Spielbericht Profis

Mühsames 3:1 in Schwaben ? BVB vergoldet sich die Woche

11.11.2012, 16:24 Uhr von:  Redaktion

Das Gastspiel beim FC Augsburg gehört ohne Zweifel zu den unliebsamen Partien des Jahres. Eine elend weite Anreise, eine ziemlich leblose Heimtribüne und ein höchstwahrscheinlich mieser Kick gegen einen tief stehenden Gegner – es gibt nicht viele Argumente, warum man diese Reise gerne antreten sollte. Noch viel weniger Lust hat man auf diese Pfichtaufgabe, wenn man unter der Woche die große Fußballbühne in Madrid betreten durfte und eine Woche zuvor schon einmal den Weg in die schwäbische Provinz angetreten hat.

Kein Wunder also, dass die Augsburggrippe heftig um sich geschlagen und vielen Fans die Anreise verhagelt hatte. Im Gegensatz zur letzten Saison, wo es noch ein neues Stadion zu erleben und so gut wie keine Karten zu bekommen gab, war es diesmal ein leichtes Unterfangen, an diese zu gelangen. Ob bei Facebook in den Vortagen des Spiels oder vor dem Stadion, es gestaltete sich alles andere als leicht, unbenötigte Tickets loszuschlagen.

Dabei hatten sich die Augsburger Fans einige Mühe gegeben, den Dortmunder Gästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bescheren. Ein gemeinsames Fanabendessen mit anschließender Vernissage (man fragt sich ja schon, was das mit Fußball zu tun haben könnte), eine kostenfreie Stadtführung am Samstag und am Abend nach dem Spiel eine Party u.a. mit Live-Auftritten von Bums und Pommes Schwarz Gelb – man mag das Ablehnen oder toll finden, aber immerhin scheint man sich in Augsburg darüber Gedanken zu machen, wie man Gäste zu behandeln hat. Kennt man bei Spielen im Süden ja durchaus anders, wie der FC Bayern und die zugehörige Polizei an diesem Spieltag auf unrühmlichste Weise mit den Ganzkörperkontrollzelten für die Frankfurter Fans zeigte.

Trotz allem hatten etwa 3.500 Dortmunder den Weg ins Stadion angetreten, was den einen oder anderen Augsburger dann doch wunderte – so sollen gegen Düsseldorf und Leverkusen jeweils nur ein paar Hand voll Anhänger da gewesen sein und sei man es allgemein nicht gerade gewohnt, besonders viele Gäste begrüßen zu dürfen. Dass das Interesse der eigenen Fans ebenfalls nicht allzu groß gewesen sein dürfte, zeigte der Blick auf die Haupttribüne – so wurde das Spiel als ausverkauft gemeldet, doch blieben dort weit mehr als 1.000 Plätze frei.

An der großen Zahl der Gästefans wird vor allem die in Fankreisen nicht unbedingt beliebte Gruppe der Umlandfans nicht ganz unschuldig gewesen sein – die Züge aus dem Freistaat waren übervoll mit schwarzgelben Anhängern, die nur in seltenen Fällen den Eindruck erweckten, schon einmal Spiele des BVB gesehen oder vor der Saison überhaupt irgendetwas mit Borussia Dortmund zu tun gehabt zu haben.

So durfte man sich über messerscharfe Analysen freuen („Wir sollten Hummels für 10 Mio. verkaufen und dafür Langkamp aus Augsburg holen, da kann man eigentlich nichts falsch machen!“), die üblichen Geschichten zur Ticketproblematik hören („Ich wäre ja gerne mal zum Spiel bei den Bayern gefahren, aber ich kriege da nie Karten!“) und konnte knallharte Ergebnistipps direkt auf seinen Tippschein übernehmen („Augsburg ist doch scheiße, die M-U-S-S man mit sechs oder sieben Toren wegschießen!“) – geboten wurde ein Potpourri, das kein Auge trocken bleiben ließ. Die Augsburger konnten sich da natürlich kaum zurückhalten und boten ihrerseits einen bunten Straus gut abgehangener Klassiker auf: „FC Augschburg, kein Verein der Welt ist so schön wie du – schade, dass man dich nicht ficken kann“, „Ihr seht aus wie Biene Maja und mancher von euch sieht aus wie der dicke Willi“ und weitere zurecht vergessene Perlen der Sangeskunst feierten ihre traurigen Comebacks.

