Männer

BVB spielt nur Remis Enttäuschung in Freiburg

17.12.2025, 08:00 Uhr von:  janniksch  
Fabio Silva im Kampf um den Ball

Nach einer souveränen ersten Halbzeit, stellt sich der BVB beim Auswärtsspiel im Breisgau selbst ein Bein und spielt letztendlich nur Remis. Eine rote Karte von Jobe Bellingham bringt dabei den BVB fast zu Fall. Unser Spielbericht.

Es hätte wieder einmal ein schwarz-gelber Spieltag werden können: Leipzig hatte unerwartet gegen Union Berlin verloren (wusste man bereits) und die Bayern spielten völlig unerwartet nur Unentschieden gegen den Tabellenletzten Mainz 05 (konnte man noch nicht wissen). Die Motivation, Platz 2 zu erklimmen, musste also vorhanden sein.

Trainer Niko Kovac setzte dabei gegen Freiburg auch voll auf Offensive und brachte erstmals in dieser Saison Guirassy und Fabio Silva als Doppelspitze von Beginn an. Dahinter spielte der BVB eine Fünferkette mit Jobe Bellingham als einzigen Sechser. Eine insgesamt spannende Aufstellung.

Halbzeit Eins

Kopfball von Guirassy
Guirassy hatte einige gute Chancen

Dass den geneigten BVB-Fan zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten erwarten würden, war vor dem Spiel natürlich noch nicht klar. Aber der BVB begann zunächst engagiert und der Aufstellung entsprechend offensiv. Sehr früh brachte man mit langen Bällen und dem Tempo von Silvia sowie der Wucht von Guirassy die Freiburger Abwehr in Schwierigkeiten. Vor allem Guirassy kam immer wieder in gute Abschlusspositionen, aber brachte den Ball nicht im Tor unter. Die Form von Guirassy ist ein riesiger Faktor momentan, wenn man auf die schwächelnde Leistung des BVB schaut. So musste es dann wieder ein anderer Spieler, in dem Fall ein Verteidiger, richten: ein Freistoß von Yan Couto, der sich nach wie vor in bestechender Form zeigt, landete bei Bensebaini, der etwas unbeholfen, aber letztlich doch zielsicher den Ball ins Tor einschoss. Die zu dem Zeitpunkt extrem verdiente Führung!

Den Rest der ersten Halbzeit spielte der BVB weitestgehend konzentriert runter. Freiburg kam insgesamt wenig in gute Abschlusspositionen vor Kobel, sodass der Spielstand nach 45 Minuten 0:1 für den BVB hieß.

Halbzeit Zwei

Kobel nimmt den Ball aif
Kobel leistete sich den entscheidenden Patzer

Sehr zufrieden dürften alle BVB-Beteiligten nach den 15 Minuten Pause wieder am Spiel teilgenommen haben.

Die Zufriedenheit wandelte sich aber schnell Fassungslosigkeit: Gregor Kobel spielte in der 53. Minute recht unbedrängt einen katastrophalen Pass auf Jobe Bellingham, der den in seinem Rücken anlaufenden Freiburger Treu nicht kommen sah und diesen, beim Versuch den Ball zu spielen, deutlich am Bein trifft. Treu wäre mit Ball alleine auf Kobel zugelaufen, sodass die logische Schlussfolgerung die rote Karte war.

Es ereilten mich Flashbacks aus der vergangenen Saison, als die rote Karte der stetige Begleiter der Borussia gewesen ist. Nun musste der BVB über 37 Minuten in Unterzahl bestehen.

Verloren war natürlich noch nix, denn man hatte ja zum einen noch die Führung und zum anderen einen extrem konzentrierten, fast schon dominanten, ersten Durchgang im Rücken. Doch leider verfiel der BVB schnell in einen typischen "Unterzahl-Auftritt" und zog sich sehr weit zurück, um auf Konter zu lauern, statt weiter aktiv am Spiel teilzunehmen. Für gute Konteraktionen fehlte aber das Tempo, da Kovac Fabio Silva für Pascal Groß auswechselte, um im Mittelfeld Stabilität zu erhalten. Dadurch blieb es beim tiefen Verteidigen, ohne sich nennenswert Konter erspielen zu können. Und es kam wie es kommen musste: in der 75. Minute traf Höler für Freiburg zum 1:1-Ausgleich, der zu dem Zeitpunkt auch verdient war. Der BVB schwankte ziemlich deutlich in dieser Phase, sodass man nur auf den entscheiden Schlag der Freiburger wartete. Der vermeintliche Siegtreffer von Eggestein kam dann auch in der 85. Minute, aber zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Da hatte der BVB viel Glück.

Das war der letzte nennenswerte Moment in einer vergeigten zweiten Halbzeit.

"Vertan, vertan" sprach der Hahn

Die Mannschaft nach dem Spiel
Wieder keine drei Punkte

Borussia Dortmund hätte, wie so oft in der Vergangenheit, der Gewinner des Spieltags werden können. Erneut steht man aber seinem eigenen Erfolg durch schlichte Unkonzentriertheit im Weg. Sicher waren die letzten Wochen auch extrem anstrengend und auslaugend. Dennoch darf Kobel so ein Bock nicht passieren. Nun hatte man letztlich Glück, dass Leipzig noch deutlicher gepatzt hat und man sogar einen Punkt auf Platz 2 gut machen konnte. Nun ist der BVB punktgleich mit Leipzig auf Platz zwei und nur die Tordifferenz ist schlechter.

Am kommenden Freitag gegen Gladbach muss Borussia endlich wieder in Gang kommen, um nicht doch noch vor Weihnachten einen Negativlauf zu starten. Man darf auf Schützenhilfe im Topduell Leipzig gegen Bayer hoffen. Hauptsache man nutzt die Gelegenheit dieses mal auch.

Auswärtsblock des BVB in Freiburg
Tolle Stimmung der mitgereisten Fans

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