schwatzgelber Saisonrückblick

Saison 1967/68: Der Sturz eines Champions

29.05.2006, 11:36 Uhr von:  CHS

Jahrelang hatte der BVB um die Meisterschaft mitgespielt, in der Saison 67/68 folgte der erste Dämpfer, der BVB landete nur auf Platz 14. Dabei war das Umfeld vor der Saison sehr optimistisch und sprach sogar von der Meisterschaft. Einzig im DFB-Pokal konnte der BVB Erfolge feiern, auch wenn ihm das Finale verwehrt blieb. Weiterhin sorgten die ausbleibenden Erfolge für eine Krise in der Vereinsführung.

Das BVB-Logo
Der Kader für die neue Saison stand. Als Abgänge waren Tilkowski (nach Frankfurt), Mikulasch (zum SV Reutlingen), Geister (nach Dortmund-Lindenhorst) und Kwiatkowski (wurde Trainer) zu verzeichnen. Außerdem beendete „Aki“ Schmidt seine Karriere und hinterließ in der Mannschaft ein großes Loch, welches durch die Neuzugänge geschlossen werden sollte. Als Neuzugänge wurden Klaus Brakelmann (von Preußen Horstmar), Josef Hofmeister (von SV Stockstadt) und Horst Koschmieder (von den eigenen Amateuren) vorgestellt. Ergänzt wurden sie von den beiden Jugendspielern Torwart Werner Köddermann und Wendland. Trainingsbeginn war am 20.07.67. Zwei Tage später nahmen auch die Dauerverletzten Theo Redder und Horst Trimhold wieder am Training teil und hofften darauf, bald wieder in die Mannschaft zurückkehren zu können.


Das erste Testspiel ging gegen West Ham United und Dortmund gewann mit 4-1. Drei Tage später war man zu Gast bei Hessen Kassel und verlor mit 1-2. Erneut drei Tage später gewann man dann wieder mit 3-2 bei SVW Mannheim. Am nächsten Tag war man in Heerlen, wo man sich von Sittardia Sittard mit 0-0 trennte. Danach trat der BVB beim FC Dunfermline (3-2-Sieg), bei FC Huddersfield (0-1-Niederlage) und bei Manchester City (0-4-Niederlage) mit unterschiedlichem Erfolg an. Währenddessen hört man in der Sportpresse nur positive Stimmen aus Dortmund. Siggi Held wurde im Kicker zitiert mit „Wir wollen endlich Meister werden.“ Und sein Trainer Heinz Murach erklärte bei der Trainerumfrage im Kicker: „Man halte mich ruhig für unbescheiden. Mein Tip ist Dortmund.“ Auch Kapitän Wolfgang Paul sah optimistisch in die Zukunft: „Unsere Mannschaft steht doch.“ Er sah Horst Trimhold als Nachfolger von „Aki“ Schmidt.

Der Saisonauftakt verlief durchwachsen, denn Willi Neuberger rettete erst in der 84. Minute ein 2-2 Unentschieden beim MSV Duisburg. Allerdings war dies auch der erste Punktgewinn des BVB bei einem Auftaktspiel. Vor dem nächsten Bundesligaspiel gab es zwei Freundschaftsspiele. Beim Wuppertaler SV verlor man mit 1-3, konnte aber dann einen Tag später bei Arminia Marten klar mit 4-0 gewinnen. Am Wochenende war Alemannia Aachen zu Gast in der Roten Erde. Dortmund gewann das mäßige Spiel mit 1-0 durch ein Kopfballtor von Reinhold Wosab. Der September begann zufriedenstellend, denn man erreichte bei Hannover 96 ein 2-2, bei dem Lothar Emmerich beide BVB-Treffer erzielte. Vor dem nächsten Bundesligaspiel machte der BVB ein Testspiel beim TuS 1906 Bigge und gewann klar mit 12-0. Im nächsten Bundesligaheimspiel erlebten die 40.000 Zuschauer ein Wahnsinnspiel. Gegen Bayern lag man nach 55 Minuten noch mit 2-3 zurück, aber man drehte das Spiel und gewann mit 6-3. Die Führung der Bayern hatte Emmerich postwendend ausgeglichen und fünf Minuten später sogar die 2-1-Führung erzielt. Kurz vor der Halbzeit erzielte Jung mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich. In der 52. Minute gingen die Münchener sogar durch Brenninger in Führung, bevor Assauer, Emmerich (mit seinem dritten Treffer), Wosab und der überragende Libuda den Endstand erzielten. Stan Libuda war neben dem Dreifach-Torschützen Emmerich der beste Mann. Er bereitete vier Tore vor und erzielte einen Treffer selber. Auch das nächste Heimspiel vier Tage später konnten die Dortmunder für sich gestalten. Man gewann mit 2-0 gegen den 1. FC Köln.

