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"Kein Zwanni"-Boykott in Hamburg: Ticker zur Infoveranstaltung

03.01.2012, 13:48 Uhr von:  Redaktion

"Kein Zwanni"-LogoHeute fand im Conference Center des Westfalenstadions die Infoveranstaltung der "Kein Zwanni"-Organisatoren zum Boykott des Auswärtsspiels beim HSV statt.
Hier könnt Ihr die Diskussionen und Informationen noch einmal in unserem Ticker nachlesen oder Euch bei den Kollegen von borussen.tv die Infoveranstaltung in voller Länger auf Video ansehen.

19:00: Die Veranstaltung beginnt gleich. Der Einladung von "Kein Zwanni" sind trotz des schlechten Wetters viele gefolgt, der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt und immer noch strömen weitere Borussen herein. Wir schätzen, es sind mittlerweile 250-300 Personen anwesend.

19:06: Der Beginn verzögert sich, da der Raum für die immer noch ankommenden Besucher vergrößert werden muss. Dies wird noch einen Moment dauern, denn die Trennwand leistet Widerstand. Noch.

19:09: Genau zur richtigen Zeit lässt sich die Wand doch noch zur Mitarbeit überreden und schwenkt zur Seite. Das ist unser Westfalenstadion!

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion19:16: Nein, die Umbauarbeiten gehen weiter. Allegemeines Stühlerücken und -schieben. Die Deckenverkleidung des Conference Center hat im Zuge der Trennwandschiebeaktion etwas gelitten, aber falls jemand fragt: Das waren bestimmt die Dresdner.

19:19: Jetzt geht es aber wirklich los. Auf dem Podium nehmen für Kein Zwanni Christian Schöler, Marc Quambusch, Arne Steding, Tobias Westerfellhaus (alle Dortmund) und Christian Bieberstein vom Supporters Club Hamburg Platz. Im Publikum sitzen um die 400 Personen. Tobias Westerfellhaus begrüsst die Massen und leitet zur Vorstellung der Sprecher von "Kein Zwanni" über.

19:23: Erste Frage von Tobi an Christian Bieberstein, wie der Boykottaufruf des BVB in Hamburg angekommen ist?

19:29: Christian Bieberstein fängt an und berichtet von der Sitaution in Hamburg: Nach den durchaus Mut machenden Gesprächen vor dem letzten Gastspiel des BVB ist die Ticketfrage und somit auch die Preise, eine "Marktfrage". Heißt im Klartext: Solange die Fans bereit sind, hohe Preise zu zahlen, können wir sie auch ausrufen.

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion19:32: In der Fanbasis des HSV stößt der angekündigte Boykott allerdings auf fruchtbaren Boden. Rund um das kommende BVB-Gastspiel wird es in Hamburg, neben einem Banner, eine Sondersendung des regionalen Supporters TV geben. Außerdem findet am Vorabend des Spiels eine offene Diskussion mit dem HSV-Vorstand statt. "Wir wollen klare Preisstrukturen, die Kategorien müssen weg", sagt Christian. Problem der Dortmunder Szene ist der breit aufgestellte und vor allem reisefreudige Anhang in diesen erfolgreichen Zeiten. Trotzdem: Dass der Vorverkauf auf Dortmunder Seite deutlich schleppender als sonst verlief, verbuchen die Verantwortlichen durchaus als Erfolg

19:33: Christian Schöler weist darauf hin, dass das Spiel beim BVB als ausverkauft gilt, aber in Hamburg sowie bei den freien Vorverkausstellen in Dortmund noch Karten zu bekommen sind.

19:35: Marc Quambusch ergänzt, dass der Erfolg von "Kein Zwanni" und des Boykotts kein kurzfristig zu erreichendes Ziel ist. Die Initiative braucht einen langen Atem und der Anfang war bisher schon recht vielversprechend.

