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Tatort Bundesliga - der 15. Spieltag: "Brasilien ist überall"

04.12.2001, 00:00 Uhr von:  Wade
Tatort Bundesliga - der 15. Spieltag: "Brasilien ist überall"
Tatort Bundesliga

Zuerst sollte man noch einmal den Blick auf die Auslosung der WM - Gruppen in Busan legen? Die „Göttin des Losglück“ trug wieder mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft und so erhielten wir mit Irland, Kamerun und Saudi Arabien Gegner zugelost, die alle schlagbar erscheinen. Aber Vorsicht! Nach den „Glanzvorstellungen“ in der WM - Qualifikation sollte man es sich sparen über die Klasse anderer Mannschaften zu urteilen. Auch diese Gegner müssen erst einmal besiegt werden. Deshalb hätte sich Michael Skibbe auch die Häme für die Engländer (im aktuellen Sportstudio) sparen können. Der „Stachel“ der 1:5 Niederlage scheint noch ziemlich tief zu sitzen. Es tut ja nicht Not, dass man sich auf das Niveau englischer Revolverblätter herablässt. Bescheidenheit war immer schon ein Garant für spätere Erfolge.

Weder mit dem ERSTEN noch mit dem ZWEITEN sieht man was!

Bei der groß angekündigten Auslosung am letzten Samstag durfte der geneigte Fernsehzuschauer schon einmal den ersten Eindruck davon gewinnen, wie die Übertragung der Spiele im Öffentlich-Rechtlichen stattfinden könnten, nämlich gar nicht! „Poschman“ sprach zuerst von technischen Problemen, die schwer zu erklären sein, doch heute weiß man, dass bei der Dealerei mit der Kirch Gruppe wohl ein klitzekleines Problem nicht beachtet wurde. Denn die analogen Senderechte von ARD und ZDF sind via Satellit in ganz Europa zu empfangen und da sehen einige Pay-TV Sender ihre Einnahmen bereits in den Keller rutschen. Wer kauft sich schon einen Dekoder, wenn er die Bilder kostenlos ins Haus bekommt. Wir dürfen gespannt sein, wie diese Aufgabe gelöst wird.

Dafür gab es wieder viele bewegte Bilder bei PW, ran, ASS, DSF und wie sie alle heißen, dabei viel auf, dass der 1. FC Kaiserslautern den Freiburgern mit einem 3:0 Heimsieg mal ein ganz neues Gefühl auf dem Betzenberg gönnte (die Breisgauer hatten bis zu diesem Samstag noch kein Spiel in Fritz Walter Stadion verloren) und somit ebenfalls den Abstand zur Spitzengruppe verkürzten. Die Borussia aus Mönchengladbach stoppte ihre Talfahrt mit einem 1:1 in Stuttgart und Energie Cottbus ging nicht vollzählig und zu allem Übel auch noch ohne Punkte aus dem Münchner Olympiastadion. Den Löwen reicht ein 1:0 Sieg. Doch es gab natürlich noch viel mehr an diesem 15. Spieltag aus der 1. Bundesliga zu berichten, vor allem, was wünscht sich der Fußballfan mehr, die Liga bleibt spannend. Schauen wir doch mal auf die Spiele, die für diese nötige Spannung gesorgt haben:

Leverkusener Serie ist gerissen

Starke Serie der Bremer und keine mehr bei Leverkusen
© Foto: Onlinesport

Irgendwie stand Leverkusen wohl immer noch im Turiner Nebel, den nach der Champions League Posse vom letzten Donnerstag kassierte die Werkself am 15. Spieltag, vor 30.000 Zuschauern im Bremer Weserstadion, nach dem 0:4 gegen Juve, auch die erste Niederlage in der Bundesliga.

Rainer Calmund wollte von einer beginnenden Krise beim Werksclub nicht wissen, er sah den Verein er durch die hirnrissige Regelung der Uefa, dass CL - Spiel gegen die Turiner am letzten Donnerstag stattfinden zu lassen, wesentlich benachteiligt. Immerhin konnte der bis dahin ärgste Verfolger des Erstliga-Tabellenführer, der FC Bayern München, seine Pause einen Tag länger genießen . So stolperte Leverkusen am Samstag bei Werder Bremen mit 1:2 (1:1), büßte 3 Punkte auf den neuen Verfolger Nr.1, Borussia Dortmund ein und verlor dazu auch noch Nationalspieler Jens Nowotny durch eine Rote Karte (70.). Die Bremer dagegen zeigten sich von der Pokalpleite während der Woche gut erholt.