In Karlsruhe blieb der BVB erneut ohne Torerfolg. Der KSC gewann mit 2-0 und brachte dem BVB die erste Saisonniederlage bei. Nur einen Tag später fand ein Freundschaftsspiel beim FC Metz statt, welches der BVB mit 2-1 gewann. Auch das Testspiel bei SuS Menden gewann der BVB mit 4-2. Beim Heimspiel gegen den Neuling Borussia Neunkirchen zeigte sich die BVB-Torfabrik produzierfreudig und schickt die Saarländer mit 6-0 nach Hause. Beim Länderspiel in Berlin gegen Frankreich spielte Stan Libuda mit. Er erzielte das 1-0 und wurde nachher leicht verletzt ausgewechselt. Deutschland gewann das Spiel mit 5-1. Während der Länderspielreise spielte der BVB gegen eine Westfalenauswahl und gewann knapp mit 1-0. Erfolgreich begann das Spiel beim Hamburger SV. Durch Tore von Assauer und Emmerich lag der BVB bereits nach 16 Minuten in Führung, aber am Ende siegten die Hanseaten mit 2-3. Nur einen Tag später gab es wieder ein Freundschaftsspiel beim Lüneburger SK und der BVB gewann das Spiel klar mit 3-1. Beim EM-Qualifikationsspiel in Hamburg gegen Jugoslawien (3-1-Sieg für Deutschland) musste Libuda verletzt aussetzen. Bei einem Freundschaftsspiel gegen Karnap 07 gewannen die Borussen mit 6-0. Dank eines guten Schlussspurts durch Trimhold (85.) und Held (89.) gewann der BVB sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 2-1. Vier Tage nach dem Bundesligaspiel absolvierte der BVB ein Testspiel bei TBV Mengede 08. Mengede machte seinem Namen alle Ehre, denn der BVB gewann mit 8-0. Am 19.10.1967 schoß Lothar Emmerich in der Dortmunder Westfalenhalle das Sechstage-Rennen an. Zwei Tage später reiste der BVB nach Mönchengladbach und egalisierte einen 0-2-Rückstand durch Tore von Wosab und Libuda. Damit belegte der BVB den zweiten Platz hinter Nürnberg, die aber einen Vier-Punkte-Vorsprung hatten. Vor dem nächsten Bundesligaspiel besuchte der BVB den SSV Hagen und erreichte ein 2-2-Unendschieden. Erstmals seit Februar musste der BVB eine Heimniederlage hinnehmen. Das 0-1 gegen Braunschweig bedeutete auch den ersten Punktverlust seit dem 1. April, der damalige Gegner hieß ebenfalls Eintracht Braunschweig.

Am 31.10.67 fand dann die Jahreshauptversammlung statt. Der Vorstand unter der Führung von Wilhelm Steegmann wurde einstimmig wiedergewählt. Neu dabei war Bundeswehr-Major Otmar Rhein als Spielausschuss-Vorsitzender. Die Saison 1966/67 war auch finanziell erfolgreich gewesen. Der BVB hatte 3.767.186 DM eingenommen und einen Reingewinn von 53.843 DM erzielt.

