Spielbericht Amateure

Auswärtssieg in der Roten Erde

23.02.2014, 22:24 Uhr von:  Vanni
Auswärtssieg in der Roten Erde

Schon wieder ein Sieg, schon wieder zu Null, dieses Mal allerdings auswärts in der Roten Erde. Egal, am Ende steht ein weiterer wichtiger Dreier für die Amateure, die sich am Samstag mit 2:0 (1:0) gegen die Zebras des MSV Duisburg durchsetzten und damit langsam, aber sicher wieder aus den akuten Abstiegsbedrohungen der Dritten Liga verabschieden.

Einlaufen

Die Zebras kamen wider ihrer Natur auf dem steppenartigen Geläuf nicht unbedingt gut klar und vergaben ihre Chancen mehr oder minder kläglich, während Dortmund effektiver war und die Bedingungen eben mehr akzeptierte.

Hachja... was wäre es schön gewesen, wenn man auch mal wieder unter richtigen Bedingungen gegen den MSV Duisburg hätte spielen können. Nun ist es ja auch noch gar nicht mal so lange her, dass unsere Profis das letzte Mal gegen den MSV um Punkte spielten. Das leidige Thema Parallelansetzung verhinderte hier aber mal wieder ein echtes stimmungstechnisches Kräftemessen auf den Rängen. Der (sogar extra erweiterte) Gästeblock war genau wie der für die Gäste reservierte Sitzplatzbereich brechend voll, auf der Dortmunder Seite waren wie üblich zwar auch einige Unterstützer gekommen (die auch zwischendurch auch mal auf sich aufmerksam machen konnten), die sich letztendlich aber in der absoluten Unterzahl wieder fanden. Nach dem Spiel erreichte uns die Information, dass es immerhin noch 1.000 Dortmunder Fans waren, die sich das Spiel der Amateure angeguckt haben. Dies ist aufgrund der Rahmenbedingungen auf jeden Fall eine überraschende, aber auch durchaus positive Zahl, an der man sich auch für die kommenden Wochen ein Beispiel nehmen konnte. Unsere Jungs verdienen jede Unterstützung, die sie bekommen können! Nichtsdestotrotz ärgerten sich Keeper Zlatan Alomerovic und Torschütze Tim Treude in unseren Interviews (s. unten) schließlich darüber, dass es bei so einer interessanten Begegnung eine so ungünstige Ansetzung gab. Das Duell auf den Rängen war aufgrund ungleicher Voraussetzungen also schon eine Stunde vor Anpfiff verloren, blieb also noch das Duell auf dem grünen (naja... grün mit ziemlich vielen braunen Stellen) Rasen (tm Nobby Dickel). Trotzdem wäre ein Spiel ohne Parallelansetzung hier einfach ein Highlight im Terminkalender der dritten Liga gewesen, wie ja auch schon das Hinspiel in Duisburg unter Beweis gestellt hat.

Auch der Sitzplatzbereich war gut gefüllt

Sportlich stand Erik Durm mal wieder in der Startaufstellung der Amateure und nahm den Posten in der linken Abwehrreihe ein. Vorne stürmte Julian Derstroff, Marvin Ducksch verweilte bekanntlich bei den Profis. Der neue finnische Sturmtank Tim Väyrynen stand auf der Bank als Verstärkung zur Verfügung. Ansonsten gab es auf Dortmunder Seite keine großartigen Überraschungen, während auf MSV-Seite einige Namen wie De Wit, Onuegbu oder Eichner zumindest manchen gelegentlichen Verfolgern der zweiten Fußball-Bundesliga ein Begriff sein dürften.

Blitzstart nach Standard-Treffer

Das erste kleine Ausrufezeichen auf dem Rasen setzte der BVB, nachdem ein Treude-Kopfball nach einer Ecke von der rechten Seite nur knapp über das Tor von Gäste-Torwart Michael Ratajczak ging, der in Dortmund ja auch noch bekannt sein dürfte. Und mit der zweiten Gelegenheit, die aus der zweiten Ecke resultierte, klingelte es dann auch schon. Kefkirs Ecke fand zunächst Nyarko, der den Ball zwar nur in Richtung des gegnerischen Tores brachte, dort stand aber erneut Treude, der den Ball dann aus fünf Metern in der rechten Ecke unterbringen konnte und Ratajczak damit keine Chance mehr ließ. Sofern man dies nach acht Minuten sagen konnte, ging die Führung sogar in Ordnung, da die Dortmunder Duisburg wenig Raum ließen und gut ins Spiel fanden. Duisburg kam erstmals nach einer Ecke nach 19 Minuten gefährlich vor das BVB-Tor. Ledgerwood hatte zu viel Platz bekommen, war akrobatisch in den Ball gesprungen, verfehlte das Tor dann aber doch um ein deutliches Stückchen. Größer war da die Gelegenheit des BVB im Gegenzug. Harder setzte sich mit viel Einsatz und Willen gegen einen MSV-Verteidiger durch, legte sich den Ball noch einmal auf den rechten Fuß und... schlenzte das Leder dann leider nur gegen den Pfosten. Hier wäre Ratajczak abermals chancenlos gewesen.

