Eua Senf

Klappe zu!!!

07.05.2004, 00:00 Uhr von:  Gastautor
Klappe zu!!!

Verbale Entgleisungen aus dem Süden der Republik sind ja nun wirklich keine Seltenheit. Wer wüsste es besser als unser kleiner schwatzgelber Verein?! Doch so langsam scheint dem hauptberuflichen Wurstmacher und nebenberuflichen Manager Uli Hoeneß, alles zu entgleiten. Er schickt in einem Interview mit der großlettrigen Zeitung mal wieder gute Ratschläge Richtung Westfalen. ?Nun müssen die Dortmunder Gesprächsbereitschaft signalisieren. Das haben sie bisher nicht getan.? Nein, haben wir ja offensichtlich auch gar nicht vor.

Um was geht es? Natürlich um den nun wohl doch näher rückenden Transfer von Torsten Frings zu den bajuwarischen Großkopferten. Ob die nach außen dargestellte Haltung von Niebaum, Zorc und Co. nur dem Zweck dienen mag den Transfererlös in die Höhe zu treiben, oder ob es wirklich bedeutet, dass Frings nicht verkauft wird, kann dahingestellt bleiben. Auch die ach so tollen Bayern haben zu akzeptieren, wenn ein Verein einen Spieler mit laufendem Vertrag (zumindest momentan) nicht verkaufen will, und dementsprechend auch keine Verhandlungen anstrebt.

Doch das ist noch nicht genug der stimmlichen Amokläufe aus München. Opfer diesmal: Der Hamburger SV. Grund: Die derbe 0:6-Klatsche der Waterkant-Profis in Bremen. ?Das ist eine Riesensauerei.? ?So darf sich ein deutscher Bundesligist nicht abschlachten lassen.? ?Es wäre eine Schande für den deutschen Fußball, wenn die Meisterschaft durch das Torverhältnis entschieden würde.? So unisono der Hoeneß Uli und sein Spießgeselle der Rummenigge Kalle. Erinnern wir uns: Die Saison 1985/1986. Der SV Werder Bremen war am letzten Spieltag Tabellenführer und musste nach Stuttgart reisen, die Bayern spielten zu Hause gegen die falsche Borussia. Was geschah? Die Bremer verloren in Stuttgart. Kann passieren, auch wenn man am letzten Spieltag ?nur? zu siegen braucht, um Meister zu werden. Die Bayern hingegen gewannen ihr Heimspiel mit 6:0 und wurden so - dank des besseren Torverhältnisses - Deutscher Meister.

Uli Hoeneß war damals, na, genau! Auch schon Manager des glorreichen FC Bayern München, aber dass er sich damals über die Gladbacher aufgeregt hätte, daran kann man sich nicht erinnern. War ja auch nicht nötig, die Welt war in Ordnung, und Bayern mal wieder Meister. Genauso wenig haben sie sich in den vergangenen Jahren über Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Gunsten echauffiert. War ja auch alles super, so ist man das jenseits des vielzitierten Weißwurst-Äquators gewöhnt. Die nun stattfindenden Verdächtigungen und Verleumdungen zeugen von der, ob der Erfolglosigkeit, dünn gewordenen Haut des (Hüstel) weißen Balletts. Aber keine Angst Uli, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Dann wieder mit den richtigen Entscheidungen der Schiedsrichter, den richtigen Ergebnissen der Konkurrenz und der 637. Deutschen Meisterschaft des FC Bayern. Herzlichen Glückwunsch auch von dieser Seite!

Geschrieben von Sascha

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