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schwatzgelb.de deckt auf: Dino geschlachtet und verfüttert

21.02.2014, 11:07 Uhr von:  Sascha
schwatzgelb.de deckt auf: Dino geschlachtet und verfüttert

Es ist erst wenige Tage her, dass Deutschland durch die grauenhaften Bilder der getöteten Giraffe Marius im Zoo von Kopenhagen erschüttert wurde, da müssen wir den Fokus auf ein weiteres, unappetitliches Drama werfen. Intensive Recherchen von schwatzgelb.de haben ergeben, dass sich die systematische Verfütterung possierlicher Tierchen nicht nur auf Giraffen im Ausland beschränkt. Auch hier, mitten in Deutschland, schreckt man vor dieser Praxis nicht zurück. Das arme, unschuldige Opfer: ein Dinosaurier. Der Ort: ein Stadion der Bundesliga. schwatzgelb.de stellte den Direktor der Liga, Dr. R., zur Rede.

schwatzgelb.de: Herr Dr. R, können Sie Berichte bestätigen, nach denen es im Rahmen Ihrer Bundesligaveranstaltungen zur Verfütterung eines Dinosauriers kam?

Dr. R.: Ja, das ist wahr. Wir können die Aufregung darüber allerdings nicht verstehen. In freier Wildbahn sind Dinosaurier auch einem ständigen Wettbewerb ausgesetzt. Der betreffende Dino war zu schwach, um sich weiter gegen die Konkurrenz im Punktekampf durchzusetzen. Uns blieb einfach keine andere Wahl.

schwatzgelb.de: Wochenende für Wochenende besuchen viele tausend Menschen die Bundesliga. Längst ist der Profifußball nicht mehr nur eine Freizeitveranstaltung für junge Männer. Mehr und mehr finden Frauen und Kinder, ja ganze Familien den Weg in die Stadien. Stehen Sie da nicht in der Pflicht, die Leute vor diesem Anblick zu schützen?

Dr. R.: Für mich ist es eine Notwendigkeit, auch Kinder auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. Es hilft ihnen nicht, ihnen die Realität vorzuenthalten - auch wenn sie auf den ersten Blick grausam erscheinen mag. Dort auf dem Rasen zählt einfach nur, dass man sich durchsetzen kann. Wer dazu nicht mehr in der Lage ist, der vergeht. Das mag man zwar bedauern, aber das ist das Wesen des Fußballs. Natürlich könnten wir den Kindern sagen, dass das alles gar nicht so schlimm ist und es dem Dino gut geht. Und dann? Dann müssten wir ihnen nächste Saison erklären, warum da auf einmal kein Dinosaurier mehr ist.

Ich halte es eher für viel ratsamer, den Kindern in Ruhe den Kreislauf des Lebens zu erklären und aufzuzeigen, dass der Dino wenigstens noch als Lieferant wichtiger Punkte für die Löwen, die Adler, die Wölfe und sonstige Tiere der Bundesliga eine wichtige Aufgabe übernimmt.

schwatzgelb.de: Die Anhänger des Dinosauriers sind trotzdem entsetzt und fragen sich, ob sich das Tierchen nicht einen würdigen Lebensabend verdient hat.

Dr. R.: Das war auch unser erster Ansatz. Wir haben mit verschiedenen Ligen in Australien, Simbabwe und den niederländischen Antillen gesprochen und gefragt, ob sie unseren Dino aufnehmen würden. Wir dachten, dass er noch stark genug sei, um sich dort gegen seine Futterkonkurrenz durchzusetzen, aber das scheiterte am Veto des Aufsichtsrates.

schwatzgelb.de: Trotzdem werden Sie zugestehen müssen, dass es kein schöner Anblick ist, zuzusehen, wie dieses beliebte Wesen in seine Einzelteile zerlegt wird. Wo bleibt da die Würde des Tieres?

Dr. R.: Über diesen Punkt haben wir uns bereits Gedanken gemacht. Ich muss gestehen, dass mir selber beim betrachten des Bildmaterials etwas mulmig geworden ist. Dieser hilflos vor sich hin taumelnde Dinosaurier, der wehrlos nur auf den nächsten Hieb wartet, war ein sehr traurig stimmender Anblick.

Wir können leider den Vorgang an sich nicht ändern, da der Dino mittlerweile zu geschwächt ist, um sich zu wehren - aber wir können versuchen, sein Leiden zu verkürzen. Beim nächsten Mal präsentieren wir eine Methode, die präzise, kurz und schmerzlos ist, so dass das arme Tier keine 90 Minuten lang leiden muss.

schwatzgelb.de: Das heißt, dass sie auch weiterhin den Dino an andere Tiere der Liga verfüttern wollen?

Dr. R.: Ja, nächste Fütterung ist Samstag 15.30. Uhr in Hamburg. Mahlzeit!

Aufstellungen:

Der Dino: Adler - Diekmeier, Djourou, Rajkovic, Jansen - Westermann, Rincon, Arslan - Jiracek, Ilicevic - Lasogga


Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Friedrich, Sokratis, Schmelzer - Bender, Sahin - Aubamyang, Mkhitaryan, Großkreutz - Lewandoski

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