Tatort Bundesliga - der 27. Spieltag Meister: Warum nicht? - Das "Revier" ist der Sieger dieses Wochenendes!
Die Meisterschale des DFB wird im Volksmund gemeinhin auch als "Salatschüssel" bezeichnet. Sie wurde erst 1949 angefertigt und ersetzte die im Krieg verschollene Viktoria. Für die ursprüngliche Meisterschale, im Durchmesser 50 cm groß, wurden Materialen im Wert von ca. 18.000 DM verarbeitet. Der DFB beziffert den heutigen Wert auf ca. 50.000 DM. Die ursprüngliche Meisterschale besteht aus 5,5 kg Sterlingsilber und ist mit fünf großen und elf kleinen Turmalinen (insgesamt 175 Karat) besetzt.
Geschaffen wurde der Ehrenteller von Elisabeth Treskow in der Werkschule Köln. Auf der originalen Meisterschale sind alle Deutschen Meister seit 1903 - beginnend mit dem VfB Leipzig - eingraviert. 1981 war die Schale jedoch für neue Gravuren zu klein geworden, so daß ein weiterer Silberring untergearbeitet und mit Silberschrauben am ursprünglichen Ehrenteller befestigt wurde. Auf diesem Silberring, welcher umlaufend ca. 45 mm übersteht, befinden sich fünf Turmalin-Cabochon von 71,98 Karat in Goldfassung, welche zwischen den neuen Gravurplatten angebracht sind. Gesamtgewicht der Schale bei einem Durchmesser von 53 cm nach der Erweiterung beträgt ca.11 kg. Hier können für weitere 30 Jahre die Gewinner dieser Ehrenschale eingraviert werden. Verantwortlich für Entwurf und Ausführung war der Gold- und Schmiedemeister Adolf Kunesch aus Rodenbach. Wir meinen: Ein Wert, für den zu „kämpfen“ sich lohnt...
Dortmund sagt Bayern jetzt den Kampf an
In der Pfalz hat man in den letzten Wochen viel von der möglichen Meisterschaft gesprochen. Jetzt erhielten die Titelambitionen der Pfälzer nach der Niederlage gegen den BVB einen Dämpfer. Mit einem Sieg hätten die Lauterer bei dann 49 Zählern Punktgleicheit auf den FC Bayern herstellen können. Stattdessen rutschte man vom vierten auf den fünften Platz ab. Anders die Borussen. Sie rangieren mit 48 Punkten nur noch einen Zähler hinter dem Hitzfeld-Team und sind damit zum gefährlichsten Bayern-Jäger geworden. „Jetzt können wir wieder voll angreifen“, sagte Borussia -Trainer Matthias Sammer überglücklich. „Wir haben jetzt eine prima Ausgangsposition. Mal sehen, wie es am nächsten Samstag ist“, sagte Lars Ricken nach dem verdienten 4:1-Erfolg. So bescheiden sich die Pfälzer gezwungener Maßen geben mussten, so selbstbewusst traten die Dortmunder auf. Rund um das Westfalenstadion blühen nun nach Wochen der Zurückhaltung wieder Titelträume. Selbst Trainer Matthias Sammer wollte jetzt nicht mehr den Miesepeter spielen. „Ich glaube, das war das wichtigste Spiel der Saison für uns“, frohlockte Sammer. „Jetzt können wir richtig angreifen“, so lautete die Kampfansage an die Münchner Bayern, die nächsten Samstag zum Gipfeltreffen ins Westfalenstadion kommen. „Wir können die Bayern schlagen, das wissen wir“, sagte Otto Addo. „Dann können wir die Ziele neu definieren. Ob es die Champions League wird oder es nach ganz oben reicht, das werden wir am Ende sehen“. Matthias Sammer aber scheint ganz optimistisch. „Die Mannschaft ist reifer und konstanter geworden. Sie hat sich gesteigert, aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“. Mal ehrlich, hören wir das nicht alle gern?
Die Pfälzer
sind dagegen erst einmal im Meisterschaftsrennen zurückgefallen
und können sich die nächsten Tage ganz auf das Uefa-Cup-Halbfinale gegen CD
Alaves konzentrieren. „Vielleicht sind wir rechtzeitig wieder aufgewacht“,
sagte Mario Basler. Am Ende haben sie eine richtige Packung kassiert und sind
entzaubert worden. Und selten wohl ist ihr „Idol“ Mario Basler, der Mann
unbedingt ins Nationalteam will, mit seiner Mannschaft so vorgeführt worden.
