Unsa Senf

Der Fußballgott verabschiedet sich, und keiner geht hin

09.10.2002, 00:00 Uhr von:  Jens
Bild vom Poster des Abschiedspiels von Jürgen kohler. Neben den Teilnehmer ein Bild von einen stürmenden Kohler.
Das Post zum Abschiedsspiel des Koksers

Die Meldungen der letzten Tage verheißen nichts Gutes: Gerne würde Borussia für Jürgen Kohlers Abschiedsspiel ein ausverkauftes Haus vermelden oder von „nur noch wenigen Restkarten“ sprechen.

Doch bislang hält sich der Verein auffällig bedeckt. Die Informationen aus der Geschäftsstelle sind ebenfalls eher spärlich. Mal heißt es, „mehrere tausend Karten“ seien verkauft worden, mal ist die Rede von „sehr vielen“ Tickets. Im Klartext: Der Verkauf der Karten lahmt. Am Monatag waren sogar noch Tickets für den sehr guten Block 24 auf der Westtribüne zu haben – ein weiteres Indiz für einen schleppenden Absatz. Doch warum scheint der Auftritt des Fußballgottes Jürgen Kohler die Leute so wenig zu begeistern?

Offensichtlich hat sich beim BVB oder bei der veranstaltenden Agentur „La Ola“ (mit der r*n-Schreihals Jörg Dahlmann irgendwie zusammenhängt), niemand darüber Gedanken gemacht, dass Preise beinahe auf Bundesliga-Niveau viele Fans vom Gang ins Stadion abhalten würden. Beim Abschiedsspiel für Norbert Dickel, 1991, haben wir 5 Mark bezahlt, bei Susi Zorcs Abschied waren es – soweit ich mich erinnere – 10 Mark. Und nun soll der billigste Stehplatz 7,70 Euro kosten und der billigste Sitzplatz 15 Euro! Bei aller Wertschätzung für Jürgen Kohler und dem, was er für den Verein geleistet hat; das ist absolut nicht in Ordnung. Jedes Bundesligaspiel kostet in etwa denselben Preis.

Wie kann das sein? Wie setzt sich dieser Preis zusammen? Verlangen die Ex-Spieler Antrittsgelder? Das dürfte undenkbar sein. Ein Blick auf das Poster des Veranstalters offenbart, dass uns am Samstag ein „internationaler Musik-Act“ erwartet. Wer mag das sein? Right Said Fred oder gar noch Schlimmeres? Oder etwa Marius Müller-Westernhagen, der entsprechend viel Gage für einen Auftritt verlangt, wodurch sich die Kosten erklären dürften? Oder ist es Bryan Adams, der schon bei Jürgen Klinsmann auftrat? Egal wer es ist, der Veranstalter sollte damit dann auch so langsam an die Öffentlichkeit, wenn er mehr Karten verkaufen will. Oder haben wir Samstag das Stadion voller Freikarten, und diejenigen, die bezahlt haben, sind wieder einmal die Doofen?

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