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Die Quadratur des Kreises

07.10.2019, 15:11 Uhr von:  Phil
Die Quadratur des Kreises

Vorab, dies ist keine sportliche Analyse. Keine Analyse dessen, was man aktuell beim BVB durch Trainer und Spieler auf dem Platz erzeugt erlebt. Es geht nicht darum, ob man in einer Raumdeckung bei Standards verteidigen sollte, sodass im Zweifel sieben Feldspieler fein aufgereiht wie beim Synchronschwimmen im Strafraum dabei zusehen, wie gegnerische Spieler einen Ball aus drei Metern ins Tor befördern. Es geht auch nicht darum, ob ein Torhüter sich endgültig dazu entschlossen hat, bei Standardsituationen auf der Linie zu verharren, anstatt mögliche Bälle auch im „Luftraum“ zu klären. Es geht nicht um 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 oder die Frage, ob und welche Spieler auf welcher Position spielen sollten. Es geht darum, dass Borussia Dortmund seit geraumer Zeit seine „innere Mitte“ verloren hat. Und zwar als Gesamtgebilde aus Mannschaft, Funktionären, Fans, Sponsoren und Angestellten.

Wenn ein Unternehmen, vor allem ein Fußballklub - seine Angestellten und sein Umfeld - eine Stimmungslage herstellten will, in der man sich produktiv entwickeln kann und positiv motiviert seine Ziele verfolgt, braucht es ein Grundmaß an Einigkeit. Dies beginnt bei der Zielsetzung dessen, was man eigentlich erreichen will, wie man es erreichen will und am Ende auch darüber, wie man dies alles so kommuniziert - dass möglichst viele sich in diesem wiederentdecken können und den Weg gemeinsam beschreiten.

Eine, zugegeben, nicht einfache Aufgabe und sehr häufig auch die zentrale Problemstellung für Unternehmen, zu welchen sich Menschen zusammenschließen, um einen Weg zu beschreiten und Ziele zu erreichen.

Bei Borussia Dortmund ist nun im Herbst 2019 eine Situation zunehmend am Explodieren, die sich schon über einige Jahre zusammenbraut und tatsächlich ausgehend vom Abgang von Jürgen Klopp im Jahr 2015 zunehmend an Fahrt aufgenommen hat. Entstanden ist diese Uneinigkeit aber wohl bereits in den Jahren nach 2012, als man immer mehr den inneren Fokus verlor und nicht mehr genau wusste: Wer wollen wir eigentlich sein? Und was dann damit erreichen?

Und dies erinnert dann schon an jene Phase, die sich an den Champions League Sieg 1997 anschloss. Zum einen wankte der Klub damals (ohne dass viele es überhaupt erkennen konnten) bereits in eine finanzielle Problemlage, sodass nötige Maßnahmen im sportlichen Bereich nicht mehr möglich waren. Zum anderen hatte man sich mit Hitzfeld zerstritten und dieser zog sich ausgebrannt auf den Posten des Sportdirektors zurück, um dann nach einem Jahr den BVB komplett zu verlassen. Und schon im Herbst 1997, 5 Monate nach dem Triumph von München erklangen dann Gesänge wie „Wir wollen euch kämpfen sehen“ und „Scheiß Millionäre“ durchs Dortmunder Westfalenstadion. Die Jahre danach waren gekennzeichnet von einer völligen Ziellosigkeit und der Frage, was man überhaupt noch erreichen wollte und vor allem wie. Dies mündete dann in jene Momente, als die Südtribüne gegnerische Spieler und Mannschaften feierte und der BVB im Frühjahr 2000 gen Abstieg trudelte. Damals gingen Erwartungshaltungen, geschürte Ziele und die Realität dessen, was überhaupt noch möglich war, enorm auseinander und Einigkeit ging immer mehr verloren. Heute weiß man, dass dies damals vor allem darin begründet lag, dass die Macher beim BVB, vor allem Herr Niebaum und Herr Meier, zu sehr damit beschäftigt waren, ein Luftschloss aufrecht zu erhalten, als dass sie sich um derartige Dinge noch hätten kümmern können.

