Warmlaufen

Der erste von drei Meistern

17.09.2012, 14:11 Uhr von:  Redaktion

Champions LeagueDennis Bergkamp, Michael Reiziger, Frank und Ronald de Boer, Edwin van der Sar, Clarence Seedorf, Edgar Davids, Marc Overmars, Patrick Kluivert, Jari Litmanen, Michael und Brian Laudrup, Nwankwo Kanu, Rafael van der Vaart, Cristian Chivu oder Sunday Oliseh - alles Namen, die zwischen 1990 und 2000 für Ajax Amsterdam gegen den Ball traten. Namen, die wohl den meisten Fußballfreunden bekannt sind.

1996 waren einige dieser Namen auch im Westfalenstadion zu Gast. In der damaligen Champions League-Saison verlor man beide Viertelfinalspiele gegen die damalige Amsterdamer Titelverteidiger, der erst im Elfmeterschießen des Finals gegen Juventus Turin verlor. Ansonsten duellierten sich beide Vereine nur noch in Testspielen, die man zumeist gewinnen konnte. Nun also geht es wieder in der Champions League gegeneinander, der deutsche gegen den holländischen Meister - das verspricht Emotionen und Spannung.

Piräus 2011Freilich ist die aktuelle Mannschaft mittlerweile eine vollkommen andere. Dennoch findet man auch im heutigen Kader einige uns bekannte Namen. Am vergangenen Wochenende spielte bspw. ein gewisser Christian Poulsen auf der Sechs vor der Abwehr und in der 46. Minute wurde das Talent aus der Jungendschmiede der TSG Hoffenheim, Ryan Babel, eingewechselt. Trainiert wird das Ensemble mittlerweile übrigens von Frank de Boer. Ansonsten sind nicht allzu viele Namen bis jetzt auf der Fußballbühne groß in Erscheinung getreten. Es ist also davon auszugehen, dass man es mit einer talentierten Truppe zu tun hat, die sicherlich noch nicht ihren Zenit erreicht hat. Vielleicht sieht man auch den einen oder anderen kommenden Star. Immerhin reichte es, um vergangene Saison mit sechs Punkten Vorsprung souverän die nationale Meisterschaft einzufahren und damit den Titel aus der Vorsaison zu verteidigen. In die Liga ist man durchwachsen gestartet, gegen den SC Heerenveen und AZ Alkmaar konnte man nur unentschieden spielen und so hat Twente Enschede zur Zeit einen Vorsprung von vier Punkten nach fünf Spieltagen. Insofern stehen beide Mannschaften recht ähnlich da und man kann auf ein gutes Spiel hoffen.

Beim BVB herrscht nach dem überzeugenden Sieg gegen Leverkusen wieder eitel Sonnenschein. Nachdem die Borussen bei der Nationalelf teilweise noch nicht wirklich überzeugen konnten, sah das Bild gegen Leverkusen besser aus. Die Verteidigung zeigte sich deutlich souveräner als in den letzten Spielen und vorne ging es auch lange Zeit ohne Marco Reus. Ein zusätzlicher Vorteil ist sicherlich, dass außer Owomoyela alle Spieler einsatzbereit sind. Jürgen Klopp hat also die Qual der Wahl und man wird sehen müssen, wie die genaue Ausrichtung der Mannschaft sein sollte. Interessant wird vor allem, ob man wie in der vergangenen Saison versuchen wird, seinen Stil durchzuziehen. Hatte man letztes Jahr damit nicht viel Glück, ist die Mannschaft nun gereifter und es scheint wahrscheinlich, dass man mindestens zu Hause auch gegen den vermeintlich leichtesten Gegner versucht, ebendiesem sein Spiel aufzuzwingen.

BVB - OM 2011Um dies zu erreichen, kann natürlich eine Stimmung wie gegen Arsenal nicht schaden. Nimmt man die Stimmung vom Samstag gegen Leverkusen, droht entweder eine weitere Runde Lethargie oder die Explosion des Westfalenstadions, nach dem es zuvor nur köchelte. Auf jeden Fall werden die Gäste aus den Niederlanden von einer ordentlichen Anzahl an Fans begleitet. Leider werden die Gäste in der Nordostecke untergebracht, was vielen Fans nicht ganz so schmeckt. Es ist doch immer schöner, den gegnerischen Block im frontalen Blick zu haben. Wie dem auch sei, es sieht so aus, dass große Teile schon morgens aufbrechen und sicherlich im Verlaufe des Tages in Dortmund eintreffen. Als Treffpunkt hat die Stadt zur „Welkom“-Party an der Reinoldikirche eingeladen, ob das von den Holländern angenommen wird, muss man allerdings abwarten. Das Duelle zwischen deutschen und niederländischen Mannschaften nicht immer unbedenklich sind, ist eben auch ein Teil der Wahrheit. Vielen Fans sind die Ereignisse rund um das Finale 2002 in Rotterdam noch in guter Erinnerung.

Nichtsdestotrotz steht uns das erste von sechs großartigen Vorrundenspielen ins Haus. Der holländische, der englische und der spanische Meister kommen ins Westfalenstadion und wir werden bei ihnen zu Gast sein. Das ist schlicht und einfach geil. Lasst uns diese Vorrunde genießen. Es ist fast, als gäbe es noch den Europapokal der Landesmeister.

mrg, 17.09.2012

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