
Auch nach vielen Jahren ist Champions League und Flutlicht im Westfalenstadion nicht langweilig geworden. Der Abend begann mit romantischer Stimmung bei You’ll never walk alone, die hauptsächlich davon getrübt wurde, dass der BVB wohl nicht länger als ne Minute währenddessen die Werbebanden in schönes Gelb tauchen durfte. Bald danach wurde es blau und orange im Stadion und die Romantik war dahin.
Auch auf dem Platz war von Romantik nichts zu sehen, der BVB, in etwas gewöhnungsbedürftiger Aufstellung zu Beginn, war dominant aber kaum gefährlich. Er beendete die erste Hälfte mit fast 65% Ballbesitz.
Auch auf den Rängen dominierte Borussia. Der gut gefüllte Gästeblock schien nur kurz wirklich ernsthaft zu versuchen, gegen die gut motivierte Süd anzusingen und beschränkte sich bald auf wenige Momente des Klatschens und eine schöne Schalwand zum Abschluss.

Nach und nach gewann der BVB auch etwas an Schwung nach vorne und als in der 28. Minute Svensson auf Vorlage von Adeyemi den ersten Treffer erzielte war die Führung mehr als verdient. Es folgten einige weitere gute Möglichkeiten, ehe man sich laut singend und klatschend in die Halbzeitpause begab.
Leider änderte sich das Bild danach deutlich, zum Glück aber nicht bevor Chukwuemeka aus der Ecke zur beruhigenden 2:0-Führung traf. Ein Tor kurz nach Anpfiff, oder wie wir auf der Süd sagen: „wenn die Cola zum Krefelder wird“.
Danach eroberte sich Bilbao Stück für Stück den verlorenen Ballbesitz zurück und drückte auch aufs Tor. Ein paar Mal rettete Glück und Kobel, doch nur 10 Minuten nach dem 2:0 war es dann doch passiert. Während das Bier auf dem Rücken langsam unangenehm kalt wurde, verlor der BVB die Kontrolle über das Spiel. Die Löcher waren groß, der Ball landete immer und immer wieder beim Gegner und am Ende stand es 2:2. Diesmal hatte der VAR allerdings was dagegen und korrigierte und auch Kovac lenkte jetzt gegen: 4 Wechsel in kürzester Zeit zurück zur bekannten Aufstellung, aber mit der Ruhe dauerte es noch einen Moment.
Auf den Rängen spürte man, dass es zusätzlichen Input brauchte und es wurde richtig schön laut. An einem sehr stimmungsvollen Abend war das die beste Phase von den Rängen und eine richtig starke Motivation für die Spieler im richtigen Moment.

Die Mannschaft bekam davon wieder etwas Schwung und in der 82. Minute war es Guirassy, der richtig stand, als er einen Schuss von Sabitzer unhaltbar zum 3:1 ablenkte. Der VAR bestätigte: er stand WIRKLICH richtig.
Man hätte sich jetzt beruhigt zurücklehnen können, wäre da nicht die saisonhistorisch beunruhigende Tatsache, dass man in den beiden Spielen mit den einzigen bisherigen Punktverlusten die Nachspielzeit jeweils mit einem 2-Tore-Vorsprung begonnen hatte.
Da war ich ganz froh, dass Julian Brandt am Ende den Deckel wirklich drauf machte, auch wenn er mir damit den Witz im Titel ruiniert hat.
EUROPAPOKAL!
Unsere Fotostrecken zum Spiel gibt es wie immer auf unserer BVB-Fotoseite bei Instagram.
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