BVB-Frauen

Ohne Makel zur Herbstmeisterschaft

12.11.2022, 21:00 Uhr von:  Tim K
Aufnahme des Siegerselfies in der Abenddämmerung nach dem Sieg gegen Herbern

Die BVB-Frauen sind nach dem 11. Sieg im 11. Spiel Herbstmeisterinnen. Nun steht im Westfalenpokal ein absolutes Highlight-Spiel an. Unser Spielbericht zum Auswärtssieg beim SV Herbern.

Foto von der Eckfahne, die zur Hälfte blau und zur Hälfte gelb ist. Im Hintergrund ist das Spielfeld zu sehen.
Bei bestem Fußballwetter trat der BVB am Sportplatz am Siepenweg an

Die Generalprobe vor dem Westfalenpokalspiel gegen den SV Hohenlimburg ist geglückt. Mit 4:1 gewannen die BVB-Frauen beim SV Hebern, doch die Partie wurde für die Borussia zum Härtetest. Dass beim engsten Auswärtsspiel bisher in dieser Saison letztlich drei Punkte heraussprangen war vor allem frühen Toren zu Beginn der beiden Halbzeiten sowie einer guten Leistung von Sandra Schröer zu verdanken.

Doch noch wichtiger als das sportliche Ergebnis war das Zeichen, was der Ballspielverein anlässlich der in diesem Monat stattfindenden WM setzte. Weil im Austragungsland Katar homosexuelle Handlungen verboten sind, setzte der BVB sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen mit der Einfärbung des Sponsors in Regenbogenfarben ein klares Zeichen gegen Homophobie und für Vielfalt.

Wie schon in der Vorwoche trat der BVB wieder gegen den Tabellenfünften an, der Rot-Weiß Unna am vergangenen Spieltag von diesem Platz verdrängen konnte. Und wieder nutzte Trainer Thomas Sulewski dies vor dem Topspiel am kommenden Donnerstag für etwas Rotation in der Startelf. Pörteners, Becker und Billig waren die neuen Namen auf dem Spielberichtsbogen. Weiterhin fehlte jedoch die an Covid erkrankte Marie Grothe. „Marie ist eine Ausnahmespielerin, die hoffentlich möglichst bald schon wieder für uns auf dem Platz stehen kann“, äußerte sich Thomas Sulewski nach der Partie.

Jene Marie Grothe fehlte auch in Herbern dem BVB-Mittelfeld merklich. Zwar schlug der BVB früh durch die vor allem in der Anfangsphase sehr aktive Ana Zabell zu (5.) und konnte die Weichen damit früh auf Sieg stellen, doch auch diesmal fehlte es dem BVB an Sicherheit im Spielaufbau. „Ich denke man kann sagen, dass uns Marie Grothe extrem fehlt“, gab auch Thomas Sulewski zu und verwies auf die vielen Torbeteiligungen der Top-Scorerin.

Zabell dreht in der Anfangsphase auf

Aufnahme von Ana Zabell im Zweikampf mit einer Gegenspielerinnen von Rot-Weiß Unna im roten Trikot.
Ana Zabell war in der ersten Halbzeit ein Aktivposten in der BVB-Offensive (Archivbild)

Der SV Herbern machte es nach der anfänglichen Druckphase des BVB, die im 2:0 durch Mia Bedarf gipfelte (30.), jedoch mächtig schwer. Nicht nur zwangen die Münsterländerinnen die BVB-Frauen immer wieder zu Fehlpässen im letzten Drittel, sie konnten auch mehrfach gute Torchancen entwickeln. In der ersten Hälfte war es vor allem die Herbener Top-Torschützin Annika Vogel, die der Borussia Probleme bereitete. Die größte Chance der ersten Halbzeit hatte sie gar per Elfmeter, doch den eigens verursachten Strafstoß konnte Sandra Schröer parieren.

Nach der Pause drehten die Gastgeberinnen dann richtig auf. Erst konnte Sandra Schröer gegen Ida Jaspert noch stark parieren (47.), zwei Minuten später war die Dortmunder Torhüterin in einer fast deckungsgleichen Szene jedoch machtlos (49.). Den Anschlusstreffer hatten sich die Herberinnen auch definitiv verdient und das Spiel hätte durchaus auch etwas offener werden können, wenn Virginia Glänzer nicht mehr oder weniger unfreiwillig nach einem Schuss von Lea Rogge-Herper das 1:3 erzielt hätte. Zwar konnte der Sportverein dennoch immer wieder Nadelstiche setzen, am Ende trafen sie jedoch ins falsche Tor. Das 1:4 durch ein Eigentor (84.) war der Schlusspunkt in einem der schwächsten Saisonspiele. Thomas Sulewski wurde in Anbetracht des mäßigen Auftritts recht deutlich. „Über das Ergebnis sind wir natürlich glücklich. Allerdings haben wir uns durch einen Gegner den Schneid abkaufen lassen, der eine richtig gute Einstellung gezeigt hat. Wir haben heute nicht die Einstellung an den Tag gelegt, die wir eigentlich haben wollten."

Die BVB-Frauen sind Herbstmeisterinnen

Und dennoch: Der BVB schlägt auch den SV Herbern und kann sich damit schon ein Spiel vor Ende der Hinrunde über die Herbstmeisterschaft freuen. Ergebnistechnisch bleibt das Team mit 11 Siegen aus 11 Spielen oder jeden Makel. Ohnehin dürfte ein Warnschuss vor dem schwierigen Spiel im Westfalenpokal gegen den Landesligisten Hohenlimburg durchaus nicht ungelegen kommen, denn dort werden sich die Dortmunderinnen nicht mit einer solchen Leistung durchmogeln können. Doch die bisherige Saison hat klar gezeigt, dass die Mannschaft in den Topspielen nah an ihr Leistungsmaximum geht. Also kommt am Donnerstag, dem 17.11, um 20:30 in die Fußballakademie und unterstützt die BVB-Frauen auf dem Weg ins Westfalenpokal-Viertelfinale!

Statistik

BVB: Schröer - Klemann, Jung, Glänzer, Pörteners (49. Rechenbach) - Becker, Bedarf (49. Rogge-Herper), Zabell - Billig (53. Kuhl), Reinhardt (80. Goosmann), Lau (75. Auffenberg)

Tore: 0:1 Zabell (5.), 0:2 Bedarf (32.), 1:2 Jaspert (49.), 1:3 Glänzer (54.), 1:4 Pawlas (84, ET.)

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