Die ruppige und von vielen Fouls unterbrochene Partie bot in den ersten 30. Minuten wenig ansehnliche Fußballkunst. Zuerst kassierte Nowotny nach einem Foul an Frings die Gelbe Karte und weil es gerade so richtig zur Sache ging holte sich Verlaat bei einer anschließenden Rangelei mit Ballack gleich seine 5. Gelb ab und fehlt damit den Bremern in der nächsten Woche in Hamburg beim FC St.Pauli.

Für Jubel und Frust an diesem Tag war bei Bayer Leverkusen Bernd Schneider zuständig. In der 38. Minute erzielte er die Führung für sein Team, aber fast im direkten Gegenzug landete der Ball nach einem Fehler Schneider´s, der das Leder im Strafraum verlor, vor die Füße von Bode, der den Ausgleich markierte. Bode erzielte seinem 98. Treffer für Werder und ist nun der erfolgreichste Torschütze seines Vereins. Er löst Frank Neubarth ab.

Die beiden Tore sorgten endlich für Feuer in der bis dahin lahmen Partie. Vor allem die Aggressivität nahm zu. Bayer hielt dagegen und zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen nach dem Spiel gegen Juventus Turin. Doch Werder spielte erfolgreicher und so erzielte Verlaat das 2:1. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie immer hektischer. Negativer Höhepunkte war der Feldverweis für Nowotny. Der Nationalspieler bekam nach einer Notbremse gegen Ailton die Rote Karte. Wie bereits gegen die Bayern, schicken die Bremer mit Leverkusen das zweite Topteam ohne Punkte nach Hause und arbeiten sich weiter an die Tabellenspitze heran.

Die erste Niederlage der Topmöllertruppe dürfte den Verfolgern neuen Schwung geben. Leverkusen empfängt nun Nürnberg. Spätestens in dem Spiel gegen die schwachen Franken wird sich zeigen ob Bayer schwächelt.

Während Nowotny noch drüber nachdenken darf, ob eine Rote Karte wirklich sein musste, sorgt ein anderen Schiedsrichter mal wieder für negative Schlagzeilen. Denn die Frage sei erlaubt:

Schalke dank Schiri Strampe Meister der (Lebkuchen)Herzen

Viel Glück und wenig Freude - die Blauen diesmal in weiß
© Foto: Onlinesport

Es läuft weiterhin nicht rund beim FC Schalke 04 und so freut sich der blauweiße Anhang, dass es wenigstens auswärts was zum jubeln gibt. Das es ausgerechnet vorweihnachtliche Geschenke durch die schwachen Leistung von Schiedsrichter Hartmut Strampe und seinem Linienrichter Schumacher sind, die den Knappen die schon fast nicht mehr zu erwartenden drei Punkte schenken, dürfte wohl nicht nur den Nürnbergern das weiße in die Augen treiben. Strampe hatte schon bei dem Skandalspiel am 7. April diesen Jahres, beim 1:1 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, drei Spieler (Effenberg, Lizarazu und Evanilson) vom Platz gestellt. Auch damals brachte sein Linienrichter mit einer klaren Fehlentscheidungen die Dortmunder um den möglichen Sieg, als er einen regulären Treffer von Bobic abwinkte. Auch die Niederlage des 1. FC Nürnberg im heimischen Frankenstadion geht auf die Kappe von Strampe.

In der 61. Minute entschied der Fifa Schiedsrichter nach einem vermeintliches Handspiel des Nürnbergers Marek Nikl auf Elfmeter und zeigte den Tschechen die Rote Karte. Hajto ließ sich nicht lange bitten und schoß zur 0:1 Führung ein. Als Strampe dann noch den Nürnberger Tomasz Kos wegen Meckern die Gelb-Rote Karte zeigte und frühzeitig zum Duschen schickte, mussten die Franken das Match in den letzten 23 Minuten mit neun Feldspielern zu Ende bringen. In der Nachspielzeit erhöhte Ebbe Sand dann mit einem Doppelschlag zum 3:0 Endstand.