Blick in die Rote Erde

Zwischendurch war dann auch im Duisburger Gäste-Block etwas los. Der Grund für eine Auseinandersetzung konnte nicht wirklich ausgemacht werden, auf jeden Fall flogen nach 24 Minuten ein paar Fäuste und die Weißhelme der Polizei mussten eingreifen, waren dann aber nach wenigen Minuten auch schon wieder verschwunden. Auf dem Platz kamen unterdessen die Zebras ein wenig besser in die Partie, auch bedingt durch die Tatsache, dass sich die Schwatzgelben einige unsaubere Zuspiele im Mittelfeld leisteten und die Blau-Weißen mehrmals davon profitieren, die großen Torchancen blieben aber zunächst aus. Eine etwas kleinere Chance ergab sich so für Aycicek, der per Kopfball aber auch noch nicht die Kiste fand. Gefährlich war hingegen sein zweiter Versuch nach einer Ledgerwood-Flanke von der rechten Seite, den er per Direktabnahme verarbeitete, aber auch hier war der Abschluss zu ungenau und kam nicht auf den Kasten von Zlatan Alomerovic (37.). Unsere Amateure versuchten unterdessen häufig mit schnellen Gegenangriffen und langen Bällen zu punkten, womit man zwar auch häufig ins Abseits lief, aber auch das eine oder andere Mal nicht ungefährlich vor dem Zebra-Käfig (hier: Tor) auftauchte. Und manchmal war man dann auch noch frech genug, um einfach mal aus 40 Metern einen Heber zu versuchen, weil der Torwart zu weit vor dem eigenen Tor stand. Harders Lob fiel allerding nicht ins, sondern auf das Netz (38.). Das war es dann aber auch schon mit den ersten 45 Minuten, in die die Borussia besser startete. Nach 20 Minuten und mit der Führung im Rücken übergab man dann aber doch mehr und mehr die Partie an die Zebras, die so zwar Räume und Gelegenheiten bekamen, diese aber nicht gewinnbringend zu verwerten wussten. Die Dortmunder punkteten hingegen immer wieder mit Kontern, die 1:0-Führung zur Pause ging so also schon in Ordnung.

Einstand nach Maß für Väyrynen

Die ersten zehn Minuten in der zweiten Hälfte liefen erst einmal relativ ruhig ab, aber dann beschleunigte sich die Intensität schnell. Grund dafür war ein Dortmunder Angriff über die linke Seite, Harder war dann in aussichtsreicher Schussposition von einem Duisburger Defensivmann gelegt worden. Hier hätte man eventuell schon über einen möglichen Strafstoß nachdenken können, Schiedsrichter Florian Heft behielt das selbige aber nicht in der Hand und ließ weiter spielen. Und so setzten die Duisburger auch das Spiel fort, ungeachtet der Tatsache, dass Harder immer noch im Strafraum lag. Fairplay olé. Als der Ball dann zur Duisburger Ecke im Aus war, legte sich Kefkir mit seinem Gegenspieler an (beide sahen in der Folge gelb), ein Knallkörper flog auf die Aschebahn und es wurde doch auf einmal wuselig. Auch Harder sah in der Folge wegen Reklamation noch die gelbe Karte. Witzig aber, dass sich die Zebras sonst über jede kleine Entscheidung, sei sie auch noch so eindeutig, aufregten und bereits schon vorher lieber gegen Julian Schieber spielen wollten, der lautstark gefordert wurde. Nunja.

