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schwatzgelb.de Autorenwettbewerb: "Warum bin ich eigentlich Borusse?"

11.02.2003, 00:00 Uhr von:  Gastautor
schwatzgelb.de Autorenwettbewerb: "Warum bin ich eigentlich Borusse?"

Vor einigen Tagen, beim wöchentlichen Brainstorming in der Schwatzgelb.de Redaktion, kam uns die Idee unsere Leser mal aktiv an schwatzgelb.de zu beteiligen.

Also, gesagt getan, wurde die Idee eines Autorenwettbewerbs unter dem Motto: "Warum bin ich eigentlich Borusse?" geboren. Also, liebe Leser, Ihr seid aufgefordert. Schreibt uns welche Begebenheit, welches Erlebnis oder welche Erfahrung hat Euch zu Borussen werden lassen?

Für den Sieger in unserem Autorenwettbewerb winken zwei Eintrittskarten (Sitzplätze) für das Derby am 22.02.2003 in der Arena auf Schlacke. Die Karten werden am Spieltag persönlich am Stadion an den Sieger oder die Siegerin übergeben.

Also, Ihr seht, es lohnt sich!

Schickt Eure Artikel an: gastautor@schwatzgelb.de

Einsendeschluß für den Wettbewerb ist übrigens der 17.02.2003


Und so könnte Euer Text aussehen (Beispiel von Schwatzgelb.de Redakteur Thomas):

Zu aller erst muss ich Euch beichten, dass ich nicht immer auf der Seite der "Dortmunder Borussia" gestanden habe. Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Koblenz, wo man geografisch gesehen, mit Bundesligafußball nichts am Hut hat.

Als kleiner Bub war ich wegen meiner Großmutter Fan der anderen Borussia [der kleinen Borussia, Anm. d. Red.], die heute ihr Leben in der 2. Liga fristet. Ich habe von denen einen Schal gehabt und in der Bettwäsche dieses Vereins geschlafen. Mein erstes fußballerisches Erlebnis war 1980 als 8 jähriger die UEFA-Pokal-Niederlage in zwei Spielen gegen Eintopf Frankfurt (3:2, 0:1, Fred Schaub, ich habe Dich gehasst!). Dann später, als es dieser Borussia schon nicht gut ging, wurde ich zum Modefan und habe umgeschwenkt auf einen zu Ende der ´80 und Anfang der Neunziger erfolgreichen Verein, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte. Soviel sei verraten, ich habe mich über den Pokalsieg von Dortmund 1989 nicht gefreut.

Dann kam das Jahr 1991. Auf einer Fete in Gütersloh habe ich, in Koblenz wohnend und eingeladen von Leuten, die ich aus einem Aufenthalt in Wien kannte, ein Mädel kennen gelernt, die ihrerseits ?meine Wien-Leute? aus Winterberg kannte (Na, noch alles klar?).Und dieses Mädel ist aus Dortmund. Kennen und lieben gelernt, schenkte sie mir eine Eintrittskarte für ein Spiel gegen den FC Bäh. Und so fand ich mich, der vorher nur ein mal das Müngersdorfer Stadion von innen gesehen hatte, 1992 auf einem Stehplatz in der alten Nordtribüne wieder, beim glanzvollen 3:0 Sieg gegen einer damals unter Heynckes arg schwächelnden B*yern-Mannschaft. Dieses Spiel möchte ich vergleichen, mit dem ersten Spiel des, hier auf diesen Seiten schon oft zitierten Buches "Fever Pitch" von Nick Hornby. 3:0 gegen die B*yern, 42000 tobende Zuschauer, die diesen Gegner mit lautstarken "Absteiger!"- Rufen nach Hause schickten!

Danach ging es für mich Schlag auf Schlag. Die ersten weiteren Karten über den Schwarzmarkt bezogen, heute mit Dauerkarte, durfte/musste ich Spiele erleben wie das Lars-Ricken-3:1-gegen La Coruna, bei dem man sich über die Erdbebensicherheit der Süd Gedanken machen musste. Das Steffen-Freund-0:1 in "Borussia-erobert-Rom", wo 8000(!) Dortmunder nach dem Spiel im leeren Olympiastadion riefen: "Roma, wir hören nichts". Dezember 1994 in Hamburg (4:0) wo bei Minustemperaturen Susi Zorc´s Hattrick uns warm schoß! Duisburg im Mai 1995, wo nach einem 0:2 Rückstand scheinbar alles vorbei war und doch noch ein 3:2 durch Reuter rauskam. Die ersten Tränen gab es dann auch für mich am 17.06.95 auf der Süd nach dem Sieg gegen den HSV und der gewonnenen Meisterschaft. Natürlich auch unvergessen, München 1997, wo ich einen überraschten, mir nicht bekannten Fußballfan neben mir auf der Tribüne minutenlang umarmen musste [komisch, das mussten viele in diesen Stunden / die Red.].

Seit 3 Jahren wohne ich jetzt selbst in Dortmund und böse Zungen behaupten, ich wäre nicht wegen meiner heutigen Frau hierhin gezogen, sondern wegen meiner Borussia.

Warum bin ich ein Borusse? Ich wurde Borusse durch die Fans des BVB, die mir ein Gefühl gaben, das ich zuvor so nie erlebt hatte. Und heute weiß ich, dass ich dadurch, dass ich 1989 noch auf der falschen Seite gestanden habe, in meinem Leben einiges verpasst habe.

In diesem Sinne: NUR DER BVB!

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Wir von der Schwatzgelb.de Redaktion freuen uns auf Eure Artikel!!

Geschrieben von kha

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