Dank der schwachen Schiedsrichterleistung müssen die Franken weiter um den Klassenverbleib bangen. Die Schalker können dagegen, eine Woche nach der Heimpleite gegen Bremen, vor 40.000 Zuschauern im Nürnberger Frankenstadion mit dem 3:0 (0:0) einen enorm wichtigen Auswärtserfolg feiern.

Nürnberg, aber auch der FC Schalke boten eine schwache Partie. Trotz des 0:0 bei Bayern München zeigten die Franken kein Selbstbewusstsein und lieferten vor allem in der ersten Hälfte eine planlose Leistung ab. Trainer Klaus Augenthaler hatte vor dem Spiel von seiner Mannschaft noch "Aggressivität und Laufbereitschaft" gefordert, doch die Nürnberger brachten keine einzige Torchance zustande.

Nach dem 1:4 gegen Werder hatte Huub Stevens seine Mannschaft auf drei Positionen verändert. Jörg Böhme saß nach seiner "Denkpause" beim Pokalspiel in Bielefeld wenigstens wieder auf der Bank. Böhme wird immer mehr zu einem Problem für die Schalker, da er nur schwer seine Gefühle in den Griff bekommt. Die Geschichte Böhm ist noch nicht beendet und auch an anderen Stelle brodelt es bei der Schalkern, den auch die Gerüchte um die Zukunft von Trainer Stevens schwirren noch durch den Pressewald. Dort spekuliert man bereits über einen baldigen Abschied des Holländers. Ein Nachfolger hat man dann natürlich auch gleich gefunden, sein Name: Jürgen Röber. Nichts genaues weiß man und weil die Gerüchteküche so schön brodelt flattert gleich die nächste Meldung rein. Die Niederlande suchen einen neuen Bondscaoch. Stevens Name viel in diesem Zusammenhang ebenfalls und Schalkes Trainer zeigte sich etwas überrascht: „Ich weiß nichts von einem Angebot, aber es wäre eine Ehre“, so Huub Stevens.

Das sieht weiterhin nach viel Arbeit für Rudi Assauer aus, besser ergeht es da seinen Kollegen in Rostock auch nicht.

Hansa verliert - Funkel geht

Eiskalt pfiff der Nordostwind durch das Ostseestadion und eiskalt war auch die Stimmung gegen Friedhelm Funkel. Zu lange blässt ihm schon dieser eisige Wind mitten ins Gesicht. Die 11.000 Zuschauer machten ihren Unmut über die katastrophalen 1:2 (0:1) Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg dann auch lautstark Luft. "Funkel raus"-Rufe schallten durch das Rund und Funkel zog die Konsequenzen. Unmittelbar nach dem Spiel erklärte der Rostocker Trainer seinen Rücktritt.

Bemerkenswert bleibt die Art, wie Funkel sich verabschiedete. Kein böses Wort, fast schien er erleichtert, dass Thema Hansa Rostock zu den Akten legen zu können.

Damit ist er der dritte Trainer in der laufenden Saison, der vorzeitig gehen muss. Im September 2000 hatte er in Rostock sein Amt angetreten und die Mannschaft auf den 12. Tabellenplatz geführt. Aufgrund der seit Wochen anhaltenden sportlichen Misere wurde bereits seit Wochen über eine Ablösung von Funkel spekuliert. Die Mannschaft wird vorerst von Co -Trainer Juri Schlünz trainiert, der aber weit davon entfernt ist in die Rolle des Cheftrainers zu rutschen. Das will er sich dann doch nicht antun. Der ehemalige Mannschaftskapitän möchte lieber in guter Erinnerung bei den Fans bleiben.

Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden und die Suche dürfte sich auch nicht einfach gestalten. Rostock gilt als schwieriges Pflaster, kaum Geld in den Kassen, besteht kaum eine Möglichkeit eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Sticht dann mal ein Spieler heraus, ist er auch alsbald wieder verkauft. Agali, Barbarez, Neuville sollten da als Beispiel reichen. Ein Kandidat, denn man an der Ostsee gerne sehen würde ist Frank Pagelsdorf. Doch die Hansaführung schloß eine mögliche Zusammenarbeit, allein aus finaziellen Gründen, (noch) aus. Trotzdem dürfe der ehemaligen Trainer des Hamburger SV ganz oben auf der Wunschliste der Rostocker stehen.

Pagelsdorf mag derweil mit großen Interesse das Stadtderby in Hamburg verfolgt haben und nicht nur ihm mag wohl über die Lippen gegangen sein:

It´s Derbytime Baby!!!

