noch den einen oder anderen Neuzugang begrüßen.

Wie erwartet tat man sich in jedem Fall zu Beginn der Saison schwer in der Regionalliga Süd, wo mit dem Karlsruher SC, dem FC Schweinfurt, Kickers Offenbach oder auch Eintracht Trier einige ambitionierte Vereine auf den Aufstieg in die zweite Liga hinarbeiten.

Mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen zeigte sich deutlich die Perspektive des Klubs, Abstiegskampf pur schien die Truppe von Trainer Gerd Schwickert zu erwarten. Doch nach dem Sieg gegen die Amateure des FC Bayern München fing sich die Mannschaft und holte Punkt um Punkt, was derzeit Tabellenplatz 11 bedeutet, allerdings mit lediglich 3 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Das letzte Spiel bei den Sportfreunden Siegen, einst Aufstiegsaspirant in die zweite Liga, endete am Wochenende mit einem friedlichen 1-1, was immerhin den vierten Auswärtspunkt (nach dem Sieg in Offenbach) bedeutete.

Prognose:

Der SV Wehen ist sicherlich kein Verein, den man mal so eben aus dem Pokal schmeißt! Und angesichts der „Erfolge“ von Borussia im DFB-Pokal in den letzten Jahren wäre es vermessen, von einem leichten Los zu sprechen. Zwar hat sich Wehen durch die Verlegung des Spiels in benachbarte Bruchwegstadion des FSV Mainz 05 seines echten Heimvorteils beraubt, doch auch im Stadion des Zweitligisten herrscht bisweilen eine aufgeheizte Pokal-Atmosphäre, wie die Spiele des FSV letzte Saison gegen Hertha BSC und den HSV zeigten.

Kann Borussia jedoch die Leistung vom letzten Spiel gegen den FCK wiederholen und zudem die Chancenverwertung verbessern, ist ein Sieg gegen den Regionalligisten eigentlich Pflicht. Doch (und damit wird die Zahlung eines 5ers in Phrasenschwein fällig) hat der Pokal seine eigenen Gesetzte.

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