Unsa Senf

Wir benoten die Gegner!

18.12.2002, 00:00 Uhr von:  Jens
Support VfB-Ultras in Dortmund
VfB-Ultras in Dortmund

Vor einigen Tagen hat sich die schwatzgelb.de Redaktion etwas neues ausgedacht. Wir wollen von nun an die gegnerischen Fans "bewerten". Es wird keine Noten im klassischen System geben. Wir vergeben bis zu 5 Sterne für den bombastischsten Support der Saison. Auch die jeweilige Heimkurve wird von uns bewertet, da von uns immer jemand vor Ort war - außer in Moskau.

Die Noten der Saison

Während der Hinrunde haben wir gesammelt, hier nun die Bundesligisten und ihre Auftritte:

1. Spieltag:

Hertha BSC Berlin: Die Berliner waren die ersten Gäste, die das neue Recht in Dortmund ausprobierten. Leider nutzten sie es nur zu Pyro. Optisch war daher nicht allzuviel geboten. Wem allerdings auf dem Boden liegende Bengalen gefallen, der dürfte seinen Spaß gehabt haben. Die Berliner sangen mit Karlsruher Unterstützung gut durch, waren aufgrund der fehlenden Masse jedoch nicht sehr laut.

Unser Urteil: 3 Sterne

3.Spieltag:

VfB Stuttgart: optisch erstklassiger Eindruck durch viele kleine und große Schwenkfahnen. Das Rauchpulver wurde dagegen wieder mal sinnlos eingesetzt. Akkustisch ordentlicher Support der eigenen Mannschaft.

Unser Urteil: 4 Sterne

5. Spieltag

FC Gelsenkirchen: Die bislang größte Fangruppe im Westfalenstadion hatte optisch eine kleine Blockfahne, einige Schwenker und Doppelhalter zu bieten. Gesanglich waren uns die Blauen wieder einmal weit überlegen. Aber für die Masse an Fans nicht überragend.

Unser Urteil: 3 Sterne

7. Spieltag:

VfL Mönchengladbach: Nach dem Blaukraut die größte Fangruppe der Vorrunde. Für diese Masse boten die Gladbacher ein schwaches Bild, optisch gab es, außer ein paar Fahnen, nichts zu sehen. Gesanglich waren die Gladbecker auch schon besser. Offensichtlich gab es keine Koordination der Gesänge, nur wenige Lieder wurden vom gesamten Fanlager getragen, unterdurchschnittlicher Auftritt für diese Masse.

Unser Urteil: 2 Sterne

9. Spieltag:

Arminia Bielefeld: Auch die Bielefelder waren mit relativ vielen Fans vertreten (ca. 3000), hielten sich aber in der ersten Halbzeit vollkommen zurück, was Unterstützung der eigenen Mannschaft angeht. In der zweiten Hälfte boten sie nur Standartreportoire und einige male war "Bielefeld, Bielefeld!" zu vernehmen. Fahnen, Doppelhalter oder sonst irgend etwas blieben zuhause in Bielefeld. Schwächster Auftritt einer Gästegruppe dieses Jahr.

Unser Urteil: 1 Stern

11. Spieltag:

Hamburger SV: Ein paar hübsche Schwenkfahnen und Doppelhalter, dazu dahinter gezündeter Rauch dürften wohl das aus für das nächste Jahr bedeuten. Ansonsten war das Hamburger Lager (so wenige Hamburger waren seit langer Zeit nicht mehr in Dortmund) zweigeteilt. Einige waren sichtlich bemüht, Stimmung in den Block zu bringen, insgesamt waren die Hamburger jedoch eher still.

Unser Urteil: 2 Sterne

13. Spieltag:

1860 München: Die kleinen Bayern waren mit - für ihre Verhältnisse - recht vielen Fans im Westfalenstadion und hatten zum Intro eine kleine aber feine Aktion. Blaue Mülltüten, einige Schwenkfahnen und Doppelhalter ergaben ein nettes Bild im Gästeblock. Mit dem singen hat es der 60er im Allgemeinen jedoch nicht mehr so sehr und so blieb es im Gästeblock relativ still. Wie so oft auch bei anderen Vereinen spulten die 60er Ultras ihr eigenes Programm ab, daß den Rest nicht so wirklich mitreißen konnte.

