Warmlaufen

Kühlschrank Frankenland

02.02.2012, 12:34 Uhr von:  Redaktion

HinspielDie von Dieter Hecking trainierten Franken sind voll im Soll. Zumindest wenn man es realistisch angeht. Mit 21 Punkten fehlen noch 19 Punkte zum sicheren Klassenerhalt. Das ist durchaus machbar und viel mehr war an sich auch nicht zu erwarten gewesen. Die Franken zeigen sich extrem unbeständig und schwanken zwischen Sieg und Niederlage hin und her. So geht auch diese Saison der Blick zu aller erst nach unten gen Platz 15 als zu den internationalen Töpfen, die ab Platz 6 beginnen. Für die Nürnberger geht es nun darum, gleich am Anfang genug Punkte zusammen zu sammeln, damit man sich nicht bis zum 34. Spieltag mit dem Schreckgespenst Abstieg beschäftigen muss.

Ansonsten ist es im Frankenland aber auch nicht allzu ruhig. Nach den Vorfällen beim Pokalheimspiel gegen Fürth wurden nun die Zäune am Heimblock wieder hochgezogen, dafür wurde bei den Gästefans abgerüstet. Insoweit sehr erfreulich für uns alle, dass selbst in Bayern das Abrüsten möglich zu sein scheint - oder zumindest in Franken. Ansonsten gibt es eigentlich vom Max-Morlock-Stadion nicht allzu viel zu berichten. Im vergangenen Transfermarktfenster hat der Club dreimal zugeschlagen. Neben dem bekannteren Hanno Balitsch (Leverkusen) kamen Omar Gonzalez (Los Angeles Galaxy) und Adam Hlousek (Slavia Prag) zum 1. FCN. Da man keine Abgänge zu verzeichnen hatte, hat der Kader in der Breite sicherlich zugelegt. Ob die Neuzugänge auch schon stechen, werden wir am Freitag zu sehen bekommen.

Saison 2010/2011Statistisch gesehen, hat der BVB noch einiges aufzuholen. Bei 36 Spielen in der sg.de Datenbank stehen zehn Siege, zwölf Unentschieden und 14 Niederlagen bei 46:51 Toren zu Buche. In den letzten beiden Auswärtsspielen hatte man allerdings Fortuna auf der eigenen Seite und konnte so die Glubberer mit 0:2 und 2:3 schlagen. Für die Borussen würde ein Sieg die Möglichkeit eröffnen am Wochenende ganz entspannt der Konkurrenz zusehen zu können. Auf Grund des knappen Vierkampfes an der Tabellenspitze kann jeder Ausrutscher fast schon verheerende Folgen haben. Die großspurigen Töne der kaputten Freunde der Glubberer ist man ja schon gewohnt, doch mit den Gäulen aus dem Niederrhein ist eine neue Unbekannte dazu gekommen. So kann der Blick auch erst einmal nur auf die Verteidigung von Platz 2 gerichtet sein und nicht auf die Bayernjagd.

Die aktuelle Situation ist natürlich für alle neutralen Fußballfans ein wahres Fest. Entgegen der Kind'schen Doktrin wird die Liga mitnichten von den Bayern konkurrenzlos dominiert. Zwar gibt es keinen Dauerherausforderer, aber immerhin schicken sich alle Jahre wieder neue Gegner an die Jungs aus der bayrischen Hauptstadt heraus zu fordern.

Beim BVB gab es keine allzu großen Ereignisse. Der Götze-Schock wurde relativ souverän aufgefangen, die Reus-Aufregung hat sich gelegt – die Zeichen stehen auf Konstanz. Mit Jürgen Klopp und Michael Zorc wurde verlängert, Mohammed Zidan wurde aus seinem Vertrag gen Mainz entlassen. Für Lucas Barrios wurde niemand gefunden, der nach der langwierigen Verletzung bereit war rund 10 Mio. € auf den Tisch zu legen. Die kurz darauf veröffentlichten Liebesbekundungen zu den Fans mögen zwar schmeicheln, sollten aber richtig eingeordnet werden.

