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Die zweite Chance – Die Rückholaktionen des BVB: Teil 1 (Die Spieler)

18.06.2019, 21:20 Uhr von:  CHS
Die zweite Chance – Die Rückholaktionen des BVB: Teil 1 (Die Spieler)
Machen Sie es wieder? - Die Rückholer Aki Watzke und Michael Zorc

Aktuell scheint eine mögliche Rückkehr von Mats Hummels im Raume zu stehen. Das war ein Grund für uns, die Rückholaktionen des BVB anzugucken. Das betrifft nicht nur Spieler, sondern auch auf dem Trainerposten oder als Präsident gab es Rückholaktionen. Nicht immer verständlich, nicht immer erfolgreich, aber seht selbst: Im ersten Teil geht es um die Spieler.

Wer denkt, das sei eine Erfindung der Neuzeit, liegt falsch. Viele BVB-Spieler kehrten nach ihrer Zeit bei Borussia Dortmund dem Verein den Rücken, kamen aber wieder zurück. Hier kommt eine Aufzeichnung in der zeitlichen Auflistung (es gilt das Datum der Rückkehr). Dabei sind ein paar bekannte, ein paar unbekannte und auch ein paar Überraschungen.

Wohl eins der schönsten Bilder aus der Vereinsgeschichte des BVB. Adi Preißler mit der Meisterschale 1956

Die erste, dokumentierte Rückholaktion war Alfred „Adi“ Preisler. Der gebürtige Duisburger kam 1945 ablösefrei vom Duisburger SpV. Nach fünf Spielzeiten wechselte er zu Preußen Münster und bildete dort den sogenannten 100.000 Mark-Sturm mit Schulz, Rachuda, Gerritzen, Lammers, Weghorst und Erb. Sie erreichten damals die Deutsche Vize-Meisterschaft. Aber nach diesem kurzen Gastspiel kehrte er wieder zum BVB zurück und blieb dort bis zum Karriereende. In dieser Zeit errung er da dann die ersten Deutschen Meisterschaften des Vereins und konnte als einer der drei Alfredos Karriere feiern. Die erste Rückholaktion war damals ein voller Erfolg.

Zur gleichen Zeit wie Adi Preißler kam auch ein Herbert Sandmann zurück. Bereits in der Jugend war er beim BVB, bevor er 1947 zu den Profis wechselte. Nach zwei Jahren wechselte er den Verein und ging zu den Blauen nach Gelsenkirchen. Aber nach wiederum zwei Jahren kam er dann wieder zum richtigen Verein. In dieser Zeit wurde Sandmann zweimal Deutscher Meister und beendete 1960 seine Karriere. Er blieb aber auch danach dem Verein erhalten. Seine Rückkehr war wie die von Adi Preißler ein voller Erfolg.

Der Nachfolger in dieser Rubrik war der gebürtige Gelsenkirchener Kurt Sahm. Er kam 1950 vom STV Horst-Emscher zum BVB und blieb ein Jahr (28 Spiele), bevor er einen Vertrag bei Werder Bremen unterschrieb. Im Folgejahr wechselte er wieder zum BVB. Dort kam er nur auf 13 Spielen, so dass er 1953 nach nur einem Jahr wieder zurück zu STV Horst-Emscher wechselte. Mehr als ein Ergänzungsspieler war er also bei seiner Rückkehr nicht.

Spielszene zwischen Jockel Bracht und Seeler im DM-Endspiel 1963

Der nächste in dieser Liste hatte den Spitznamen „Der Ölprinz“. Bereits in der Jugend spielte Helmut „Jockel“ Bracht beim BVB (1939–1943). Nach seinem Intermezzo nach dem 2. Weltkrieg bei Preußen Horstmar, dem Lüner SV und BV Brambauer kehrte er Anfang der 50er Jahre wieder zum BVB zurück. Auch hier blieb er dann nicht, sondern wurde ausgeliehen an Westfalia Herne und die SpVgg Herten. Sein erstes Spiel für die erste Mannschaft machte er dann als linker Außenläufer in der Saison 1955/56. Das ganze endete dann auch gleich in der ersten Meisterschaft der Borussia, welche ein Jahr später wiederholt wurde (einmalig in der deutschen Fußballgeschichte, nämlich mit der gleichen Aufstellung). Er durfte dann sogar eine dritte Meisterschaft (1963) feiern (dies konnte nur Willi Burgsmüller ebenfalls tun). Nach 11 Spielen in der neu gegründeten Bundesliga beendete er 1964 seine Profikarriere. Dem BVB blieb er als Scout, Obmann und Trainer erhalten. Die Rückkehr von Bracht darf man wohl als großen Erfolg betiteln.