Unser Urteil: 2 Sterne.

16. Spieltag:


1. FC Kaiserslautern: Die Lauterer zeigten vor allem diverse, sinnlose Rauchaktionen vor und nach dem Spiel, wussten aber durch Sangeskraft und Durchhaltevermögen mehr als zu überzeugen. Auch wurde im Lauterer Block häufig gemeinsam gesungen, was leider nicht die Regel ist.

Unser Urteil: 4 Sterne

Auch international wurde wenig geboten

Milan-Ultras in Dortmund
Milan-Ultras in Dortmund

AJ Auxerre: Dazu kann man kaum etwas sagen. Nur einige Franzosen hatten sich Fahnenschwenkend ins Westfalenstadion verirrt, zu hören waren sie daher auch nicht.

1 Stern

Arsenal London: Mehr als nur enttäuschend, trotz eines gut gefüllten Gästebereichs waren die Engländer nur nach dem Führungstreffer zu vernehmen. Falls es noch eines Beweises bedurfte, daß der Mythos vom tollen, englischen Fan tot ist, haben ihn die Arsenal-Anhänger angetreten.

Kein Stern.

PSV Eindhoven: Gut gefüllter Block, es gab Bengalen zu sehen, die sogar in der Hand gehalten wurden (unser Ordnungsdienst und die Polizei vermieden es, die Situation eskalieren zu lassen). Gesanglich waren sie vor allem nach dem Ausgleich zu hören.

3 Sterne.

AC Milan: Weniger als beim Halbfinalspiel im letzten Jahr und trotz des besseren Ergebnisses nicht wirklich lautstark. Schwacher Auftritt. In Italien gilt wohl eher: zuhause hui, auswärts pfui!


1 Stern

Und die Heimfans?

2. Spieltag:

Bayer 04 Leverkusen: Zum Intro gab es eine Choreographie zu sehen. Außen rote Plastikbahnen, die nicht richtig nach oben gezogen wurden, in der Mitte eine Blockfahne mit goldener Krone und "Kings of Europe", dazu ein Spruchband: "Wir sind keine Fans von Titeln, wir sind Fans von Bayer 04!" Die Aktion wirkte auf uns eher albern, auf die eigene Mannschaft wird sie sicherlich positiv gewirkt haben. Die Leverkusener haben vor der Saison eine "Singing-Area" geschaffen, um alle Fans zu sammeln, die noch wissen, was es heißt, die Mannschaft zu unterstützen. Anfangs waren sie auch recht laut zu hören, ließen dann jedoch immer mehr nach.

3 Sterne.

4. Spieltag:

VfL Bochum: Als Intro eine wirklich gelungene Blockfahne, die jedoch zu früh ausgerollt wurde und dann nicht ganz vollständig zu erkennen war. Die Fahne stellte die Stadt Bochum dar, dazu gab es ein Spruchband: ?Oh Bochum, Du Perle Westfalens.....!? Die Stimmung kam im Gästeblock praktisch kaum an, wir hörten die Bochumer Kurve nur selten (was aber durchaus auch an der Akkustik liegen kann).

3 Sterne

6. Spieltag:

FC Hansa Rostock: Im neuen Ostseestadion ist die Akkustik sehr mies und der Heimanhang für uns nur sehr selten hörbar. Auch die Trennung der Heimkurve in 2 Ecken am Rande des Spielfeldes trägt nicht zur Verbesserung der Stimmung bei. Eine große Gruppe Rostocker steht dazu noch links vom Gästeblock im Heim-Eckblock Nummer 3. Man kann das Rostocker Heimpublikum jedoch dann und wann recht laut vernehmen.

2 Sterne

Nürnberger Choreo zum Spielbeginn
Nürnberger Choreo zum Spielbeginn

8. Spieltag

Hannover 96: Hannovers Publikum war kaum zu hören, nur selten drang etwas wie Stimmung in den gut besuchten Gästeblock.

1 Stern

10. Spieltag:

SV Werder Bremen: Anfangs ein schönes Fahnenmeer in der heimischen Kurve, zu hören waren die Bremer dann jedoch nicht sehr häufig.

