Unsa Senf

Was hat sich beim BVB nach den Erfolgen von 1995 bis 1997 verändert??

05.11.2000, 13:00 Uhr von:  Wade

Fragen über Fragen. Wer hat Schuld an der Erfolglosigkeit, wer trägt die Verantwortung?? Meine Meinung ist, daß alle, die sich mit dem BVB verbunden fühlen eine Mitschuld tragen. Auch ich spreche mich davon nicht frei, denn ich habe hohe Erwartungen an den BVB, diese sind seit den Erfolgen von 95 bis 97 sicher nicht kleiner geworden. Doch was ist da schief gelaufen, warum sind meine Erwartung an dem BVB so hoch und warum wurden sie nicht erfüllt, wo liegt das Problem??

Ich versuche einmal meine Gedanken in Worte zu fassen:

Die BVB-Fans

Anfang der 90er Jahre waren es vor allem die Hoffnungen und Wünsche, ein gutes Spiel des BVB zu sehen, die mich immer wieder ins Stadion trieben. Ich hatte schlimme, wirklich schlimme Zeiten mit dem BVB erlebt und der DFB-Pokalsieg 1989 hatte mich für viele frustrierende Momente im Westfalenstadion entschädigt. Zum ersten mal seit Jahren war ein Aufwärtstrend zu spüren und gerade der Vorstand machte auf mich den Eindruck das der BVB auf den richtigen Weg war. Vor allem Michael Meier der in der Saison 89/90 als Manager zum BVB gestoßen war, gab der Personalpolitik des BVB ein neues Gesicht. Die Saison 90/91 beendete der BVB mit dem 10. Platz und die Heimschwäche in dieser Saison war schon mehr als grauenhaft, gerade viermal verließ der BVB das Westfalenstadion als Sieger. Aber trotz dieser grauenhaften Heimbilanz, werde ich nie das Spiel gegen den 1.FC Köln vergessen. Der BVB verlor nach großem Kampf 1:2, versiebte Chance über Chance und wurde nach dem Schlußpfiff trotzdem minutenlang von den Fans auf der Südtribüne gefeiert.

Champions League - Finale in München 1997

Das war Gänsehaut pur!! Ein Gefühl, daß ich in den nächsten Jahren öfters haben sollte. In der Saison 91/92 folgte die Verpflichtung von Ottmar Hitzfeld, und es begann eine Erfolgsgeschichte die in der Bundesliga ihres gleichen sucht. Viele unvergessene Momente habe ich dann bis 1997 erleben dürfen und dafür bin ich vor allem Ottmar Hitzfeld dankbar, ohne die Verdienste von Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier schmälern zu wollen. Ich wurde als Fan von einem Glücksgefühl in den nächsten gejagt. Die Stimmung auf der Südtribüne war unbeschreiblich und das Westfalenstadion kochte. Doch es kam wie es kommen mußte, jeder der Objektiv ist hat es kommen sehen, schon in der CL-Saison 1997 zeichnete sich ab, daß der BVB die Erfolgsspur verließ.

Der CL Gewinn vertuschte diese Probleme nochmals für eine kurze Zeit. Aber es hatte sich etwas grundlegend geändert. Die Spiele verloren an Dramatik, die Mannschaft wirkte satt und auch die Fans waren durch die vielen Erfolge müde. Ich benutze extra den Begriff "müde", weil selbst bei guten Spielen der Mannschaft nur schwer der Funke übersprang. Ich hatte als Fan verlernt von Spiel zu Spiel zu denken, ich sah immer wieder die gesamte Situation und spiegelte das mit den Erfolgen aus den Jahren zuvor. Ich wollte mehr, alles sollte so weitergehen, ich war unzufrieden und ließ das die Mannschaft spüren. So lief alles zusammen, die Einkaufspolitik wurde schlechter, es wurde mehr Masse als Klasse eingekauft, unglückliche Trainerentscheidungen, zu viele satte Spieler in der Mannschaft und Fans, die nicht bereit waren, jeden Mist zu schlucken, den ihnen der Verein erzählte.

Der BVB am Ziel

Der BVB wurde wieder Mittelmaß in der Bundesliga und letztes Jahr wurde es dann unerträglich, mit viel Qual wurde der Abstieg vermieden. Über meine Gefühle zu dieser Zeit möchte ich hier nicht sprechen, ich denke es ging keinem von euch besser. Was war geschehen?? Der Verein hatte sich gewandelt, in den letzten 10 Jahren hat Borussia Dortmund den Weg vom Traditionsverein zum Wirtschaftsunternehmen vollzogen und dabei in den letzten Jahren den sportlichen Teil vernachlässigt, daß wurde durch die letzte Saison unübersehbar. Aber die momentane sportliche Situation, hat der BVB schon mehrmals durchlebt, egal ob in den 60ér, 70ér, 80ér oder 90ér Jahren. Fakt ist doch, daß Borussia nie eine bessere Ausgangssituation hatte als heute, um neue Erfolge zu feiern.

Darum ist es wichtig:

Daß wir uns als Fans (ich meine jeden Fan, ganz egal als was er sich bezeichnet, Ultra, Normalo usw.) trotz aller Misserfolge wieder bedingungslos hinter die Mannschaft stellen, daß auch wir wieder von Spiel zu Spiel denken und jedem Spieler das Gefühl geben, daß es etwas besonderes ist für die Borussia zu spielen und nicht nur Gehaltsempfänger zu sein.

Champions League - Finale in München 1997

Daß der Vorstand endlich wieder auf das wesentliche, den bedingungslosen sportlichen Erfolg konzentriert und eine klare Einkaufspolitik betreibt, hier heißt die Formel ganz klar: "Klasse statt Masse". Außerdem sollte der Vorstand darüber nachdenken, ob allen Positionen beim BVB richtig besetzt sind. Wer Erfolg haben will, muß Profis am den Schaltstellen des Vereins haben, das lebt uns der F*B nun schon seit Jahren vor.

Der BVB-Triumpf
Daß die Mannschaft wieder engeren Kontakt zum den Fans sucht, damit ich auch mal wieder solche Momente wie nach dem Spiel gegen Köln in der Saison 90/91 erleben darf.


Den eins das bleibt.......................

NUR DER BVB

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