Warmlaufen

Kampf gegen den Glanz der Champions League

13.09.2013, 14:52 Uhr von:  Redaktion

Die Verschnaufpause ist vorbei! Nach dem Traumstart in die neue Saison mit 12 Punkten aus vier Spielen wartet nun das erste - von der DFL als solches deklarierte - Topspiel auf den BVB: Am Samstagabend gastiert der Hamburger Sportverein zum Traditionsduell im Westfalenstadion. Doch von einem Spitzenspiel scheint die Partie weit entfernt zu sein: Mit dem Bundesliga-Dino aus dem hohen Norden gibt der Tabellen-Zwölfte ein Stelldichein an der Strobelallee.

Dabei kaschierten die Hamburger ihren schlechten Saisonstart aus einem Unentschieden am ersten Spieltag und zwei darauffolgenden Niederlagen noch durch einen 4:0-Heimerfolg am letzten Spieltag gegen den bisher (fast) chancenlosen Aufsteiger aus Braunschweig. Die statistischen Vorzeichen drohen den BVB und seine Anhänger jedoch in eine trügerische Sicherheit zu wiegen. Das anstehende Heimspiel wird alles andere als ein Selbstläufer.

Da ist einerseits der bisherige Saisonverlauf des Ballspielvereins selbst. Zwar stehen vier Siege auf der Habenseite, aber insbesondere auch das letzte Spiel in Frankfurt offenbarte einige Mängel, insbesondere auch im Defensivverhalten. Andererseits scheint sich bereits der Glanz des anstehenden Champions-League-Auswärtsspiels in Neapel über das Bundesliga-Heimspiel zu legen. Hier könnte - gerade mit Blick auf die vergangene Saison - eine weitere, besondere Gefahr liegen.

So setzte es in der zurückliegenden Spielzeit vier Tage nach dem europäischen Auftaktsieg gegen Amsterdam in der Liga eine, wenn auch unglückliche, 2:3-Pleite beim HSV. In der Rückrunde kam es noch dicker: Vier Tage vor dem allseits mit Spannung erwarteten Achtelfinalauftakt in Donezk kassierten die Schwarzgelben eine peinliche 1:4-Heimniederlage gegen einen taumelnden HSV, der wenig später in München mit 2:9 untergehen sollte. Diese beiden Beispiele sollten in Dortmund alle Sinne schärfen, dass der HSV in dieser Saison nicht auf die leichte Schulter genommen werden kann und darf - trotz und gerade wegen der eindeutigen Favoritenrolle, die dem BVB zukommt.

Ein kleiner Vorteil könnte dabei sein, dass gerade die deutschen Nationalspieler am Doppelspieltag nicht in der dominantesten Rolle in Erscheinung treten durften. Trainer Jürgen Klopp formulierte es auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Donnerstag so: „Es hat auch Vorteile, wenn Borussen-Spieler nicht in der Nationalmannschaft spielen müssen. Die Jungs waren gestern frisch.“ Und mit Blick auf den Start in die englischen Wochen ergänzte der Übungsleiter: „Ich gehe davon aus, dass wir den Zwischensprint, der jetzt notwendig ist, am Samstag beginnen.“

Zur Verfügung stehen werden Klopp dabei vermutlich außer den langfristigen Ausfällen Lukasz Piszczek und Ilkay Gündogan fast alle Spieler. Nuri Sahin wird rechtzeitig wieder fit, obwohl er im Länderspiel umgeknickt war. Nachdem er am Dienstag und Mittwoch vorsichtshalber noch pausierte, dürfte sich auch Stürmer Robert Lewandowski nach seiner Kniereizung pünktlich zum Anpfiff gesundmelden. Fraglich ist hingegen noch der Einsatz von Jakub Blaszczykowski, der im Länderspiel einen Schlag auf das Knie erlitt. „Riskieren werden wir natürlich nichts“, so der Trainer - und deutet an: „Es könnte eng werden“. Ein Ersatzkandidat wäre hier in erster Linie Pierre-Emerick Aubameyang, eventuell könnte aber auch der Youngster Jonas Hofmann zum Zuge kommen.

Am Samstagabend wird es zusätzlich noch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten geben. Mit Hamburgs Lasse Sobiech trifft jemand auf seinen alten Verein, für den er von 2003 bis 2011 die Fußballschuhe schnürte.

Über die Leihstationen St. Pauli und Fürth wechselte Sobiech in diesem Sommer nun zum HSV. Nach drei durchwachsenen Spielen in den Startformationen kam Sobiech zuletzt gegen Braunschweig jedoch nur als Einwechselspieler zum Zug.

So könnten sie spielen

Dortmund: Weidenfeller - Schmelzer, Hummels, Subotic, Großkreutz - Bender, Sahin - Reus, Mkhitaryan, Aubameyang (Hofmann) - Lewandowski. Reserve: Langerak - Durm, Sarr, Günter, Sokratis, Kirch, Kehl, Hofmann (Aubameyang), Blaszczykowski, Ducksch, Schieber.

Hamburg: Adler - Diekmeier, Djourou, Westermann, Jansen (Lam) - Rincon, Arslan, Jiracek - van der Vaart - Zoua, Beister. Reserve: Drobny - Sobiech, Tah, Demirbay, Ilicevic, Nafiu, Lam (Jansen), Lasogga, Rudnevs, Mancienne, Rajkovic.

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden).

Erwartete Zuschauer: 80.645 (ausverkauft).

Daniel, 13.09.2013

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