Warmlaufen

Finale 1/3

29.04.2011, 21:49 Uhr von:  Redaktion

Es kribbel, es juckt und alles dreht sich nur noch um Samstag! Gefühlte 1909 Mal hat man sich die Tabellenkonstellation angeguckt und genau berechnet wann und unter welchen Umständen unser BvB
Meister werden könnte. Dabei werden sämtliche mögliche Spielergebnisse in die Berechnungen mit einbezogen. Es wird analysiert wer noch gegen wen spielen muss, darüber philosophiert, wer das leichterer oder das schwerere Restprogramm hat. Es wird diskutiert, geredet und geschrieben. Doch wie sagte einst Addi Preisler: „ Grau is alle Theorie- entscheidend is auf‘m Platz“. Auf’m Platz ist Samstag um 15:30 im ausverkauften Westfalenstadion gegen den Club aus Nürnberg.

Der Gast aus Nürnberg: Vom Relegationsplatz in den Europapokal?

Mit Nürnberg gastiert im Westfalenstadion eine der Überraschungsmannschaften dieser Saison. Wer hätte nach der letzten Saison nur einen Cent darauf gewettet, dass der Club drei Spieltage vor Saisonende um den Einzug ins internationale Geschäft mitspielt. Auch das Unentschieden(0:0) gegen den direkten Konkurrenten aus Mainz konnte die Euphorie der Fans rund um den Club kaum mindern. Immerhin beträgt der Rückstand auf einen Europapokalplatz (Platz 5) lediglich nur zwei mickrige Pünktchen. Allerdings hat die Welle des Erfolges einen kleinen Dämpfer erhalten. An den Spieltagen zuvor kassierte man Niederlage gegen Bremen (1:3) und Köln (0:1)und schaffte "lediglich" ein 1:1 gegen München. Zwischenzeitlich gewann der Club 3:0 gegen Kaiserslautern. Die Leichtigkeit der Nürnberger aus den ersten Spielen der Rückrunde scheint ein wenig abhanden gekommen zu sein. So wirkte das Spiel der Nürnberger gegen Mainz starr und verkrampft. Gegen die Kompaktheit der Mainzer fand der Club einfach keine Mittel. Lediglich bei Standardsituation, meist getreten durch Spielmacher Ekici, konnte der Club kaum Ausrufezeichen setzen. Doch mehr als einen Pfostenschuss gelang den Nürnbergern an diesem Nachmittag nicht.

Versucht man den Erfolg des Clubs zu erklären, muss man zwangsläufig bei dem Trainer-Fuchs Hecking anfangen. Ihm ist es gelungen, aus alten wie jungen Spielern eine Mannschaft zu formen. Dabei zählen eher unbekannte Spieler wie der Innenverteidiger Phillipp Wollscheid in der Abwehr, oder Timmy Simons im defensiven Mittelfeld zu den Garanten des Nürnberger Erfolges in dieser Saison. Hinzukommen die in der Bundesliga „bekannteren“ und längst etabliertere Spieler wie Schäfer, Pinola, Wolf, Ekici, Schieber, Eigler oder der wohl zukünftige Borusse Ilkay Gündogan. Doch ob die gerade aufgezählten Spieler am Samstag in der Startelf stehen werden ist noch fraglich. Nach der eher schlechten Leistung gegen Mainz kündigte Trainer Hecking die eine oder andere Veränderung bei der Mannschaftsaufstellung an. Definitiv nicht spielen können wird Timothy Chandler, der sich im Training verletzte. Für ihn wird vermutlich der junge Juri Judt auf der rechten Seite auflaufen, der dort auf Kevin Großkreutz treffen wird.

Auf dem Weg zum Ziel?!

Betrachtet man die Chancenverhältnisse der letzten Spiele unserer Borussia und gleicht diese mit den letztlichen Resultaten ab muss man keine große Ahnung von Fußball haben und Udo Lattek heißen, um das Problem unserer Mannschaft zu erkennen: Die Chancenverwertung! Da kann ein Übungsleiter Klopp noch so oft predigen, dass es für ihn wichtig sei, dass die Mannschaft sich die Chancen überhaupt erspielt- die Haare auf den Köpfen der Anhänger und die Punkte in der Tabelle werden dadurch auch nicht mehr. Reiste man mit großer Euphorie nach Gladbach und träumte man dort nach dem zwischenzeitigen 1:0 für Hoffenheim in Leverkusen von der Ostermeisterschaft, vermehren sich die Falten auf der Stirn nach der Niederlage gegen den Tabellenletzten. Erst recht wenn Pressagenturen vermelden, dass Barrios und Großkreutz angeschlagen sind und ihre Einsätze gegen den Club fraglich erscheinen. Zumindest mussten beide Spieler am Donnerstag dem Training fernbleiben. Besonders der Ausfall von Lucas wäre ein erhebliche Schwächung der Offensive. Immerhin gilt er als der Nürnberg-Schreck und erzielte in zwei Spielen bereits vier Tore!

Druck, Druck und Druck

Ausblick: Am Samstag spielen zwei richtig gute Mannschaften gegeneinander, die sich in ihrer Spielweise sehr ähneln. Beide Mannschaften stehen in der Defensive außerordentlich gut und beide haben in der bisherigen Saison überrascht und stehen nun vor dem Problem die Ernte ihrer Arbeit einfahren zu „müssen“. Der Druck für beide Mannschaften steigt von Spieltag zu Spieltag. Für beide geht es um die große bzw. ganz große Sensation. Aus Nürnberg kommen nicht von ungefähr knapp 7.000 hoffnungsfrohe Fans mit, woran deutlich wird, dass es auch aus Nürnberg-Sicht ein Final-Spiel ist. Das Westfalenstadion ist erneut restlos ausverkauft, die Kneipen in und um Dortmund werden wie die Wochen zuvor um 15:30Uhr restlos überfüllt sein.Ganz Dortmund fiebert der 7. Meisterschaft entgegen. Gespannt darf man sein, wie zwei relativ junge Mannschaften mit diesem Druck umgehen.

Fan-Info

Am Samstag ruft "The Unity" dazu auf, dass alle schwatzgelben Anhänger möglichst in GELB gekleidet das Westfalenstadion zu besuchen! Es werden außerdem am Samstag noch weitere T-Shirts mit der Aufschrift: „Ballspielverein- Auf dem Weg zum Ziel- keiner kann uns halten!“ hinter der Südtribüne verkauft.

So könnten sie Spielen:

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, da Silva - Kuba (Lewandowski), Götze, Großkreutz – Barrios

Auf der Bank: Langerak - Dede, Santana, Feulner, Zidan, Lewandowski, Stiepermann Fraglich: Barrios, Großkreutz

Es fehlen: Sahin, Owomoyela, Kehl ,Kagawa

1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler, Wollscheid, Wolf, Pinola - Simons - Hegeler (Gündogan), Cohen, Ekici, Eigler - Schieber.

Auf der Bank: Stephan - Maroh, Nilsson, Plattenhardt, Judt, Mintal, Mak, Ben Khalifa

Es fehlen: Frantz, Bunjaku und Chandler

Heimspielaction auf der Südtribüne DortmundSchiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart).

Assistenten: Guido Kleve und Sönke Glindemann

Gelbsperre droht: Lewandowski, Weidenfeller

Zuschauer: 80.720 (darunter knapp 7.000 Nürnberger)

Statistiken:

Gesamt: 57 Bundesligaspiele - 27 Siege - 17 Unentschieden - 13 Niederlagen

Heim: 28 Bundesligaspiele - 19 Siege - 5 Unentschieden - 4 Niederlagen

Christoph, 29.03+1.2011

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