Spielerisches

Gündogan BenderAuf dem Feld wird man sehen, was auf Gluberer Seite aufgeboten werden wird. Im Tor steht der „Held von Berlin“ Raphael Schäfer, davor verteidigt eine Viererkette um Ex-Borusse Markus Feulner, Dominic Maroh, Philipp Wollscheid und Neuzugang Adam Hlousek (doch, ob der nach dem Hannover Spiel nochmal ran darf, kann bezweifelt werden). Davor agiert ähnlich wie in Dortmund eine Doppelsechs aus Simons und Cohen. Die beiden Spitzen Esswein (Aufstiegsheld aus Dresden) und Eigler werden von Didavi und Hegeler auf den Außenbahnen unterstützt.
Auf Seite der Westfalen stehen keine Überraschungen ins Haus. Da Julian Koch und Mario Götze weiterhin ausfallen, weiß nun jeder was kommt: Weidenfeller, Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer, Bender, Kehl, Blaszczykowski, Kagawa, Großkreutz und Lewandowski. Da Klopp hin und wieder eine Überraschung parat hat, können sich Perisic, Barrios, Santana, Leitner und Gündogan Hoffnungen auf mehr oder weniger Spielminuten machen.

Sonstiges

Fans: Die Fans der Glubberer verbindet eine der ältesten Fanfreundschaften ausgerechnet mit unseren Nachbarn. Da man sich nur allzu gerne gegenseitig besucht, sollte man auf der Strecke aus dem Ruhrpott durchaus mit ungeliebter Laufkundschaft rechnen. Trotz der Abneigung die uns mit den Glubbfans verbindet, möchten wir auf folgendes Angebot der Rot-Schwarzen Hilfe hinweisen:

Glubb ChoreoHallo,

Gästefans können sich ab sofort bei uns melden, wenn sie bei Ihrem Gastspiel in Nürnberg Probleme mit der Polizei haben. Wir werden den betroffenen Gästefans Hilfestellung geben, Anwälte zur Verfügung stellen und sie mit Rat und Tat unterstützen, damit der Eindruck von Nürnberg ein guter ist und bleibt! Diese Angebot gilt allerdings nur, wenn im Vorfeld der Problematik keinem Glubbfan ein Nachteil entstanden ist. Die Hotline 0163-1345085 ist am Freitag rund um die Uhr erreichbar.

Zwar fahren mittlerweile viele nach den Erfahrungen mit der regionalen Polizei der letzten Jahre lieber nach Bayern als Baden-Württemberg, dennoch ist die Zahl der übereifrigen Polizisten in Süddeutschland einfach so hoch, dass ein solches Angebot eine echte Hilfestellungen bieten kann.

Stadion: Das Frankenstadion oder Max-Morlock-Stadion ist fast ausverkauft. Trotz eisiger Temperaturen ist die Faszination deutscher Meister Borussia Dortmund ungebrochen. Auf Grund des ungünstigen Termins (Danke DFL! Faninteressen bewahren!) sind in und um Dortmund noch reichlich Karten im Umlauf. Wer also bis jetzt nicht versorgt ist, sollte die Ohren und Augen am Stadion aufsperren und die Schwarzmarkthändler allerhöchsten dem Ordnungsamt zuführen.

Gästeblock: Laut der Infos der Fanbeauftragten ist der Gästestehplatzblock in Nürnberg erweitert worden. Zusätzlich wurden die Zäune abgerüstet, Bilder von anderen Gastvereinen lassen erahnen, dass es hier nun echt gute Bedingungen gibt. Zusätzlich nehmen die Glubberer mit wenigen Ausnahmen am St. Pauli Konzept teil. Es gibt also eine Reihe von Gründen, sich ordentlich zu benehmen, damit solcher Mut in Bayern belohnt wird. Genaue Infos findet ihr auf bvb.de.

Wetter: Es wird kalt – und zwar so richtig. Obwohl schon so mancher im Kopf überschlagen hat, wieviel man dieses Jahr an Heizkosten wiederbekommt, ist nun der sibirische Winter angekommen. Gefühlte Temperaturen von rund minus 17 Grad sind angekündigt. Da hilft nur singen, springen, klatschen und anfeuern.

Schiedsrichter: Florian Meyer, Christoph Bornhorst, Thomas Frank, Norbert Grudzinski

mrg, 02.02.2012

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