Der nächste Kandidat aus dieser Rubrik ist Jürgen „Charlie“ Schütz. Er kam als Stürmer von Urania Lütgendortmund zum BVB. In seiner ersten Zeit bei Borussia Dortmund zeichnete er sich durch seine Treffsicherheit aus, sodass er mehrfach Torschützenkönig in der Oberliga West war. Seit 1960 hieß sein kongenialer Partner Friedhelm „Timo“ Konietzka (auch er ist ein Rückkehrer, aber in einer anderen Rubrik). Sie bildeten eines der erfolgreichsten Sturmduos (bekannt unter dem Namen „Max und Moritz“) und schafften 1963 die dritte Deutsche Meisterschaft des BVB. Im Anschluss wechselte Schütz für die Rekordablöse von 450.000 DM zu AS Rom. Nach Umwegen in Italien und München (TSV 1860) kehrte er 1969 wieder zum BVB zurück, allerdings als offensiver Mittelfeldspieler. In 73 Spielen erzielte er 30 Tore. Trotzdem konnte er den zweiten Abstieg des BVB nicht verhindern und verließ dann die Borussia in Richtung Rot-Weiß Lüdenscheid. Seine Rückkehr kann man sicherlich als Erfolg werten. Denn man sollte nicht vergessen, dass man eben nicht wegen, sondern trotz Schütz durch sportliches Missmanagement abgestiegen ist.

Siggi Held bei der Mitgliederversammlung 2013 (zusammen mit Gerd Pieper und Theo Redder)

Sigfried „Siggi“ Held kam 1965 von Kickers Offenbach zum BVB. Er war übrigens der erste BVB-Spieler, der nicht aus dem Ruhrgebiet bzw. Westdeutschland kam und wurde über Dortmunds Bundeswehr-Schiene (Ottmar Reim) in den Westen geholt. In seiner ersten Zeit beim BVB kam er dann, zusammen mit Stan Libuda und Lothar Emmerich, zum ersten DFB-Pokalsieg und, ein Jahr später, zum ersten deutschen Europapokalgewinn. Zusammen mit Emma galt Held als „the terrible twins“. Nach sechs Jahren (und auch wegen des sportlichen Niedergangs des BVB) wechselte er wieder zurück zu den Kickers aus Offenbach. 1977 kam der damals 35-Jährige wieder zur Dortmunder Borussia und spielte dort noch zwei Jahre lang (47 Spiele, drei Tore), bevor er erneut wechselte (zu Preußen Münster bzw. Bayer Uerdingen). Diese Rückkehr machte zwar Sinn, aber er kam nicht über den Status des Mitläufers hinaus. Dabei muss man aber auch sagen, dass die Zeit beim BVB damals nicht so leicht war. Siggi Held kam übrigens ein zweites Mal zurück zum BVB zurück, dann aber als offizieller WM-Botschafter Dortmunds im Jahr 2006. Seit Januar 2007 ist er auch BVB-Fanbeauftragter.

Ein weiterer Vertreter dieser Rubrik hatte den Spitznamen „Kobra“ und konnte auf eine bunte Karriere zurückblicken. 1984 kam der Stürmer Jürgen Wegmann von Rot-Weiß Essen zum BVB für eine Ablösesumme von einer Mio. DM. Seine zwei Spielzeiten in Dortmund gipfelte im berühmtberüchtigten Relegationsspiel 1986 gegen Fortuna Köln. Dort schaffte er es, obwohl sein Wechsel zu den Blauen in Gelsenkirchen schon feststand, in der Nachspielzeit des Rückspiels den entscheidenden Treffer zum 3-1 zu erzielen. Dieses Tor bedeutete, dass der BVB noch ein Entscheidungsspiel in Düsseldorf (8-0) austragen musste. Im Sommer 1989 kehrte Wegmann zurück, diesmal aus München. Während er in den ersten beiden Saisons noch regelmäßig spielte, folgten dann wegen Verletzungen kaum noch Einsätze. Im Winter 1992/93 welchselte er dann zum MSV Duisburg. Seine Rückkehr brachte dem BVB nicht so viel, er war eher ein Mitläufer. Übrigens kam er ein weiteres Mal zum BVB zurück, als Mitarbeiter im BVB-Fanshop.

