Unsa Senf

Solidarität mit einem Borussen - Zusammen für Daniel Lörcher

26.10.2015, 15:58 Uhr von:  Redaktion

Quelle:bvb.deWährend unseres Spiels gegen den FC Augsburg ist es wiederholt zu offenen Beleidigungen und Drohungen gegen Daniel Lörcher gekommen. "Lörcher halt die Fresse du [Diskriminierende Beleidigung]" und "Lörcher deine Zeit ist um" stand auf zwei Spruchbändern, die in Block 13 außerhalb der angestammten Bereiche der drei Ultragruppen, TU, Jubos und Desperados, gezeigt wurden. Könnte man ersteres, für sich gesehen, noch als inhaltsleeres Gepose abtun, ist spätestens das zweite Banner als Drohung ernst zu nehmen. Die Autoren dieser Spruchbänder geben sich mittlerweile auch gar keine Mühe mehr, sich hinter kryptischen Botschaften zu verstecken. Anders vor vier Wochen, als sie beim Spiel gegen Darmstadt bereits eine Nachricht an Daniel Lörcher mit — sagen wir — etwas mehr Interpretationsspielraum adressierten.

Spätestens seit gestern ist aber eine Grenze überschritten. Offene Drohungen gegen einen Borussen sind ein absoluter Tabubruch. Erst Recht, wenn diese auch das Androhen körperlicher Gewalt implizieren. Seit seiner Einstellung in der Winterpause 2013 gilt Daniel in der Fanszene als akzeptierter Fanbeauftragter. Er engagiert sich in besonderem Maße und mit sichtbarem Erfolg gegen Rassismus, hat stets ein offenes Ohr für Probleme und ist an Lösungen interessiert, die Fans wie Verein gleichermaßen gerecht werden. Auch weil Daniel als ehemaliger Vorsänger und ehemaliges TU-Mitglied seine Wurzeln in der BVB-Fanszene hat, wird er von beiden Seiten geschätzt.

Uns hat das vergangene Wochenende, so traurig es auch war, ein neues und intensiveres Bild der Borussenfamilie gegeben. Unsere Fanbeauftragten sind ein wichtiger Teil eben dieser Familie. Das gilt auch und besonders für Daniel, dem wir freundschaftlich verbunden sind. Wir finden die bei den letzten beiden Heimspielen gezeigten Plakate gegen ihn entsetzlich, die direkte Bedrohung und Beschimpfung von ihm und seiner Familie widerlich.

Wer einen Konflikt mit dem Verein an einer Person aufhängt, gar ein Bedrohungsszenario aufbaut, um Druck aufzubauen, ist feige und gehört ausgeschlossen. Der BVB sollte und wird wohl auch unternehmen, was in seiner Macht steht, um seinen Angestellten zu schützen.

Aber auch wir Fans sind aufgerufen, zusammen zu stehen und ihm zu zeigen, dass viel mehr Menschen hinter ihm stehen als gegen ihn. Wer einen von uns angreift, greift die ganze Tribüne an.

Redaktion, 26.10.2015

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