Die Reise zum TSV 1860 nach München endete mit einer 0-3 Niederlage. Zwischen den beiden Bundesligaspielen hatte der BVB zwei Testspiele absolviert. Beim SSV Reutlingen erreichte man einen 3-1-Sieg und bei der SpVgg. Olpe ein 7-3. Im Heimspiel gegen Sch*lke 04 konnte man dank Siggi Held weiter jubeln. Er erzielte beim schmeichelhaften 2-1-Sieg beide Treffer. Trotzdem wurde die Mannschaft von den nur 27.000 Fans ausgepfiffen. Es gab sogar die Höchststrafe, nach dem Führungstreffer der Gelsenkirchener wurden diese von den Dortmundern angefeuert. Eine Woche später musste der BVB beim VfB Stuttgart eine 1-4-Niederlage hinnehmen. Erneut gab es zwei Testspiele zwischen den Bundesligaspielen. Bei BSV Herne-Süd gewann man mit 5-0 und bei Phönix Essen gab es einen 4-0-Sieg. Das Länderspiel während dieser Zeit in Rumänien endete mit einer 0-1-Niederlage für Deutschland. Aus Dortmund war Stan Libuda dabei. Drei Tage später trat der BVB daheim gegen SV Werder Bremen an. Man trennte sich mit 1-1. Auch das nächste Auswärtsspiel endete unentschieden. Der BVB erreichte ein 2-2 beim 1. FC Kaiserslautern. Zum Abschluss der Hinrunde erwartete man den Spitzenreiter aus Nürnberg. Zwar gewann der 1. FC Nürnberg in Dortmund mit 1-2, allerdings wäre das Ergebnis auch andersrum möglich gewesen. Die Dortmunder hatten ihre Chancen, nutzten sie aber nicht. Ein weiterer Grund war die harte Gangart der Franken, die durch die nachsichtige Art von Schiri Sturm unterstützt wurde. Hinzu kam noch das Verletzungspech der Dortmunder. Nach einem Zusammenprall zwischen Sturm und Neuberger musste Sturm mit einem Nasenbeinbruch raus. Neuberger konnte trotz Platzwunde weiterspielen, aber eine Viertelstunde vor dem Ende kugelte er sich auch noch den Arm aus. Zwar kamen die Borussen durch ihren Besten, Siggi Held, noch zum Anschlusstreffer, aber er kam zu spät. Somit belegte der BVB den 10. Platz mit 17-17-Punkten und 32-29-Toren.

Einen Tag später erlebte die deutsche Fußballnationalmannschaft einen der schwärzesten Tage ihrer Geschichte. Nach dem 0-0 in Albanien schied Deutschland aus der Europameisterschaft aus. Aus Dortmund war diesmal Siggi Held dabei. Das Jahr wurde mit drei Freundschaftsspielen beendet. Der BVB gewann bei Preußen Münster mit 4-0 und beim VfL Bochum mit 3-5, verlor aber vier Tage nach dem Bochumspiel mit 2-4 bei Rot-Weiß Oberhausen.

Im Januar startete der BVB mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Als Hilfe wurde Trainer Murach der Ex-Verteidiger Herbert Sandmann zur Seite gestellt. Schnell ging der BVB mit 4-0 in Führung, darunter ein Hattrick von Lothar Emmerich, verspielte aber beinahe diese Führung noch. Am Ende gewann man mit 4-3. Im Tor gab Werner Köddermann ein etwas unglückliches Bundesligadebüt. Die Reise zu Alemannia Aachen endete mit einem Debakel. Zum Schluss konnte der BVB froh sein, nur mit 0-3 zu verlieren. Nach der Niederlage bekamen die Gerüchte, dass Trainer Murach vor der Ablösung stehe, neue Nahrung. Allerdings brachte der 3-1-Heimsieg gegen Hannover 96 wieder etwas Ruhe in den Verein. Dennoch kündigte vier Tage später Trainer Heinz Murach schriftlich seinen Vertrag zum Saisonende.

In der 1. Runde des DFB-Pokals musste der BVB zum VfB Oldenburg reisen. Die Dortmunder konnten durch drei späte Tore von Libuda, Held und Paul (per Elfmeter) eine Blamage verhindern, denn der BVB lag mit 0-2 zurück. Am Ende zählte nur das Weiterkommen. Bereits am 05.02.1968 war die Nachfolge von Murach für die nächste Saison auf dem Trainerstuhl geklärt. Den Posten sollte der 53-jährige Fußball-Lehrer Oswald Pfau übernehmen. Er unterzeichnete einen Zwei-Jahres-Vertrag. Auch im 10. Auswärtsspiel in der Liga blieben die Borussen ohne Sieg. Beim 1. FC Köln kassierten sie eine 0-3-Niederlage. Eine Woche später konnte der BVB doppelt feiern. Zum einen besiegte man die Karlsruher mit 5-0. Zum anderen war das 2-0 von Lothar Emmerich dessen 100. Bundesligator. Das war eine Marke, die vor ihm kein Spieler erreicht hatte.