Andreas Möller schießt eine Ecke. 301 Spiele für den BVB. 88 Tore, 83 Vorlagen.

Kommen wir nun zu einem Spieler, der polarisierte. In der Winterpause 1987/88 kam der Spielmacher Andreas Möller von Eintracht Frankfurt in die Ruhrpott-Metropole. Gleich im ersten Spiel traf der Frankfurter. Seine erste Spielzeit in Dortmund krönte natürlich der DFB-Pokalsieg 1989. Obwohl er vor der Südtribüne ein Versprechen des Verbleibs abgab, wechselte er im Sommer 1990 wieder zurück zur Eintracht. Seine zweite Spielzeit begann 1994, als man ihn, zusammen mit einem gewissen Julio Cesar, von Juventus Turin verpflichtete. Seine Rückkehr ist immer eng verbunden mit der zweifachen Meisterschaft 95 und 96, sowie mit dem Champions League-Sieg und dem Weltpokalsieg 1997. Aber auch in dieser Zeit folgte ein Negativereignis. Seine Sperre nach dem KSC-Spiel 1995 ist immer noch die einzige Sperre für eine Schwalbe in der Bundesliga. Nach all den Erfolgen wollte Möller etwas Neues wagen und wechselte ablösefrei zum Revierrivalen nach Gelsenkirchen und konnte dort seine 4-Minuten-Meisterschaft feiern. Auf jeden Fall war seine Rückkehr, trotz aller Nebengeräusche, erfolgreich.

Ein weiterer Rückkehrer war Julio Cesar da Silva, genannt Julio Cesar. Der Brasilianer kam, zusammen mit Andi Möller, 1994 zum BVB. In dieser Zeit fielen dann auch die großen Erfolge, die er in der Superabwehr mit Sammer und Kohler sicherte. Auch seine Eskapaden mit überzogenen Pausen im Sommer und Winter sind legendär. Im Sommer 1998 wechselte Cesar nach Brasilien zu Botafogo Rio de Janero. Doch nach nur vier Monaten kehrte er ablösefrei zurück und half in der Abwehr bis Februar 1999 aus (1). Seine Rückkehr bestand nur aus fünf Spielen. Man darf sein zweites Engagement ruhig als Ergänzungsspieler abheften.

Der nächste Spieler war Philipp Laux. Der Torhüter kam 1993 vom VfB Gaggenau zum BVB. In seiner einen Saison beim BVB kam er nicht zum Einsatz und wechselte nach nur einem Jahr zum SSV Ulm 1846. Nach sechs Jahren Ulm kam Laux wieder zurück zum BVB. Wie schon bei seiner ersten Anstellung wurde er nur als Ersatztorhüter gebraucht. In seinen zwei Spielzeiten brachte er es dann aber auf 8 Spiele, bevor er dann zur Eintracht nach Braunschweig wechselte. Seine Rückkehr erfüllte seinen Zweck, er kam als Ersatzmann und hat diese Stelle auch ausgefüllt.

Jörg Heinrich als Co-Trainer (zusammen mit Julian Weigl)

Im Januar 1996 holte der BVB einen gewissen Jörg Heinrich aus Freiburg. Der Linksverteidiger schaffte es dann in seiner ersten Anstellung beim BVB auf 81 Ligaspiele und sorgte dafür, dass man nicht nur die Meisterschaft im gleichen Jahr verteidigte, sondern auch ein Jahr später den Europapokal holte. 1998 wechselte Heinrich dann für die damalige Rekordablöse für einen deutschen Spieler von 25 Mio. DM zum AC Florenz. 2000 kehrte er dann aus Italien zurück (8,2 Mio. DM). Bei dieser Rückkehr schaffte er es auf 63 Ligaspiele. In der ersten Saison war er dann noch Stammspieler, in den beiden Folgejahren schaffte er es nur noch auf 16 bzw. 17 Spiele. Trotzdem darf seine Rückkehr doch als Erfolg gewertet werden. Am Ende wechselte der Nationalspieler ablösefrei zum 1. FC Köln. Lustigerweise kehrte Heinrich noch ein weiteres Mal zurück. In der Saison 2017 kam er bis zum Saisonende als Co-Trainer von Peter Stöger zum BVB zurück.

