Warmlaufen

Wenn die “Angst vorm Verlieren” bis zu “einem knappen Sieg” reicht

24.01.2023, 09:54 Uhr von:  Nina T.
Der volle Auswärtsblock in Mainz mit Fahnen
Auswärtsblock in Mainz

Es gibt viel zu verlieren und kaum etwas zu gewinnen in Mainz... Aber es bleibt unsere Entscheidung, uns darauf einzulassen oder eben nicht. Der Vorbericht zum Auswärtspiel bei Mainz 05.

Die Voraussetzungen

Das schwierigste Startprogramm ist das, das leicht aussieht!

Der Trip nach Mainz, nach dem Spiel gegen Augsburg, ist also nicht unbedingt das Beste, was uns passieren konnte. Wieder ein Spiel, das man bereits verliert, wenn man es nicht hoch genug gewinnt und auch das wäre dann ja eigentlich nur “selbstverständlich”. Nicht zu vergessen, auch ein langweiliges Spiel, wird niemand zu schätzen wissen.

Was auch immer am Mittwochabend passiert: Mehr als ein freundliches Nicken ist von der breiten Masse nicht zu erwarten. Unsere Angst vorm Verlieren geht halt mittlerweile schon bis zu einem knappen Sieg! “Es war ein Scheiß-Spiel.” bekam ich am Montagmorgen zu hören.

Umgekehrt kann Mainz nur gewinnen: Sogar eine Niederlage, mit zwei Toren oder weniger Unterschied, bringt zwar keine Punkte, würde psychologisch aber als Errungenschaft dargestellt werden.

Der Gegner

Natürlich hat Mainz 05 jahresübergreifend keine gute Bilanz: Seit dem 01. Oktober 2022 gab es vier Niederlagen, drei Unentschieden und drei Siege - einer davon brachte sie in die nächste Runde im DFB-Pokal. Der aktuell zwölfte Tabellenplatz dürfte auch niemanden beeindrucken. Trotzdem sollten wir uns nicht blenden lassen!

  • Sie rangen beispielsweise der Brause zu Hause ein 1:1 Unentschieden ab - wir gingen bei denen 3:0 baden.

  • Sie gewannen auswärts in Bremen mit 2:0 - während wir zu Hause einen 2:0 Vorsprung in sechs Minuten aus der Hand gaben.

  • Sie besiegten Köln 5:0 zu Hause - wir haben 3:2 in Köln verloren.

  • Sie erreichten ein 1:1 gegen Frankfurt zu Hause - uns gelang auswärts ein knapper 2:1-Sieg

Ich lasse hier nicht gerade meinem inneren Lucien Favre freien Lauf und versuche ums Verrecken, unseren Gegner stark zu reden… Ich sehe da wirklich Gefahr, sich - gerade mit dem oben beschriebenen Mindset in der Breite - gewaltig die Schnauze zu verbrennen.

Wir

Mir fehlt noch die Pressekonferenz, ich hätte gerne gewusst, wer denn nun wirklich mit nach Mainz fahren kann. Natürlich erwarte ich von Sonntagnachmittag bis Dienstag zur Abfahrt nicht sonderlich viele Rückkehrer. Allerdings habe ich Sorge, dass wir durch den Kampf bis zur letzten Minute gegen Augsburg vielleicht den einen oder anderen direkt wieder überstrapaziert haben?

Mit Jude wird uns definitiv der Man of the Match vom Wochenende fehlen, die fünfte gelbe Karte führte zur Sperre und dürfte die meisten Schmerzen verursachen.

Am Ende ist auch fast egal, wer in Mainz für unsere Farben auflaufen wird: Sie werden von allen Mitreisenden, die unbedingte Unterstützung brauchen, um sich diese geringe, verbliebene Chance auf ein, in der Masse, “akzeptiertes” Ergebnis zu erspielen.

Unter anderem, weil Anstoßzeit und Anreise auch nicht für Hochstimmung sorgen: 18:30 Uhr am Mittwoch, dazu eine gesperrte A45 mit einem Stau um die Sperrung, den kaum ein Navi korrekt anzeigt oder dem günstigsten Umweg über Köln… Ich bin allen, die sich auf den Weg machen (können), ausgesprochen dankbar.

Lassen wir uns von dieser dämlichen Angst vorm Verlieren nicht einschränken - die paar Prozent, die uns noch als Erfolg zugestanden werden, müssen wir auch erstmal so annehmen. Dazu sind wir nicht gezwungen, wir können das anders sehen und die Erfolge feiern, die wir wollen! Wie einen Ausgleich in letzter Sekunde gegen Bayern oder jeden Punkt, den wir aus Mainz mitnehmen können. Es ist unsere Entscheidung.

Es geht weiter nur gemeinsam, für unsere Borussia.

Leuchte auf, mein Stern!

Mögliche Aufstellung:

Gregor Kobel - Julian Ryerson, Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Raphael Guerreiro - Mahmoud Dahoud, Salih Özcan - Gio Reyna, Julian Brandt, Donyell Malen - Youssoufa Moukoko

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