Drei Tage später stand ein Freundschaftsspiel beim VfL Schwerte an und man trennte sich mit 1-1. Im Achtelfinale des DFB-Pokals musste der BVB zum SSV Reutlingen reisen. Durch Tore von Neuberger, Held und Emmerich konnte man das Spiel mit 3-1 für sich entscheiden und von einem erneuten Pokal-Triumph träumen. Ernüchternd verlief das Spiel im Saarland. Bei dem Namensvetter aus Neunkirchen verlor der BVB mit 2-3. Drei Tage nach dem Spiel wurden dem ehemaligen Spielausschussvorsitzenden Heinz Stork und dem deutschen Meister Helmut Bracht wegen vereinsschädigenden Verhalten die Ehrenkarten entzogen.

Da diese Entscheidung nicht einstimmig beschlossen worden war und sich Kassierer Schaaf und Obmann Rhein dagegen entschieden hatten, brach eine vereinsinternen Krise aus. Beim Heimspiel gegen den Hamburger SV führte der BVB bereits mit 2-0 durch Treffer von Libuda und Neuberger. Am Ende gab Borussia Dortmund diese Führung aus der Hand und man trennte sich mit 2-2. Zum wiederholten Male enttäuschte der BVB in einem Auswärtsspiel. Nach dem 1-4 bei Eintracht Frankfurt hatte das Team erstmals in dieser Saison ein negatives Punktekonto. Aber wenigstens bei Freundschaftsspielen konnte der BVB auswärts gewinnen. Bei Schwarz-Weiß Essen gewannen die Borussen mit 2-0. Und auch zu Hause blieb der BVB eine Macht. Beim Spiel gegen den Tabellenzweiten Gladbach gewann der BVB mit 3-1 und fügte dem Namensvetter die erste Niederlage nach zehn Spielen zu.

Das Testspiel beim SV Schüren beendete der BVB mit einem 1-1-Unendschieden. Wenig erfolgreich endete das Debüt von Klaus Brakelmann in der Bundesliga. Beim Gastspiel in Braunschweig gegen die Eintracht kassiert der BVB mit 0-2 erneut eine Niederlage in der Fremde und konnte den amtierenden Meister nicht gefährden. Auch die Reise nach München zum FC Bayern brachte keine Punkte und keine Tore. Man verlor ebenfalls mit 0-2. Nach dem schwachen 0-0 zu Hause gegen den TSV 1860 München forderten unzufriedene Zuschauer, dass der BVB-Vorsitzende Steegmann zurücktreten solle. Diese Forderung stellte auch die vereinsinterne Opposition, die von Heinz Stork, Helmut Bracht und Heinz-Peter Hillefeld angeführt wurde. Endlich gab es mal wieder einen Erfolg für den BVB. Im Viertelfinale des DFB-Pokal empfing der Bundesligist Borussia Dortmund den Regionalligisten Hertha BSC Berlin. Jürgen Webers Treffer zum 2-1 eine Viertelstunde vor dem Ende besiegelte den Einzug des BVB in das Halbfinale.

Drei Tage später fuhr der BVB zum Wiener Osterturnier. Beide Spiele, gegen Austria (1-2) und Rapid Wien (2-3), gingen verloren. Am 17.04.68 gab Heinz Murach auf und räumt den Trainingsstuhl für Oswald Pfau, der eigentlich erst zur neuen Saison den Posten übernehmen sollte. Sein Einstand verlief nicht zufriedenstellend. Das Derby in Gelsenkirchen verloren die Borussen mit 0-1. Eine Woche später konnte der BVB endlich wieder jubeln. Die beiden Treffer von Reinhold Wosab gegen den VfB Stuttgart bedeuteten nicht nur endlich wieder einen Sieg (Endstand war 2-1), sondern man brach auch die schwarze Serie, in der der BVB in den letzten vier Spielen ohne Torerfolg war. Der Traum vom dritten Pokaleinzug war am 03.05.68 ausgeträumt. Der BVB verlor im Müngersdorfer Stadion gegen den starken 1. FC Köln chancenlos und deutlich mit 0-3.