Erwartungen und Forderungen

Heute hingegen ist der BVB ein extrem solider und wirtschaftlich kerngesunder Verein. Und deshalb muss sich die Führungsriege die Frage gefallen lassen, warum es seit mindestens fünf Jahren, wenn nicht schon sieben Jahren, nicht möglich gewesen sein soll, sich auf eine „innere Linie“ zu einigen, an der sich dann alle orientieren können und die als Leitbild tragfähig ist.

Der IST-Zustand, den man derzeit erlebt, stellt sich dabei so dar, dass es diametrale Unterschiede bei der Analyse der Probleme oder der Formulierung von Zielen gibt. Und zwar durchweg, beginnend von der Geschäftsleitung, über die sportlichen Verantwortungsträger, die Trainer und die Mannschaft und dann auch das gesamte Umfeld von Fans und Sponsoren. Wir schwanken zwischen einem „unser Anspruch muss es sein, Meister zu werden“, während wir gleichzeitig doch bitte „nicht wie Bayern München“ sein wollen. Die einen wollen und wünschen sich Kämpfer mit Herz, die anderen wollen lieber hochveranlagte Zauberer wie Jadon Sancho. Und wieder andere fordern, es müsste beides in einem sein. Nelson Valdez mit den Füßen von Jadon Sancho. Man will „Charaktere und Leader“, aber „Mats Hummels soll es dann auch nicht sein“. Also Kevin Großkreutz mit den fußballerischen Fähigkeiten von Mats Hummels. „Man hat zu wenige Drecksschweine auf dem Platz, die sich auch mal wehren“, aber Mario Mandzukic will man niemals für den BVB spielen sehen. Die einen würden im Grunde jeden Spieler nehmen, wenn dies eine Meisterschaft ermöglichen würde, für die anderen findet sich immer etwas. Zu alt, zu jung, Schalker, Ex-Bayer, Verräter, Unsympath, unfairer Spieler. Gleiches gilt für die Wahl eines Trainers und dessen Ansatz Fußball spielen zu lassen. Das Herz muss am Verein hängen wie bei Marcel Schmelzer, aber sportlich ist er dann für viele völlig ungeeignet. Es gibt auch hier kaum Einigkeit oder eine erkennbare Linie, welche man vorgibt und an der sich alle orientieren könnten. Während die einen höchste Erwartungen haben (Meister werden) und dies auch als Zielformulierung einfordern, sind andere schon damit selbstzufrieden, wenn man mal ein 0:0 gegen den FC Barcelona erspielt und halten das Ziel „Meisterschaft“ für eine völlige Überforderung der Möglichkeiten.

Die Meisterschaft als Ziel?

Es gibt jede Menge Erwartungen und Forderungen, wie genau man eigentlich Sachverhalte zu regeln hat, die es so in einem Fußballklub zu regeln gibt. Dabei findet dann jeder immer etwas, woran er rummäkeln kann. Es wird im Prinzip auch präventive „Blanko-Scheck-Moserei“ betrieben. Es wird also „auf Halde“ gemeckert, um es dann bei Bedarf herauszuholen, der Defätismus ist mit puren Händen zu greifen. Zufriedenheit (wohlgemerkt nicht Selbstzufriedenheit) stellt sich so bei uns im Grunde seit Jahren überhaupt nicht mehr ein. Und damit einhergehend auch keine Einigkeit. Selbst im Moment eines Pokalsiegs 2017 waren Mannschaft, Verein und Fans zerrissen (gewiss auch aufgrund der Person Thomas Tuchel). Es gibt kaum noch Situationen, wo sich eine ausreichend große Masse mal einig wäre. Da wird Bayer Leverkusen mit 4:0 besiegt und dennoch gibt es von einer ausreichend großen „kritischen Masse“ Diverses auszusetzen. Man schlägt den FC Augsburg 5:1 und im Anschluss wird darüber philosophiert, dass der Gegner unendlich schwach gewesen sei, die Defensive nicht sattelfest genug und der Ansatz von Favre viel zu behäbig und nicht mitreißend genug. Andere hingegen bejubeln einen mühevollen Sieg in Köln als große Leistung des Trainers, der durch seine Umstellungen / Einwechselungen dem Spiel völlig neue Impulse gab. Die nächsten stören sich dann am gesamten Auftritt des BVB, der kommerziellen Ausrichtung und stellen prinzipiell immer alles in Frage, was rund um den BVB passiert.

