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Vier Wochen in Südafrika (Teil 4) - Nelson und Lucas in Kapstadt

20.06.2010, 00:00 Uhr von:  Rene
Vier Wochen in Südafrika (Teil 4) - Nelson und Lucas in Kapstadt
Vier Wochen Südafrika

Mit einer halben Stunde Verspätung geht es nach Kapstadt. Die Maschine, mit der wir fliegen, ist übrigens eines der alten SpanAir Flugzeuge, die nach dem Unglück von Madrid aussortiert wurden. Zudem hat unsere Fluggesellschaft auch noch den reichlich seltsamen Namen „1Time". Wir kommen dennoch nach zwei Stunden Flug heile in Kapstadt an. Hier beginnt auch unsere erste Mietwagen-Tour. Diese führt uns zunächst zu unserer Unterkunft, einer Ferienwohnung im südlichen Vorort Constantia.

Der große Unterschied im Vergleich zum Vortag ist allerdings das Wetter. In Durban konnte man am Nachmittag noch mit kurzer Hose und T-Shirt die Promenade entlang schlendern. In Kapstadt sind es auf einmal 15 Grad weniger, bei starken Regenschauern und Wind. Unsere Winterkleidung wird dabei wohl nicht nur draußen zum Einsatz kommen. Die Ferienwohnung bietet zwar einen wunderschönen Blick über die südlichen Vororte von Kapstadt, hat aber keine fest installierte Heizung. Wie uns unser sehr netter Vermieter mitteilt, haben wir auch einen der kältesten Tage in Kapstadt erwischt. Ein Elektro-Heizkörper und ein mobiler Gasofen sollen Abhilfe schaffen. Warten wir es mal ab.

Kapstadt

Nach einer kleinen Ruhepause geht es am Nachmittag zum Spiel Italien - Paraguay. Wir werden dieses Mal ein Park & Ride Angebot nutzen. Die chaotischen Verhältnisse bei den anderen Spielen, lassen dies als beste Lösung erscheinen. Von der University of Cape Town bringt uns zunächst ein Bus zum Hauptbahnhof. Dort geht es wieder mit Shuttle-Bussen zum Stadion. Über drei Stunden vor Spielbeginn staut sich der Verkehr hier schon recht stark. Für die Shuttles ist allerdings auf dem Großteil der Strecke eine eigene Straße abgesperrt. Somit sind wir dann auch recht zügig am Stadion und können noch einen kurzen Abstecher zur Waterfront, der Einkaufs- und Restaurant-Meile rund um den Hafen, machen. Auch dieses Stadion macht äußerlich einen sehr guten Eindruck. Lediglich die Straßenbeleuchtung vor dem Stadion fällt beim Betreten aus. Die Sicherheitskontrollen werden diesmal übrigens direkt von der Polizei durchgeführt. Ordner sind nicht viele zu sehen. Volunteers haben die Aufgabe als Platzeinweiser übernommen.

Im Stadion sind deutlich mehr Fans aus Paraguay als Italiener. Zudem sind auf dem Unterrang einige größere Lücken zu erkennen. Wie wir bei der Präsentation der Aufstellungen erfreut feststellen, spielen sowohl Nelson als auch Lucas von Anfang an. Einer der zahlreichen Gründe, warum wir heute Paraguay die Daumen drücken.

Das Stadion in Kapstadt

Das Spiel in der ersten Halbzeit ist auch schnell erzählt: Italien stellt sich naturgemäß erstmal hinten rein und wartet auf Angriffe der Paraguayer. Diese tun sich recht schwer, gefährlich vor das Gehäuse von Buffon zu kommen. Auf der anderen Seite können die Italiener ein paar mal gefährlich kontern. Wie aus dem Nichts dann die Führung für Paraguay kurz vor der Halbzeit. Während unter unserem Block gerade eine kleine paraguayische Party startet, pfeift der Schiri zur Halbzeit. Erwähnenswert in Halbzeit eins war noch die erste Welle, die durch das Stadion rollte. Eingeleitet mit lautem Gestampfe und Schlagen auf die Oberschenkel, startet sie urplötzlich und wirkt unglaublich druckvoll und schnell. Für Außenstehende durchaus beeindruckend, da man zunächst nicht wußte was der Lärm zu bedeuten hat.

Die zweite Halbzeit beginnt zunächst wieder mit sehr defensiven Italienern. Mit fortlaufender Spieldauer steigert Italien aber die Offensivbemühungen immer mehr und kommt zum verdienten Ausgleich. Nelson und Lucas wurden leider beide ausgewechselt, waren das ganze Spiel über kaum zu sehen. Insgesamt ein eher langweiliges Spiel.

Der Tafelberg

Der Heimweg beginnt mit starkem Regen und Wind zunächst recht ungemütlich. Die Shuttle-Verbindung zum Stadion ist allerdings sehr gut organisiert, so dass wir, mit wohl extra für die WM angeschafften und daher nagelneuen Bussen, den Hauptbahnhof erreichen. Die Schlange für die Shuttles zum P&R ist allerdings umso länger. Aber auch dieses Problem wird recht zügig gelöst. Zusätzliche Busse werden schnell heran gewunken. Leider hat unser Busfahrer dann aber keine Ahnung, wo er hin muss. Ein ortskundiger Fahrgast gibt hier Hilfestellung, so dass wir problemlos den P&R Parkplatz erreichen. Gegen 0:30 Uhr sind wir dann wieder in unsere kalten Herberge.

Ziemlich frierend wachen wir am nächsten Morgen auf. Die beiden Heizungen konnten leider wenig Abhilfe schaffen. Trotzdem geht es wieder recht früh los. Der Tafelberg ist das erste Ziel. In einer Höhe von 1000 Metern hat man einen sehr schönen Blick über Kapstadt. Neben dem schönen Ausblick erwartet uns dort auch der erste Schnee auf unserer Tour. Der einsetzende Schneeregen treibt uns weiter zu unseren nächsten Zielen auf der Kap-Halbinsel-Tour: Camps Bay, Chapman's Peak, Hout Bay, Kap der Guten Hoffnung und Boulder's Beach heißen die Stationen. Hier können Pinguine, Paviane, Strauße, Robben und ein paar andere Tierchen beobachtet werden. Die typische Touristen-Tour halt.

Morgen und übermorgen steht dann der Weg über die Garden Route nach Port Elizabeth zum Spiel der deutschen Mannschaft gegen Serbien an.

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