Warmlaufen

Kommando Ellenbogen

20.02.2009, 09:41 Uhr von:  Redaktion
Kommando Ellenbogen
Raf' inja in Aktion

Vorsicht! Eine Warnung der Polizei: Professionellen Fußballspielern wird dringend geraten, den Bereich um die Turnhalle in Gelsenkirchen großräumig zu umsprinten. Das Kommado Ellenbogen treibt hier seit einigen Monaten sein Unwesen. Doch nicht nur hier. In ganz Deutschland hat die Bande sein Netzwerk gespannt und immer wieder gezielte Anschläge aufs Nasenbein verübt. Bisher ist es den Gesetzeshütern lediglich gelungen, einige unwichtige Handlanger des Chefs und Gründer der Organisation Rafael Inja dingfest zu machen. Der Oberschurke selbst läuft immer noch frei herum und kam bisher ungeschoren davon. Es wird erwartet, dass er sich am Freitag abend beim Spiel gegen Borussia Dortmund wieder blicken lässt.

Aufmerksam blickt Stanislav Sestakovic, ein freundlicher Tscheche mit der Wahlheimat Bochum, umher. Er scheint die Gefahr irgendwie zu spüren. Nur sehen kann er sie nicht. Ein mulmiges Gefühl steigt in ihm hoch. Nur noch ein paar Meter, dann hat er die rettende Linie erreicht. Lauf, denkt Sestakovic, lauf, dann erwischt er dich nicht. Nur noch wenige Zentimeter. Er lacht, ist kurz unaufmerksam. Und schon ist es passiert. Blitzschnell schießt ein Ellenbogen hervor und klatscht in das Gesicht des Tschechen. Getroffen sinkt er zu Boden. Und wieder hat Raf. Inja zu geschlagen.

Solche und ähnliche Szenen prägen seit Monaten das Bild der bundesdeutschen Fußballplätze. Das Kommando Ellenbogen hat sich seit dieser Saison gesucht und gefunden. Fand Raf. Inja in den letzten Jahren nur wenige Mitstreiter, die seine Philosophie so beherzt durchziehen wollten, wie er das gerne sieht, so hat sich seit dieser Saison ein bunter Haufen Halbstarker in Gelsenkirchen zusammengefunden. Als da wären:

Bonames-Jones beim Ausholen

Orlando, der Engel: Lasst euch nicht von dem Kampfnamen einlullen. Der bullige Holländer agiert alles andere als engelsgleich. Allein durch seine Anwesenheit richtet er schon Schaden an. Scheinbar tapsig rennt er umher. Aber nicht täuschen lassen. Seine Beine hat Orlando kaum unter Kontrolle, sein Ellenbogen gehorcht ihm aber blind. Allerdings hat er sich durch ungeschicktes Zuschlagen schon zwei Festnahmen durch die Polizei eingehandelt.

Bonames-Jones: Der Exil-Frankfurter hat sich schon in seiner Heimat den Ruf eines rüpelhaften Strategen eingehandelt. In Gelsenkirchen hat er durch hartes Training bei seinem Ziehvater Raf. Inja aber eine andere Qualität erreicht. Wann immer Jones auftritt, ist Ärger angesagt. Scheinbar um Ruhe bemüht, verteilt er gezielt und versteckt Tritte und Schläge. Einmal schon schnappte die Falle der Polizei zu. Gemeinsam mit seinem Kumpel Orlando wurde er in Hoffenheim abgeführt und dem Haftrichter überlassen. Beide sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Gerald "Asi" Asa

Gerald „Asi“ Asa: Eine ganz zwielichtige Persönlichkeit im Kreise des Kommado Ellenbogen. Er kann mehr als bloßen Armeinsatz. Er hat sich für das Duell gegen Dortmund vorgenommen: „Wir müssen kratzen und beißen“. Wahrscheinlich kommen noch spucken und treten hinzu. Garniert mit einem Ellenbogencheck. Darüber hinaus hat Asa auch ganz spitze Ohren, was verbale Beleidigungen angeht. Er hört alles um ihn rum, egal, wo er steht. Sein Vorhaben, sich über die B1 bis in sein Heimatdorf GE durchzuboxen, konnte anno 2007 gerade noch verhindert werden.

Jeff, der Peruaner: Der so lieb aussehende Bub ist das neueste Mitglied im Kommando Ellenbogen. Die Wochen vorher fiel er nicht sonderlich durch rüpelhaftes Benehmen auf. Bandenchef Inja erkannte aber das Potenzial des Peruaners und bildete ihn im Schnellverfahren aus. Schon in Bochum trug die Arbeit Früchte. Jeff konnte einen gezielten Schlag in das Gesicht seines Gegners setzen, ohne dass die Polizei es bemerkte. Auch in einem nachträglichen Indizienprozess konnte ihm nichts nachgewiesen werden.

Und natürlich der Chef himself - Raf. Inja: In seiner Heimat ist er aufgrund seiner Brutalität eher unbeliebt. In Brasilien mag man technisch versierte Boxer und keine grobschlächtigen Zwerge. Am Anfang der Saison gründete er das Kommando Ellenbogen. Er hat fieseste Nickeligkeiten drauf, wurde in dieser Saison von der Polizei jedoch noch nicht gestellt. Aber der kleine Wuschelkopf, der so lieb und niedlich wie ein Monchichi aussieht, aber so fies wie ein fauler Apfel agiert, wird in letzter Zeit unvorsichtig. Fälschlicherweise meint Inja wohl unter Generalamnestie zu stehen und versucht schon gar nicht mehr, seine Ellenbogenschläge vor dem Gesetz zu verstecken. Bisher kam er damit durch. Gegen Dortmund sollte er es aber nicht noch einmal drauf ankommen lassen.

Ernst Fabian vor seiner Flucht
Ein Mitglied von Kommando Ellenbogen ist inzwischen in die Türkei geflüchtet. Ernst Fabian hat hierzulande immer wieder Schläge und Tritte verteilt. Nur in Dortmund musste er sich deswegen vor dem Richter verantworten und wurde für einige Spiele weggesperrt. Um einer weiteren Strafe zu entgehen, floh er zum Bosporus.


Kommando Ellenbogen – wo die Gruppe auftritt, wächst kein Gras mehr. Das eigentliche Ziel, per Brutalität Punkte zu klauen, haben sie aber etwas aus den Augen verloren. Das klappte in den letzten Jahren besser. Nun geht es gegen unseren BVB. Gegenhalten, Alex und Co. Leider ist unser bester Mann gesperrt: Young-Pyo Lee kann uns mit seinen Kung Fu-Künsten diesmal nicht helfen.

geschrieben von DvB

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