Beim Länderspiel in Cardiff gegen Wales sind gleich zwei Borussen auf dem Platz. Neben Routinier Siggi Held feierte auch Willi Neuberger das Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. In der Bundesliga folgte dann eine Niederlage in Bremen. Werder gewann das Spiel mit 1-2. Ein Tag später fand ein Freundschaftsspiel bei Blau-Weiß Lohne statt und man trennte sich mit 1-1. Im letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison empfing der BVB den 1. FC Kaiserslautern. Und endlich überzeugten die Borussen beim 4-0-Sieg die vorher so lange enttäuschten Fans im Stadion. Vor dem letzten Spieltag trug der BVB drei Freundschaftsspiele aus. Bei den Sportfreunden Katernberg gewann man mit 7-2. Einen Tag später spielte man bei der Kreisauswahl Olpe und gewann auch dort mit 3-0. Als Sieger verließ man wiederum eienn Tag später den Platz. Diesmal spielet man beim SV Heggen und gewann mit ebenfalls 3-0. Beim neuen deutschen Meister 1. FC Nürnberg verkaufte sich der BVB gut und verlor nur mit 1-2.

Damit belegte der BVB nun den 14. Platz mit 31-37 Punkten und 60-59 Toren. Diese Platzierung zeigte die katastrophale Auswärtsschwäche des BVB, der in der Liga keinen Sieg und nur 4 Pünktchen in der Fremde geholt hatte. Die erfolgreichsten Schützen waren Lothar Emmerich (18 Treffer) und Reinhold Wosab (12 Treffer). Bis auf die Nationalspieler ging der BVB am 28. Mai auf eine vierwöchige USA-Reise, auf der man neun Begegnungen bestritt. Zum Auftakt schlug man den englischen Meister Manchester City in Chicago mit 2-1. Am 02.06.1968 hieß der Gegner Wisconsin All Stars und der BVB gewann locker mit 8-0. Auch von einer USA-Amateurauswahl gab es kaum Gegenwehr und man besiegte diese Mannschaft mit 10-1. Vier Tage nach dem Spiel kassierte der BVB mit 0-2 seine erste Niederlage gegen Universidad Mexico. Gegen die Kansas City Chiefs gewann der BVB am 13.06.1968 knapp mit 3-1. Ein Kantersieg folgte fünf Tage später gegen Edmonton. Der BVB fertigte die Kanadier mit 11-0 ab. Knapper wurde es einen Tag später gegen die Vancouver Royals. Dortmund behielt mit 2-1 die Oberhand. Mit 4-2 gewann der BVB gegen Calgary am 22.06.1968. Das letzte Spiel gegen Rochester Lancers drei Tage später wurde deutlich mit 6-0 gewonnen. Währenddessen bestritt in Stuttgart die deutsche Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen Brasilien. Beim 2-1-Sieg erzielt Siggi Held das 1-0 und auch Willi Neuberger erhielt gute Kritiken.

Die BVB-Mannschaft von 1967/68

Fazit:

Dortmunds Dilemma wird deutlich im Fall Tilkowski. Nachdem er in der Saison 66/67 gerade mal auf 9 Spiele kam, musste er aus der Zeitung erfahren, dass er in der Saison 67/68 nur noch der dritte Mann hinter Wessel und dem Nachwuchstorhüter Köddermann sein sollte. Keiner der BVB-Verantwortlichen traute sich, dies dem Fußballer des Jahres von 1965 zu sagen. So wechselte der tief enttäuschte Tilkowski schließlich zur neuen Saison nach Frankfurt. Nach dem Spiel in Dortmund kommentierte er die Leistung des BVB wie folgt: „Unter Trainer Murach haben die Dortmunder ihr spielerisches Kapital nicht vermehrt, sondern Zug um Zug vermindert.

Und mit dieser Feststellung lag er gar nicht so falsch. Aber man kann das nicht nur am Trainer festmachen, auch die Verantwortlichen im Verein waren dafür verantwortlich. Erneut wurden die Abgänge nicht kompensiert. Statt gestandener Spieler versuchte man mit Talenten die Lücken zu schließen.

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