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Gregor Schnittker - Heja!

17.12.2018, 17:00 Uhr von:  Nici
Gregor Schnittker - Heja!
Gregor Schnittker - Heja!

Gregor Schnittker hat das Buch Heja! über die Vergangenheit und die Gegenwart des BVB zusammengestellt. Wir legen es euch ans Herz.

Mein erster Gedanke als ich das Buch in den Händen hielt war: „Oh, das ist aber groß!“. Auf 208 Seiten im Großformat beschäftigt Gregor Schittker sich mit Vergangenheit und Gegenwart von unserem BVB.

Nach einem Vorwort von Reinhard Rauball, das mich irgendwie an den Aufbau des Mitgliedermagazins erinnert, und nach einer Einleitung von Schnittker persönlich fängt das Buch richtig an.

Ich wusste nicht genau was ich mir vorstellen sollte, als ich im Buch weiterblätterte. Borussias Vergangenheit – als 22-Jährige hat man eben nicht alles miterlebt. Aber als ich die ersten schwarz-weiß Fotos ansah schlich sich ein altbekanntes Gefühl ein. Es war so, wie in den Fotoalben meiner Großeltern zu blättern. Auch Leute die man kennt erkennt man nicht auf Anhieb, die meisten kommen einem irgendwie gar nicht bekannt vor, aber trotzdem fühlt man sich mit den Bildern verbunden. Im Falle der Bilderalben sind es natürlich meine Familienmitglieder die mich damit verbinden, aber einen Fußball, die Fans und die Trikots zu sehen löst genau das gleiche Gefühl aus. Ohne alle Namen zu kennen sind die Leute die dort Borussia Dortmunds Anfänge bezeichnen Familie.

Und dieses Verbundenheitsgefühl ging die ganzen 208 Seiten über nicht verloren.

Reinhard Rauball sagt im Vorwort: „Bilder zeigen etwa Begeisterung ungefiltert und direkt, bei Wörtern besteht häufig der Zweifel: Treffe ich wirklich den Punkt?“

Und spätestens nach diesem Buch bin ich, als großer Fan vom geschriebenen Wort, auch davon überzeugt, dass Bilder Emotionen viel besser vermitteln.

Wenn ich hier schreibe: „Viele haben sich am Borsigplatz versammelt um den deutschen Pokalsieger 2017 zu feiern“, dann lächelt bestimmt der ein oder andere, erinnert sich vielleicht dass er dabei war.

Dieses Buch sorgte aber dafür, dass ich mich mit den Fans damals über die Qualifikation für den UEFA-Cup im Mai 1982 freuen konnte. Zur Erinnerung: Da war ich noch gar nicht geboren. Es ist also keine Erinnerung bei der ich lächelnd denke „Das war schön, da war ich dabei“, sondern es ist ein Bild, auf dem hunderte jubelnde Fans zu sehen sind, die den Platz stürmen und zumindest mein Herz für einen Moment höher schlagen und mich breit grinsen lassen.

Das Buch hat mich zum Grinsen gebracht, meinen Puls das ein oder andere Mal erhöht, aber es hat mich auch das ein oder andere Tränchen verdrücken lassen. Alte und neue Helden, deren Abschiede mir persönlich sehr wehtaten in so einem Buch zu sehen macht mich stolz, natürlich, sie haben sich ihren Platz in Borussias Geschichte verdient, aber egal wie viele Jahre zwischen Wechseln, Niederlagen oder anderen traurigen Ereignissen stehen, ein wenig leiden tut man immer noch. So musste ich zum Beispiel schlucken, als ich Kuba sah, dem eine ganze Seite gewidmet war, aber auch, als ich die Fotos vom Spiel gegen Mainz 2016 sah. Die bedrückende Stimmung, nachdem 2 Fans einen Herzinfarkt hatten und alle schwiegen. Ich war bei diesem Spiel auch im Stadion und als ich das Bild sah war ich wieder dort. Betroffen, traurig, aber auch beeindruckt von der geschlossenen Trauer um einen Menschen den wahrscheinlich die wenigsten persönlich kannten, der aber trotzdem Teil der Borussia-Familie war.

Das Buch, das mit wenig Text ausgeschmückt ist, eignet sich meiner Meinung nach auf jeden Fall als Weihnachtsgeschenk für alle Altersgruppen. Familien können ihren Kindern mit den Bildern den BVB ein bisschen erklären, ältere Generationen können sich zurückerinnern und Momente wiedererleben. Gänsehaut garantiert. Außerdem: Ich habe in Bild und Wort ein paar Bekannte wiedergefunden. Vielleicht gelingt euch das ja auch. In dem Buch geht es schließlich auch um uns – die Fans von Borussia Dortmund.

Wer das Buch gerne verschenken oder selber haben möchte findet es unter anderem hier bei Amazon:

Heja! - Gregor Schnittker

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