Höchste Zeit also, sich ins Stadion zu begeben und ein Spiel zu verfolgen, das nach Einschätzung unseres verletzt zuhause gebliebenen Kapitäns Sebastian Kehl kein besonders leichtes werden sollte, schien doch die Umgewöhnung von Real Madrid auf den FC Augsburg nicht gerade die einfachste zu sein. Für Kehl rückte Sven Bender ins Team, Felipe Santana rotierte für Neven Subotic in die Startaufstellung und es begann ein Spiel, das tatsächlich nicht zu einem Leckerbissen geraten sollte.

Den besseren Start erwischte dabei Borussia Dortmund. Die Hausherren leisteten sich zu viele Unkonzentriertheiten und verloren leichte Bälle an den BVB, Großkreutz erster Torschuss in der 5. Minute deutete die zum Teil großen Lücken in der schwäbischen Defensive an. Doch auch auf der Gegenseite ging es nicht wesentlich konzentrierter zu: Bender hatte einen Angriff der Augsburger pariert, wollte den Konter über Großkreutz einleiten und erwischte mit seinem schlampigen Pass eben dessen Hacke. Von dort aus prallte der Ball ab und geriet zu einer sehr guten Vorlage für den groß aufspielenden Tobias Werner, dessen festen Schuss aus kurzer Distanz Roman Weidenfeller entschärfen konnte.

Das Dortmunder Spiel lahmte heute insbesondere in der ersten Halbzeit an vielen Stellen. Neben Roman Weidenfeller, der sich nach wie vor in bestechender Form präsentierte, erreichten nur Marcel Schmelzer und Marco Reus annähernd Normalform. Chancen wurden daher so gut wie immer über sie eingeleitet, wie auch der frühe Treffer zum 0:1. Von Schmelzer gelangte der Ball zu Reus, der machte das Spiel schnell und wurde kurz vor dem Eindringen in den Strafraum gefoult. Im Stadion sah das nach einem netten Geschenk des Schiedsrichters Manuel Gräfe aus (die späteren Fernsehbilder zeigten anderes), Reus trat an und machte den Ball direkt über den Innenpfosten rein. Ein richtig geiles Tor, das eine Nominierung zum Tor des Monats verdient hätte.

Zu diesem Zeitpunkt war die Führung dennoch schmeichelhaft, gehörten doch auch die nächsten Szenen dem FCA. In der 10. Minute gelangte der Ball von rechts in den Strafraum und musste Weidenfeller gegen den einschussbereiten Matthias Ostrzolek klären, in der 17. Minute zeigte sich Felipe Santana von seiner fahrigen Seite. Sein Pass auf Lukasz Piszczek geriet zu schlampig und landete direkt bei Tobias Werner, der mutterseelenalleine durch marschierte und Thorsten Oehrl im Strafraum freispielen konnte – eben dieser Torsten Oehrl hätte vor Weidenfeller nur noch draufhalten müssen, erwischte den Ball aber nicht richtig und jagte ihn deutlich übers Tor. Glück gehabt, genauso wie auch eine Minute später, als Ja-Cheol Koo in den Augsburger Nachthimmel zielte. Dortmund behielt die Führung, leistete sich in dieser Phase aber viele Fehler und überließ den Hausherren die Partie.

Es dauerte bis zur Mitte der ersten Halbzeit, ehe sich der BVB etwas gefangen hatte und wieder eigene Akzente setzen konnte. Im gegnerischen Strafraum spielten sich Mario Götze, Robert Lewandowski, Reus und Großkreutz den Ball gegenseitig zu und versuchten sich im Abschluss, die große Verwirrung der indisponierten Defensive konnte aber niemand ausnutzen und der Ball landete im Toraus. Die folgende Ecke brachte zwar wieder eine gute Gelegenheit, doch erwies sich Borussia erneut als zu unkonzentriert: Schmelzer hatte den Ball unweit des linken Strafraumecks bekommen und spielte den Ball mustergültig zu Santana – der Brasilianer stand unverhofft direkt vor Simon Jentzsch und verstand sein Glück nicht, bis der Ball auch schon an ihm vorbei ins Aus gerollt war.