Die Seppelz schlagen sich mit ManU im Kopf selbst
Im unberechenbaren Durcheinander der "Liga Kunterbunt" kann man sich in diesem Jahr nur auf eines verlassen: Bayern München kann so oft ausrutschen wie es will und bleibt dennoch Tabellenführer und die Verfolger des deutschen Meisters nutzen ihre Chancen nicht. Wirklich nicht? Borussia Dortmund und Schlacke 04 jedenfalls sind die Sieger des 27. Spieltages!
Bayern München hat die Generalprobe für das Gipfeltreffen in der Champions League am kommenden Dienstag gegen Manchester United gehörig verpatzt. Ein Glück für die Bayern-Stars, dass Franz Beckenbauer am Samstag keine Rede halten musste. Denn das erneute „Eigentor“ des deutschen Rekordmeisters im Bundesliga-Titelk(r)ampf erzürnte den gerade erst versöhnten Vereinspräsidenten aufs Neue und lässt für das «Spiel der Spiele» in Manchester Schlimmes befürchten.
Ein Tor von Claudio Pizarro in der 89. Minute besiegelte die Niederlage der
Bayern gegen Werder Bremen. Damit verließen die Norddeutschen erstmals seit dem
24. Oktober 1992 (2:1) wieder als Sieger das Olympiastadion. Und dabei hatte „Effe“
noch einen Tag vorher orakelnd getönt:
„Wenn wir unsere Aufgabe erfüllen, wird es ein schönes Wochenende für
uns werden“, hatte er angesichts der anstehenden direkten Duelle der schärfsten
Verfolger des Tabellenführers bemerkt. „Da zeigt sich die Klasse der Spieler,
ob sie es schaffen, das zu trennen“, forderte Effenberg zunächst volle
Konzentration auf die Bundesliga-Pflicht. Doch schon da müssen seine Kameraden
die Ohren kräftig auf Durchzug geschaltet haben...
Bayern? Abspielfehler, Missverständnisse und kein Feuer!
"Bis Sonntag darf keiner an ManU denken", hatte auch Trainer Hitzfeld vor dem Spiel energisch gefordert. Doch hingehört hat leider keiner seiner satten Profis. Die Folge: Schon nach 20 Minuten schickt ein angefressener Hitzfeld die Ersatzspieler zur Erwärmung. "Das verdient nur das Prädikat Frühjahrsmüdigkeit", schimpfte Vize Rummenigge wie ein Rohrspatz schon in der Pause. Hinterher war seine Wut noch um einiges gesteigert: „Wir müssen uns um 100 Prozent steigern, sonst haben wir in Manchester keine Chance.“
Vor dem Viertelfinal-Auftritt am Dienstag bei ManU beklagt der Bayern-Trainer zudem "personelle Probleme, die mir Kopfschmerzen machen". Torsten Fink erlitt einen Innenbandanriss im Knie, Thomas Linke musste nach einem Schlag gegen den Kopf ausgewechselt werden. Jens Jeremies klagt über Kreislaufprobleme. Ohne den gesperrten Mehmet Scholl lief dagegen bei den Bayern nach vorne zunächst gar nichts, und Franz Beckenbauer war hochgradig verärgert: "Ob dass das Manchester-Syndrom ist, weiß ich nicht. Ich glaube, das war sehr schwerer Föhn", lästerte der Bayern- Präsident: "Das Mindeste, was man von einem Profi verlangen kann, ist, dass er läuft. Jetzt müssen wir das Spiel abhaken und uns auf das Spiel gegen Manchester vorbereiten, damit wir dort bestehen können."
Leverkusen versagen mal wieder die Nerven
Bayer Leverkusen hat wieder einmal die Gunst der Stunde nicht nutzen können. Immer wenn es ernst wird, versagen den Leverkusenern die Nerven - fast scheint es so, als wäre "Unterhaching" überall dort, wo der große Erfolg naht. Statt mit einem Sieg über Schalke zu den Bayern aufzuschließen, verlieren die Leverkusener wieder ein Spiel um "Big Points".
Die "Blauen" beendeten dagegen in der BayArena gleich mehrere schwarze Serien. Nach fünf Bundesliga-Spielen ohne Sieg gab es mal wieder drei Punkte, und außerdem wurde nach 384 Minuten Ladehemmung wieder ins Tor getroffen und kamen nach einer kämpferisch starken und disziplinierten Vorstellung im 17. Versuch zudem zum ersten Auswärtssieg in Leverkusen seit 1979. Der war nach einer erheblichen Leistungssteigerung gegenüber den letzten Wochen hochverdient. "Die Mannschaft hat unheimlich gearbeitet und sich nach der Pause auch spielerisch gesteigert", meinte Rudi-Cigar.