Kritische Anmerkungen sind wichtig, richtig und nötig. Aber derzeit hat man das Gefühl, dass selbst eine ablösefreie Verpflichtung von Messi, Cristiano Ronaldo und Van Dijk mehr als 40% der Leute maximal kritisch beurteilen würden. Wie soll da ein Feuer entfacht werden, eine gemeinsame Zielverfolgung, die in halbwegs ausreichender Einigkeit (bei allen unterschiedlichen Strömungen, die es geben muss und soll) erfolgt? Eher gehen sich Mannschaft, Funktionäre und Umfeld untereinander an die Wolle, als dass man an einem Strang ein - auch ambitioniertes - Ziel verfolgt. Dies konnte man zuletzt an den Wochenenden allerorten miterleben. Spieler tragen unterschiedlichste Erklärungen vor, der Trainer wieder ganz andere, dann redet der Sportdirektor auch noch was und die Geschäftsführung schweigt vielsagend im Zweifel. Auf der Tribüne hört man unterschiedlichste Problemanalysen und Erwartungshaltungen, in den sozialen Medien das Gleiche.

Und klar ist dabei auch, dass Lucien Favre nun kein Trainer und Mensch ist, der so etwas gut moderieren oder gar beeinflussen könnte. Dies war aber auch klar, als man ihn unter Vertrag nahm. Aber auch sonst moderiert oder beeinflusst seit geraumer Zeit keiner diese Fragestellungen. Und es kann auch nicht jedes Mal der Chef in den Ring steigen und diese Dinge Spieltag für Spieltag versuchen einzufangen.

Zumal es dabei keine erkennbare Strategie gibt, mit der man eine zuvor erarbeitete Linie, ein definiertes Leitbild, verfolgt. Dies müsste von den für die Kommunikation zuständigen Personen entwickelt und erarbeitet werden. Im Organigramm von Borussia Dortmund gibt es hierfür eine gesamte Abteilung (Kommunikationsstrategie, Unternehmenskommunikation, Interne Kommunikation, Sportkommunikation etc.). Hierbei ist es nicht ausreichend, irgendwelche internen „Paragraphen“ als Leitbild zu definieren, wobei man sich schon schwer damit tut, den Refrain der Vereinshymne von Borussia Dortmund korrekt abzuschreiben. Oftmals wirkt es so, dass der Aufbau und das Erscheinungsbild der Stadionzeitung deutlich mehr Aufmerksamkeit erhält, als die wirklichen Kernfragen im Hinblick auf eine Unternehmenskommunikation. Zeitgemäße und gute Kommunikation ist beim BVB eine Seltenheit geworden, dabei lebt ein Fußballverein auch sehr von seiner kommunikativen Macht. Die Abteilung ist strategisch zu schwach und die ausführenden Angestellten werden sehr schlecht geführt. Borussia Dortmund macht sich auch nicht die Mühe, als einer der größten Fußballkonzerne Deutschlands das Unternehmensumfeld tiefergehend zu analysieren. Es gibt keine standardisierten Analysen des Umfelds und wie dort die Stimmungslage ist. Und wie man ggf. darauf zu reagieren hätte, an welchen Stellschrauben man zu drehen hätte. Gründe für diese Stimmungslage gibt es schließlich genügend. Die grundlegende Wettbewerbssituation im Fußball spielt eine Rolle, die Dominanz des FC Bayern spielt herein, die Aussichtlosigkeit, permanent 75 Punkte oder mehr zu holen, die Außergewöhnlichkeit der Klopp-Jahre. Aber man muss die Stimmungslage schon genau analysieren und dann entsprechend kommunikativ darauf reagieren. Dabei sollte man dann auch darauf verzichten Fangesänge umzudichten, um damit den alten Stadionnamen bloß nicht verwenden zu müssen.