Wie muss ein Derby sein? So muss ein Derby sein!!! Die Fans des Hamburger SV und des FC St. Pauli bekamen ein an Dramatik kaum zu überbietendes Spiel geboten. 7 Tore sprechen eine deutliche Sprache und für diese Woche dürfte noch für genug Gesprächsstoff in Hamburg gesorgt sein. Der HSV bleibt in der Hansastadt die Nummer 1, aber auch nur, weil sie zum Schluß der Partie den sprichwörtlichen „Papst“ in der Tasche hatte.

Die Jaratruppe legte los wie die Feuerwehr und sah nach Toren von Meijer (4.), Fukal (8.) und Bejamin (45.) schon als der klare Sieger aus. Hitzig geführte Duelle und viele versteckte Fouls, an denen sich vor allem Barbarez häufig beteiligte, ließen die Emotionen in der AOL - Arena fast über überkochen.

Direkt zu Beginn der 2. Halbzeit erzielte Meggle den 3:1 Anschlußtreffer. Wenige Minuten später erhöhte Barbarez auf 4:1 für den HSV, alles schien gelaufen, doch nach dem Treffer zeigte sich, das die Hamburger noch weit davon entfernt sind ein Spitzenteam zu sein. In der 72. Minute war Trulsen zur Stellen und markierte das 4:2. Hamburg war von der Rolle und der FC St.Pauli machte das, was er am besten kann. Kämpfte bis zum Umfallen.

Zehn Minuten vor Ende der Partie bekamen die Paulianer nach Foul von Albertz an Meggle einen Strafstoß zugesprochen und Trulsen verwandelte eiskalt.

St.Pauli versuchte in den letzten Minuten alles um den mittlerweile verdienten Ausgleich zu makieren, doch es sollte nicht mehr reichen. Der Hamburger SV zitterte sich zum Schlußpfiff.

Den Paulifans war es egal, sie feierten ihre Jungs als die „Wahren Sieger.“

Sieger waren auch diese Herren, die einen, weil sie am Dienstag den Weltpokal gewannen und sich nun „Weltbeste Vereinsmannschaft“ nennen dürfen, die anderen, weil sie auch ohne Deisler eine Serie von 10 Pflichtspielen ohne Niederlage vorweisen können. Einem Herren dürften aber besonders die Ohren klingeln:

Diese Brasilianer haben einfach Temperament

Bayernbezwinger: Hertha
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Die „Beste Vereinsmannschaft der Welt“ vergeigte ihr drittes Spiel, zur Ausnahme mal ohne Effenberg, doch die Schlagzeilen der Woche gehörten nicht Effenberg oder den in Tokio erfolgreichen Bayern sondern den nach außen er Bieder wirkenden Ottmar Hitzfeld.

Eine gewisse Frau Rosi S. aus B. räumte nämlich in der deutschen Presse mit dem Vorurteil auf, das Hitzfeld nur Fußball und Erfolge im Kopf hat. Nein, Ottmar Hitzfeld ist auch nur ein Mann und keine Maschine und so durfte man zu mindestens erfahren, dass der Bayerncoach auch eine solche Krise gekonnt meistert. Unser Ottmar hatte also eine echte Affäre. Den Erfolgstrainer stellte man sich bis zu diesen Dienstag, vor den Finale des Weltpokals in Tokio, er beim Spaziergang mit seiner Ehefrau an der Isar vor, als im Schoß einer feurigen Brasilianerin. So sorgt die Affäre für größere Schlagzeilen als der Gewinn des Weltpokals.

Bayern hatte in Gegensatz zu Leverkusen mehr Zeit sich von den Strapazen der Tokioreise zu erholen. Doch die Münchener nahmen den Steilpass der Bremer nicht auf und verpassten durch eine 2:1 Niederlage in Berlin die Chance den Abstand auf Bayer Leverkusen bis auf einen Punkt schrumpfen zu lassen.

Fünf Tage nach dem Titelgewinn gegen die Argentiner unterlagen die Bayern der Hertha mit 2:1, obwohl die Münchener mit 0:1 in Führung gegangen waren. Erst der Rückstand weckte die Berliner auf, und wieder sollte ein brasilianischer Staatsbürger für Schlagzeilen sorgen. Der starke Marcelinho war fortan nicht mehr zu bremsen, mit Spielwitz und einem unglaublichen Laufpensum wusselte er die Müchener Hintermannschaft durcheinander und stieß sie von einen Verlegenheit in die andere.

