Unsa Senf

Uli und Kalle - die letzten Ritter der Tafelrunde

16.01.2001, 13:00 Uhr von:  Alex B.

Man scheint es beim deutschen Branchenführer wohl immer noch nicht verwunden zu haben, daß die Zeiten gekommen sind, in denen die nationale Konkurrenz beim Buhlen um interessante Spieler mithalten oder gar mehr (Geld und Perspektive) bieten kann. Karl-Heinz Rummenigge zumindest treibt dies zumindest derart um, daß er dies der Öffentlichkeit mitteilen muß.

Ulli H., der Retter des deutschen Fußballs

Böse Menschen, auch Spielervermittler genannt, hielten sich ihre Schützlinge in einer "Form von Sklaverei", Provisions- statt Erfolgsgebundenheit sei deren Devise. Man kann sicher sein, daß er diesen Mißstand (den es zwar schon länger gibt, aber egal) auch angesprochen hätte, wären Timm, Deisler, Rosicky und wie sie alle heißen, zum FCB gewechselt.

Und bestimmt werden sich Rummenigge und Co. in Zukunft weigern, mit solchen Haien an einem Tisch zu sitzen. (Kleine Fußnote: Auf der [bajuwarisch-überparteilichen] Sport-1-Version prangt ein "Rosicky wollte zu Bayern" über einem Absatz, obwohl - komisch, komisch - im ganzen Bericht kein Wort davon erwähnt wird.) Nach geldgierigen Spielervermittlern bekommt auch die "2. Reihe" der Liga in Form des 1. FC Köln sein Fett weg. Mit der Vertragsverlängerung Timms würde der Verein die Preise "künstlich" in die Höhe treiben und wie die das refinanzieren sollen, sei ihm "ein Rätsel".

Karl-Heinz Rummenigge-Ritter aus Lippstadt

Da habe ich dann wirklich gelacht: Wie können jetzt schon die minderwertigen Underdogs der Liga es wagen, die Neuzugangspläne des Großklubs schlechthin zu durchkreuzen. So haben wir aber nicht gewettet, und Euer Geld ist bestimmt auch nicht ganz koscher, zumindest wissen wir davon nichts. Fazit: Ein schöner Wortbeitrag, sich selbst ein moralisches Trostpflästerchen aufzukleben und ein typisches Gebaren alljener, deren langjährige Dominanz so langsam wegbricht.

Anmerkung der Redaktion: Ebenso zu bemerken beim Dauerthema Deisler, dessen dummdreiste München-Absage noch heute von Unverwindlichkeit zeugt, sodass es direkt heute wieder aktuell in die einschlägigen Medien lanciert werden musste. Oh unverwundbares Bayern!



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