Leverkusen erlitt seine dritte Heimniederlage und kam unter den Augen von DFB-Teamchef Rudi Völler nie auf Touren. Im Tor fehlte Stammkeeper Adam Matysek wegen eines Bänderanrisses in der Schulter. Der ihn ersetzende Australier Frank Juric konnte jedoch zu keiner Zeit die gewünschte Ruhe ausstrahlen. Außerdem fehlten schmerzlich Robert Kovac wegen der zehnten Gelben und Michael Ballack wegen einer Gelb-Roten Karte. Vor allem der Nationalspieler wurde bei Bayer an allen Ecken und Enden vermisst. Dem Spiel fehlte so ein Denker und Lenker, um die Spitzen Ulf Kirsten (schwach wie nie) und Oliver Neuville, bzw. den eingewechselten Paulo Rink, effektiv einzusetzen. Somit waren zwingende Chancen beim Werksteam Mangelware. Gäste-Schlussmann Oliver Reck wurde gar nicht gefordert und verbrachte einen ruhigen Abend, weil vieles bei den Gastgebern Stückwerk war, die Außenpositionen nicht gehalten wurden und es durch die Mitte kein Durchkommen gab. Gerade mal mickrige drei Chancen, zudem alle in der zweiten Halbzeit, brachte die Truppe von Berti Vogts zustande - haarsträubende Abwehrfehler gab es dagegen immer wieder ungläubig zu bestaunen. Seltsam. Vor zwei Wochen noch, gefiel Bayer durch Aggressivität und taktischer Cleverness in Dortmund, lieferte ein sensationelles Spiel ab. Unbegreiflich, was die gleichen Spieler bei diesem desolaten Heimspiel nun ablieferten! Trainerbank-Duo Berti & Litti sind sprachlos: "Wir hatten keine Chance, das Spiel zu gewinnen und verdient verloren. Man kann stolz sein, wenn eine Mannschaft so viele Nationalspieler stellt. Aber eins wird dadurch auch klar, nämlich dass uns heute die Frische fehlte.“ Dämliche Ausrede!
Polizeischutz
Für den Trainer war es „eine Frechheit“, für einige Fans der Anlass zu massiven tätlichen Angriffen auf die Spieler, für den Vorstand dennoch kein Grund zum Handeln: Tja, aber ohne „richtigen Trainer“ scheint es nicht zu gehen! Die Situation für Eintracht Frankfurt im Kampf um den Klassenerhalt wird immer dramatischer. Die SGE unterlag beim SC Freiburg nach einer indiskutablen Leistung mit 2:5 und muß nun mehr denn je mal wieder um den Klassenverbleib bangen. Vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion erzielten Alexander Iaschwili (32.), Levan Kobiaschwili (40.), Adel Sellimi (53./90.) und Sebastian Kehl (83.) die Tore für die Freiburger. Neuzugang Pawel Kryszalowicz sorgte mit seinem Doppelschlag (70./72.) in einem einseitigen Spiel nur kurz für Spannung. Während die Eintracht nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie nur wegen des Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz steht, sind die Breisgauer dank ihres zehnten Saisonsieges bis auf einen Punkt an ihr Saisonziel von 40 Zählern herangerückt.
Zur Vorbereitung war die Eintracht für vier Tage nach Spanien gereist. Die von dem Kurztrip erhoffte Initialzündung blieb jedoch aus. Nach verhaltenem Beginn waren es die Hausherren, die die Phase des Abtastens beendeten und mit dem Führungstreffer belohnt wurden. Kurz zuvor schied Eintracht-Torwart Dirk Heinen nach einem Zusammenprall mit Ismail Coulibaly mit einem Schleudertrauma verletzt aus. Ersatzmann Oka Nikolov wurde kalt erwischt und musste nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung den ersten Treffer hinnehmen. Beim zweiten Tor machte der Mazedonier zudem eine unglückliche Figur.
"So eine Leistung ist nicht akzeptabel", fand Co-Trainer Armin Kraaz die richtigen Worte für den mut- und konzeptlosen Auftritt der Hessen. Eine kurze und verhaltene Drangperiode der Eintracht zu Beginn des zweiten Abschnitts wurde durch Sellimis sechsten Saisontreffer jäh beendet. Ausgerechnet der von Kraaz als Hoffnungsträger angekündigte eingewechselte Serge Branco verlor vor dem dritten Tor den entscheidenden Zweikampf.