Die Bayern steckten immer mehr auf und hatten den Berlinern zum Schluß nichts mehr entgegen zu setzen. Sauer war nach der Niederlage vor allen Vize Rummenigge, dass durfte er auch ruhig sein, denn nur waren nicht seine Bayern auf dem 2. Tabellenplatz, sondern die nicht gerade geliebten Borussen aus Dortmund.

Dortmund auswärts weiter eine Macht

Mit Geschlossenheit zum Sieg- der BVB in Köln
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Borussia Dortmund spielt auswärts in dieser Saison nach dem Werbemotto einer großen Fluggesellschaft - miles and more - und so sammelt man fleißig Kilometer plus Punkte und rückt dem Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf die Pelle.

Nach und nach arbeitet sich der BVB an die Spitze. Der 5. Auswärtssieg in Folge (neuer Vereinsrekord) ist bereits für einige Spieler der Borussia einen weiterer wichtigen Schritt auf dem Weg zur Meisterschaft.

Der Erfolg beim 1. FC Köln (0:2) ist wieder einmal Dortmund´s Brasilianern zu verdanken. Wie schon in der letzten Woche hießen die Torschützen wieder Amoroso und Ewerthon. Es scheint langsam zu passen beim BVB. Die Hintermannschaft steht, das Mittelfeld ackert und der Sturm der Dortmunder ist für die gegnerische Abwehr nicht auszurechnen. Die Mannschaft demonstriert eindrucksvoll die von Sammer geforderte Geschlossenheit.

Obwohl vor 42.000 Zuschauern die Domstädter stürmisch begannen, vor allem dank Christian Timm, der in seinem ersten Saisonspiel für Unruhe in den Dortmunder Abwehrreihen sorgte, brachten die Kölner die Dortmunder nie in Verlegenheit. Denn ausgerechnet in der Druckphase der Kölner unterlief Jürgen Reeb ein folgenschwerer Fehler. Nach einem verlorenen Zweikampf foulte Reeb den durchstartenden Lars Ricken im Strafraum. Amoroso verwandelte seinen 3. Elfmeter eiskalt . Die Kölner ließen auch nach dem frühen Rückstand nicht locker und suchten weiter in der Offensive ihre Chancen. Doch die Dortmunder spielten ihre individuelle Klasse aus und so kamen sie erneut durch einen Fehler von Reeb kurz vor der Halbzeit zur 2:0 Führung. Reeb verlor gegen Tomas Rosicky ein Kopfballduell und der stark spielende Ewerthon nutze die Einschussmöglichkeit.

Nach der Halbzeitpause spielten die Kölner trotz des Rückstandes engagiert weiter. Lienen brachte noch Kapitän Dirk Lottner für Andrew Sinkala, was den Druck auf die Dortmunder nochmals erhöhte, aber der BVB brachte den fünften Auswärtssieg ungefährdet nach Hause. Eine Schrecksekunde gab es dann noch für die Dortmunder, als sich Marcio Amoroso beim einem Zweikampf mit dem Kölner Zellweger eine Verletzung am Sprunggelenk zuzog. Zum Glück für den BVB scheint Amoroso´s Verletzung, wie erst befürchtet, keine längere Pause nach sich zu ziehen. Nach ersten Informationen handelt es sich um eine leichte Bänderdehnung.

Beklagen konnte sich dieses mal Dortmund´s Präsident Dr. Gerd Niebaum nicht über Schiedsrichter Herbert Fandel, der in einigen Szenen er die Kölner benachteiligte als den BVB.

Den Kölnern bleibt wie schon so oft in dieser Saison nur die Gewissheit, dass man zwar guten Fußball spielt, aber durch individuelle Fehler sich um den verdienten Lohn bringt. Gerade Marco Reich aber auch Reeb stellen hier wohl die größten Enttäuschungen. Überzeugen konnten bei den Domstädtern Zellweger, Song und Timm. Vor allem Timm dürfte für den Klassenerhalt des FC in eine wichtige Rolle spielen.

Auf Seiten der Borussia hinterließen Metzelder, Ewerthon und der unermüdliche Mittelstürmer Jan Koller den besten Eindruck

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