2 Sterne

12. Spieltag:

FC Bayern München: Der scheinbare Hauptkonkurrent um den Titel war den Bayern keinerlei Aktion wert. Stimmung kam auch nur recht selten hörbar auf. Eine offensichtliche Spaltung der Kurve ist zu beobachte. Im unteren Teil hampeln die örtlichen Nachwuchsultras herum und ziehen ihr Ding durch, der Rest der Kurve scheint sich nur selten bis nie für deren Aktionen oder Gesänge zu interessieren. Laut wird es im Stadion nur bei Sch*lker Liedern und dabei ist zu keinem Zeitpunkt so etwas wie wirkliche Atmosphäre zu spüren. Die Zuschauer auf den Sitzplatztribünen scheinen ihr Programm nur so larifari herunter zu spielen. Die"Event-Kultur" schlägt hier voll durch.

1 Stern

14. Spieltag:

VfL Wolfsburg: Als Intro zeigte der VfL eine Choreographie, die wohl "VfL" darstellen sollte. Ansonsten hatte der VfL-Anhang wieder nichts zu bieten, außer ein wenig Rauchpulver und Torjubel. Einfach nur schlecht!

Kein Stern

15. Spieltag:

1. FC Nürnberg: In Nürnberg hat sich einiges getan, die Kurve scheint sich unter der Anleitung der Ultras neu gefunden zu haben und bietet als Intro eine wirklich schöne Choreographie. Auf Doppelhaltern werden einige alte Clubspieler gezeigt, dazu im Unterrang schwarze und rote Pappen und oben wird mithilfe von Papptafeln ein Feuer dargestellt. Dazu das Spruchband: "Nürnbergs Legenden: in unserer Kurve brennt Euer Feuer ewig!" Zwar ist nicht immer viel aus der Heimkurve zu hören, jedoch kann man anhand der Bewegungen erkennen, daß sich der Unterrang phasenweise komplett am Support beteiligt. Für deutsche Verhältnisse eine wirklich sehr gute erste Halbzeit. Nach dem Ausgleich läßt die Stimmung jedoch merklich nach, was sich nach der Dortmunder Führung auch nicht mehr bessert. Erst als der Club am Ende wieder zu einigen Chancen kommt, steigt der Lärmpegel wieder etwas.

4 Sterne

17. Spieltag:

FC Energie Cottbus: Zu hören war während des ganzen Spiels wenig bis überhaupt nichts von Cottbuser Seite. Ein kleines Häuflein uns gegenüber in der Heimkurve bemühte sich redlich, knapp 100 an der Zahl.

1 Stern

Internationale Heimfans

FC Arsenal London: Wer immer noch meint, daß England weiterhin die Nummer eins in Sachen Fußballstimmung ist, dem kann geholfen werden. Einfach mal ein, zwei Spiele besuchen und richtig ernüchtert werden. Nur selten wurde im alterwürdigen Highbury mal richtig laut, zumeist, sangen hier und da ein paar Leute, aber so etwas wie Stimmung kam nur höchst selten auf. Wenn dann allerdings mal gemeinsam gesungen wurde, dann singt wirklich jeder.

2 Sterne

PSV Eindhoven:
Miese Stimmung nach den vorhergegangenen Pleiten der Heimmannschaft. In dem Affenkäfig namens Gästeblock ließ sich häufig nur erahnen, daß Stimmung gemacht wurde.

1 Stern

AJ Auxerre: Nach der - im Internet - großen Klappe einiger AJA-Fans war das gebotene Schauspiel der Franzosen doch arg durchschnittliche. Die Choreo war nett, wenn auch nicht sonderlich einfallsreich. Stimmung kam nur selten außerhalb der 150 tobenden Ultras/Blue Angels auf.

2 Sterne

Lokomotive Moskau: Leider war hier niemand von uns anwesend. Wir müssen uns aufs hörensagen und TV verlassen. In Moskau gab es neben dem üblichen Lärm aus Plastiktröten wohl auch so etwas wie Stimmung und Gesang. Eine Pyroshow wurde wohl auch zum Besten gegeben.

2 Sterne

Uns selbst möchten und können wir schlecht benoten, das sollen andere tun. Vielleicht hört/liest es die eine oder andere Fanszene gerne, wie sie bei uns angekommen ist.

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