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BVB an Juves Darko Kovacevic interessiert?

07.12.2000, 13:00 Uhr von:  Jens
BVB an Juves Darko Kovacevic interessiert?
Darko Kovacevic
So jedenfalls titelte das italienische Onlinemagazin www.calciomercato.com am heutigen Tag. Darüber hinaus berichtete auch Rai über den bevorstehenden Transfer des wuchtigen Kroaten. Kovacevic kam im Sommer 1999 von Real Sociedad San Sebastian, dem damaligen Klub unseres Ex-Trainers Bernd Krauss, für ca. 37 Millionen DM nach Turin. Dort konnte er sich gegen die starke Konkurrenz nie richtig durchsetzen und blieb nur Ersatz. In der Serie A erzielte er in 26 Spielen der vergangenen Saison ganze 6 Tore. Allerdings wurde er in 23 dieser 26 Spiele nur sehr spät eingewechselt, häufig kam er nur zu Einsätzen über 5 Minuten, in denen es naturgemäß schwierig ist, zu treffen. Im Europacup des vergangenen Jahres erreichte er dagegen ein phantastische Quote: in 14 Spielen traf er 11 mal ins Schwarze. Darüber hinaus erzielte er in der Coppa Italia in 4 Spielen 3 Tore. Eigentlich Zahlen, die für ihn sprechen. Aber über allem die Frage: ist er 40 Millionen DM wert?

Wir können diese Frage nicht beantworten, aus meiner Sicht ist kein Spieler diesen Betrag wert, nicht einmal Ronaldo früherer Tage oder Rivaldo. Aber leider sind das die Beträge, die heute für jeden Stürmer genannt werden, der einigermaßen häufig das Tor trifft.

Kovacevic wurde am 18.11.1973 in seiner jugoslawischen Heimatstadt Kovin geboren. Er ist 1,89 m groß, wiegt 82 kg und hatte bis zum Beginn der EM 2000 in 37 Länderspielen 6 mal getroffen. 1995 wurde er mit Roter Stern Belgrad jugoslawischer Meister und Pokalsieger (51 Spiele, 39 Tore), bevor er im Frühjahr 1996 ein Gastspiel in England bei Sheffield Wednesday (16 Spiele, 4 Tore) gab. Danach wechselte er zu Real Sociedad und wurde dort umjubelter Torschütze vom Dienst. In seiner letzten Saison traf er in 30 Spielen 16 mal (insgesamt traf er für Real 48 mal in 107 Spielen, dazu noch 7 mal in 8 UEFA-Cup-Spielen). Vor Beginn der letzten Saison wechselte er dann zu Juventus (s.o.). Kovacevic ist ein typischer Strafraumstürmer, der viele seiner Tore mit dem Kopf erzielt. Sein jetziger Trainer Carlo Ancelotti sagt über ihn: „Er ist ein hervorragender Kopfballspieler, aber auch ein Spieler, der den Ball kontrollieren kann, vor allem aber ein exzellenter Strafraumspieler.“ Schlecht oder nur durchschnittlich ist Kovacevic also bei weitem nicht. Leider hatte er es bei Juve nicht geschafft an den Stürmern Inzaghi, Trezeguet und del Piero vorbeizukommen. Ist er nun der Knaller, den Matthias Sammer im Gespräch im Fanprojekt andeutete? Jedenfalls titelt die italienische Sportzeitschrift Tuttosport:

„Kovacevic zu Borussia Dortmund

Darko Kovacevic im Einsatz für Juve

Darko Kovacevic, Stürmer bei Juventus, wird den Club im Januar verlassen, um den Angriff von Borussia Dortmund zu verstärken. Das Management des deutschen Vereins hat ein Angebot über 40 Milliarden Lire unterbreitet. Die traditionell guten Beziehungen zwischen beiden Vereinen haben den Transfer begünstigt.“

Demnach ist der Transfer bereits perfekt. www.sportal.it ist dagegen noch etwas vorsichtiger und formuliert:

„Darko Kovacevics Abenteuer bei Juventus könnte seinem Ende entgegen sehen. Borussia Dortmund interessiert sich offenbar sehr für den serbischen Stürmer und wäre bereit, 40 Milliarden Lire zu bezahlen, um ihn in die Bundesliga zu holen. Nach David Trezeguets Durchbruch sieht Kovacevic seine Chancen auf einen Stammplatz in Juventus Elf weiter schwinden. An Anfragen mangelt es jedoch nicht. Auch eine Anfrage von Napoli für einen Wechsel zum Saisonende liegt dem Verein von der Piazza Crimea vor. Weiterhin schienen die Glasgow Rangers Interesse bekundet zu haben.
Doch nun kam ein Angebot, das man schwerlich ablehnen kann. Juve ist in der Offensive schon gut besetzt mit Trezeguet, Del Piero und Inzaghi. Zur Zeit gibt es keine Reaktionen, aber wenn man die guten Beziehungen zwischen den beiden Clubs kennt, könnte das alles sehr bald zu einem guten Ende kommen.“

Wir dürfen also gespannt sein. Gespannt, ob der Transfer überhaupt zu stande kommt (und dafür spricht einiges) und gespannt, ob er so einschlägt, wie bei Real Sociedad.

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