Nach einer halben Stunde leistete sich dann auch der bislang gute Schmelzer einen groben Schnitzer. Etwas zu optimistisch war er an der eigenen Grundlinie gegen Daniel Baier vorgegangen, der den Ball zum großen Entsetzen Schmelzers doch noch in den Strafraum flanken konnte – glücklicherweise passierte auch diesmal nichts.

Es war nun einiges an Pfeffer in der Partie, nicht weil sie so besonders gut gewesen wäre, sondern weil der Schiedsrichter immer wieder für strittige Entscheidungen sorgte. Nach einem Zweikampf mit Bender blieb Koo am Boden liegen und das Spiel lief gegen den Willen der Augsburger weiter, während Gräfe einen normalen Pressschlag anzeigte. Bei der nächsten Spielunterbrechung beschwerten sich jedoch die Augsburger – einer baute sich groß vor Schmelzer und Götze auf, Mats Hummels ging dazwischen und schlichtete den Streit. Gräfe ging indes zu Koo, drehte sich dann nach kurzem Palaver um und zeigte Bender die gelbe Karte. Kein Wunder, dass nach diesem sehr seltsamen Ablauf einiges an Pfiffen auf die Akteure einprasselte – dass der Schiedsrichter ziemlich gut reagiert und den Vorteil nicht unterbunden hatte, sah man wiederum erst später in den Fernsehbildern.

Augsburg bekam nun zunehmend Oberwasser. Zehn Minuten vor der Pause standen sich die Borussen wieder gegenseitig im Weg und verzichteten auf besonderen Einsatz, Oehrl gelangte knapp 20 Meter vor dem Tor an den Ball und konnte ungehindert einen Gewaltschuss absetzen. Weidenfeller blieb keine andere Wahl, als dem Ball hinterher zu blicken und sich beim Fußballgott zu bedanken, dass er nicht hinter ihm in den Maschen versank. Wie sauer unser Schlussmann zu diesem Zeitpunkt war, zeigte eine Szene in der 40. Minute. Andreas Ottl holte Lewandowksi rüde von den Beinen, der Pole blieb verletzt am Boden liegen. Weidenfeller rannte 60 Meter weit aus seinem Kasten, um Ottl, Gräfe und seinen Vorderleuten eine ordentliche Standpauke zu halten. Mit etwas Mühe ließ er sich von Hummels wieder beruhigen und Ottl sah gelb.

Wer dachte, dieser Hallo-Wach-Effekt hätte etwas bewirkt, sah sich aber leider getäuscht. Diesmal pennte die rechte Seite und erneut Baier zwang Weidenfeller zu einer Glanzparade. Der Ausgleich wäre mittlerweile mehr als nur verdient gewesen, doch führte immerhin eine Zufallsproduktion direkt vor der Pause noch einmal gefährlich vors Augsburger Tor. Großkreutz hatte über rechts vorbereitet, Reus arbeitete sich durch und schob den Ball in die Mitte, wo sich Götze klug positioniert hatte und nach schneller Ballannahme leider nur den Pfosten treffen konnte.

Es war höchste Zeit für den Pausenpfiff in diesem sehr durchwachsenen Spiel – der Führungstreffer war das einzig Positive in der ersten Halbzeit. Immerhin war der BVB auf der Tribüne der klare Sieger des ersten Durchgangs – Augsburg war megalahm, Dortmund reicht nach tollem Beginn schon eine durchschnittliche Gesangsleistung zum vorzeitigen K.O.-Sieg. Interessanterweise hatten weder die Augsburger Fans, noch ihre Mannschaft kapiert, welche riesengroße Chance sich ihnen in der ersten Halbzeit geboten hatte. Während nun die Stadionregie alles richtig machte und die Fans mit „So schmeckt der Sommer“ beschallte, dürfte es in der Dortmunder Kabine ein mächtiges Donnerwetter gegeben haben. Insbesondere Weidenfellers Laune war ziemlich verhagelt, hatte er bislang doch schon fast so viel zu tun gehabt wie in den 90 Minuten im Estadio Bernabeu.

