Warmlaufen

25. Spieltag: SC Freiburg – Borussia Dortmund

07.03.2001, 00:00 Uhr von:  Klopfer
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Die Zufriedenheit über das Schützenfest gegen Eintracht Frankfurt soll schnell wieder vergessen sein, jetzt geht es weiter mit einer Reise in der Schwarzwald. Der wohl beschaulichste Bundesligaspielort mit dem schon fast intimen Dreisamstadion wartet auf den neuen Spitzenreiter. Und der Unterschied zur Eintracht kann grösser kaum sein: Nicht Skandale, Medienrummel und Trainerwechsel prägen den Bundesligaalltag der Breisgauer, sondern ruhiges Klima und Kontinuität – die vor allem durch den Trainer Volker Finke verkörpert wird.

Eine Mannschaft ohne grosse Namen, die durch Geschlossenheit überzeugt, in deren Aufstellung allenfalls die vielen „Willis“ auffallen. Die drei Geogier Tskitshvili, Iashvili und Kobiashvili fordern zusammen mit der Nachwuchshoffnung Tobias Willi nicht nur die Konzentration ihrer Gegenspieler, sondern auch der Fussballkommentatoren in Funk und Fernsehen heraus. Dann wird es wohl noch ein Wiedersehen mit „Vladi“ But geben, unsere ehemaliges Supertalent aus dem kühlen Novorossisk, der aber leider in Dortmund ein ewiges Talent blieb und in den wärmsten Teil Deutschlands übergesiedelt wurde. Hier wartet er jetzt auf seinen Reservebankkollegen aus Dortmund, dem Dope-Sünder Ibrahim Tanko. Dieser hat allerdings noch einige Zeit seiner Kiffer-Sperre vor dem Fernseher abzusitzen und wird gegen den BVB nicht dabei sein.

Bevor der SC an den letzten beiden Spieltagen gegen 1860 daheim und beim Auswärtsspiel in Bremen zwei klare Niederlagen hinnehmen musste (0:3 u. 1:3), lag er sogar noch gut im Rennen um die Europapokalplätze.

Mittlerweile wieder etwas abgeschlagen, wird es sicher das Ziel der Badenser sein, durch einen Sieg den Anschluss an die Verfolgergruppe zurückzugewinnen.

Sie können so richtig harmlos sein – wie in Bremen – aber wir kennen sie auch anders. Der SC Freiburg ist keine Mannschaft, die das gerne das Spiel macht, dafür eine, die gute Konter „fahren“ kann. Gegen solche Mannschaften tut sich der BVB - wie wir wissen - traditionell schwer. Ausserdem steht mit Richard Golz ein Keeper zwischen den Pfosten, der unsere Torjäger im Hinspiel (1:0) schon zur Verzweiflung brachte.

Endlich mal in der Anfangself? - Neuzugang Jan Derek Sörensen
Endlich mal in der Anfangself? - Neuzugang Jan Derek Sörensen

Der BVB wird am Samstag auf Addo und Oliseh, jeweils wegen Gelbsperre und (!) Länderspiel verzichten müssen, ansonsten aber wahrscheinlich auf den eingespielten Kader zurückgreifen können, in dem jetzt wohl Nerlinger in die Anfangsformation aufrücken dürfte und vielleicht auch mal Sörensen seine Startchance erhält.

Sicher wird Jens Lehmann davon ausgehen, seinen gewohnten Stammplatz im Tor für Laux wieder einnehmen zu können, da er seine 5. Gelbe abgesessen hat. Und auch Mikky Stevic ist wieder einsatzbereit und wer weiss, vielleicht überrascht uns Matthias Sammer ja auch mal wieder – wie in der 2. Halbzeit gegen Frankfurt - mit einer neuen Defensiv-Variante, die dann wieder für ein munteres Toreschiessen verantwortlich gemacht werden kann.

In den letzten beiden Jahren kam der BVB in Freiburg nicht über ein Unentscheiden hinaus (1:1 u. 2:2), und ein Remis wird in diesem Jahr die Medien wohl nicht zu Begeisterungsstürmen über den neuen Favoriten veranlassen. Sogar Trainer Sammer definiert die Situation neu: „Natürlich hat sich unsere Ausgangslage deutlich verbessert. Und wenn es geht, wollen wir die Schale holen.“

Genau dort sieht der Trainer den BVB in der Lage die er eigentlich vermeiden wollte: Jetzt reicht es nicht mehr einen Punkt gegen den Tabellenachten mit nach Dortmund zu bringen. Jetzt ist man Tabellenführer d.h. es gibt etwas zu verlieren, nämlich den 1. Platz und nichts anderes zu gewinnen als 3 Pflichtpunkte.

Die Jagd ist eröffnet man kann daran vorbeireden, wie man will – es ändert nichts:

Ab Samstag 15:30 Uhr spielt der BVB nicht mehr gegen Favoriten, er ist es selbst.

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