Auch aus Interimscoach Rolf Dohmen brach es nach dem Spiel raus: "Wir haben nur 20 Minuten wirklich Fußball gespielt. Mit so einer Leistung kann man im Abstiegskampf nicht bestehen. Was in der ersten Halbzeit passiert ist, kann man sich nicht bieten lassen. Das war ein Frechheit. In der nächsten Woche werden wir viel reden müssen". Scheint so, als wäre das schon zu spät...
Die peinlichste Nummer „zur Rettung der Eintracht“ jedoch fand am Sonntag
Morgen um 11.30 im DSF-Doppelpass statt, als die „selbsternannte
Expertenrunde“ den Dauergescheiterten arbeitslosen Fußballlehrer Jörg Berger
an seiner alten Wirkungsstätte krampfhaft in Arbeit reden wollte! Schlüpfrige
Journalisten kreiieren „ABM“ für Trainer – Bundesliga, wie weit willst Du
noch sinken?
Ein Barbarez-Tor war zu wenig
Das große Zittern beim Hamburger SV geht weiter. Der Hamburger SV hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen möglicherweise vorentscheidenden Befreiungsschlag verpasst und trauert zum dritten Mal hintereinander der verpassten Chance nach, gegen einen direkten Mitkonkurrenten um den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga drei Punkte geholt zu haben. Die Hanseaten kamen im heimischen Volksparkstadion im Kellerduell gegen die SpVgg Unterhaching wieder nicht über ein mageres 1:1 hinaus. Torjäger Sergej Barbarez hatte den HSV mit seinem 18. Saisontreffer in der 75. Minute in Führung gebracht, Jan Seifert markierte den Ausgleich (79.) für die Gäste. 36.115 Zuschauer sahen den ständigen Angriffsbemühungen der Gastgeber über weite Strecken mit großer Geduld zu. Gegen den Dorfverein vor den Toren Münchens, der gewohnheitsmäßig mit acht und mehr Spielern im und um den eigenen Strafraum stand, drängten die Hanseaten zwar ständig auf´s Tor und spielten sich eine klare Feldüberlegenheit heraus. Doch auch klare Chancen konnten sie mit Ausnahme der von Barbarez wieder nicht nutzen. Vor allem in der ersten Hälfte vergaben die Hamburger gute Gelegenheiten beinahe im Fünf-Minuten-Takt. Erst danach hatten die Fans genug von dem einfallslosen Anrennen. "Wir haben die Schnauze voll" riefen die Treuesten der Treuen.
„Zum Glück gibt es noch ein paar andere, die noch schlechter oder noch dümmer spielen als wir“, fand Hamburgs Top-Torschütze Sergej Barbarez wenigstens einen Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf, denn die direkten Konkurrenten der Hamburger verloren am Samstag. «Ich kann immer weniger dazu sagen, dass mein Tor wieder nicht gereicht hat. Es macht mich von Mal zu Mal trauriger», sagte der derzeit beste Bundesliga-Torschütze, der mit seinen 18 Treffern zu einem illustren Duo beim HSV aufstieg: Nur Uwe Seeler und Horst Hrubesch hatten bis zum 27. Spieltag ebenfalls schon 18 Tore geschossen.“Weihnachten ist erst im Dezember“, schimpfte Erik Meijer mit sich und seinen Mannschaftskameraden, “diese vielen Geschenke brauchen wir nicht zu verteilen.“ Trainer Frank Pagelsdorf fand seine Elf einfach zu blöd, um ein 1:0 über die Runden zu bringen und Sportchef Holger Hieronymus war schlicht sprachlos. Aber ob das reicht? Hoffentlich müssen wir nicht bis zum letzten Spieltag zittern», drückte Hieronymus aus, wovor beim HSV alle Angst haben. Am 19. Mai kommt ausgerechnet Bayern München nach Hamburg. Wenn die Bayern dann im neuen Volksparkstadion die Meisterschale überreicht bekämen und der HSV erstmals in die 2. Liga absteigt - die Demütigung wäre perfekt.
Nein Herr Meier, >WIR< sind nicht fehlgeleitet!
Es war der Tag des Volkes. Weg mit den Sonntagsspielen, weg mit Fußball am Samstag Abend - so lauten die Hauptforderungen der Fan-Initiative „Pro 15:30“, die gestern außerordentlich eindrucksvoll in allen Stadien für die Rückkehr zur einheitlichen Anstoßzeit am Samstagnachmittag demonstrierte.