Die Außergewöhnlichkeit der Klopp-Jahre

Die Stimmungslage ist unendlich wichtig, für einen Fußballkonzern ohnehin. Zum einen müssen die Grundausrichtung, das Wertegerüst und das mittelfristige Zielbild laufend kommentiert und einsortiert werden. Nicht im Sinne einer eher unmotiviert vorgetragenen Devise im Juli, man wolle nun angesichts der Investitionen auf dem Transfermarkt Meister werden – an der man dann bei jedem Punktverlust gemessen wird. Stattdessen ist die Ära Klopp auch in diesem Fall ein Beispiel, wie es in etwa gehen könnte – im Großen wie im Kleinen. Damals wurde die Entwicklung laufend eingeordnet und die Problemfelder benannt, was dem Umfeld zumindest die Sicherheit gab, dass man sich im Verein eingehend mit der aktuellen Lage beschäftigt. Es wurden Träume geäußert, die zu Träumen des ganzen Vereins wurden und schon zog das Umfeld am gemeinsamen Strick – „einmal noch mit dem Laster durch die Stadt fahren“, oder auch die Moderation des Götze-Wechsels nur wenige Stunden vor dem Madrid-Heimspiel. Heute? Das Los Barcelona wird mehr oder weniger teilnahmslos hingenommen. Hier ist man fast überrascht, wie passiv die früher doch umtriebige Marketing-Abteilung geworden ist.

Aussagen, wie geil der Club doch ist, wie einmalig die Südtribüne – was für eine Ehre, ein Privileg es für alle Beteiligten ist, für Borussia Dortmund zu arbeiten? Sätze, die nicht zuletzt jedem schwarzgelben Anhänger eine gute Portion Stolz abrangen und das Selbstvertrauen in neue Sphären hoben – erklingen nur noch selten und wirken, wenn sie kommen, wie reine Pflichterfüllung auf Veranstaltungen oder in Statements. Stattdessen viel Leere und Perspektivlosigkeit mit Blick auf den Dauermeister aus München und die ebenfalls kaum eingeordnete Vorsaison, in der Borussia es in der eigenen Hand gehabt hätte.

Der Kommunikations-Gau

Die Kommunikation muss aber auch die Mikroebene abfedern, sei es das schwache Verhalten nach Eckbällen oder die Entwicklung eines mit viel Hoffnung verpflichteten Neuzugangs. Während Julian Brandt aktuell recht unkommentiert seine Einsatz-Häppchen erhält, wurde die Einarbeitungszeit von Perisic, Gündogan oder auch Lewandowski intensiv kommentiert. Damit wurde auch die Gewissheit vermittelt, dass der Junge ein guter ist, sich bemüht und seine wichtige Rolle im Verein noch spielen wird. Santana, der vielzitierte beste dritte Innenverteidiger der Liga? Ward im internationalen Fußball nicht mehr gesehen, aber um das Umfeld zu beruhigen oder gar mit Stolz zu erfüllen, reichte diese Aussage dereinst. Oder auch wertschätzende Aussagen über einen Problem-Stürmer wie Nelson Valdez, der enorme Mühe bekundete, vernünftige Scorerwerte zu erzielen und auch mit dem Ball am Fuß fremdelte. Von Klopp wurde dieser aber vom ersten Tag an mit Liebesbekundungen überschüttet, und so leistete der vorher in Ungnade gefallene Spieler wertvolle Dienste mit seinem kampfbetonten und laufintensiven Spiel. Ob Santana oder Valdez, der Schein ist das Sein, und die Tribüne hat sich gut gefühlt und Energie ins Umfeld gebracht.