19:39: Tobi Westerfellhaus bittet um Fragen oder Wortmeldungen dazu, wie die Kampagne in der Zukunft mit hohen Ticketpreisen, Boykottaufrufen und Alternativen umgehen soll. Wohin soll der Weg von "Kein Zwanni" gehen?

19:41: Einwand aus dem Publikum: Ein Boykott ist keine Maßnahme, die sich dauernd wiederholen lässt. Die Akzeptanz würde von Mal zu Mal sinken. Die Alternative: Tickets aufkaufen und den Block leer lassen. Dies wird auf dem Podium eher als nicht durchführbar bzw. nicht vermittelbar eingestuft.

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion19:44: Auch Christian Bieberstein äußert sich nun zu möglichen Boykott-Alternativen. Ideen gab es bereits ein paar. Eine öffentliche Übertragung des Spiels zum Beispiel sei aufgrund der Fanmasse allerdings nur schwer durchzusetzen. Sogar die Überlegung, ein Freundschaftsspiel der beiden Reserven zu organisieren, kam bereits auf. Ein "Masterplan" gibt es bisher allerdings nicht.

19:45: Welche Möglichkeiten seht Ihr denn für das Spiel in Hamburg und den Boykott? Schreibt uns Eure Ideen oder Fragen dazu, bei Facebook oder hier im Forum.

19:49: Aus dem Publikum kam der Appell, auf jeden Fall nach Hamburg zu fahren und mehr oder weniger organisiert und laut in Hamburg auf sich aufmerkam zu machen. So übergibt man das Problem dem Hausherren in Hamburg. Die Erfahrung des Dortmunder Boykott gegen die Blauen hat gezeigt, dass eine Alternativ-Veranstaltung in Dortmund aufgrund der behördlichen Auflagen nicht funktioniert.

19:50: Ein anderer Fan plädiert für eine Alternativ-Veranstaltung in Dortmund. Christian Bieberstein fragt, ob nicht beides möglich wäre. Man spricht sich nur für eine konzentrierte Aktion aus.

19:53: Aktuell wird in der Runde immer noch die Frage der Akternativ-Veranstaltung diskutiert: In Dortmund oder Hamburg - nun gibts `ne Abstimmung.

19:55: Die meisten sind klar für eine Alternativ-Veranstaltung in der Hansestadt und würden auch fahren. Was meint Ihr? Wir brauchen Meinungen. :)

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion20:00: Der Vorteil einer Fahrt in die Hansestadt ist auch, dass man vor Ort die Leute, die doch ins Stadion gehen, auf den Boykott aufmerksam machen können. Christian Bieberstein (Ossi) weist nochmal darauf hin, dass man diese Fans nicht verteufeln, sondern informieren sollte.

20:03: Arne sagt: "Wenn wir wollen, dass auch andere Leute in Deutschland auf die Thematik aufmerksam werden, brauchen wir auch die mediale Aufmerksamkeit." Wenn man sich zum Beispiel in Kleingruppen in der Hansestadt verteilen würde, würde dieser durchaus sinnvolle Effekt wohl verloren gehen. Alternative: Einen zentralen Treffpunkt inklusive Programm muss her!

20:05: Die Mehrheit im Saal ist ganz klar für eine Fahrt nach Hamburg. Christian Bieberstein sagt allerdings, dass die Idee, unmittelbar in der Nähe des Stadions das Spiel zu schauen, illusorisch sei - es gibt dort einfach keine, da das Stadion mitten in einem Gewerbegebiet liegt.

20:09: Zwischenstand bei Facebook: 137 Stimmen pro Hamburg, 69 wollen lieber zu Hause in Dortmund bleiben. 2/3 unterstützen die Idee der Fahrt nach Hamburg.

