Warmlaufen

Hangover

13.03.2009, 18:03 Uhr von:  Nicolai
Hangover
Hannover

Irgendwo auf der A2 zwischen Dortmund und Berlin kommt der Rastplatz Hannover. Diese triste und farblose Raststätte hat es – dank knallhartem Hochziehen von Zweckbauten - mittlerweile bis zur Landeshauptstadt von Niedersachsen gebracht und beherbergt seit 2002 auch noch eine Fußballmannschaft in der 1. Bundesliga. Wie diese Mannschaft sich damals in die erste Liga gestohlen hat, gehört wohl zu den großen Diebesgeschichten der neueren Zeit.

Mittlerweile ist die Bande relativ erfolgreich im Überfallen von Durchreisenden, und so hat man es sich im grauen Bundesligamittelmaß bequem gemacht und stielt sich immer genug Punkte zusammen, um nächstes Jahr wieder auf Diebestour gehen zu können. Zurzeit sind die Zwielichtigen von Hannover besonders im heimischen Territorium erfolgreich. Bis jetzt wurde nur ein Spiel im heimischen Niedersachsenstadion verloren – dafür sind sie Auswärts um so schwächer. Der einzige Auswärtspunkt diese Saison wurde ausgerechnet im Westfalenstadion errungen. Es wird also mal wieder Zeit, ein paar Serien zu brechen. Zu einem wäre da unsere eigene sieglose Serie im Jubiläumsjahr, dazu Hannovers beeindruckende Heimserie und die Serie aus den direkten Vergleichen. Seit dem 02. 05. 2006 hat Dortmund nun nicht mehr gegen Hannover gewonnen. Waren die 96iger zuvor noch ein gerne gesehener Gegner, setzte es zuletzt meist bittere Niederlagen.

Hecking

Eigentlich wäre damit dann auch alles zu dieser trostlosen Stadt und ihrem glanzlosen Verein gesagt, wäre da nicht der Pate M. Kind. Dieser ist mit seinem Status als durch und durch mittelmäßiger Bandenführer unzufrieden und betätigt sich nun als Zeitdieb. So will er sich und seinen Verein um jahrelange Aufbauarbeit herumstehlen und die 50+1-Regel kippen, um endlich mit den Großen mitzuspielen. Noch halten Momo Seifert, Meister Hora Rauball und ihre Kinderbande dagegen, doch der Zeitdieb macht immer mehr Werbung in eigener Sache.

Seine Diebesgilde zeigte sich da die letzten Wochen eher launisch und deutlich weniger zielstrebiger. Neben großen Coups wie der vollen Punktebeute gegen die Blauen und die verrückten Chemiker aus Leverkusen, konnten sie gegen Mönchengladbach kein Pony stehlen und auch nach dem Diebeszug nach Cottbus standen sie mit leeren Säcken da. Zuletzt hat die bayrische Mafia in voller Härte zugeschlagen und Hannover die Grenzen aufgezeigt.

Doch auch die Mächte des Guten angeführt vom Holden Klopp haben an Elan und Zuversicht eingebüßt. Gerade in der Abteilung Attacke hapert es gewaltig. Nicht nur, dass die Vollstrecker nicht vollstrecken, auch die magischen Momente im Mittelfeld fehlen völlig. So sind die Chancen eher Produkte des ausgesprochenen Kampfgeistesm aber nur heroischer Einsatz reicht eben nicht immer. Hinzu kommt wieder das elende Verletzungspech. Der sowieso schon sehr abgespeckte Kader wird durch Verletzungen weiter ausgedünnt. Zuletzt erwischte es Boateng und Höttecke. Die Leihgabe von Tottenham wird vier bis sechs Wochen ausfallen, für Letzteren ist die Saison nach einer weiteren Knieverletzung leider schon zu Ende.

Aufstellungen

Jürgen Klopp

Hecking Ocean ist zwar weder so smart noch so elegant wie sein Vorbild, dafür hat er eine große Auswahl und kann aus den Vollen schöpfen. Der Posten des Torwächters ist fest vergeben an Robert Enke. Davor werden wohl Tarnat, Schulz, Fahrenhorst und Cherundolo eine Viererkette bilden. Balitsch und Andreasen spielen die Rolle der zerstörenden Prügeltruppe. Bruggink wird der zentrale Unhold sein. Im Sturm versucht Hecking es mit drei Panzerknackern. Krzynowek und Stajner werden von den Seiten angreifen. Dazu gesellt sich vermutlich Schlaudraff. Sollte dieser nicht mehr rechtzeitig genug fit werden, stünde wohl der Joker Hanke bereit (wer die Doppeldeutigkeit findet, darf sie behalten). Der zu Saisonbeginn gekommene Mikael Forssell wird ausfallen.

Klopps Mannschaft stellt sich deutlich einfacher auf. Die Torwartdiskussion gehört mittlerweile der Vergangenheit an. So wird Weidenfeller den Kasten verteidigen. Santana und Subotic sind durch den Ausfall von Hummels als Innenverteidiger gesetzt. Dazu kommen wahrscheinlich Lee und Dede. Nach seiner Sperre rückt Kehl wieder vor die Abwehr und soll helfen, die Hannoveraner Gauner rechtzeitig zu stellen. Nach zuletzt schwachen Spielen dürfte Kringe wohl auf der Bank Platz nehmen. Da Boateng wegen einer Verletzung aus dem Stuttgartspiel länger ausfällt, werden wohl Sahin und Tinga neben Hajnal das Mittelfeld komplettieren. Im Sturm gibt es noch die meisten Fragezeichen. Durch die Entwarnung bei Kuba ist zumindest ein Teilzeiteinsatz denkbar. Nach Freis Nichtleistung gegen Stuttgart läuft es wohl auf Zidan und Valdez zum Anpfiff hinaus. Sicher wird man sich wohl erst am Samstag sein. Als Arm des Gesetzes fungiert Herr Brych aus München, ein Jurist.

Stadion, Fans, Anreise

Das Niedersachsenstadion fasst 49.000 Zuschauer, das Gästekontingent war nahezu vergriffen. Auch ansonsten läuft der Vorverkauf sehr gut. Es wird am Samstag nur noch Restkarten an den Tageskassen geben.


Für die Anreise mit PKW und Bus hat Hannover 96 eine ausführliche Information zur Verfügung gestellt, die am besten auf bvb.de unter Faninfos nachzulesen ist. Wichtig: Das Stadion liegt in einer Umweltzone. Den Zugfahrern wird empfohlen, die Bahnlinien 3, 7 und 17 bis zur Station Stadionbrücke empfohlen.

Erlaubt und nicht erlaubt

  • Fahnen bis 1,5 m Stocklänge können in unbegrenzter Zahl mitgebracht werden, maximal 5 Schwenkfahnen sind genehmigt.
  • 12 Meter vor dem Gästesteher stehen für Zaunfahnen zur Verfügung.
  • Doppelhalter und Blockfahnen sind komplett verboten.
  • Im Heimbereich N 1 bis N 8 und N 10 bis N 19 ist Fans des Gastes der Zutritt verwehrt.

Rund um den Hauptbahnhof sollte man gerade nach dem Spiel auch auf der Hut sein, das Schalklauen ist auch in Hannover sehr beliebt.

Soeben erreichten uns noch Informationen rund um das Spiel der Polizei Hannover, die ihr in unserem Forum findet.

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