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Wolfsburg, da war doch was?

30.04.2010, 23:18 Uhr von:  Redaktion
Wolfsburg, da war doch was?
Im Hinspiel gab es ordentlich was zu jubeln

Kaum ein Verein ist so farblos wie der VfL Wolfsburg. Er gehört zu den wenigen, alimentierten Clubs der Liga. Und hat in den letzten Jahren allerlei Anstrengungen unternommen, ganz groß im internationalen Fußballgeschäft rauskommen. Mit einigen Abstrichen ist das zwar gelungen. Von seiner Belanglosigkeit hat der VfL Wolfsburg aber nichts verloren. Am Samstag spielen wir im Westfalenstadion gegen die Wölfe. Nach dem gewonnen Viertelfinale in Nürnberg ist es nun das Halbfinale.

Wolfsurg, da war doch was? Ach ja, das ist ja der amtierende Deutsche Meister. Schon am Tag nach dem Meisterschaftsfinale 2009/2010 fragten sich viele Fußballfans, wer denn jetzt Meister geworden ist. Nach langem Überlegen fiel es einem ein: Der VfL Wolfsburg. Man erinnert sich an sterile Autokorsos in hellen Cabrios einer ganz bestimmten Automarke. Begleitet wurde die lustige Autofahrt mit Meisterschale von ein paar tausend Fans in nagelneuem Trikot. Da wurden die Bürgersteige diesmal sogar bis 22 Uhr unten gelassen.

Wolfsburg, da war doch was? Ach ja, die hatten ja den Magath. Irgendwann nach so blassen Übungsleitern wie Wolfgang Wolf oder Klaus Augenthaler ging die Chefetage des VfL aufs Ganze. Die Seele wurde einfach verhökert und alles dem Erfolg untergeordnet. Felix Magath bekam Allmacht. Man drückte ihm zig Millionen Euro in die Hand und er verpflichtete an die 100 Spieler. Da waren dann auch ein paar Treffer dabei. Bis auf den letzten Tropfen saugte er Erfolg und Energie aus der Mannschaft heraus. Im zweiten Jahr reichte es zur Meisterschaft, bis sich Magath zum nächsten Verein verdrückte, der noch mehr bot. Hinterlassen hat er zwar keinen riesigen Scherbenhaufen, aber zumindest ein komplett leeres Team. Sein Nachfolger Armin Veh sollte es nicht hinkriegen, das wieder in die Spur zu bringen. Die Spieler waren auch zu überrascht von der Tatsache, dass Veh wollte, dass sie Fußball spielen. Und vor allem offensiv spielen. Unter Magath sah die taktische Marschroute noch anders aus.

Das WOB-Blöckchen

Wolfsburg, da war doch was? Ach ja, das Wunderduo Grafite/Dzeko. Während der Brasilianer nach Zuckersaison 2009/2010 in dieser Spielzeit eher nachließ, ist Edin Dzeko nach wie vor sehr treffsicher. 20 Tore erzielte er schon. An ihm liegt es sicherlich nicht, dass Wolfsburg mit 46 Zählern wieder genau da ist, wo sie nie mehr hin wollten. Im Niemandsland der Liga. Aber genau dieser Dzeko scheint nun für das Spiel gegen unseren BVB auszufallen. Sicherlich kein Nachteil, aber zum einen sollte man sich nicht darauf versteifen, Wunderheilungen gibt es fast wöchentlich. Und zum anderen können die anderen Wolfsburger auch Fußball spielen, auch wenn sie das diese Saison wenig zeigten. Also, nicht auf Verletzungen des Gegners hoffen, sondern eher an die eigene Stärke glauben.

Wolfsburg, da war doch was? Ach ja, das köstliche Hinspiel. Schon nach einer halben Stunde lagen wir in Wolfsburg 3:0 vorne. Es glich einer Demontage, was unsere BVB-Kicker mit völlig verunsicherten Wolfsburgern machten. Die kamen zwar noch zu einem Anschlusstreffer und spielten eine bessere zweite Halbzeit, aber im Endeffekt haben wir beim Deutschen Meister ziemlich locker gewonnen. So einfach wird es am Samstag nicht werden. Wir haben noch ein Ziel vor Augen und dafür sind wir zum Siegen verdammt. Den Wolfsburgern darf alles egal sein, sie würden uns aber sicher gerne in die Suppe spucken.

Wolfsburg, da war doch noch was? Äähh, nee, jetzt fällt mir nix mehr ein. Außer ein paar Floskeln und Allgemeinplätze, um uns alle auf den Samstag einzustimmen. Also, Vollgas geben, auf dem Platz und auch auf der Tribüne. Über die Außen kommen, das Spiel in die Breite ziehen, die Außenverteidiger der Wolfsburger beschäftigen, Übergewicht im Mittelfeld erkämpfen, damit Misimovic nicht in Spielfluss kommt, und Benaglio schön mit Schüssen füttern. Irgendeiner ist dann schon drin. Außerdem immer schön nah an den Spitzen bleiben. Aber Schluss jetzt damit. Das wissen unsere Jungs alles. Und sie wissen auch, dass sie eine große Chance auf die CL haben, nachdem die Europa League schon sicher ist. Also, Halbfinale gegen Wolfsburg und dann schön zum Finale nach Freiburg fahren.

Sehen so die Startelfs aus?

Großkreutz wird dabei sein, Zidan weiter fehlen
Borussia Dortmund:

Weidenfeller - Owomoyela, Subotic, Hummels, Schmelzer - Kuba, Hajnal, Sahin, Großkreutz - Valdez - Barrios.
Auf der Bank:
Ziegler - Koch, Dede, Santana, Tinga, Feulner, Rangelov, Stiepermann.

VfL Wolfsburg:
Benaglio - Pekarik, Madlung, Barzagli, Schäfer - Riether - Hasebe, Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko.
Auf der Bank:
Lenz - Johnson, Rever, Dejagah, Kahlenberg, Santana, Ziani, Martins.

geschrieben von DvB

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