Unsa Senf

20 Jahre THE UNITY

20.01.2021, 12:43 Uhr von:  Redaktion
Man sieht frotal im Zoom den Block drölf der Südtribüne voll mit Fans und schwarz-gelben Fahnen. Die größte Fahne in der Mitte zeigt ein Konterfei von August Lenz und den Schritfzug "2001 Ultras"

Ältere Fanzines helfen gelegentlich dabei, wenn man einen Blick in die Vergangenheit werfen und vergangene Situationen und Stimmungslagen nachvollziehen möchte. In der 13. Ausgabe der „Gelbsucht“ von THE UNITY aus dem Jahre 2012 stößt man auf einen interessanten Text zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe. Dieses Jubiläum fiel, man hätte es nicht besser planen können, genau in die Meisterschaftssaison 2010/2011. So endet der Artikel passenderweise mit den Worten:

Was soll man einem BVB Fan über das Spiel gegen Nürnberg noch erzählen. Ihr wisst wohl selbst am besten, wie es war. Es war magisch und die 90. Minute ging in einem kollektiven Jubelschrei unter. 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2011!!! THE UNITY 2001 Ultras Dortmund – Immer weiter!

Nun, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen – wir werden wohl 10 Jahre später im 20. Jubiläumsjahr von THE UNITY weder eine Meisterschaft zu feiern haben noch Spiele in einem explodierenden Westfalenstadion verfolgen können. Aber: immer weitergemacht, das hat TU in den letzten 10 Jahren definitiv. Sei es als Motor der Kurve, Organisator von immer irrwitzigeren Choreografien und vor allem: als kritische Stimme im Verein Borussia Dortmund, aber auch als wichtiger Akteur in bundesweiten Faninitiativen. Gerade diese Rolle ist für eine Ultrasgruppe im Jahre 2021 im Vergleich zur vermutlich eher unbeschwerten Anfangszeit der Gruppe in den 2000er Jahren sicherlich nicht leichter geworden.

Umso mehr Respekt verdient es, dass sich die Jungs und Mädels weiterhin für eine Fußballkultur einsetzen, die genau das Gegenteil von dem darstellt, was wir insbesondere in den letzten 12 Monaten zu sehen bekommen haben. Dass man es damit auch innerhalb der großen BVB-Familie sicherlich nicht immer allen recht machen kann – geschenkt. Reibungen mit dem Verein, aber auch innerhalb der Fanszene sind am Ende des Tages das, was die Ultrakultur als kritische Jugendbewegung ausmacht und für das nötige Gegengewicht im Fußballgeschäft sorgt.

In diesem Sinne: wir von schwatzgelb.de wünschen euch, liebe THE UNITY, alles Gute zum 20. Geburtstag. Nicht nur aufgrund diverser personeller Überschneidungen von SG.de und TU vor allem in der Anfangszeit der Gruppe, sondern auch und vor allem als unersetzbare Mitglieder eben dieser BVB-Familie möchten wir euch nicht missen - und die Feierlichkeiten im Stadion sind definitiv nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben!

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