Im Jahr 2001 kam der damals 12-jährige Nuri Sahin vom RSV Meinerzhagen zur Jugend von Borussia Dortmund. Im Sommer 2005 wurde Sahin, aufgrund der finanziellen Probleme des Vereins, in den Profikader hochgezogen, wo er am 23. Juli im UI-Cup gegen Sigma Olmütz sein Pflichtspieldebüt feierte (damit Dortmunds jüngster Europapokalteilnehmer). Am 6. August folgte dann sein Bundesligadebüt (Rekord in der Bundesliga bislang). In Nürnberg am 26. November folgte dann auch noch sein erstes Tor (ebenfalls Rekord in der Bundesliga). Nachdem Bert van Marwijk gegangen wurde, wollte Doll ihn nicht mehr haben, sodass er 2007 leihweise zu Feynoord Rotterdam wechselte. Im Sommer 2008 kehrte er zum BVB zurück. Aufgrund von Verletzungen kam er in den ersten 13 Saisonspielen nur auf einen Startelfeinsatz. Aber in der Rückrunde setzte Klopp auf den Deutschtürken und er war in den folgenden Spielzeiten Stammspieler. Es endete dann in der siebten Meisterschaft. Obwohl er mit seinen Aussagen die Dortmunder Fangemeinschaft bis zum Schluss auf einen Verbleib beim BVB hoffen ließ, wechselte Sahin 2011 aufgrund einer Ausstiegsklausel (10 Mio. Euro) zu Real Madrid. Hier und auch bei seiner Leihe zum FC Liverpool kam er nicht über den Status des Ersatzspielers heraus. Im Januar 2013 wurde der Leihvertrag mit Liverpool aufgelöst und Sahin kam wieder zum BVB. Allerdings kam er als Leihspieler, denn Real Madrid leihte den Deutschtürken für 18 Monate aus. Im Anschluß kaufte der BVB ihn wieder mit der vereinbarten Kaufoption zurück. Insgesamt auf 94 Ligaspielen kam Sahin. Seine Rückkehr war eher wechselhaft. War er noch in den ersten beiden Spielzeiten Stammspieler, kam er bei den drei folgenden Spielzeiten nur noch auf sieben, neun bzw. fünf Spiele. Das besserte sich in der Saison 17/18, als er 18 Spiele absolvierte, bevor er dann im August 2018 zum SV Werder Bremen wechselte, nachdem er unter Favre keine Chance mehr hatte. Trotz aller Auf und Abs war seine Rückkehr eher ein Vor- als ein Nachteil. Diese Einschätzung kann je nach Sichtweise natürlich anders aussehen.

Shinji Kagawa (gegen Rot-Weiß Essen 2018)

Der nächste Rückkehrer hat ebenfalls eine bewegte Geschichte. Von einem japanischen Zweitligisten (Cereso Osaka) kam 2006 der unbekannte Shinji Kagawa für nur 350.000 € Ausbildungsentschädigung zum BVB und entwickelte sich zu einem Volltreffer. In seiner Zeit folgte zwei Meisterschaften und ein Pokalsieg. Zwar wollte der BVB mit ihm verlängern, aber dies wollte Shinji nicht. Also wechselte der Japaner 2012 zu seinem Wunschverein, Manchester United. In seinen zwei Spielzeiten in England kam er auf 38 Ligaspiele. 2014 folgte die Rückkehr von Kagawa nach Dortmund. Zwei Spielzeiten gehörte er zum Stamm, bevor er es 16/17 nur noch auf 21 Spiele brachte. In der Folgesaison waren es sogar nur noch 19 Spiele, bevor er es dann nur noch auf vier Spiele brachte (und eins bei den Amateuren). Deshalb wechselte er im Januar 2019 für ein halbes Jahr zu Besiktas Istanbul. Er wird nun zurückkommen, aber ist ehrlich gesagt ein Spieler, auf dem man aktuell verzichten kann. Sicherlich war seine Rückkehr zum BVB nicht mehr so kometenhaft wie seine erste Spielzeit, denoch würde ich es schon als Erfolg bewerten (zumindest in den ersten beiden Saisons).

