Warmlaufen

Bitte nicht schon wieder

04.11.2022, 23:08 Uhr von:  Kevin
Bitte nicht schon wieder

Am Samstag empfängt der BVB den Pottnachbarn aus Bochum im Westfalenstadion. Unser Autor fragt sich, ob das nun ein Derby ist oder nicht und möchte einfach nicht schon wieder vier Blau-Weiße Gegentore.

Ich weiß nicht so recht, wie ich das kommende Spiel gegen den VfL Bochum einordnen soll. Für viele Menschen ist es ein Derby, für mich irgendwie nicht so ganz. Das ist auch nur meine persönliche Meinung als Autor dieses Vorberichtes. Ich kann aber auch jeden verstehen, für den das Spiel ein Derby ist. Ruhrpott-Duelle sind generell schon was feines.

Warum ich das mit dem Derby so empfinde, das kann ich gar nicht genau sagen. Ich bin 32 Jahre alt und die meiste Zeit meines Erwachsenenlebens hat der VfL Bochum mit Borussia Dortmund kaum Berührungspunkte gehabt. Von 2010 bis 2021 dümpelte der Traditionsverein in der 2. Bundesliga rum. Das heißt, ich hatte kaum Berührungspunkte mit dem VfL. Wie soll sich da eine Derby-Atmosphäre einstellen? Definiert sich ein Derby nur aufgrund der Distanz zwischen den beiden Spielstätten? In meinen Augen gehört da schon auch etwas mehr zu.

Leverkusen hätte ja auch immer gerne ein richtiges Derby, aber weder Mönchengladbach noch Köln sehen das so richtig ein. Die haben mit dem bekannten Rhein-Derby ihr eigenes Ding. Und wir haben die „Mutter aller Derbys“, wie es so schön heißt, mit dem Spiel gegen den Tabellen-Achtzehnten aus Gelsenkirchen. Hehe.

Irgendwie ist der VfL Bochum also so ein halbes Leverkusen. Tabellarisch kommt der VfL Bochum (17. Platz) auch schon ziemlich nah an Leverkusen (16. Platz) heran. Die beiden Mannschaften trennen nur zwei Punkte.

Sollen am Samstag bitte keinen Grund zum jubeln haben: Die Fans des VfL Bochum

Hätte man vor der Saison im Sportwettenlokal seines Vertrauens darauf einen Euro gesetzt, dann könnte man sich von dem Gewinn jetzt vielleicht einen ganzen Döner leisten. Trotz Inflation!

An dieser Stelle möchte ich gerne meinen Kumpel Philip grüßen, von dem ich mir seit letzter Saison jedes Mal wenn wir uns sehen anhören kann, wie das letzte Spiel gegen Bochum doch gelaufen ist. Zur schmerzlichen Erinnerung: Der BVB hat damals grandios verkackt und mir durch die 3:4-Niederlage schon ordentlich die Stimmung verhagelt. Mir reicht es langsam damit, dass Blau-Weiße Vereine uns im eigenen Stadion vier Tore einschenken.

So wie die BVB-Abwehr momentan spielt lässt sich das aber leider auch in diesem Spiel nicht so richtig ausschließen.

Terzic sucht keine Ausreden

„Wir sind in einer Phase, die nicht leicht ist“, betont BVB-Trainer Edin Terzic auf der etatmäßigen Pressekonferenz vor dem Spiel und betont die sechste englische Woche in Folge für den BVB. Zuletzt ging gefühlt die gesamte Mannschaft auf dem Zahnfleisch, das Lazarett wurde immer größer, es gab für Terzic kaum Alternativen um mal Spieler zu schonen.

Gegen Bochum bieten sich nun langsam wieder diese Alternativen. Je nach Fitness könnten Reus und Guerreiro in die Startelf zurückkehren. Hummels und Kobel, die in Kopenhagen vorsichtshalber ausgewechselt wurden, sind wieder einsatzbereit.

Beruhigt mich sehr zu wissen, dass Kobel spielen kann. Was der in den letzten Spielen alles gehalten hat ist einfach komplett irre. Die einen orgeln sich am Spieltag achtarmig einen rein und Kobel orgelt einfach achtarmig gefühlt jeden Ball von der Linie.

Hofft auf sein Comeback: Marco Reus

Dass es zuletzt nicht so rund läuft beim BVB ist ein offenes Geheimnis. Gegen Frankfurt hat der BVB mit 2:1 gewonnen, obwohl man gefühlt hätte mit 1:5 verlieren müssen. Gegen Kopenhagen in der Champions League setzte es ebenfalls wieder einen ziemlich glanz- und lustlosen Auftritt an so mancher Stelle. Man solle aber „nicht alles so negativ“ sehen, betont Terzic. Immerhin ist man in allen drei Wettbewerben noch im Rennen, überwintert im DFB-Pokal und in der Champions League. Das war letzte Saison vor der Winterpause leider nicht mehr der Fall. Nun ja. Ganz so unrecht hat der Mann mit dieser Aussage nicht.

Gegen Kopenhagen war aber auch nicht alles schlecht. Die größten Chancen habe der BVB gehabt und daher will Terzic auch „nicht zulassen“, dass man das Spiel zu negativ redet oder die dünne Personaldecke als Argument für etwas hernimmt. „Das Problem an meiner Position jetzt hier ist, egal was ich sage, es wird so ein bisschen als Ausrede angesehen“, versucht Terzic zu erklären und stellt klar: „das möchte ich nicht. Wir haben genug gute Jungs, um gute Leistungen zu zeigen.“

Am besten klappt das bitte auch diesen Samstag gegen Bochum. Sonst muss ich Philip leider ab morgen Nachmittag bis zur Rückrunde auf allen Kanälen blockieren.

Vorraussichtliche Aufstellungen

Dortmund

Kobel - Süle, Hummels, N. Schlotterbeck, T. Hazard - Bellingham, Özcan - Adeyemi, Brandt, Reyna - Moukoko

Bochum

Riemann - Gamboa, Ordets, Lampropoulos, Danilo Soares - Losilla, Stöger - Osei-Tutu, P. Förster, Antwi-Adjei - P. Hofmann

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