Das Image von Lucien Favre ist ramponiert

Diese Kommunikation ist verloren gegangen und obwohl man sich während gut zwei Jahren mit Lucien Favre als Trainer beschäftigte, schien der Krater für die Kommunikationsabteilung zu wenig offensichtlich, um hier an gewisse Maßnahmen zu treffen. Und wenn dann eben nach langen Debatten der Anti-Klopp Lucien Favre das Zepter schwingt, dann muss auch klar definiert werden, wer die Rolle des Stakeholder-Managers einnehmen soll. Dies wurde offensichtlich verschlafen. Die Konsequenz aus diesem Kommunikations-Gau ist enorm viel Misstrauen, falsche Mutmaßungen über die Ziele und Vorstellungen des Trainers und nicht zuletzt eine riesige Portion Unzufriedenheit, weil sich niemand im Umfeld in der Lage sieht, gelegentlich ein Wort der Einordnung auszusprechen. Auch hier ist der Schein das Sein, nur dummerweise gibt es keinen Schein, so dass die Verortung der aktuellen Lage sehr skeptisch passiert, obwohl man rein punktemäßig sicherlich kein so schlechtes Jahr 2019 spielt.

Das Image von Lucien Favre ist aber derweil – sicherlich nicht ausschließlich kommunikationsbedingt – enorm ramponiert und die Situation erinnert mittlerweile an seinen Vorgänger Peter Bosz, dem von der Tribüne rasch jeglicher Sachverstand und jede BVB-Tauglichkeit abgesprochen wurde. Auf Bemühungen, Bosz‘ Ansatz zu verteidigen oder andere vertrauensbildende Maßnahmen wartete man derweil vergebens. Stattdessen rückte Bosz von seinem Ansatz ab und verlor jegliche Glaubwürdigkeit und ging den Weg vor die Tür, den so viele Klopp-Nachfolger beschreiten mussten.

Wir müssen uns entscheiden

Borussia Dortmund muss sich darauf konzentrieren, ein einigendes Leitbild zu finden. Welches aber auch unterschiedliche Ansichten zulässt und die natürliche Heterogenität der Fanszene einpreist. Dafür ist eine gute Kommunikation notwendig. Klar benennen, was man schlecht findet. Klar sagen, was gut läuft und noch klarer, wo man hin möchte. Und was man dafür bereit ist zu tun und zu geben.

Sollten wir diese Einigkeit auf einen groben gemeinsamen Nenner nicht mehr hinbekommen, dürfte auf Dauer ein Erreichen der Ziele nicht möglich sein. In so einem Umfeld können am Ende kaum eine Mannschaft oder ihr Trainerteam gedeihen und in Ruhe erfolgreich agieren. So lange bei uns permanente Unruhe herrscht und wir zwischen zu hohen Erwartungen, zu großer Hysterie (in der Halbzeit eines Spiels via Twitter kundtun, dass nun alles keinen Sinn mehr hat) und zu schneller Selbstzufriedenheit wanken, wird es keine gute Entwicklung beim BVB geben können.

Wir müssen uns entscheiden, was wir erreichen wollen, wie wir diesen Weg beschreiten wollen und was wir bereit sind, dafür zu geben. Und dies müssen dann dafür bestimmte Personen auch mit Hilfe einer Strategie kommunizieren und permanent überprüfen, ob das Stimmungsbild im Konzern und Umfeld dem auch noch folgt und man den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Das Leistungsprinzip hat nicht nur auf dem Fußballplatz etwas verloren.

Aber eines ist klar, die Quadratur des Kreises ist nicht möglich. Man kann das Jahr 2011 nicht wiederherstellen. Dies war eine absolute Ausnahme, zudem unter völlig anderen Voraussetzungen entstanden. Man kann nicht 180 Mio. EUR für einen Profikader an Gehältern ausgeben und noch einmal viele Millionen für Handgelder, sich hochbegehrte Talente in den Klub holen und schwer erfahrene Leader, und gleichzeitig irgendwie der „hippe“ von allen geliebte Gegenentwurf von Bayern München sein - nur leider ohne Titel. Man kann nicht spielerische Lösungen gegen kleinere Gegner fordern, und gleichzeitig sich Kämpfer und Fighter wünschen. Man kann nicht Herzblut erwarten und zugleich Stars von überall her zusammenkaufen.

Man wird sich einen Weg überlegen müssen und eine Leitlinie festzurren müssen, die ausreichend stabil ist, um zu tragen, und dennoch weich genug ist, um weiterhin genug Menschen, die den BVB als Fans begleiten und in ihm wirken, mitzunehmen.

Ein schwieriges Unterfangen. Aber unerlässlich.

7.10.2019, Didi und Phil

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