Die zweite Halbzeit begann ohne Wechsel, was gleichermaßen eine tapfere Entscheidung wie selbstverständlich war, stand doch immerhin die beste verfügbare Elf des BVB auf dem Platz. Borussia erschien nun zwangsläufig etwas aktiver und drängte auf das zweite Tor. In der 50. Minute ergab sich so die erhoffte Chance, als Piszczek seine gefährlichste Waffe eingesetzt hatte und auf rechts durchgebrochen war – eine schöne Flanke nach links in den Strafraum, von dort hatte Reus freies Schussfeld und traf dennoch nur Lewandowskis Hacken. In der Gegenbewegung war es dann wieder eine starke Szene Weidenfellers, die unsere Führung sicherte – Piszcek hatte sehr optimistisch zu Weidenfeller zurückgelegt, der schnell aus seinem Kasten herauskommen und an der Strafraumkante vor Oehrl klären musste.

Was machte nun dieser Weidenfeller mit dem Ball? Er legte seine ganze Wut in einen Abschlag, der Ball landete bei Götze und ging von dort aus weiter an Lewandowski – zwei Augsburger Verteidiger behinderten sich gegenseitig und unser Pole spitzelte den Ball irgendwie durch deren Beine und vor allem die des gegnerischen Torwarts mitten hinein ins Glück. Das erlösende 2:0! Nur fünf Minuten später dann die nächste Chance, diesmal über den nun stark verbesserten Großkreutz: Im Strafraum konnte er entweder selbst draufhalten oder den Ball querlegen – er entschied sich für den Pass. Zwei Mitspieler standen in der Mitte wenige Meter vor dem Tor bereit, doch leider war der Pass zu schlecht und landete in Augsburger Abwehrbeinen.

Augsburg gab sich trotzdem nicht geschlagen. Mit dem Rücken in Richtung Tor stehend bekam Oerhl den Ball im Fünfmeterraum und verteidigte ihn gegen Hummels, Santana und Ilkay Gündogan kamen zu spät – es folgte die Ablage auf den nun freistehenden Ottl, der mit ordentlich Wumms auf Weidenfeller zog und dessen Parade der eingewechselte Knowledge Musona aus freier Bahn nur noch zum Nachschuss an den Außenpfosten nutzen konnte.

Die BVB-Fans waren nun mit Herzblut bei der Sache und drehten erheblich auf – die Augsburger waren ihrerseits komplett tot. Das muss man nicht verstehen angesichts des Spielverlaufs – der FCA war richtig stark und verlangte dem BVB alles ab, große Unterschiede zwischen Abstiegskampf und Champions League waren eigentlich nicht zu erkennen. (Noch seltsamer war diese Stille angesichts der Nachspielereignisse – wenn man während eines Spiels so gut wie nicht zu hören ist, in den Trams nach Spielende das Singen aber nicht mehr sein lassen kann, darf man sich die eine oder andere Sinnfrage durchaus mal stellen.)

So kam, was kommen musste: Nach einer guten Chance des nun ebenfalls verbesserten Piszczek in der 65. folgte das nun auch verdiente 3:0 in der 70. Minute. Der sonst starke Ottl verlor den Ball im Mittelfeld an Bender, Gündogan schaltete schnell und spielte Lewandowski frei. Pass auf Reus, der in den Strafraum eindrang, den ungelenken Langkamp tunnelte und der Ball quer zu Lewandowski legte – ab damit ins leere Tor und den Sack zugemacht.

Augsburg gab sich in der Folge geschlagen, konnte sich nicht mehr zur Wehr setzen. Das Spiel lief nur noch in eine Richtung und Borussia kam zu immer mehr Chancen, die leichtfertig vergeben oder nicht genutzt werden konnten. Dennoch konnte es ohne den obligatorischen Gegentreffer nicht mehr zu Ende gehen – Baier aus der Mitte mit Übersicht auf Ostrzolek, scharfe Flanke auf dem eingewechselten Sascha Mölders und Weidenfeller ohne Chance beim letztlich dann doch leistungsgerechten 3:1. Als später nach einer erneuten Glanzparade Weidenfellers gleich noch das 3:2 eingeblendet wurde, war dann wohl eher Wunschdenken – es blieb beim deutlichen Auswärtssieg, der angesichts der ersten Halbzeit sehr glücklich war, in Folge der zweiten Hälfte aber absolut in Ordnung ging. Warum die Tribünen ab der 88. Minute aber bestenfalls nur noch halbvoll waren und die Augsburger Anhänger die große Schlussoffensive ihrer Mannschaft nicht mehr mitbekommen wollten, ist dann wieder so eine Frage, die man sich in der schwäbischen Hauptstadt stellen sollte.

