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Artikel zum Derbymarsch in der WAZ

25.02.2008, 16:54 Uhr von:  Redaktion

derbymarschAm 11.02.08 erschien im Lokalteil der WAZ ein Bericht vom Derbymarsch des vergangenen Sonntags von Bernd Peters. Neben einigen, freundlich ausgedrückt, schlecht recherchierten Darstellungen, wird vor allem der Eindruck erweckt, dass von Seiten "The Unity" zur Gewalt aufgerufen und fremdenfeindliche Parolen skandiert werden. TU hat an die Redaktion der Zeitung ein Schreiben erfasst, mit dem Ziel eine sachlich korrekte Gegendarstellung zu erwirken.

Auszüge aus dem Artikel:
"Reichelt ist im Fanclub "Treuer 14er" aktiv, der zum Netzwerk "Unity" gehört."
"Um kurz vor Eins formierten sich die kleinen Kringes, Kubas und Krupkas im schwarz-gelben Trikot-Einheitslook zum Marsch"
"Kaum sorgten die Einheizer "Wolle" und Daniel per Megaphon für die passenden Stichwörter (..)Texte wie "Alles Juden, alles Türken - S04" sind hingegen äußerst übel".

"Die besteht aus zehn Unity-Fans, die gestern draußen bleiben mussten. Sie werden vom BVB nach Randale nicht mehr akzeptiert."

Hier die der Redaktion zugesandte Reaktion von The Unity im Wortlaut:

Artikel im Dortmunder Lokalteil der WAZ und WR vom 11. Februar 2008
„Polizei hatte alle Hände voll zu tun" von Bernd Peters

Sehr geehrte Damen und Herren,

Fußballfans sind im Allgemeinen schnell ein Opfer von den üblichen Pauschalisierungen: Brutalos, Chaoten, sogenannte Fans, Hooligans... und wie sie sonst noch von der Presse genannt werden. Die Artikel sind, unserer Meinung nach, meist schlecht bzw. überhaupt nicht recherchiert und schwanken von Gerüchten bis hin zu Unwahrheiten, ohne Rücksicht auf Verluste und Persönlichkeitsrechte. Die Auflage der Zeitung immer im Auge, wird eine harmlose Situation schnell als fürchterlich hingestellt bzw. nicht einmal ein Betroffener oder angeblicher Täter befragt, um einen neutralen Artikel zu verfassen und dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich selbst eine Meinung zu bilden. Diese Situation ist für uns Fußballfans mehr als bedrückend, da man den Kontakt mit den Medien eher scheut. Aus Angst vor Falschmeldungen und Zitaten, die es so nie gegeben hat. Was jedoch ihr Redakteur Bernd Peters in dem oben genannten Artikel beschreibt, übertrifft das ganze noch um Längen und wird von uns in dieser Art und Weise nicht akzeptiert.
In diesem Artikel verkaufen sie die Dortmunder Fans, und im speziellen die Fangruppierung „THE UNITY" als gewaltbereit und rechtspolitisch. Diese Vorwürfe können und werden wir so nicht stehen lassen und fordern sie hiermit auf, eine entsprechende Berichtigung zu Veröffentlichen. Des Weiteren erwarten wir eine öffentliche Entschuldigung.

Der benannte Derbymarsch wurde nicht von einem „Fannetzwerk Unity" veranstaltet, sondern von der Fan- und Förderabteilung des BVB mit Unterstützung der Fangruppierung „THE UNITY". Ein Fannetzwerk namens „Unity" gab es nie und wird es auch nie geben. Darum gehört auch der beim BVB offiziell eingetragene Fanclub „Treue 14er" (in Anspielung auf deren Standort im Stadion, dem Block 14) nicht zu diesem „Netzwerk". Aber woher soll Herr Peters das auch wissen, er hat ja schließlich niemanden gefragt. Im Übrigen wurden wir und die anderen aktiven Fangruppen an der Spitze des Marsches von der begleitenden Polizei für die große Disziplin als Gruppe, die Organisiertheit und der Selbstorganisationskräfte mehrfach gelobt.

