Fehlfarben

IM Analogwurst fett im Geschäft

19.09.2009, 00:09 Uhr von:  Sascha
IM Analogwurst fett im Geschäft
aki und susi und uebungsleiter k

Es ist Mittwoch Abend, 20 Uhr. Übungsleiter K betritt das Büro von Aki, in dem sich neben seinem Chef auch Kumpel Susi gemütlich in die schwatzgelben Sessel pfläzt. Noch ahnt er nichts von den finsteren Machenschaften, deren Augen- und Ohrenzeuge er gleich wird.


Übungsleiter K (mit einem Grinsen im Gesicht): „Watt denn? Schon wieder eine Vertragsverlängerung?“

Aki: „Hömma, nach dem 1:5 gegen Würstchen-Ulis Truppe bist du erstmal wieder ganz Mainzer und spielst Aschermittwoch. Und jetzt setz dich.“

K lässt sich gemütlich neben Susi in den Sessel fallen.

Susi: „So, und jetzt klären wir erst einmal was Stand der Dinge ist.“

K (pustet erst einmal durch): „Joaaa..“ (verschränkt die Hände hinterm Kopf) „Also aktueller Stand ist, dass Sebastian noch ein wenig Zeit braucht, um überhaupt erst die nötige Fitness zu kriegen. Aber wir haben unter der Woche fantastisch gearbeitet und werden am Samstag gegen Hann...“

Aki: „Stopp! Hier ist kein Kamerateam in der Nähe, also hat der Übungsleiter erst einmal Sendepause. Susi, klär ihn über unseren finsteren Plan auf.“

Susi (giggelt): „Also K, das mit dem Torwarttrikot vom Roman ...(bedeutungsschwere Pause)... das Design kommt gar nicht von Kappa, sondern von...“

Aki (völlig entnervt): „Verdammte Hacke. Doch nicht diesen teuflischen Plan. Den anderen natürlich.“

Susi (kleinlaut): „Achso. Sag das doch gleich. Also wir haben bei den Blauen...“

K: „Bei den Schalk...“

Aki und Susi halten sich die Ohren zu und singen: „Nananananananana“

K: „ern?“

Susi: „Ja, bei denen eben. Also, wir haben bei den Blauen zwei Leute eingeschleust, die den Laden mal so richtig aufmischen. Der erste war der Müller, der ist ja leider Hopps gegangen. Aber der andere, der macht gerade schweinegute Arbeit.“

(guckt stolz über das gelungene Wortspiel rüber zu Aki, der nur die Augen verdreht)

Aki: „Also Übungsleiter. Spitz mal schön die Lauscher, wir telefonieren jetzt mit dem“.

Aki greift zum Hörer, wählt die Geheimnummer 7243477704 (für alle Besitzer von Telefonen mit Wählscheibe: daraus kann man ein „Scheiss S04“ basteln. Anm. d. heimlichen Zuhörers) und stellt auf Lautsprecher.

Tuuuuuuuuuuuuuuuuut.... Tuuuuuuuuuuuut.... Tuuuuuuuuuuuuuut

Stimme aus dem Lautsprecher: „Ja bitte?“

Aki: „Hier ist der Metzgermeister.“

Stimme am anderen Ende: „Guten Abend, hier ist IM Analogwurst.“

Aki: „Alles klar, die Luft ist rein. Grüß dich, Clemens. Na, haste den Rüttgers schon angerufen und erklärt, dass Rumänen doch schon um sieben zur Schicht da sind?“ (grinst fies)

Der Übungsleiter bekommt große Augen, während seine Lippen wortlos ein „Deeeeeeeeeer?“ formen.