Die Fotostrecke zum Auswärtssieg beim FCA gibt es wie gewohnt auf unserer BVB-Fotoseite unter diesem Link.

Statistik

FCA: Jentzsch - Callsen-Bracker, Langkamp, Klavan, Ostrzolek - Vogt - Koo, Ottl , Baier, Werner - Oehrl

Einwechslungen: Musona für Werner (60.), Mölders für Oehrl (70.), Bancé für Vogt (84.)

BVB: Weidenfeller - Piszczek, Santana, Hummels, Schmelzer - Bender, Gündogan - Großkreutz, Götze, Reus - Lewandowski

Einwechslungen: Schieber für Lewandowski (74.), Leitner für Götze (77.), Kirch für Reus (85.)

Gelbe Karten: Langkamp, Vogt - Bender, Weidenfeller

Tore:

0:1 Reus (8.)
0:2 Lewandowski (51.)
0:3 Lewandowski (70.)
1:3 Mölders (81.)

Noten

Weidenfeller: Noch immer in absoluter Spitzenverfassung, hielt die Führung ein ums andere Mal fest. An dieser Leistung gibt es überhaupt nichts auszusetzen – Note 1.

Piszczek: Ganz schlimme erste Halbzeit – nach vorne schwach, defensiv zum Teil mehr als nur desorientiert und gegen Werner mit einem ganz schweren Stand. Im zweiten Durchgang besser, insgesamt aber dennoch mau. Note 3,5.

Santana: Wirkte wie ein Fremdkörper: ein haarsträubender Fehlpass zum Gegner, eine Riesenchance fahrlässig vertändelt – eigentlich ein klarer Auswechselkandidat zur Pause. In der zweiten Hälfte aber besser, ergibt insgesamt Note 4.

Hummels: Ebenfalls weit entfernt von seiner Normalleistung – in der Spieleröffnung so gut wie nicht zu sehen, in der Defensive von Ottl und Oehrl wiederholt unter Druck gesetzt. Note 3,5.

Schmelzer: Wenn etwas ging, dann über ihn und Marco Reus. Einer der wenigen, der auch nur in die Nähe seiner üblichen Leistungsstärke kam, wenngleich in der Rückwärtsbewegung dann doch einige Nachlässigkeiten auftraten. Note 2,5.

Bender: Spielte unauffällig, fügte sich angesichts des Spielverlaufs fast zu gut in die Mannschaft ein. Ebenfalls im zweiten Durchgang besser, das 3:0 ging zu großen Teilen auf seinen gewonnenen Zweikampf zurück – Note 3.

Gündogan: Durchschnittliche Partie. Der Pass auf Lewandowski vor dem 3:0 war Zucker, der Rest eher zum Vergessen. Note 3.

Großkreutz: Wie so oft zeigte sich: Wenn es bei Kevin läuft, läuft es in der Mannschaft – und umgekehrt. In Madrid war er der wohl mit Abstand beste Mann auf dem Platz, in Augsburg über weite Phasen der ersten Halbzeit stehend K.O. Kaum Bewegung im Spiel, bester Vorlagengeber für den Gegner – glücklicherweise fing er sich nach dem Pausentee, so kommt er insgesamt auf Note 4.

Götze: Nervte zwischenzeitlich mit seinen ewigen Dribblings. Ließ einige Chancen in der wackligen ersten Hälfte ungenutzt, weil er sich lieber durch vier Gegenspieler durchfummeln wollte, als den Pass zu freistehenden Mitspielern zu schlagen. Der Pfostentreffer und die Vorbereitung des 2:0 waren gut, in engen Partien sollte er sich die Übersteiger und Tricks aber lieber mal ganz schnell abgewöhnen. Note 3.

Reus: Machte das Spiel schnell, verwirrte die Augsburger immer wieder mit harten Vorstößen. Machte das 1:0 in Weltklasse-Manier, hatte das Auge für den frei stehenden Lewandowski vor dem 3:0 – Note 2.

Lewandowski: Hatte einen schweren Stand, kämpfte sich aber in die Partie. Wurde für seinen gewohnt großen Einsatz mit zwei Toren belohnt – Note 2,5.

SSC, 11.11.2012

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