Manchmal muss man halt seinen Verein verlassen um bei ihn zu landen. Ein Spieler dieser Kategorie ist Kevin Großkreutz. Bereits in der Jugend spielte Großkreutz, nachdem er vom FC Merkur 07 kam, beim BVB. Dennoch trennte man sich 2002 wieder und der gebürtige Dortmunder wechselt zur Jugendabteilung von Rot-Weiß Ahlen. 2009 kehrte Großkreutz ablösefrei wieder zu seinem BVB zurück und feierte da zwei Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg, ein Champions League-Finale und mit Deutschland eine Weltmeisterschaft (allerdings ohne gespielt zu haben). Nachdem sein Stern beim BVB sinkte, wechselte er im Januar 2016 zu Galatasaray Istanbul, wo er wegen unvollständigen Unterlagen gar nicht spielen durfte. Auch hier kann man eine sinnvolle Rückkehr feststellen.

Den gleichen Weg hat Marco Reus gemacht. Auch er war in der Jugend beim BVB, als er 1995 von Post SV Dortmund zu den Borussen kam. Aber auch er wurde 2005 im Jugendbereich aussortiert, sodass er wie Großkreutz nach Ahlen wechselte. 2012 kam er dann aus Gladbach dank einer Ausstiegsklausel für 17 Mio. Euro. Seitdem konnte der gebürtige Dortmunder zwar nur einen Titel feiern (DFB-Pokalsieger 2017), aber prägte Spielzeiten (wenn er gesund war) und ist seit einem Jahr Kapitän. Er ist ein teurer, aber wohl ein sehr guter Rückkehrer.

Mario Götze (beim Derby 2019)

Der bislang letzte Rückkehrer ist Mario Götze. 2001 kam der gebürtige Memmingener zur Jugendabteilung des BVB. Seit 2009 spielte er dann für die Profis und feierte da als 09.jüngster Spieler am 21. November sein Debüt. In seiner Zeit konnte er zwei Meisterschaften, ein DFB-Pokalsieg und eine Champions League-Finalteilnahme feiern. 2012 verlängerte Götze seinen Vertrag (allerdings mit einer Ausstiegsklausel) und meinte damals, er könne sich vorstellen, immer beim BVB zu bleiben. Das dieser Satz nicht wirklich stimmte und nur die Fangemeinschaft beruhigen sollte, erfuhr man nur ein paar Wochen später. Bayern gab über die Presse vor einem wichtigen Spiel bekannt, dass man die Ausstiegsklausel von 37 Mio. Euro ziehen werde, sodass er 2013 zum FC Bayern wechselte. Seine Zeit in München war wechselhaft. Zwar wurde er da Weltmeister, brachte es aber in seiner zweiten und dritten Vertragszeit kaum noch zu Einsätzen. 2016 wechselte Götze für 22 Mio. Euro wieder zum BVB. Dieser Wechsel war wohl ein Prestige-Projekt von Aki Watzke und war bei den BVB-Fans äußerst umstritten. Aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen kam er in den ersten beiden Saison nur sporadisch zum Einsatz. Erst in der Saison 18/19 war er wieder ein Stammspieler. Zwar sieht es mittlerweile bei Götze seit seiner Rückkehr besser aus, aber so richtig Sinn machte die Rückkehr nicht. Er war eher ein Mitläufer als ein Unterschiedsspieler. Mal gucken, was in den folgenden Jahren noch passiert.

Sicherlich gab es, vor allem bei Jugendlichen und Amateurspielern, ähnliche Konstellationen, aber das soll keine vollständige Liste sein. Weiterhin sind hier nur Spieler (und Trainer) aufgeführt, die tatsächlich eine Anstellung bei einem anderen Verein hatten. Ausgeliehene Spieler wie Tretschok und Keser gehören nicht dazu. Gleiches gilt auch für Sammer, der nach seiner Spielerkarriere sofort Trainer (bzw. Co-Trainer) wurde. Zwar kam er als Berater vor einem Jahr zurück, aber wenn wir die aufführen, wird diese Liste unendlich. Aber auch so zeigte es sich, dass sich Erfolg und Misserfolg bei der Rückkehr teilweise ausgleichen und im jeweiligen Auge des Betrachters liegen. Aber nicht nur bei Spielern gab es Wiederholungstäter, sondern auch bei Trainern. Dazu mehr im zweiten Teil.

1) Julio Cesar soll laut diverser Seiten an Botafogo ausgeliehen sein. Aber hier gab es bei uns andere Aufzeichnungen. Dies bestätigte der Kicker (Kicker 94/1998) damals in seiner Ausgabe.

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