Mit Spruchbändern und Sprechchören forderte der Anhang den DFB zum Einlenken gegen Kommerzialisierung und Fernsehdiktat auf. In sehr zahlreicher Anzahl haben Fußball-Fans ihren Unmut über die Verzerrung der Spieltage in der Fußball-Bundesliga zum Ausdruck gebracht und am 27. Spieltag die Aktion der Initiative "Pro 15:30" im Schwerpunkt fortgesetzt. Mit Plakaten, Choreografien und Gesängen forderten sie in den fünf Begegnungen am Nachmittag die Vereine und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Rückkehr zu einem Einlenken hinsichtlich der Anstoßzeiten am Samstagabend und Sonntagnachmittag auf.
Den Auftakt zu dem bundesweiten Protest am 27. Spieltag hatten die Fans vom VfL Wolfsburg und Hansa Rostock am Freitagabend gemacht. Auch hier richten sich die Fanproteste gegen die Aufsplittung der Spieltage und besonders gegen die Austragung von Partien am Samstagabend und Sonntag. Sollte sich an der Situation nichts ändern, erwägen die Fangruppen künftig sogar einen Boykott der Bundesliga-Spiele. Nützt nix. Schon vor den Protesten hatte der geschäftsführende Vorsitzende der Liga-GmbH, Wilfried Straub, den Fans eine Absage erteilt. Der Wunsch nach einem komprimierten Bundesliga-Spieltag am Samstag sei „eine Forderung, die von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes allerdings nicht erfüllt werden kann“, sagte er in einem Internet- Interview auf der Bundesliga-Homepage. Auch von den Spitzenclubs können die Fans keine Unterstützung erwarten. Sowohl Leverkusens Manager Reiner Calmund als auch Bayern-Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge verwiesen auf die Terminproblematik durch die Europapokal-Wettbewerbe. Und noch wichtiger: „Wir brauchen das Geld aus den Fernsehverträgen, um international mithalten zu können“, sagte Calmund. Sein Dortmunder Kollege Michael Meier sprach den Organisatoren des Protests sogar die Legitimation ab...
Michael Meier hat „kein Verständnis für die Fan-Initiative "Pro 15:30"
BVB-Manager Meier machte sich mal wieder medienwirksam zur Speerspitze der Kritik und signalisierte für das Vorgehen der Initative "Pro 15.30" keinerlei Verständnis. In einem SPIEGEL-Interview geißelte er die „15:30“ - Aktivisten wie folgt: Die Aktionen, die sich hauptsächlich gegen die Austragung von Punktspielen am Sonntag richten, seien zwar geschickt über das Internet vorbereitet gewesen, trotzdem sieht Meier nicht die Mehrheit der Fans repräsentiert. "Fraglich ist, ob es eine Legitimation für diese Proteste gibt. Da ist eine Lawine losgetreten worden, die Fans wurden instrumentalisiert.“ Typische Meier´sche Brandstifter-Aussage! Wir kennen das schon!
Und einmal im Thema, erklärte Meier, er akzeptiere zwar die Kritik an den kurzfristigen Terminansetzungen in der Bundesliga, aber das liege am Modus der Champions League mit 32 Teilnehmern, die ihre Begegnungen am Dienstag und Mittwoch austrage. Die Planbarkeit bekomme man nicht, so lange ein deutscher Klub im Uefa-Cup spiele, für den der Donnerstag als Termin reserviert ist. "Über das Format der Champions League muss man ebenso nachdenken wie über die späten Anstoßzeiten. Aber gegen die Italiener und Spanier, die auch um 22 Uhr spielen lassen würden, wenn es das Fernsehen so wünschte, konnten wir uns nicht durchsetzen. Außerdem gibt es noch einen weiteren Grund für die Zerstückelung der Bundesliga-Spieltage: Die Polizei möchte die Großereignisse innerhalb von Ballungszentren entzerrt haben", erklärt Meier.
Den Vorwurf der Kommerzialisierung und eine Gleichgültigkeit der Klubs gegenüber den Fußball-Anhängern aufgrund der Fernseheinnahmen stellt „Mr. Bean“ am Beispiel von Borussia Dortmund entgegen: "Wir hatten zum 30. Juni 2000 einen Umsatz von 180 Millionen Mark, davon stammten 50 Millionen allein aus dem Ticketverkauf. Und das Argument, das Fernsehen würde die Leute aus den Stadien vertreiben, zieht auch nicht: Es gab doch früher, ohne die vielen Übertragungen und mit der verbindlichen Anstoßzeit von 15.30 Uhr, nicht mehr Stadienbesucher."
Sat 1 und Premiere hatten im Vorfeld „Berichterstattung von den Fanprotesten“ versprochen! http://www.welt.de/daten/2001/03/31/0331spfu244250.htx
Und hier wird tatsächlich berichtet: http://www.pro1530.de/