Ein weiterer Blick auf das Spielfeld

Auf dem Platz geschah aber erst einmal sonst gar nicht wirklich so viel. Auch, weil die Zebras ihre herausgespielten Chancen mehr oder weniger kläglich vergaben und so insgesamt doch irgendwie harmlos blieben. Auch der eingewechselte Tsourakis machte da keine Ausnahme, weil er – wenn auch aus spitzerem Winkel – nach einer guten Stunde den Ball relativ harmlos in die Arme von Alomerovic beförderte. Der ehemalige Dortmunder Karsten Baumann dürfte nicht unbedingt mit den Abschlussqualitäten seiner Männer zufrieden gewesen sein. Besonders kläglich wurde es dann aber tatsächlich in der 68. Spielminute. In einem Gestocher spielte ein Dortmunder Ringelstutzen den Ball genau in den Lauf von Onuegbu, der damit frei vor Alomerovic auftauchte. Die Duisburger jubelten schon, der Ball passierte auch Alomerovic... aber traf erneut das Tor nicht. Das hätte nun aber wirklich der Ausgleich sein müssen. Eine Zeigerumdrehung später leistete Derstroff dann mal Gegenwehr und holte mit seinem Abschluss – den er übrigens aus weit schwieriger Position auf den Kasten brachte, eine Ecke heraus. Und Ecke? Ja, da war doch was. Jede Dortmunder Ecke kam gefährlich auf das Tor, es wurde wohl gemeinsam mit den Profis trainiert. Jedenfalls zeigte sich hier genau die Variante, die schon in Bremen glückte. Kopfballverlängerung am kurzen Pfosten, Nyarko ist am langen Pfosten zur Stelle, bringt den Ball auch gefährlich auf das Tor, trifft aber nur den Querbalken. Alleine die Eckball-Statistik erzählte die Geschichte dieses Spiels bis zur 70. Minute ganz gut. Die drei Ecken der Borussia resultierten alle in gefährlichen Situationen, die vier Ecken der Gäste kreierten gar nichts. Dafür musste Alomerovic kurz darauf dann aber mal fliegen und einen Schuss vom rechten Sechzehner-Eck blocken. Der Druck (und damit auch die Unterstützung der mitgereisten MSV-Fans) erhöhte sich jetzt spürbar, auch ein Kopfball von Wegkamp verfehlte das BVB-Gehäuse nur knapp.

Zehn Minuten vor dem Ende hatten die Borussen dann aber das 2:0 auf dem Fuß. Erneut war es ein schneller Angriff, indem sich die Dortmunder schließlich in einer 3:2-Situation sahen. Der eingewechselte Finne Väyrynen legte den Ball rüber auf Harder, der bei der Ballverwertung aber zu lange brauchte, sodass sein Schuss noch von einem Zebra abgeblockt werden konnte. Und weitere fünf Zeigerumdrehungen später freuten sich die MSV-Sitzplätze erneut, als dann wirklich mal eine gefährliche Ecke der Duisburger auf den Kasten kam. Aber auch hier passierte der Ball das Tor knapp. Es blieb die letzte Duisburger Chance. Danach gab es nur noch einen relativ schwachen Kefkir-Freistoß aus zentraler und guter Position, der aber in die Mauer ging und einen langen Abschlag, den Gäste-Torwart Ratajczak erst zur Gefahr machte, weil er den Ball unterlief und Tim Väyrynen seinen Körper einsetzte. Ratajczak sah unglücklich aus und kam 30 Meter vor seinem Kasten nicht an den Ball. Und Väyrynen machte den Jojic, auch wenn er ein wenig länger brauchte. 15 Minuten nach seiner Einwechslung nahm er Maß und sorgte für den Endstand, der am Ende schlicht und ergreifend aufgrund der Tatsache, dass Duisburg mit den eigenen Gelegenheiten nichts anzufangen wusste, schon verdient ist. Aber auch so nahm die Borussia den Kampf an, war die effektivere Mannschaft und holte sich den zweiten Zu-Null-Erfolg in Serie. Von Platz 11 der Tabelle kann man nun schon wieder ein wenig optimistischer in die nächsten Wochen gehen. Sechs Punkte beträgt der Abstand auf einen Abstiegsplatz aktuell, die Dritte Liga zeigt im Mittelfeld eine so hohe Dichte, dass mit einer kleinen Serie - sowohl positiv als auch negativ - schnell ein Sprung nach oben oder unten möglich ist. In der nächsten Woche steht nun in Darmstadt eine schwere Herausforderung bevor, die Lilien rangieren aktuell auf Rang 3.

Stimmen

Erik Durm

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Tim Treude

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Zlatan Alomerovic

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Pressekonferenz

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Statistik

Borussia Dortmund II: Alomerovic – Treude, Hornschuh, Meißner, Durm – Solga, Nyarko – Kefkir (90. Nothnagel), Harder (90. Weber), Jordanov – Derstroff (75. Väyrynen)

MSV Duisburg: Ratajczak – Ofosu-Ayeh, Kühne, Eichner – Öztürk, Ledgerwood (40. Wegkamp) – Zoundi (81. Bollmann), De Wit, Aycicek (61. Tsourakis) - Onuegbu

Tore: 1:0 Treude (8., Nyarko), 2:0 Väyrynen (90.)

Schiedsrichter: Florian Heft

Gelbe Karten: Solga, Harder, Kefkir – Öztürk, Tsourakis, Ofosu-Ayeh

Chancen: 5:7 (3:2) Ecken: 3:5 (2:1)

Zuschauer: 4.564 in der Roten Erde

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