IM Analogwurst: „Mensch Aki. Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass das alles nur Unterstellungen sind.“

Aki: „Lassen wir den Smalltalk und kommen gleich zum Thema. Was man so in den Zeitungen liest, hast du anscheinend gerade eine Glückssträhne.“

IM Analogwurst: „Läuft alles tutti. Das sind aber auch herrliche Zustände hier. Hier ist selbst der Kaffeeautomat in eine „Coffee and go Enterpreise GmbH“ ausgegliedert worden, die verschwestert ist mit der „Schuputz und Heißmangel KG“, während beide unter dem Dach der „Special Services and Body Refreshment Holding“ vereint sind. Und das ist nur die oberste Schicht hier. Wie ein Abenteuerspielplatz.“

Aki: „Hör auf zu sülzen und komm mit amtlichen Zahlen rüber.“

IM Analogwurst: „Häh?“

Aki: „Mit wieviel Kohle steht ihr jetzt in der Kreide?“

IM Analogwurst: „Och, die einen sagen so, die anderen so. So genau weiß das hier niemand. Aber lass dir eins gesagt sein: Der Peters bringt der Büroputze schon den Meister Propper aus dem Privatbesitz mit.“

Susi und der Übungsleiter pfeiffen anerkennend.

Aki: „Sieht verdammt gut aus. Sorgen machen mir nur der Felix und der Peters.“

IM Analogwurst: „Kein Thema, brauchst du dir keinen Kopp drum machen. Der Felix kann nach Wolfsburg nur noch Spieler einkaufen und kriegt das nicht mehr so ganz auf die Kette. Den Nerlinger hatte der bei Rafinha schon auf 500.000 € runtergehandelt. Ich hab gegrinst, als hätte ich die Mortadella quer sitzen.“

Aki: „Und dann?“

IM Analogwurst (leicht verstimmt): „Fehlte nur noch die Tinte unterm Vertrag, aber dann kam der Peters und hat dem Treiben ein Ende gesetzt.“

Aki (stöhnt): „Wusst ichs doch. Was seine Eltern bei der Namensgebung an Fantasie gespart haben, haben die dem an Penetranz doppelt mitgegeben. Der könnte noch nervig werden. Hoffentlich kann der nich noch bis Jahresende die 20 Millionen zusammen kratzen.“

IM Analogwurst: „Ist alles geritzt. Die Kohle ist save. Da hab ich persönlich für gesorgt.“

Aki und Susi brüllen ein paar Wörter, die hier besser nicht wiederholt werden.

Aki: „Du hast waaaaaaas? Sach mal, haste von deinen eigenen Koteletts genascht, oder woher hast du solche bescheuerten Ideen?“

IM Analogwurst: „Ruhig Blut, Aki. Der Peters hat einen Vorvertrag über die 20 Millionen mit der „Rio Brava Investment and Finance Group“.

Aki und Susi und Übungsleiter gemeinsam: „Und?“

IM Analogwurst: „Ist ebenfalls um zig Ecken eine Tochter von uns. Der holt sich die Kohle quasi aus der eigenen Tasche. Noch ein Überbleibsel vom Stumpen-Rudi.“

Lautes Gelächter und Gepruste.

Aki: „Man, man, man. Du hasts ja faustdick hinter den Ohren. Wenn das rauskommt, bist du geliefert.

IM Analogwurst: „Die Gefahr besteht nicht. In letzter Zeit mal am Parkstadion vorbei gefahren?“

Aki (grummelt): „Leider ja.“

IM Analogwurst: „Und wie siehts da aus?“

Aki: „Platt wie der Basler früher nach 50 Minuten Fußball.“

IM Analogwurst: „Eben. Und irgendjemand muss da wohl den Ordner über diese Gesellschaft versehentlich unter meinem Sitz auf der Haupttribüne deponiert haben, bevor die Bagger angerückt sind. Son Pech aber auch.“

Aki: „Verdammte Hacke, die Jahre mit dir als Wurstlieferant haben sich echt gelohnt. Was meinste, wie lange hält sich dein Laden noch?“

IM Analogwurst: „10.“

Susi (ganz aufgeregt): „Jahre? Monate?“

IM Analogwurst: „9....8.....7....“

The End

Sascha, 18.09.2009

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