Für die Qualität des Artikels spricht auch folgender Ausschnitt: „...um kurz vor eins formierten sich die kleinen Kringes, Kubas und Kupkas..." Dies lassen wir einfach mal unkommentiert stehen, Herr Peters disqualifiziert sich damit selbst! Auch die Aussage, dass 5000 „BVB-Freaks" mit marschierten ist völlig fehl am Platz.

Die von Ihnen zitierten Parolen wie z.B. „Tod und Hass dem S04" sind gängige Lieder, die bei den Derbys zum Einsatz kommen. Zwischen Gesang und Gewalt gilt es jedoch eine „Grenze" zu überschreiten, die beim Derbymarsch am Samstag nicht überschritten wurde. Außerdem handelt es sich bei den Liedern um nichts neues, bereits im letzten Jahr wurde über dieses und andere berichtet.

„Kaum sorgten die Einheizer „Wolle" und Daniel per Megafon für die passenden Stichwörter [...] Texte wie „Alles Juden, alles Türken - S04" sind hingegen äußerst übel."
Dieser komplette Teil des Artikels drängt nicht nur die Einheizer Wolle und Daniel in eine völlig falsche Ecke, es ist auch eine klare Falschaussage. Dieses Lied wurde nicht einmal auf dem Marsch gesungen bzw. ist es uns auch völlig fremd parteipolitische, geschweige denn rechtsextreme Parolen zu rufen.

Wenn Herr Peters über solche Inhalte berichten möchte, sollte er zu der nächsten Nazidemo in Dortmund gehen. Wir weisen diese Vorwürfe erheblich zurück, da wir rechtes Gedankengut im allgemeinen Verurteilen und dies (nicht nur beim Fußball) nicht akzeptieren!
Außerdem stellt sich für uns die Frage, wie Herr Peters über die „Ausschreitungen" am Stadion berichten kann, wenn er sich doch an der Wittekindstraße verabschiedet hat, um nicht zu lange arbeiten zu müssen!?

Über den „Sitzstreik" auf der Saarlandstraße können wir nur schmunzeln, diesen gab es nicht, da es sich um eine normale „Humba" handelte, die auch in jedem anderen Stadion durchgeführt wird und übrigens auf der Wittekindstraße stattgefunden hat. Dass wir dabei 5 (!) Dortmund -Fans mit Stadionverbot verabschiedet haben ist richtig, jedoch sind diese nicht auf das Spiel begrenzt und größtenteils auch nicht vom BVB, sondern vielmehr von anderen Vereinen zum Teil ohne Anhörungsrecht ausgesprochen worden. Sie wurden also nicht „wegen Randale vom BVB nicht mehr akzeptiert".

Dass diese Situation mit den Stadionverboten im Allgemeinen nicht akzeptabel ist, wurde auch schon von diversen Medien aufgenommen und thematisiert. Spätestens jedoch seit dem Fankongress in Leipzig ist dieses Thema aktueller den je und wird auch von Fans, Vereinen, DFL und DFB diskutiert. Eine pauschale Aussage zu so einer Sache ist prinzipiell nicht möglich und wird von uns auch nicht getätigt. Wir fordern eine Differenzierung der Fälle und werden daher auch nicht pauschalisieren, wie es Herr Peters gekonnt getan hat.

Wir fordern Sie hiermit auf, die falschen Aussagen, Sachberichte sowie die verdrehten Tatsachen zu ändern und eine Richtigstellung zu Veröffentlichen.
Desweiteren behalten wir uns rechtliche Schritte gegen die WAZ / Westfälische Rundschau und Herrn Peters ausdrücklich vor.

Mit freundlichen Grüßen
THE UNITY - Supporters Dortmund e.V.

Redaktion - 13.02.2008

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