20:16: Aus dem Plenum gibt es nun Kritik an mangelnden Aktionen der HSV-Fans während des Spiels im eigenen Block, wie zum Beispiel einen Stimmungsboykott. Christian Bieberstein sagte bereits, dass ein Fernbleiben des Spiels nicht realistisch sei. Die HSV-Fans zahlen für ihre Dauerkarte im Norden nämlich nur um die 160 Euro. Allerdings habe die Hamburger Szene sich noch nicht entschieden, wie genau sie im Block gegen hohe Ticketpreise boykottieren wolle. Christian versichert, die Aktion weiterhin aktiv zu begleiten. Er fügt an, dass die Hamburger sicher nicht skandieren werden: "Ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen!", sondern die "Kein Zwanni"-Aktion positiv begleiten werden.

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion20:19: Nach Hamburg fahren, vorm Stadion Radio hören, Flyer verteilen, Leute persönlich auf den Boykott ansprechen - das ist die Marschrichtung - zumindest hier im Saal. Die Fanabteilung wird darauf angesprochen, ob sie einen oder mehrere Busse nach Hamburg organisieren würde, um die Leute vor Ort zu bringen. Marco Blumberg sagt zu, dass die Fanabteilung so viele Busse anbieten wird, wie es Anmeldungen dazu gibt. Spontaner Applaus!

20:25: Jetzt verlagert sich die Diskussion auf alternative Protestformen in der Zukunft. Das Derby des BVB auf Schalke wird in der Rückrunde sicher wieder ein Thema werden.

20:29: Ein Teilnehmer der Diskussion bittet nochmal darum, sich bei künftigen Spielen nicht nur auf die Stehplatzpreise zu fokussieren - sondern vor allem die hohen Sitzplatzpreise in den Blick zu nehmen. Die Kampagne ist in der Vergangenheit aufgrund ihres Namens von vielen als reine Stehplatzkampange wahrgenommen worden. Auf dem Podium erntet er damit volle Zustimmung.

20:39: Christian Bieberstein erzählt, dass die Dortmunder Szene die erste gewesen sei, die gegen die horrenden Ticketpreise in der Hanstestadt protestiert habe. Der allgemeine Konsens: Noch sind sehr viele Fanszenen für das Thema "faire Ticketpreise" nicht sensibilisiert. An dieser breiten Basis muss nun gearbeitet werden, da sind sich hier alle einig.

20:42: Christian Schöler findet die Idee aus dem Plenum, dass die BVB-Fanclubs aus der geplanten Auswärtsfahrt eine gemeinsame Ausflugsfahrt machen, super und will die Fanclubs sehr zeitnah ansprechen.

"Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" - Infoveranstaltung im Westfalenstadion20:45: Weil die Frage mehrmals auf Facebook aufgekommen ist: Tobi wird die Jungs auf dem Podium gleich danach fragen, wie die Kampagne auf dem Fankongress am 14. und 15. Januar aufgestellt ist...

20:47: Vorher werben Arne und Ossi dafür, dass die Kampangne auch auf Feedback von Fans anderer Vereine angewiesen ist. Bisher kam da relativ wenig, daher der Aufruf an alle: Wenn ihr von überhöhten Ticketpreisen erfahrt oder davon betroffen seid, meldet euch bei "Kein Zwanni". Die Initiative kann von ihren Erfahrungen berichten und andere bei eigenen Aktionen unterstützen!

20:55: Auch Daniel Lörcher, einer der Kampagne-Sprecher, unterstützt das und bittet um Verständnis, wenn die Kommunikationswege manchmal etwas lang erscheinen. Er erläutert dabei die Schwierigkeiten, die den Boykott der Dortmunder beim Derby begleitet haben und eine Alternativ-Veranstaltung in Dortmund letztlich unmöglich machten.

20:58: Thema Fankongress in Berlin: "Kein Zwanni" wird auf dem Fankongress eine Podiumsaktion veranstalten. Die Gäste stehen allerdings noch nicht fest.

21:00: Wir beenden den Ticker mit der Info, dass auch die Kölner Fans am Spieltag mit einem Spruchband gegen die horrenden Ticketpreise demonstrieren wollen. Bleibt nur noch, euch einen schönen restlichen Abend zu wünschen. Fußball muss bezahlbar sein!

Redaktion, 03.01.2011

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